Deutscher Buchpreis 2013

Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 12.579 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klassikfreund.

  • Moin, Moin!



    ich habe nicht eins davon gelesen und ich kenne auch keins davon :redface:


    Die sind ja auch alle neu - insofern kein allzu überraschendes Eingeständnis.


    Hättest du gesagt: Ich kenne keinen Autoren davon und habe keines seiner Bücher je gelesen, wäre ich umgehend in Tränen ausgebrochen.

  • Berlin liegt im Osten ist vorrübergehend vergriffen und wird neu gedruckt, wer es also lesen will und sieht es irgendwo liegen sollte gleich zu greifen.


    F vom Kehlmann erscheint erst in einer Woche und Im Stein haben wir heute auch erst bei den Neuheiten ausgepackt. Bei uns im Laden läuft schon seit Erscheinung der Meyerhoff sehr gut.


    :winken:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Der Meyerhoff steht doch auch schon länger auf der Bestsellerliste, oder nicht?
    Zumindest sehe ich das Buch ständig.


    Die App mit den Leseproben finde ich gut.
    Ich habe in "Vogelweide" von Uwe Timm reingelesen, der Anfang klingt gar nicht schlecht. Die Buchbeschreibung hatte mich ja nicht sonderlich angesprochen.

  • Moin, Moin!


    Nach Ralph Dutlis "Soutines letzte Fahrt", Jonas Lüschers "Frühling der Barbaren" und Uwe Timms "Vogelweide" lese ich mit Thomas Glavinic' "Das größere Wunder" gerade das 4. Buch der Longlist. Die Bücher von Norbert Gstrein, Kehlmann und Urs Widmer werden noch folgen, weil ich von diesen Autoren ohnehin alles lese.


    Uwe Timm hat mich enttäuscht. Ich bekam die Langeweile beim Lesen nie ganz weg. Dutlis Buch ist großartig, weil ich, obwohl mir Malerei sonst nichts sagt, gefesselt worden bin.

  • Und hier ist die Shortlist:



    Mirko Bonné: Nie mehr Nacht (Schöffling & Co., August 2013)

    Reinhard Jirgl: Nichts von euch auf Erden (Hanser, Februar 2013)

    Clemens Meyer: Im Stein (S. Fischer, August 2013)

    Terézia Mora: Das Ungeheuer (Luchterhand, September 2013)

    Marion Poschmann: Die Sonnenposition (Suhrkamp, August 2013)

    Monika Zeiner: Die Ordnung der Sterne über Como (Blumenbar, März 2013)



    Leider haben es weder Kehlmann noch Glavinic auf die Liste geschafft. Auf die beiden habe ich fest getippt.


    Katrin

  • Schön. Terézia Mora sehe ich nächste Woche bei einer Lesung. Clemens Meyer könnte das Rennen machen.


    Gruß, Thomas

  • Wobei ich ihre Auffassung der drei nun benannten Favoriten teile.


    Gruß, Thomas

  • Wer alle Autoren der Shortlist erleben will, kann dies am Samstag 21.09. tun. Im Frankfurter Literaturhaus. Kartenvorverkauf wird ab heute um 14 Uhr online freigeschaltet.


    Gruß, Thomas


    P.S. ich habe mir gerade eine Karte gesichert, noch jemand von hier dabei?

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Hi Leute,


    Da ich neu hier bin erstmal einFreundliches Hallo an alle.


    Ich habe gerade Jonas Lüscher Frühling der Babaren zuende gelesen, bisher das einzige Buch von der Longlist, und stand nach dem lesen der letzten Seite doch ein bisschen Hilflos da.


    MfG

  • Herzlich willkommen! Wenn du magst, dann schreibe doch eine kleine Rezension über das Buch. Da kannst du dann auch exemplarisch aufzeigen, welche Stellen dich hilflos zurückgelassen haben.


    Gruß, Thomas

  • Terezia Mora - Das Ungeheuer. Eine Lesung im Literaturhaus Frankfurt.


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    Gestern also das erste Buch von der Shortlist als Lesung. Die anderen fünf Autoren lesen am Samstag in einer gemeinsamen Veranstaltung. Hubert Spiegel von der FAZ, der das Buch sehr wohlgesonnen besprochen hat, moderierte den Abend und stellte die Fragen.


    Moras Buch beginnt mit folgendem fulminanten Satz:


    "Sie beugte sich über ihn, ihre Brüsten schwangen nach vorn, ein Duft stieg ihren Bauch entlang hoch, er hob den Kopf ein wenig, um ihren Nabel zu sehen, eine kleine Muschel, mit einer oberen Krempe, er freute sich über den Anblick, aber was ihn wirklich interessierte, war die Fortsetzung, der in einer kleinen Stufe ansteigende Unterbauch, die schokobraunen Schamhaare, aber ausgerechnet hier geriet etwas durcheinander, ein helles Flattern störte das Bild, gleichzeitig polterten Stimmen herein, es waren mehrere, darunter mindestens ein Mann und eine Frau, sie redeten und lachten, nicht ganz nah, in einem benachbarten Raum, redeten unverständlich und lachten, und so wie gerade erst große Freude ("Da bist du ja!") und Bangen ("Das ist alles nur eine Traum das darfst du nicht denken sonst ist es vorbei") in immer heißer werdenden Wellen Darius Kopp fluteten, schlug jetzt der Zorn zu, das war am heißesten, ein wildes Hämmern hob in seinem Kopf an, Vorschlaghammer auf Metallplatte, infernalisch, unbändig: Zorn."


    Darius Kopp ist Mitte 40 und ein Angestellter in der IT-Branche. Dies ist der zweite Band der geplanten Triologie über ihn und seine Frau. Auch der erste Band setzt wortgleich mit dem gleichen Traum ein, im ersten Band wacht er auf und seine Frau Flora liegt neben ihm, nun wacht er auf und seine Frau ist nicht mehr da. Der Leser erfährt kurze Zeit später, dass sie sich erhängt hat. Kopp trauert und sucht einen Ort, wo er ihre Urne beisetzen kann. So reist er durch halb Europa und sucht Orte der Erinnerung auf, um den passenden Platz für die Urne auszusuchen. Das alles wird in perfekter Sprache erzählt. Innere Spannung oder Komik fehlen dem Buch jedoch. Ab Seite 80 stehen oben auf der Seite die Erlebnisse von Darius, unten auf der Seite sind auf der Festplatte gefundene Dokumente seiner Frau, die Darius erst aus dem ungarischen übersetzen lassen muss und nun liest. Er ist verstört darüber, dass seine Frau ein geheimes, da für ihn unlesbares, Tagebuch geführt hat. Diese Seitentrennung macht das Buch auch formal etwas anstrengender.


    Mora ist eine ausgezeichnete Leserin mit erotischer Stimme und man wünschte sich ihre Bücher von ihr als Hörbuch eingelesen. Das Buch wird den Deutschen Buchpreis aber nicht gewinnen, dazu ist es formal zu schwierig aufgebaut, das Thema ist zu abseitig und zudem ist es als Teil einer Trilogie wohl auch nicht eigenständig genug. Das Buch ist aber sprachlich herausragend, so dass ich nachvollziehen kann, dass es auf der Shortlist steht und somit Mora das kleine Preisgeld zugesprochen wird.


    Die Antworten von Mora auf Hubert Spiegels Fragen waren erhellend, machten so manche Struktur des Buches deutlich. So erläuterte sie auch die Herkunft des Namens Darius Kopp. Ich hoffe, ein Literaturwissenschaflter hat mitgeschrieben, in späteren Jahren müsste man dies erst wieder mühsam recherchieren.


    Schöne Grüße, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()