In der FAZ gab es heute wieder eine Seite Bücher und eine Seite Schallplatten. Aber nichts Interessantes darunter. Daher werte ich die Literaturbeilage der ZEIT mal aus.
Zunächst mal bin ich schon seit einiger Zeit über die Literaturbeilage der Zeit etwas enttäuscht. Die m.E. wirklich wichtigen Titel erscheinen inzwischen dort nicht mehr drin, sondern man verteilt sie auf die Wochenausgaben. Das war mal anders. Zudem bin ich dann auch noch erstaunt, wieviele auch namentlich vollkommen unbekannte Autoren dort besprochen werden. Aber dazwischen gab es dann doch einiges Interessantes, übrigens deutlich weniger intellektuell formuliert als in der FAZ.
2 Seiten werden dem neuen Buch von Botho Strauß gewidmet "Die Fabeln von der Begegnung."
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Die Besprechung von Ulrich Greiner mit zahlreichen Textzitaten macht Lust auf mehr. "Botho Strauß schreibt keine Familienromane, auch keine Selbstfindungsgeschichten, der übliche Realismus, der sich mit der Abbildung dessen begnügt, was wir alle irgendwie kennen, ist ihm fremd. Botho Strauß ist eine vollkommen singuläre Erscheinung. Ein Glück für die Literatur, dass es ihn gibt."
In diesem Buch sind kurze Szenen, wie die folgende: "Ein Mann bezieht die Wohnung seines verreisten Freundes. Überrascht bemerkt er, dass dessen Geliebte noch da ist." Diese Geliebte ist jedoch eine perfekte Puppe, nur ihr Sprachprogramm ist gestört. Darin lag eine "reizvolle Irritation."
In diesen Fabeln spielen nicht die Tiere, sondern Menschen die Hauptrolle und sie sind Getriebene ihrer Interessen.
Auf mehreren Seiten ist ein Gespräch zwischen Jens Jessen und der Schriftstellerin Brigitte Kronauer über ihren geliebten Schriftseller Jean Paul abgedruckt. So solle der Jean Paul Anfänger nicht mit dem Titan beginnen, sondern mit der einfacheren Selberlebensbeschreibung. Am Ende werden noch neun neue Titel zum 250. Geburtstag kurz aufgelistet und mit einem Satz bewertet.
Das neue Standardwerk unter den Biografien ist von Helmut Pfotenhauer.
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Interessant scheint mir noch der opulente Bildband "Das Wort und die Freiheit."
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Warum soll man Jean Paul lesen? Er spricht über Gefühle, die sonst nicht artikuliert werden. Er schreibt in einer Sprache, die herausfordert und gar imitiert wurde. Er hat eine humane Skurrilität. Er betreibt die Vernichtung der Banalität.
Sebastian Conrad hat eine Globalgeschichte geschrieben, die auch für Laien verständlich ist.
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Das Buch scheint sich vorwiegend mit Forschungsfragen zu beschäftigen,m.E. interessiert das die wenigsten Laien.
Eine weibliche Führungskraft beschreibt das Leben in der Chefetage. Ein wenig überzeugendes Buch, wie die Rezension aufzeigt. "Auf mich wartet zu Hause niemand" ist die einzige Erklärung, warum sie die Belastungen auf sich nimmt.
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Oliver Sacks' neues Buch wird wie auch im Deutschlandradio in der ZEIT sehr positiv besprochen, die FAZ hat es nicht gemocht.
Schöne Grüße,
Thomas