04 - Kapitel 4: Kollateralschäden: Die anderen Opfer des Karnismus

Es gibt 95 Antworten in diesem Thema, welches 16.149 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nimue.


  • Das mit dem Verzicht kann ich gut verstehen.
    Ich überlege auch immer wieder, ob es nicht mal eine gute Idee wäre, zumindest mal versuchsweise vegetarisch zu leben. Und dann fallen mir tausend Sachen ein, die ich dann nicht mehr essen könnte.
    Die Alternativen sind einfach im Kopf nicht präsent, und solange man etwas als Verzicht sieht, will man sowieso immer das, was man nicht bekommen kann.


    Fang' klein an und sage, dass du vielleicht nur ein oder zwei Tage pro Woche vegetarisch essen möchtest. Daran gewöhnt man sich sehr schnell und wirklich viel vermisst man dann auch nicht. :smile:


    Meine eigene Erfahrung sah allerdings anders aus: nachdem ich fürs Studium von meinen Eltern weggezogen bin, gab es allerdings von den einen auf den anderen Tag kein Fleisch mehr - und ich habe nichts vermisst. Ich kann aber sehr gut verstehen, wenn man sagt, so radikal muss man es nicht versuchen. :winken:

  • @ nimue
    Seh ich genauso!
    Leider gibt es bei mir in der Nähe kaum Kantinen. Eine eigene haben wir nicht.
    Aber ich fände einen vegetarischen Tag total cool :smile:
    (Und denke, man sollte es einfach einführen, ohne da lang zu diskutieren...)


    @ kleinerHase
    Genau das ist mein Plan.
    Zum Geburtstag steht auf meiner Wunschliste ein vegetarisches Kochbuch :zwinker:
    Was mich total ärgert: Ich koche eigentlich fast alles mit meinem Thermomix, und die haben kein einziges veg. Kochbuch im Sortiment. Das ist echt eine Marktlücke.


  • Das mit dem Verzicht kann ich gut verstehen.
    Ich überlege auch immer wieder, ob es nicht mal eine gute Idee wäre, zumindest mal versuchsweise vegetarisch zu leben. Und dann fallen mir tausend Sachen ein, die ich dann nicht mehr essen könnte.
    Die Alternativen sind einfach im Kopf nicht präsent, und solange man etwas als Verzicht sieht, will man sowieso immer das, was man nicht bekommen kann.


    Ich verfolge ja die Taktik mir das nicht so groß vorzunehmen, sondern einfach jeden Tag aufs Neue zu gucken, dass ich mal kein Fleisch esse. Psychologisch gibt es da keinen Verzicht, da ich ja nicht entschieden habe, dass ich nie mehr Fleisch esse, sondern einfach, dass ich den heutigen Tag kein Fleisch esse. Am nächsten Tag dann das gleiche Spielchen und siehe da ganz schnell ist eine vegetarische Woche vorbei. Dabei kommt bei mir noch hinzu, dass ich unter der Woche nur unterwegs bin und immer nur in Kantinen bzw. außer Haus essen muss und mir nicht wirklich was selber kochen kann. Aber Salate oder auch Gerichte einfach ohne Fleisch funktionieren hervorragend.


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Ich habe damit schon mehr Probleme. Wenn ich daheim esse, schaue ich schon drauf. Aber unterwegs finde ich die Auswahl gar nicht so toll.
    Beim Asia Imbiss Nudeln mit Gemüse? Beim Bäcker ein Käsebrötchen? Das sind alles Dinge, die mich nicht sonderlich ansprechen.
    Und von meinem geliebten Lachs kann ich auch nicht lassen (Fleischverzicht finde ich weniger schwierig...)

  • Ohhh, Nudeln mit Gemüse! :sabber:
    Hoffentlich werden die Häuptlinge Erfolg haben, ich drücke ihnen die Daumen. Auch wenn es nicht danach klingt, dass sich da etwas ändern wird :sauer:

    //Grösser ist doof//

  • Nun ja... sprachlich wieder mal interessant -Gleichsetzung von Mensch und Tier schon in der Begrifflichkeit -und dann noch die Fleischokratie :rollen: . Vielleicht findet sie für andere große Industriezweige ja noch ein paar nette Bezeichnungen. Die Beschreibungen der Arbeitsumstände sind eben sehr vergleichbar mit anderen Industrieproduktionsstätten. Worauf will sie hinaus?


    Die Informationen zu den Lebensmittelkontrollen ebenso - mehr und bessere und unabhängigere Untersuchungen zur Qualitätssicherung sind nötig? Ja selbstverständlich, das ist keine Frage! Aber ist das das, was sie aussagen möchte? Oder geht es nur darum, Menschen von der Unmöglichkeit des Fleischkonsums zu überzeugen?


    Es nervt leider immer noch...


  • Die Beschreibungen der Arbeitsumstände sind eben sehr vergleichbar mit anderen Industrieproduktionsstätten. Worauf will sie hinaus?


    Vielleicht darauf, dass hier Mensch UND Tier leiden? Und dass wir es überdenken sollten, weil es ziemlich grausam ist?

    ~ The world is quiet here ~

  • Hier muss ganz klar etwas geändert werden, eben genau wie in anderen Produktionsstätten auch, in denen Arbeiter zwischen Walzen zerquetscht werden usw.


    Was aber bietet sie als Ausweg? Nicht die Änderung dieser Zustände, sondern den grundsätzlichen Verzicht auf Fleischverzehr. Für mich ist das keine Lösung und die damit verbundene Glorifizierung des Vegetarismus dient einzig dazu, dass diese mit Zuklappen des Buchs nun meinen, eine reine Weste zu habe. Was natürlich angesichts dessen, was in den Industrienationen so los ist, wirklich weder mit Ariel noch mit Joy zu schaffen ist.


  • Hier muss ganz klar etwas geändert werden, eben genau wie in anderen Produktionsstätten auch, in denen Arbeiter zwischen Walzen zerquetscht werden usw.


    Was aber bietet sie als Ausweg? Nicht die Änderung dieser Zustände, sondern den grundsätzlichen Verzicht auf Fleischverzehr.


    Aber doch aus einem ganz einfachen Grund: Selbst wenn man die Bedingungen für die Arbeiter verbessert, werden Tiere dort immer noch getötet. Auch bessere Bedingungen für die Menschen ändern nichts an den Bedingungen für die Tiere. Ja, vielleicht werden die Tiere dann bevor sie geschlachtet werden nicht mehr zusätzlich misshandelt. Aber das Endergebnis bleibt das selbe: Das Tier ist tot.


    Katrin

  • Das stimmt natürlich - das ist mir aber zu stark auf eine Problematik fokussiert.


    Aber irgendwie hatte ich gar nicht das Gefühl, dass das das Hauptproblem ist, ich dachte tatsächlich, dass es hauptsächlich um das "wie" geht. Obwohl sie natürlich, leider sehr schwach, argumentiert, dass Fleischessen überflüssig usw ist.


    Okay, dann muss ich wohl klar feststellen, dass für mich tatsächlich das Wie ein Problem darstellt. Ich vertrete ansonsten die Auffassung, dass Fleischverzehr sehr wohl natürlich und in ordentlichen Massen auch nicht ungesund ist. Und gerade hier konnte mich Frau Joy auch wirklich nicht vom Gegenteil überzeugen.

  • Okay, dann muss ich wohl klar feststellen, dass für mich tatsächlich das Wie ein Problem darstellt. Ich vertrete ansonsten die Auffassung, dass Fleischverzehr sehr wohl natürlich und in ordentlichen Massen auch nicht ungesund ist. Und gerade hier konnte mich Frau Joy auch wirklich nicht vom Gegenteil überzeugen.


    Nun muss man sich aber fragen: Woher kommt die Annahme, dass Fleischverzehr natürlich und nicht ungesund ist? Dafür gibt es keine Belege, die nicht entkräftet werden könnten. Für das Gegenteil auch nicht - und genau hier setzt der Hebel an: Was, wenn Fleischverzehr nun doch nicht natürlich und nicht gesund ist? Es ist inzwischen sogar schon erwiesen, dass Vegetarier deutlich weniger Herzinfarkte erleiden und die Chancen, später an Demezn erkranken sind auch geringer (auch weniger als Flexitarier). Zu Veganern gibt es meiner Meinung nach keine aussagekräftigen Studien.


    Hm, vielleicht noch die China Study - meiner Meinung nach aber mit Einschränkungen. Das Buch wurde übrigens als Hörbuch vertont von Christoph Maria Herbst (selbst Veganer). Hier erzählt er ein bisschen darüber: Christoph Maria Herbst über das Hörbuch zur »China Study«

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Keine Ahnung, woher die Annahme kommt -da dachte ich eigentlich, dass Frau Joy mehr Infos bringt.


    Zu den Studien: Hängt bestimmt mit übermäßigem Fleischkonsums zusammen und zu viel ist bekanntermaßen nie gesund. Was ich mich weiter frage: Ist es nicht so, dass Vegetarier und Veganer grundsätzlich mehr Augenmerk auf eine gesunde Lebensweise legen? Machen sie möglicherweise auch in diesem Körperbewusstsein mehr Sport, rauchen und trinken weniger und schlafen vielleicht auch mehr und regelmäßiger? Oder herrschen bei diesen Studien wirklich identische Grundvoraussetzungen?


    Lg
    Alexa

  • Zu den Studien: Hängt bestimmt mit übermäßigem Fleischkonsums zusammen und zu viel ist bekanntermaßen nie gesund.


    Nein, hängt nicht mit der Menge zusammen in diesen Studien. Der Höchstwert, den die deutsche Gesellschaft für Ernährung angibt, ist mit 300 g Fleisch pro Woche angegeben. Das ist aber nur der Höchstwert. In der China Study werden ganz klare Zusammenhänge geschaffen, dass auch kleinere Mengen ungesund sind. Allerdings habe ich das Buch noch nicht gelesen. Es gibt aber auch eine Dokumentation dazu: "Gabel statt Skalpell" :winken:



    Oder herrschen bei diesen Studien wirklich identische Grundvoraussetzungen?


    Yep. Bei einer, die ich neulich entdeckt habe, sogar ganz sicher. Ich muss aber erst mal wieder danach suchen.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Dass Vegetarier übrigens meistens weniger Alkohol trinken, weniger rauchen oder mehr Sport treiben, halte ich übrigens für ein Klischee. Ich kenne jedenfalls mehr Gegenbeispiele :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Dass Vegetarier übrigens meistens weniger Alkohol trinken, weniger rauchen oder mehr Sport treiben, halte ich übrigens für ein Klischee. Ich kenne jedenfalls mehr Gegenbeispiele :breitgrins:


    Okay, also ein klares Vorurteil :breitgrins: . Mal schauen ob es Buch auch für den Kindle gibt, das klingt sehr interessant. Danke auch für Deine weiteren Infos, das hätte ich so tatsächlich nicht vermutet.


  • Dass Vegetarier übrigens meistens weniger Alkohol trinken, weniger rauchen oder mehr Sport treiben, halte ich übrigens für ein Klischee. Ich kenne jedenfalls mehr Gegenbeispiele :breitgrins:


    *räusper* Ich hab grad Prosecco oder sowas intus, ich bin Gelegenheitsraucher und meine Ausdauer reicht von hier bis zum Supermarkt um die Ecke. Jaja, ich bin das lebende Gegenbeispiel *sich hinters sofa verzieht und sich schämt* Ui, ich hab ja noch Prosecco!

    //Grösser ist doof//