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Ich habe gestern schon angefangen mit Der Geist von Lamb House und auch direkt bis heute morgen den ersten Abschnitt verschlungen.
Von Joan Aiken habe ich schon mehrere Bücher gelesen, die mir alle recht gut gefielen, die ich aber nicht überragend fand (Die Fünf-Minuten-Ehe, Mitternacht ist ein Ort, Fanny und Scylla, Wölfe ums Schloß). Ich habe also etwas Gesellschaftskritisches, aber trotzdem Leichtes und vielleicht sogar Lustiges erwartet.
So ähnlich ist das Buch dann auch, bisher allerdings nicht lustig. Ich habe mir diesmal gespart, den Klappentext zu lesen, dafür gibt es eine Vorbemerkung der Autorin, in dem sie sagt, daß die Schriftsteller Henry James und E. F. Benson eine Rolle in diesem Buch spielen werden. Henry James kenne ich dem Namen nach, gelesen habe ich noch nichts von ihm und E. F. Benson ist mir völlig unbekannt.
Der Inhalt ist unterteilt in drei Abschnitte:
1. Toby: Der Fremde im Garten
2. Henry: Der Schatten auf der Gasse
3. Fred: Die Gestalt im Sessel
Offenbar handelt es sich um drei Bewohner von Lamb House, die dem Hausgespenst begegnen.
Lamb House gibt es übrigens tatsächlich und Henry James hat wirklich dort gewohnt.
Die Geschichte von Toby habe ich auch gleich verschlungen, sie ist ziemlich fesselnd, aber traurig. Sie beginnt ca. im Jahr 1726. Der Geist tritt gleich ziemlich am Anfang auf. Etwas später erfährt Toby die Geschichte des Geistes und den Fluch, der mit seinem Erscheinen verbunden ist. Anfangs ist Toby 7 Jahre alt, ein intelligenter, lieber, körperlich etwas behinderter Junge und man hat als Leser sofort Sympathien für ihn. Ich habe mich gefreut, als der immer einsame Toby in Hugo einen Freund fand. Man fragt sich, warum ausgerechnet der unschuldige kleine Toby vom Fluch dieses Geistes getroffen wird. Im weiteren Verlauf ist es dann haarsträubend zu lesen, wie nach und nach durch Pech und unglückliche Umstände, aber auch eigenes Verschulden Tobys (und anderer Beteiligter) alles aus dem Ruder läuft.
So fragt man sich denn als Leser, wofür der Geist steht, der das Leben fast aller Familienmitglieder der Familie Lamb in die Katastrophe oder zumindest in ein nicht sehr glückliches Dasein führt. Einen großen Anteil Schuld haben meiner Meinung nach die Eltern, mit ihrer großen Härte, Vernachlässigung und Unbarmherzigkeit ihren Kindern gegenüber (für die es keinen wirklichen Grund gibt, denn es sind wohlsituierte Leute). Dennoch werden die Kinder härter gestraft als die Eltern.
Ebenso fragt man sich, warum so winzige Details eine solch große Macht über das Leben und das Glück von Menschen bekommen können.
Tobys Geschichte nahm schon mehr als die Hälfte des Buches ein. Nun werde ich weiterlesen mit Henrys Kapitel.