Courtney Summers - This is Not a Test

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 948 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

  • Die Zombies greifen an!


    Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf dieses Buch gestoßen bin, aber mich hat sofort angesprochen, dass es ein "ruhigere Zombie-Buch" sein soll. Es wird mehr auf die Gefühle der Überlebenden eingegangen als auf die Zombies oder ihre Herkunft. Mal sehen ob das Buch hält was es verspricht.



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    Inhalt:
    Das Ende der Welt ist da. Sechs Schüler haben sich in der Cortege High School verschanzt, aber ihre Sicherheit bringt wenig Trost, wenn draußen die Toten gegen die Türen schlagen. Ein Biss ist genug um einen Menschen zu töten und ihn als monströse Version seiner selbst zurück zum Leben zu erwecken. Für Sloane Price klingt das gar nicht so schlimm. Vor sechs Monaten brach ihre Welt zusammen und seither muss sie sich zwingen, weiterzuleben. Die Apokalypse scheint die perfekte Zeit zum Aufgeben zu sein. Umgeben von fünf Schülern, die verzweifelt hoffen zu überleben, muss Sloane erkennen, dass die echte Gefahr nicht die Untoten vor den Türen sind, sondern die brodelnden Gefühle und Aggressionen ihrer eigenen Mitschüler.



    Gleich im ersten Kapitel hat mich ein Unwohlsein gepackt. Sloane zieht sich an und geht runter zum Frühstück mit ihrem Vater. Der Toast ist verbrannt. In dieser kleinen Szene stecken so viele Gefühle, so viel unterdrückte Wut und Angst, dass ich sofort vom Stil der Autorin begeistert war und mit Sloane mitgefühlt habe - daher das Unwohlsein. Gerade bei Jugendbüchern wird ja meistens alles haarklein erklärt, damit "die unreifen Teenager" auch alles verstehen. Courtney Summers schafft es, durch Kontext und kleine Sätze zwischendurch eine Stimmung zu erschaffen, die Sloane sofort sympathisch macht und Neugierde weckt. Lily, Sloanes Schwester ist seit einem halben Jahr weg. Ich vermute Selbstmord, da immer wieder von Pillen gesprochen wird, aber sicher bin ich noch nicht.
    Viel spannender ist, dass Sloane jetzt in ihrer Schule festsitzt, zusammen mit fünf anderen Jugendlichen - und jeder von ihnen hat seinen eigenen Kopf. Was im Fernsehen zu einer Komödie ausarten würde, ist hier bitterer ernst. Noch dazu wo eine der Überlebenden viel lieber tot wäre. Bisher: Spannend und toll geschrieben.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Nach dem ersten Drittel werden einige Dinge klarer. Das Buch ist immer noch sehr ruhig für einen Zombie-Roman, aber die Spannung zwischen den sechs überlebenden Schülern wird spürbar mehr. Sloane ist eine komplizierte Protagonistin. Einerseits kann man sofort mit ihr mitfühlen, andererseits hat sie weiterhin Selbstmordgedanken und ist sehr in sich zurückgezogen. Da kann (und will) ich mich nicht hineinversetzen.


    Die Nebencharaktere sind größtenteils noch sehr blass. Einzig der aggresive Trace und seine Zwillingsschwester Grace bekommen etwas mehr Farbe, wenn auch durch Wutausbrüche ihrerseits. Aber das Buch hat ja noch ein paar Seiten und ich für meinen Teil bin sehr gespannt, wie das alles enden wird. Die Schule ist gut verbarrikadiert, Wasser und Lebensmittel gibt es zum Glück (noch) genug, aber Sloane will ja eigentlich, dass die Zombies kommen und sie töten. Andererseits will sie auch nicht, dass die anderen sterben müssen.


    Wie angepriesen beschäftigt sich dieses Buch weit weniger mit den Zombies oder wo sie herkommen als mit der Gefühlswelt der Protagonistin. Ich würde es fast eher als Teen-Problem-Roman bezeichnen als eine Zombiegeschichte. Zudem ist der Stil flüssig und bisher war mich noch kein einziges Mal langweilig. Begeisterung kann ich nicht vermelden, aber bisher ist es ein schönes Jugendbuch, das aufzeigt, dass Menschen nicht in einem Vakuum leben und eine Vergangenheit und Familie haben - selbst wenn die Zombies kommen.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • So, die Pflanzen haben keine Chance. Am letzten Tag schicke ich noch einen Zombie ins Gefecht. :teufel:


    Meine Meinung:
    Es hat alles so gut angefangen. Sloane ist 17 und will sich umbringen. Doch gerade da wird ihre Stadt von Zombies überlaufen. Sie und fünf andere Teenager können sich in ihrer alten Schule verschanzen, wo sie Wasser, Lebensmittel und Matratzen haben. Ihre Tage bestehen größtenteils aus Warten - dabei hören sie im Radio eine automatische Sendung "This is not a test".


    Gleich auf der ersten Seite baut die Autorin unglaubliche Spannung auf. Dass in Sloanes Leben nicht alles in Ordnung ist, wird schnell klar. Ein junges Mädchen möchte sich ja nicht einfach so umbringen. Wenn man die Frühstücksszene mit ihrem Vater liest, hat man auch schon ein bisschen Ahnung, warum sie diesen Schritt gehen will. Das stellt sie natürlich auch vor einen enormen Konflikt. In der Schule angekommen und verbarrikadiert, möchte Sloane eigentlich heimlich rausschleichen und sich von einem Zombie töten lassen. Sie will aber vermeiden, dass den anderen etwas passiert.


    Sloane ist eine interessante Protagonistin. Ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen (zum Glück :entsetzt:), aber ihre Gedanken und Emotionen waren glaubhaft und nachvollziehbar und manchmal zum Weinen traurig. Die anderen Charaktere bleiben leider sehr blass. Ich hatte fast das Gefühl, jeder bekommt eine oder zwei Eigenschaften, von denen er dann nicht abweicht. So gibt es den aggressiven Trace, den "Überlebensspezialisten" Cary und die Heulsuse Harrison. Grace und Rhys blieben noch eindimensionaler.


    Allerdings wurde ich angetrieben von der Neugierde, was wirklich in Sloanes zuhause passiert ist, warum ihre Schwester weggelaufen ist und was auf dem Weg zur Schule passiert ist. Ursprünglich (und das erfährt man sofort) waren nämlich Trace und Grace' Eltern dabei, doch sie wurden von Zombies angefallen und zurückgelassen. Die Umstände dieser Geschichte sorgen für genug Konflikt um die Spannung zu halten. Doch all diese Geheimnisse werden kurz nach der Hälfte gelüftet und ab da ging es für mich bergab.


    Ich mochte keinen der Charaktere wirklich gerne, konnte somit auch nicht besonders mitfühlen, wenn ihnen etwas passiert ist. Zuletzt wollte ich nur noch durch und wissen wie so ein Buch enden kann. Und das hat Courtney Summers ziemlich verbockt. Das Ende ist weniger ein Höhepunkt oder ein runder Schluss als viel mehr ein tröpfelndes Auslaufen. Und dann hört es einfach auf. Sehr enttäuschend.


    Für den wirklich ausgezeichneten Anfang und die realistische Emotionswelt gibt es aber


    3ratten


    Liebe Grüße
    Wendy

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