Ich sehe es schon so, dass eine Reduktion im eigenen Fleischkonsum ein Schritt in die richtige Richtung ist. Aber eben nur einer auf dem Weg. Ich kenne Leute, die sind von heute auf Morgen von Fleischesser zum Veganer geworden und sind es auch geblieben. Andere brauchen halt länger für eine Umgewöhnung, aber das finde ich vollkommen legitim. Jeder hat da sein Tempo, und wer bin ich denn, dass ich das verurteile?
Auf der anderen Seite habe ich die Diskussion mit "Vegetariern", die Fleisch essen, sich aber dennoch so bezeichnen, aufgegeben. Dann kommen so Sachen wie "Ja, aber manchmal, wenn meine Oma Frikadellen macht, dann muss ich ja essen, die sind so lecker", und da mache ich inzwischen einfach dicht. Wenn jemand sich grundsätzlich keine Gedanken um seine Ernährung macht, ist das eine Sache. Wenn jemand meint, er mache sich Gedanken und hätte die Weisheit gefunden, ist das ermüdend.
Was mir da inzwischen häufig einfällt: Wenn wir unseren Kindern in 30, 40, 50 Jahren erklären müssen, warum wir bei der Zerstörung der Umwelt zugesehen oder mitgemacht haben, können wir also alle getrost sagen: "Weil es halt so lecker war."