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Der Name Bud Spencer dürfte so ziemlich jedem ein Begriff sein, egal ob jung oder alt. Schließlich laufen die „Hau drauf“-Filme dieses Hünen in regelmäßigem Abstand im Fernsehen. Doch wie viele Leute kennen den Namen Carlo Pedersoli? Und selbst wer weiß, dass dies ein italienischer Schwimmchampion ist, der an mehreren olympischen Spielen teilgenommen hat, wer kann die Verbindung zu Bud Spencer ziehen? Dank dieser Autobiografie dürften es jetzt jedenfalls ein paar mehr sein, denn in ihr kommen sowohl Carlo Pedersoli als auch Bud Spencer zu Wort, die beide Aspekte ein und derselben Person verkörpern.
Carlo Pedersoli wurde am 31. Oktober 1929 in Neapel als Sohn eines reichen Industriellen geboren und genoss eine sorgenlose Kindheit, der jedoch der 2. Weltkrieg ein Ende bereitete, als die Fabrik seines Vaters zerstört wurde. Als begnadeter Schwimmer ging es ihm jedoch immer noch besser als vielen seiner Landsleute und dank seiner Sportlerkarriere kommt er in Italien herum. Nach Ende des Krieges beschließt sein Vater nach Brasilien und später nach Argentinien auszuwandern und sich dort ein neues Leben aufzubauen. Obwohl diese Phase nur 4 Jahre andauert, begründet sie Pedersolis Verbundenheit mit der ursprünglichen Wildnis der Urwälder Südamerikas.
Zurück in Italien tritt der Schwimmsport wieder in den Vordergrund und Pedersoli hat die Gelegenheit, an mehreren olympischen Spielen teilzunehmen. Dazwischen schlägt er sich mit diversen Jobs mehr schlecht als recht durch und hat schließlich einen beträchtlichen Schuldenberg angehäuft. Um diesen wieder abzutragen, verschlägt es ihn erneut nach Südamerika, wo er einen lukrativen Job nutzt, um seine Finanzen wieder zu bereinigen. Seiner Heimat Italien bleibt er so wiederum einige Jahre fern, doch wie es im Buch so schön heißt: „Alle Straßen führen zurück nach Rom“.
Nachdem er dort seine künftige Ehefrau kennengelernt und schließlich geheiratet hat, schlägt er sich wiederum mit diversen Jobs durch. Auf finanzielle Unterstützung durch die wohlhabende Familie seiner Frau will er nicht angewiesen sein und lehnt diese stets stolz ab. Zum Film kommt er erst recht spät und nur durch Zufall. Nach einigen Statistenrollen erhielt er ein Angebot für einen sog. Italo-Western, wo er an der Seite von Mario Girotti, besser bekannt als Terence Hill, spielen sollte. Mit „Gott vergibt … Django nie!“ wurde das unverwechselbare Duo Bud Spencer & Terence Hill geboren, das nachfolgend noch viele gemeinsame Filme drehte, die in Italien allesamt Kassenschlager waren.
Diese Filme sowie seine Solo-Projekte nehmen in der zweiten Hälfte der Autobiografie für meinen Geschmack zu viel Raum ein. Sie spielen sicherlich eine große Rolle, doch wenn man nur in einem Nebensatz erfährt, dass er einen Sohn und zwei Töchter hat, dann stimmt für mich das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben nicht mehr.
Dies ist aber auch das einzige große Manko an dieser sonst sehr gut lesbaren Autobiografie, die Pedersoli seinem jüngeren Selbst als eine Schilderung seines zukünftigen Lebens angelegt hat. Der lockere Tonfall nahm mich während des Lesens gefangen und bei vielen der erwähnten Filme hatte ich Bilder vor Augen. Nach Beendigung der Lektüre haben sich bei mir 3 Wünsche ergeben:
[li]der 2. Teil der Autobiografie von Bud Spencer „In achtzig Jahren um die Welt“[/li]
[li]eine Biografie über Terence Hill[/li]
[li]eine Box mit den Filmen des bekannten Duos[/li]
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