Zitate aus Rezensionen für Buchhändler bald nicht mehr erlaubt

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.152 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von helmutp.

  • Im Internet und auch in Zeitungsanzeigen ist es üblich, dass Bücher mit Zitaten aus Rezensionen beworben werden, wie "ein großartiges Buch. FAZ" oder "ein Jahrhundertwerk. Der Spiegel". Das Börsenblatt berichtet über einen Rechtsstreit zwischen der FAZ und buch.de, dass künftig Rezensionsausschnitte ohne Lizenz nicht mehr zitiert werden dürfen. Das Urteil wird auch werbende Verlage und Buchhändler jeder Art treffen.


    http://www.boersenblatt.net/631072/


    Die Kommentare im Börsenblatt machen deutlich, dass dies ein Eigentor für die Zeitungs-Verlage sein könnte. Das Feuilleton schafft sich selber ab.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Hm... vielleicht bin ich abgestumpft, aber mich berührt dieses Thema grad nicht besonders (das übergeordnete Thema des Urheberrechtes natürlich schon). Mir gehen diese Zitate sowieso ziemlich auf den Keks. Vor allem Bücherrücken, die vollgepackt sind mit Zitaten, aber nichts über das Buch aussagen.

    //Grösser ist doof//

  • Ich find's auch unlogisch. Aber wer blickt da überhaupt noch durch, was man wo, wieso, weshalb und wann tun darf? In jedem Land wird das gleiche Thema anders behandelt und mir surrt langsam aber sicher der Kopf :spinnen:

    //Grösser ist doof//

  • Ich kann es mir nur so erklären, dass Auflage und somit auch Umsätze sinken und man nun neue Geschäftsfelder auftun möchte. Die Möglichkeiten einer Zeitung sind da sehr begrenzt. Und dann kommt jemand auf die Idee, dass man doch solche Zitate bepreisen könnte, dann lässt man das juristisch prüfen und siehe da, es gibt dort Möglichkeiten. Content-Verwertung würde das wohl auf Neu-Deutsch heißen.


    Gruß, Thomas

  • http://www.boersenblatt.net/631072/


    Die Kommentare im Börsenblatt machen deutlich, dass dies ein Eigentor für die Zeitungs-Verlage sein könnte. Das Feuilleton schafft sich selber ab.


    Gruß, Thomas


    Das sehe ich auch so. Zumindest ist es ziemlich ungeschickt, was die FAZ da veranstaltet. Aber mittlerweile wundert mich nichts mehr.


    Es gab eine ähnliche Aktion mit dem in diesem Jahr verabschiedeten Leistungsschutzrecht. Mit dem Lex Google wollten die Zeitungen verhindern, dass kurze Zitate bei Google News erscheinen. Google sollte dafür bezahlen. Außer Acht blieb dabei aber, dass natürlich umgekehrt auch viele Leser von Google zu den jeweiligen Zeitungen kamen. Das Ende vom Lied war, dass nach Verabschiedung des Gesetzes Google den Verlagen ein Ultimatum setzte, in dem sich die Verlage verpflichten sollten Google weiterhin unentgeltlich(!) zitieren zu lassen. Andernfalls drohte Google damit die betreffenden Verlage komplett aus der Google Suche herauszunehmen, was mehr oder weniger das Todesurteil des jeweiligen Online-Auftritts gewesen wäre. Wie ging es aus? Alle sind sie am Ende eingeknickt, sogar Springer. Google news zitiert wie gewohnt.


    Trotzdem hat scheinbar bei der FAZ niemand was dazugelernt. Selbst wenn sie vor Gericht siegen gewinnen sie nichts, wenn ihr Feuilleton aus Angst vor rechtichen Schritten nicht mehr zitiert wird. Bezahlen wird für Zitate niemand. Es gibt genug andere Quellen.


    VG Helmut