Ben Aaronovitch- Ein Wispern unter Baker Street

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  • Ein Wispern unter Baker Street von Ben Aaronovitch


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    Zitat von Amazonbeschreibung

    Es ist ja nicht so, dass Peter Grant, Zauberer in Ausbildung und Police Constable in London, nichts für das Üben von Zaubersprüchen und das Pauken von Lateinvokabeln übrig hätte - bestimmt nicht! Aber es ist doch immer wieder schön, wenn zur Abwechslung auch mal reelle Polizeiarbeit gefragt ist. Eine unbekannte Person wird im U-Bahn-Tunnel nahe der Station Baker Street tot aufgefunden - erstochen, und es deuten unübersehbare Anzeichen auf die Anwesenheit von Magie hin. Ein Fall für Peter, keine Frage. Der unbekannte Tote stellt sich als amerikanischer Kunststudent und Sohn eines US-Senators heraus, und ehe man noch "internationale Verwicklungen" sagen kann, hat Peter bereits die FBI-Agentin Kimberley Reynolds mitsamt ihren felsenfesten religiösen Überzeugungen am Hals. Dabei gestalten sich seine Ermittlungen auch so schon gruselig genug, denn tief in Londons Untergrund, in vergessenen Flüssen und viktorianischen Abwasserkanälen, hört er ein Wispern von alten Künsten und gequälten Geistern ...


    Meine Meinung
    Nachdem der erste Band geradezu fulminant war und mich auch „Schwarzer Mond über Soho“ sehr gut unterhalten hat, war klar, dass der dritte Band sofort nach Erscheinen in meinem Fingern landen würde.
    Und wieder wurde ich nicht enttäuscht!


    Auch der dritte Band bietet wieder viel Magie, einen sympathischen Protagonisten und ganz viel Lesespaß!


    Inzwischen kennt man Peter Grants magisches London schon recht gut, genauso wie die meiste der beteiligten Charaktere. Insofern ist der Reiz des Neuen verflogen, dafür tritt das Gefühl ein zu alten Freunden zurückkehren zu dürfen. Zwar lernen wir auch diesmal neue paranormale Einwohner der Metropole kennen, aber Aaronovitch schafft es nicht diesmal nicht den Leser zu überraschen oder mit brillanten neuen Einfallen zu punkten.
    Das versucht er auch gar nicht und hat es in meinen Augen auch gar nicht mehr nötig. Sein Weltenentwurf ist etabliert und er schafft es spielend den Mordfall dieses Romans mit seinen beiden Vorgängern zu verbinden, ohne dass es gekünstelt wirkt.


    Sehr gut gefällt mir, dass sich Aaronovitch sich jeweils ein kleines Motto für jeden Band ausdenkt. Diesmal ist eindeutig Londons Unterwelt samt Tube, Bunkern und Kanalisation, ein Schauplatz, der natürlich viel Potential bietet. Großartig, wie wissenswerte Fakten immer wieder perfekt eingebunden werden. Für mich bremst das keineswegs die Handlung, sondern erhöht nochmal den Unterhaltsamkeitsfaktor.


    Nach einem Mord in der U-Bahn (an sich natürlich noch kein ungewöhnlicher Vorfall) findet Peter die Mordwaffe. Ein Scherbe, die eindeutig magischen Ursprungs ist und so steckt Peter gleich wieder im Vorweihnachtsstress mitten in einem neuen Fall. Aktiv mit von der Partie ist diesmal von Beginn an Lesley, die sich zum Glück immer weiter zu erholen scheint und die Peter als Team wunderbar ergänzt.
    Auch andere alte Bekannte wie Seawoll, Stephanopoulos und natürlich Nightingale mischen kräftig mit. Wobei die Zusammenarbeit diesmal ausgezeichnet klappt. Hoffen wir also auf viele zukünftige, gemeinsame Fälle!


    Ein weiterer eindeutiger Pluspunkt dieses Bands ist für mich, dass er deutlich unblutiger ist als die Vorgänger. Anderen mag das vielleicht die Spannung nehmen, ich persönlich kann aber auf auseinanderfallende Gesichter und abgeschnittene Geschlechtsteile gut verzichten.
    Peter gerät natürlich dennoch in etliche brenzlige Situationen und auch an Verfolgungsjagden herrscht kein Mangel.
    Letztlich ist atemlose Spannung bei Ben Aaronovitchs Stil für mich aber auch zweitrangig. Ich genieße mehr seinen humorvollen, lockeren und dennoch typisch britischen Stil. Davon kann ich gar nicht genug bekommen und die Seiten flogen für mich nur so dahin.


    Allerdings ist dieser Band für Neueinsteiger eher weniger geeignet. Der Autor hält sich nicht mehr langen Erklärungen grundsätzlicher Art oder zu den zurückliegenden Ereignissen auf. Wer nicht Bescheid weiß, der wird an der einen oder anderen Stelle wohl nur Fragezeichen im Kopf haben.



    Fazit: Auch Peters dritter magischer Fall bietet wieder beste Unterhaltung und viel Humor. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!



    Weil ich mich so gut amüsiert habe, gibt es: 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich bin sehr gespannt, und hoffe, dass mich nun dieser Band endlich überzeugen wird. Peter Grant hat eine dritte Chance verdient. :zwinker:

    Ein Tag ohne Buch ist kein guter Tag!<br />______________________________<br /> :lesen: &quot;Der Tod und die Diebin&quot; - Swantje Berndt<br /> :lesen: &quot;Elyson&quot; - Thomas Elbel<br /> :lesen: &quot;Der Märchenerzähler&quot; - Antonia Michaelis<br /><br />TAMKA 2/4&nbsp; März 2/3&nbsp; Mai 1/2


  • Ich bin sehr gespannt, und hoffe, dass mich nun dieser Band endlich überzeugen wird. Peter Grant hat eine dritte Chance verdient. :zwinker:

    Peter hat sich alles Gute verdient, das man ihm wünscht, aber wenn dir die ersten beiden Bände nicht so gefallen haben, dann dieser sicher auch nicht. Vom Muster und Stil her ähneln sie sich schon sehr.
    Ich bin allerdings gespannt, was du sagen wirst. :winken:

  • Die Idee des Autors finde ich grandios! Mir haben die beiden ersten Bände relativ gut gefallen, aber der letzte Funke ist nicht rübergekommen. Ich mag den britischen, trockenen Humor finde aber, dass die Fälle von Peter etwas langweilig waren und die Story deshalb nicht so wirkt, wie sie eigentlich könnte und Potential hätte.


    Ich werde jedenfalls berichten! :winken:

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  • So, dann kommt nun auch meine Meinung zum Buch:


    Peter Grant ist mir unheimlich sympathisch und so freue ich mich immer, wenn ein neues Buch mit ihm erscheint.
    Seine Abenteuer sind vielseitig und spannend, weil man nie weiß, was passieren wird, welche Leute auf welcher Seite stehen und was mit Magie alles schiefgehen wird.


    Das Buch überzeugt mich vor allem durch die Dialoge und Gedanken, die Peter Grant führt und hat. Sie sind meistens sehr humorvoll, was mir sehr gut gefällt.
    Dass Lesley auch mehr oder weniger mitten im Geschehen steckt seit dem zweiten Teil finde ich sehr gut. Mal sehen, wie die Geschichte um sie weiter geht.


    Schade fand ich beim dritten Teil nur, dass Nightingale und die Flüsse Londons nicht allzu oft aufgetaucht sind. Aber das kann sich im vierten Teil ja wieder ändern und so kann immerhin niemand behaupten, dass alles nach Schema X abläuft. :breitgrins:


    5ratten

  • Also ich muss ja sagen, der Erste gefiel mir schon ganz gut, der Zweite packte mich dann aber schon mehr, den Dritten habe ich mir dann direkt bestellt und freue mich aufs Lesen! :breitgrins:

  • Ich denke, du wirst viel Spaß haben mir dem dritten Teil. :breitgrins:

  • Ich habe mit meinem ersten Monatsrundenbuch angefangen:


    Ben Aaronovitch - Ein Wispern unter Baker Street


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    Diesmal hat Peter Grant einen Mord zu untersuchen, der in der Londoner U-Bahn stattgefunden hat. Irgendeine magische Komponente ist im Spiel, und deshalb wird Peter hinzugezogen. Er kriecht also in U-Bahn-Tunneln herum und fährt durch die Stadt und verhört Verdächtige.
    Einige Personen aus den vorigen Bänden begegnen uns wieder, zum Beispiel Stephanopoulos, und auch einige magische Begriffe werden nochmal erklärt, z.B. Vestigium (ganz praktisch, wenn die Lektüre von Band 1 und 2 schon länger her ist.


    Das Buch spielt kurz vor Weihnachten - in London schneit es! Ich bin sehr neidisch, denn ich sitze hier bei 30-34°C. Vielleicht wird mir durchs Lesen ja etwas kühler. :breitgrins:


    Peter ist oft mit Lesley unterwegs, die jetzt wohl ihm und seinem Chef zugeordnet wurde und meistens eine Maske trägt.


    Von Magie ist bis jetzt noch nicht viel die Rede, auch nicht von Peters (oder Lesleys) weiterer Ausbildung, obwohl klar wird, daß er noch viel zu lernen hat. Trotzdem liest das Buch sich gut und schnell, ich mag Peters ironische Erzählweise wie in den anderen Bänden sehr gern. Und auch in den anderen Bänden ging es ja anfangs recht geheimnisvoll zu.


    Und wieder habe ich den Eindruck, daß es für die Lektüre des Buches besser wäre, London zu kennen. Es werden viele Orte, Straßen, Plätze usw. erwähnt, die mir allesamt nichts sagen.


    Als ungewöhnlich aufgefallen ist mir, daß Peter die Leute manchmal mit Nennung ihrer Hautfarbe beschreibt. Als z.B. die Rede von einer "dünnen weißen Frau" war, brauchte ich etliche Sekunden, um zu verstehen, daß die Hautfarbe gemeint ist und nicht etwa ein Gespenst. :breitgrins:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ich bin jetzt ungefähr in der Mitte des Buches angelangt. Es kommt nun etwas mehr Magie ins Spiel, aber im Wesentlichen wird die mühsame Polizeiarbeit beschrieben - Peter verfolgt Spuren nach dem Mord an einem jungen Amerikaner. Das alles wird unaufgeregt und stetig dahinfließend beschrieben, ohne große Katastrophen, immer wieder werden Peters Gedanken sehr ausführlich dargelegt, aber es gibt doch auch die eine oder andere überraschende Wendung. Manch einer würde das Buch vielleicht langweilig finden, aber ich mag den Schreibstil, der immer wieder ironisch und witzig ist, finde den Verlauf der Geschichte interessant und habe großes Lesevergnügen.


    Ein paar der erwähnten Straßen und Örtlichkeiten habe ich inzwischen per Wikipedia und Google Maps nachgeschlagen.


    Ettersberg wird wieder erwähnt - was genau damit gemeint ist, wird aber wieder nicht erklärt. Das hatte mir schon bei der Lektüre von Schwarzer Mond über Soho Rätsel aufgegeben.



    Als z.B. die Rede von einer "dünnen weißen Frau" war, brauchte ich etliche Sekunden, um zu verstehen, daß die Hautfarbe gemeint ist und nicht etwa ein Gespenst. :breitgrins:


    Ich korrigiere: es war ein dünnes weißes Mädchen.

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  • Ich habe jetzt ca. drei Viertel des Buches gelesen. Peter Grant steigt mit zwei Kollegen in die Londoner Unterwelt ab und bewegt sich in U-Bahn-Tunneln und der Kanalisation (igitt!). Faszinierend, was es unter der Stadt da alles gibt.


    So gibt es zum Beispiel Stellen, wo die Untergrundbahn nicht völlig unterirdisch fährt, sondern in einer Art nach oben offenen Schächten. Am Ende eines solchen Schachtes hat man, um den Blick auf die Gleise zu kaschieren, sogar zwei gefakte Häuser gebaut, die nur aus Fassade bestehen (so ähnlich wie Potjomkinsche Dörfer). Ich habe die Stelle sogar auf dem Stadtplan gefunden und mir mal per Google Street View angesehen, wie das aussieht. Sehr cool und hochinteressant!! (Allerdings stehen diese Häuser nicht in der Leinster Road, wie im Buch behauptet, sondern die Straße heißt Leinster Gardens).


    Ein ganz ähnliches, vermutlich aber fiktives Haus spielt im Buch eine Rolle, als Zugang in die Unterwelt/U-Bahn-Tunnel.


    Das Buch liest sich fast wie eine ganz spezielle Sightseeing-Tour durch London.


    Abgesehen davon tappt Peter noch immer ziemlich im Dunkeln, bis auf dieses Wispern, das er immer wieder mal hört. Mittlerweile wird es langsam Zeit, daß sich mal einiges etwas mehr aufklärt, sonst passiert wieder alles auf den letzten 10 Seiten auf einmal.

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  • Hier kommt meine abschließende Meinung. Eigentlich ist in Kialas Rezension schon alles gesagt und ich kann dem nur beipflichten.


    Das Hauptthema dieses Bandes ist gar nicht so sehr der Kriminalfall und seine Auflösung. Ich habe es eher als zweitrangig empfungen, herauszubekommen, wer nun der Mörder ist. Viel wichtiger sind die Geschehnisse und Informationen rund um Londons Untergrundbahn und Kanalisation (ich fand das stellenweise richtig lehrreich!) und, wie in den Vorgängerbänden, Peter und seine Gedankenwelt. Ich lese einfach gerne Aaronovitchs geruhsam dahinfließenden Stil, Peters oft witzige und originelle Gedanken, daran habe ich großes Lesevergnügen und könnte sofort zumnächsten Band übergehen (es gibt ja jede Menge Potential für weitere Bände und ich hoffe sehr, daß da noch etwas kommen wird.).


    Ich fand es wie gesagt hochspannend, mich mit Peter und seinen Kollegen durch die Londoner Unterwelt zu bewegen, einschließlich Herumirren und Stürze in unappetitliche Flüssigkeiten. :breitgrins:


    Die Kapitelüberschriften sind diesmal die Namen von U-Bahn-Stationen, wenn mich nicht alles täuscht. Sowohl Mord als auch Magie spielen diesmal eher eine Nebenrolle. Peters Chef Nightingale, das Folly und Molly stehen auch nicht so im Mittelpunkt wie in den Vorgängerbänden, aber das ist nicht schlimm; ihre Rolle ist zwar klein, aber wichtig.


    Gefallen haben mir auch die neueingeführten Nebenpersonen (Zach, Kumar, die FBI-Agentin Reynolds) und ganz beiläufig bekommt man auch erklärt, woher Lesley ihre magischen Kräfte hat.


    Die Auflösung des Mordes am Ende fand ich relativ unspektakulär, aber sie ergibt sich stimmig aus den Fakten. Sie steht etwas im Schatten der mit dem Mord verknüpften Nebenerkenntnis, die Peter bei seiner Suche aufgedeckt hat und die wesentlich spektakulärer ist (obwohl es sich schon eine ganze Weile andeutete, daß es auf so etwas Ähnliches hinauslaufen könnte).


    Insgesamt ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen und ich möchte bitte bald den nächsten Band!


    5ratten

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  • Ein neuer Mordfall in London.
    Diesmal wird eine Leiche im U-Bahnnetz unweit der Station Baker Street gefunden. Peter Grant wird zum Fall hinzugezogen, weil wieder Magie im Spiel war. Und so begleitet der Leser Peter erneut bei seiner Ermittlungsarbeit, die ihn diesmal ins Londoner Künstlermilieu führt, wo es einiges zu entdecken gibt.
    Über die Handlung möchte ich eigentlich nicht mehr sagen, um eben nicht zu viel zu verraten.


    Auch der dritte Teil bietet, was man beim ersten und zweiten Teil schon bekam: Einen Peter Grant, der sich durch nichts und niemanden aus der Ruhe bringen lässt und stets seine Ermittlungen verfolgt. Kein übernatürliches Phänomen, kein aufdringlicher Verdächtiger, nichts und niemand kann ihn ablenken.
    Dabei trifft man auf alte Bekannte (Peters Chef, Lesley, Stephanopoulos, den ein oder anderen Fluss,...), aber auch auf neue magische Gestalten.


    Schnell ist man nicht nur in der neuen Handlung, sondern findet sich auch wieder in Peters Welt zurecht. Ein paar Dinge werden in den ersten Kapiteln wieder kurz erklärt, diese "Erinnerungen" sind aber schön in die Handlung eingeflochten und auch nicht so zahlreich. So wird erreicht, dass jemand, bei dem die Lektüre der Vorgängerbände schon eine Weile her ist, sich wieder gut in der besonderen Welt zurechtfindet, jemand, der gerade erst die beiden anderen Bände gelesen hat, sich aber nicht langweilt, weil immer wieder dieselben Dinge erwähnt und erklärt werden.


    Wer die ersten beiden Teile mochte, der wird auch von diesem Teil begeistert sein, wem sie nicht gefielen, der sollte es auch nicht mit Band drei versuchen. Der Humor und der Stil von Aaronovitch haben sich nicht verändert und so weiß der Autor seine Leser erneut mit seiner magischen Welt einzunehmen.
    Ich jedenfalls war von Band drei wieder sehr begeistert und habe mich gefreut, liebgewonnene Charaktere wieder zu treffen und wieder in Peters Welt einzutauchen. Viel zu schnell war der Mordfall gelöst und so hat nun das Warten auf den nächsten Band begonnen - denn ich möchte weiterlesen, das ist klar!

  • Die Informationen innerhalb der Spoilermarkierungen kann man mitlesen, muss es aber nicht tun. Sie enthalten keinen Geheimnisverrat, sondern lediglich weitere Informationen zu Personen und Handlungsverlauf.


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    Ben Aaronovitch: Ein Wispern unter Baker Street, OT: Whispers Under Ground, Deutsch von Christine Blum, München 2013, dtv Deutscher Taschenbuch Verlagt, ISBN 978-3-423-21448-3, Softcover, 445 Seiten, Format: 19 x 12,2 x 3 cm, EUR 9,95 (D), EUR 10,30 (A).


    „Verstehen Sie, Thomas, ich habe mich dieses Jahr schon mit Mr. Punch angefreundet und ihm geholfen, Covent Garten abzufackeln, während Miriam hier sich mit fleischfressenden Muschis und echten Katzenmenschen herumschlagen musste, und jetzt hören wir, dass es unter Notting Hill möglicherweise ein ganzes Dorf voller Maulwurfsleute mit verdammten Sten-Guns gibt!“ (Seite 379)


    London, hier und heute: Police Constable Peter Grant sieht ein bisschen so aus wie der junge Barack Obama. Er stammt aus bescheidenen Verhältnissen. Sein Vater ist ein abgehalfterter weißer Jazzmusiker, seine Mutter stammt aus Sierra Leone, hat einen unfassbar großen Bekanntenkreis und arbeitet als Reinigungskraft.


    Darüber hinaus ist Peter Grant so etwas wie ein moderner Zauberlehrling. Er arbeitet bei einer Polizei-Sondereinheit, die sich um die Kriminalfälle kümmert, bei denen Magie im Spiel ist. Sein Chef ist der Magier und Detective Chief Inspector Thomas Nightingale, der nur so aussieht wie ein Spießer mit Mitte 40. Geht man nach seinen Anekdoten, muss er mindestens 100 Jahre alt sein. Wenn’s reicht.


    Hauptquartier und Wohnort der beiden Polizisten ist das „Folly“, ein altes Herrenhaus. Dort lebt noch die stumme Haushälterin Molly – nicht ganz menschlich – und Mischlingshund Toby, der eine gute Nase für Magie hat. Derzeit wohnt dort auch Police Constable Lesley May, die bei einem magischen Betriebsunfall schwerste Gesichtsverletzungen erlitten hat und während ihres Krankenstands der Sondereinheit ein bisschen zur Hand geht. Nebenbei lernt sie zaubern.


    Eigentlich sind DCI Nightingale und PC Grant immer noch hinter dem „Gesichtslosen“ und den „Little Crocodiles“ her – einem illegal praktizierenden, ethisch fragwürdigen Magier und seinen Anhängern. Da kommt die 13-jährige Abigail zu Peter und erklärt, im U-Bahn-Tunnel unter der Schule einen Geist gesehen zu haben. Ob er da nicht mal nachsehen könne? Er tut ihr den Gefallen krabbelt ein bisschen auf den Gleisen herum, doch aus den Ghostbuster-Spielchen wird bald tödlicher Ernst. Als Kunststudent James Gallagher tot im U-Bahn-Tunnel Baker Street gefunden wird, alarmiert Detective Inspector Miriam Stephanpoulos das Folly. Etwas an dem Fall riecht nach „abstrusem Scheiß“, wie die gewöhnlichen Polizeibeamten das magische Gedöns gerne nennen. Das kann Peter Grant nur bestätigen: Der Student wurde mit einer Keramikscherbe erstochen, die nur so vor magischer Ausstrahlung („Vestigium“) strotzt.


    Der Tote entpuppt sich als Sohn eines US-Senators, was umgehend das FBI in Gestalt der Agentin Kimberley Reynolds auf den Plan ruft. Zachary Palmer, der schmuddelige Typ, der mit James Gallagher zusammen wohnte, ist nicht der Lebensgefährte, sondern ein Lebenskünstler und nur zur Hälfte ein Mensch. Sein Vater war eine Fee. Er hat James London gezeigt. Und sicher nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten.


    Die Spur der Mordwaffe führt zu ein paar unterbelichteten Kleinganoven, den Nolan-Brüdern, die unter anderem mit Keramikartikeln handeln. Zum Erstaunen der Polizei liefern sie außerdem kistenweise verdorbenes Gemüse an ein Haus in der Moscow-Street, das nur aus Fassade besteht, weil es in Wirklichkeit ein Entlüftungsschacht der U-Bahn ist. Wo sind die mit dem Grünfutter hin? In den Untergrund! Und schon befinden sich Peter Grant, Sergeant Kumar, PC Lesley May und FBI-Agentin Kimberley Reynolds auf Expedition durch die U-Bahn-Schächte und die Londoner Kanalisation. Neben kaltem Wasser, Schiet und Gestank finden sie dort unten eine rege Partyszene vor. Dort feiern neben minderjährigen Flussgöttinnen, normalen menschlichen Jugendlichen auch noch allerhand merkwürdige Gestalten. Einer der komischen Vögel schießt mit einer Maschinenpistole aus dem zweiten Weltkrieg auf Peter. Zwar ist der bleiche Knabe mit dem Kapuzenshirt ein schlechter Schütze, dafür ist er dummerweise ein Erdbändiger, was Peter ordentlich in die Bredouille bringt.


    Auch oberirdisch läuft nicht alles rund. Der Künstler Ryan Carroll, den der ermordete James Gallagher so bewundert hat, verwendet zwar eindeutig Magie bei seiner Arbeit, ist aber mit dem toten Studenten nicht in Verbindung zu bringen.

    Sieht so aus, als würde das Folly diesmal auf ganzer Linie scheitern. Da kommt ausgerechnet von der Halbfee Zach Palmer ein wichtiger Hinweis. Ja! Auf einmal ergibt die Sache Sinn! Für Peter und seine Kollegen heißt das: noch einmal hinab in den Untergrund …


    Schrill, schräg abgefahren! „Harry Potter auf Speed“ schrieb die Zeitschrift BRIGITTE! Ich sage: Urban Fantasy trifft auf Krimi mit englischem Humor.


    Auch wenn es hier um Mord und Totschlag und durchaus unappetitliche und grausige Vorkommnisse geht: Der Leser kommt aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Buchstäblich jeder kriegt hier sein Fett weg. Die Briten, insbesondere die Londoner, die Kunstszene, die Polizei, die Iren, Deutschen, Skandinavier, die US-Amerikaner und die EU. „Ich dachte wieder einmal, dass wir dringend eine einheitliche Nomenklatur brauchten. Am besten gleich eine EU-Direktive, damit wir uns europaweit über das Unheimliche verständigen konnten. Oder nein, vielleicht doch nicht – am Ende wäre dann alles französisch.“ (Seite 417)


    EIN WISPERN UNTER BAKER STREET ist überaus vergnüglich. Es ist aber sinnvoll, die vorigen Bände DIE FLÜSSE VON LONDON und SCHWARZER MOND ÜBER SOHO zu kennen, denn sonst kommt man nicht mit und all die Andeutungen, die sich auf eine gemeinsame Vorgeschichte der Personen beziehen, laufen ins Leere. Nirgends wird z.B. erklärt, wie genau Lesley zu ihren entstellenden Gesichtsverletzungen kam. Und die Suche nach dem Gesichtslosen und seinem „Little Crocodiles“-Dining-Club kommt für Quereinsteiger aus heiterem Himmel. Das Buch ist nun mal der 3. Band einer Serie und kein zu hundert Prozent eigenständiges Werk.


    Selbst für Kenner der Reihe ist die Handlung noch komplex genug, auch wenn Ben Aaronovitch die Anzahl der Nebenfiguren und Nebenhandlungen gegenüber dem vorigen Band dankenswerterweise deutlich reduziert hat. Muss man mehr als 50 Personen und deren Beziehungen zueinander im Kopf behalten, ist das Lesen mehr Arbeit als Vergnügen. Das scheint dem Autor auch klar geworden zu sein.


    Im englischsprachigen Raum ist bereits ein vierter Band erschienen. Dass Band 3 nicht das Ende ist, war zu vermuten, da im vorliegenden Buch noch nicht alle Fälle gelöst sind, die das Folly in Arbeit hat. Und gerade erst hat Peter einen neuen Zauber-Azubi rekrutiert, und das muss ja zu etwas gut sein ...


    Nur zu! Es sieht ja nicht so aus, als würden dem Autor die Ideen und kleinen Bosheiten ausgehen, mit denen er seine Geschichten zu spicken pflegt.


    Der Autor:
    Ben Aaronovitch wurde in London geboren und lebt auch heute noch dort. Wenn er gerade keine Romane oder Fernsehdrehbücher schreibt (er hat u. a. Drehbücher zu der englischen TV-Kultserie 'Doctor Who' verfasst), arbeitet er als Buchhändler. Seine Fantasy-Reihe um den Londoner Polizisten Peter Grant mit übersinnlichen Kräften eroberte die englischen Bestsellerlisten im Sturm.

  • Meine Meinung:

    Titel: Leider Peter Gants dritter Fall...


    Leider wurde mir erst beim Lesen des Buches bewusst, dass es sich hierbei um den dritten Teil aus einer Reihe um den farbigen Polizisten Peter Gant handelt. Die beiden Vorgänger, die ich jedoch nicht kenne, heißen "Die Flüsse von London" und "Schwarzer Mond über Soho".


    Das Cover des Buches und der interessante Klappentext hatten mich auf das Buch aufmerksam gemacht.


    Wer jedoch die beiden Vorgänger nicht kennt, der befindet sich auf verlorenem Posten, denn der Einstieg fällt dadurch sehr schwer, weil eben Vorwissen vorausgesetzt wird. Klar erfährt man, dass Peter nicht nur Police Constable ist, sondern zudem auch noch Zauberer in Ausbildung, aber über alle anderen Protagonisten wie beispielsweise Leslie erfährt man nichts. Auch die magischen Begrifflichkeiten werden nirgendwo erklärt. Man kann also nur erahnen was gemeint ist, was bei den fiktiven Begriffen jedoch sehr schwer fällt.


    Doch nun zum eigentlichen Fall: Im U-Bahnschacht, in der Nähe der Station Baker Street, wird eine Leiche eines Amerikaners gefunden. Dieser wurde mit einer Tonscherbe, an der noch magische Aura klebt (was für eine merkwürdige Tatwaffe), erstochen. Der Fall um den Toten ist so besonders, da er der Sohn eines Senators war. Und dann hat Peter plötzlich noch die FBI Agentin Reynolds am Haken...


    Der Kriminalfall zieht sich durch den ganzen Roman. Die Handlung wird ab und zu unterbrochen für ausführliche Beschreibungen Londons oder dem Erlernen der Zauberkünste. Das gefiel mir recht gut, da ich London sehr mag und man sich so das Setting besser vorstellen kann. Teilweise werden auch Handlungsstränge eingestreut, die weder den Fall noch die eigentliche Handlung voran treiben, die einem als Leser leider wie Seitenfüller vorkommen.


    Die Schreibweise des Autors gefiel mir sehr gut, da jede Menge Sarkasmus und Wortwitze enthalten sind und auch der Mix aus Fantasy und Krimi ist doch sehr erfrischend. Ich konnte oft schmunzeln und ab und zu lachen. Besonders das Kollegenumfeld machte einen sehr realistischen Eindruck.


    Wenn ich die Vorgeschichte besser gekannt hätte, dann wäre mir das Lesen sicher deutlich leichter gefallen und mir hätte das Buch so vielleicht auch noch viel besser gefallen als jetzt.


    Vielleicht starte ich später noch einmal einen neuen Versuch, wenn ich die anderen Bände auch kenne. Dann verstehe ich mehr und kann die Begeisterung anderer Leser besser nachvollziehen.


    Fazit: Mal etwas anderes, jedoch in meinen Augen nur etwas für all diejenigen, die die anderen Bände bereits kennen. Durchaus empfehlenswert!


    Bewertung: 3ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Inhalt:


    Peter Grant führt ein verrücktes Leben: Neben seinem Beruf als Constable bei der Londoner Polizei ist er ein Zauberlehrling, und zwar der erste in England seit über 50 Jahren. Wegen dieser speziellen Qualifikation wird er auch zum Mitglied des Teams, das den Mord an einem jungen Kunststudenten aufklären soll. Neben der Leiche wurde eine Tonscherbe gefunden, die voller Magie steckt. Nur mit diesem Hinweis bewaffnet, macht Peter sich auf die Suche nach dem Mörder, was ihn durch Kunstausstellungen, Flohmärkte und Lagerhallen führt und ein unglaubliches Geheimnis aufdecken lässt.


    Gestaltung:


    Ich finde das Cover unglaublich cool, aber das ist man von dieser Reihe eigentlich schon gewöhnt. Der Schriftzug sieht cool aus, die Totenköpfe sehen cool aus, auch dieser U-Bahn-Fahrplan von London sieht cool aus, und alles in der Farbe Rot, insgesamt ist das einfach cool:)


    Story:


    Hach ja, die Story konnte mich wirklich vollkommen überzeugen, naja, fast vollkommen, aber wenn man nur einen kleinen Kritikpunkt hat, ist das auch nicht weiter tragisch.


    Es geht um Peter Grant, Polizist und Zauberlehrling, und genau diese verrückte Mischung aus Krimi und Fantasy macht das Buch, wie schon die Vorgänger, zu etwas ganz Besonderem. Das und der Humor, durch den man mehr als nur einmal beim Lesen laut auflachen muss, das Buch ist wirklich total lustig! Jedenfalls ist die ganze Sache mit der Magie in dem Buch schon wirklich beeindruckend, weil Ben Aaronovitch es einfach schafft, die Zauberei total natürlich mit der Realität zu verbinden. Natürlich gibt es auch in dem Buch selbst Leute, die sich über plötzlich auftauchende Lichtkugeln wundern, aber insgesamt ist es einfach total gut miteinander verbunden.


    Dann ist da noch der Mordfall, der aufgeklärt werden musst, und das hat mich wirklich beeindruckt: Im Prinzip geht es hauptsächlich um die Tonscherbe, die am Tatort gefunden wurde, und obwohl sich daraus ergibt, dass das Buch sich um Ton und Töpferei und Brennöfen dreht, was nicht gerade spannend klingt, war ich wie gebannt. Unglaublich, dass sowas so spannend sein kann, und derjenige, der dann als Mörder gefasst wurde, den hab ich wirklich nicht verdächtigt, nur so nebenbei:)


    Der einzige Haken an diesem ansonsten wirklich perfekten Buch ist, dass es sehr kompliziert ist. Beinahe auf jeder Seite bekommt man irgendeinen Hinweis, und am besten merkt man sich die alle, wozu ich irgendwie nicht in der Lage war. Man versteht natürlich trotzdem alles, aber ein wenig unkomplizierter wäre auch nicht schlecht gewesen.


    Charaktere:


    Die Charaktere sind super, sie sind sympathisch, wenn sie es sein sollen, und man kann sie auch in den richtigen Momenten eher störend finden. Und vor allem haben sie immer einen tollen Spruch auf Lager.


    Am tollsten sind natürlich Peter, der einerseits total viel Talent hat, andererseits aber auch genug Schwächen, um glaubhaft zu sein (außerdem ist er unglaublich lustig) und Nightingale, sozusagen sein Zauberlehrer, der irgendwie einfach nur cool ist, zumindest stelle ich ihn mir so vor:) Auch alle anderen sind sehr cool, was so ein Polizeibuch ja häufig an sich hat, und man trifft auch einige magische Wesen. Und alte Bekannte tauchen auch wieder auf!


    Schreibstil:


    Der Schreibstil war absolut genial, vor allem, weil er so witzig war, aber auch, weil es zwar alles flüssig zu lesen war, trotzdem war man nicht unterfordert, es gab immer was zum Nachdenken, was schon echt toll ist. Und auch, dass man so viele Infos über London bekommt, hat mir sehr gut gefallen.


    Fazit:


    „Ein Wispern unter Baker Street“ ist eine mehr als gelungene Fortsetzung, die mich eigentlich vollkommen überzeugen konnte mit einem spannenden Mordfall und tollen Charakteren. Beim Lesen muss man allerdings sehr aufmerksam sein, um ja keinen versteckten Hinweis zu verpassen, das wäre vielleicht etwas simpler besser gewesen.

  • Ich höre die englische Hörbuchreihe mit Kobna Holdbrook-Smith und ich fühle mich schon richtig zuhause in der Reihe und freue mich auf die weitern Teile.


    Die Geschichte selbst fand ich im dritten Teil etwas schwächer als in den beiden anderen Teilen, aber das hat mich gar nicht so gestört, denn das drum herum war wie immer toll und die Charaktere machen alle sehr viel Spaß! Auch der trockene britische Humor ist sehr gut eingesetzt. Trotzdem hoffe ich, dass mich die folgenden Fälle wieder etwas mehr fesseln.
    Mittlerweile habe ich mich auch schon daran gewöhnt, dass ich mir nicht alle Details und Verbindungen merken kann. Beim ersten Teil fand ich das noch sehr kompliziert, beim dritten Teil hatte ich aber genug Wissen, um kleine Lücken auzufüllen und konnte der Handlung trotzdem gut folgen.


    Das einzige Manko: Peter Grant nimmt mich so ein, dass ich momentan weniger Lust habe, Harry Dresden weiterzuhören. Ich möchte die beiden nicht miteinander vergleichen, das machen schon andere, aber zwei Urban Fantasy Hörbuchreihen mit Kriminalfällen sind mir dann doch etwas zu ähnlich.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.