James A. Sullivan - Nuramon

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    James A. Sullivan - Nuramon


    Inhalt:


    Ein lange gehütetes Geheimnis aus der Welt der Elfen wird gelüftet


    »Eine Reise endet hier, eine neue beginnt.« So endet die Geschichte von Noroelle, Farodin und Nuramon im Bestseller-Epos »Die Elfen«, doch für Nuramon, den letzten Elfen in der Welt der Menschen, ist es auch ein neuer Anfang. Von seiner großen Liebe zurückgewiesen, von seinem besten Freund getrennt und gestrandet auf einem fremden Kontinent, beginnt für Nuramon das größte Abenteuer seines Lebens — ein Abenteuer voller Intrigen, Gefahren und Magie ... Ein atemberaubendes Epos — endlich erzählt James Sullivan die Geschichte der sagenumwobensten Figur der deutschen Fantastik.


    Das war für mich eine tolle Nachricht, als es hieß, James A. Sullivan setzt die Geschichte von Nuramon fort. Schon immer hat mich das Schicksal dieses Elfen berührt, der am Ende von "Die Elfen" als einsame, tragische Gestalt dasteht, während seine Gefährten ins Mondlicht gehen. Genug Stoff zum Weiterspinnen, wie ich finde, und nun habe ich tatsächlich das Schicksal von Nuramon auf dem Lesetisch.


    Meine ersten Eindrücke bringen allerdings schon etwas Ernüchterung mit ins Spiel. Ich mag ja temporeiche Fantasy, aber wie James Sullivan hier die Handlung voranhasten lässt, ist mir des Guten zuviel. Die Geschichte bekommt keine Zeit, sich zu entwickeln. Ich hab gerade mal 70 Seiten gelesen und schon sind ganze Schlachten geschlagen, Gefangene befreit, Bündnisse verraten, Städte dem Boden gleich gemacht. Die Zahl der Figuren steigt von Seite zu Seite und ich muss immer wieder zurück blättern und nachsehen, wer ist nochmal wer. Könige, Krieger, Heiler, Länder, ich hab die vielen Namen bis jetzt noch nicht im Griff. Nur in kurzen Passagen taucht das auf, was ich erwartet habe; nämlich einen Einblick in Nuramons Innenleben und magische Elfenmomente.


    Auch der Sprachstil kann mich bis jetzt noch nicht begeistern, er wirkt zeitweise hölzern und nervt mich durch schiefe Bilder (zum Beispiel "Augen fächern", was schon mehrmal vorgekommen ist). Ich hoffe, ich komme noch besser hinein in die Geschichte und bekomme einen besseren Zugang.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Die Handlung des Romans beschränkt sich momentan auf einen einzigen Handlungsstrang und ist in viele kurze, überschaubare Kapitel eingeteilt. Soweit ist das für mich ok. Was mich aber völlig irritiert, ist der eingeschobene "Orakelblick". Es handelt sich offenbar um eine Stimme aus der Zukunft, die die Geschehnisse im Nachhinein beleuchten soll.


    Das hat es in den Elfenromanen immer schon gegeben und ich fand es total spannend, andere, zukünftige Blicke auf die Vergangenheit zu werfen. Dabei hatten sich oft die Ereignisse durch die Sicht der Chronisten völlig verändert und wurden ganz anders dargestellt, aber trotzdem nachvollziehbar.


    Hier bei Nuramon ist es ganz anderes; der Orakelblick dient dazu, die ohnehin viel zu schnell gestrickte Handlung noch zu beschleunigen und bestimmte Abschnitte im Zeitraffer wieder zu geben. Dabei unterscheiden sich diese Passagen nicht großartig von der aktuellen Handlung; keinerlei veränderter Blickwinkel, sondern einfach Ereignisse in Kurzform und kursiv wieder gegeben, damit im nächsten Kapitel die Handlung an einem anderen, etwas späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden kann. Damit komme ich überhaupt nicht klar.


    Auch die Liebesgeschichte ist überhaupt nicht nach meinem Geschmack geraten. Von dem Zauber und der Tragik, die die Dreiecksgeschichte zwischen Nuramon, Farodin und Noroelle bestimmt hatten, ist nichts zu spüren. Nuramon und seine "Neue" verlieben sich völlig unvermittelt innerhalb weniger Seiten, dann gibts ein wenig verworrene Politik zwischen Völkern, deren Namen ich immer noch nicht drauf habe, und schon kurze Zeit später ist die Liebe zum Scheitern verurteilt. Dabei kann ich noch nicht mal sagen, dass der Autor gar nicht versucht, seine Figuren tief und eindringlich zu zeichnen; es gibt immer wieder Einblicke in das Innenleben von Nuramon und *Platzhalter, mir fällt ihr Name gerade nicht ein :redface: :breitgrins:*, aber alles zu dürftig, sperrig, kurzlebig.


    Nach 150 Seiten würde ich das Buch am liebsten abbrechen, aber ich bleibe trotzdem noch dran. Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Ach ja, die Augen fächern immer noch. :rollen:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()

  • Was sind denn bitte fächernde Augen? :gruebel:


    Klingt ja nicht gerade nach einem Buch, dass man gelesen haben muss.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Was sind denn bitte fächernde Augen? :gruebel:


    Ich nehme an, das soll ein innovatives Synonym für Blinzeln oder Zwinkern sein, ein Lidschlag. Einmal ist ja ok, aber inzwischen habe ich das mindestens dreimal gelesen... :rollen:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Ich nehme an, das soll ein innovatives Synonym für Blinzeln oder Zwinkern sein, ein Lidschlag. Einmal ist ja ok, aber inzwischen habe ich das mindestens dreimal gelesen... :rollen:


    Klingt so ein bisschen wie postkoitale Haare :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ich konnte am Wochenende auch schon mit Nuramon anfangen und meine Eindrücke sind die gleichen wie bei dir, Miramis.
    Es ist alles so furchtbar gehetzt und Orte an die er sich erinnert und fast schon wehmütig von spricht, sind Orte die wir erst vor ein paar Seiten besucht haben. :rollen:


    Der Orakelblick erinnert mich ein wenig an das Spiel Black Stories.


    Meine Hoffnung besteht, dass das eventuell alles nur Vorgeschichte ist, die Mister Sullivan sich gestrickt hat um dann die restliche Geschichte etwas detailliebender zu erzählen. So oder so ist der Anfang wirklich viel zu rasant für Elfen-Verhältnisse.


    Das "fächern" habe ich übrigens so verstanden, dass das passiert wenn man lange die Augen offen hält und dann kurz ganz schnell blinzelnd um die Augen zu befeuchten. :gruebel:

  • Ich kann bekannt geben, dass ich Nuramon nach 250 Seiten abgebrochen habe. Zwischenzeitlich kam zwar Hoffnung auf, als die Handlung für kurze Zeit näher bei Nuramon und seinen Gefährten halt machte. Da kam zum ersten Mal ein Hauch von Elfenfeeling auf. Aber dann ging es wieder los mit Kriegen, politischen Intrigen und dem ganzen Kram.


    Schade, aber dafür ist meine eh knapp bemessene Lesezeit dann doch zu wertvoll.


    chásma: ich bin gespannt, ob du bis zum Ende durchhältst und wie deine abschließenden Eindrücke sind.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Das ist schade. Ich bin fast bei Seite 300, aber wirklich packen tut es mich nicht. Aber er hat noch 500 Seiten um alles umzukehren und eine unfassbare Geschichte mit einem schlechten Anfang zu erzählen. Chakka. Ich versuche positiv zu bleiben.
    Sullivan fehlt so ein bisschen Hennen's Herz zu Details. Und seine Liebe die Charaktere so schön wie fast nebenbei durch Worte zu zeichnen. Mittlerweile habe ich teilweise sogar ein ganz anderes Bild von Nuramon als damals. Ich bin z.B. der Meinung, dass Nuramon niemals in Zorn kämpfen würde.


    Miramis: Gut, dass Bernhard Hennen seine neuen Drachenelfen auch diesen Monat rausgebracht hat. :smile:

  • Mittlerweile habe ich teilweise sogar ein ganz anderes Bild von Nuramon als damals. Ich bin z.B. der Meinung, dass Nuramon niemals in Zorn kämpfen würde.


    Genau den Eindruck habe ich auch; die Figur ist nicht stimmig, der Nuramon aus den Elfen wirkt ganz anders als hier. Das Irre daran ist, dass die Nuramon-Kapitel aus "Die Elfen" in erster Linie von James A. Sullivan stammen, er hat ihn also mehr oder weniger erfunden und mit Leben erfüllt. Warum dann dieser Bruch passieren konnte, ist mir ein Rätsel.


    Respekt dass du durchhältst, chásma! Ich werde deine Leseeindrücke gerne hier weiter verfolgen.



    Miramis: Gut, dass Bernhard Hennen seine neuen Drachenelfen auch diesen Monat rausgebracht hat. :smile:


    Liegt schon bereit! :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Und es geht genau so rasant weiter. :grmpf:
    Dinge die man so wunderschön ausschmücken könnte werden in einem kurzen Nebensatz einfach abgetan. Nuramon ist genau so lieblos dahin geschmiert wie die Story an sich, wenn ihr wüsstet was der Gute schon alles durch gemacht hat. Hennen (und es tut mir leid, dass ich mit dem Vergleich komme) hätte fünf Bände geschrieben für die 20 Seiten die ich so eben gelesen habe.


    Umso mehr Sullivan die Geschichte hetzt umso langsamer lese ich. Es ist teilweise sogar fast erschöpfend.


    Ich denke nicht, dass ich es bis zum Ende schaffe.


    Miramis: Ich schaue auch schon ständig sehnsüchtig zu meiner Drachenelfen Ausgabe hinüber. :breitgrins:

  • Tatsächlich schließt dieser Roman direkt an die Elfen an. Wir folgen also Nuramon, dem letzten Albenkind durch ein neues Leben unter den Menschen. Eine Zusammenfassung des Buches ist meiner Meinung sinnlos, weil einfach viel zuviel passiert.
    Wie in vorherigen Posts zu lesen, war ich nicht sehr begeistert von Sullivans Nuramon. Und jetzt wo ich das Buch beendet habe ist die schönste Sache an der Geschichte, dass ich sie endlich geschafft habe. Welche Qual, ich war teilweise so verkrampft Nuramon von dem damaligen Nuramon zu trennen, damit ich mein schönes Bild von ihm nicht zerstöre. Und selbst kleine Erinnerungen an seine alten Elfenleben haben mich nur mit den Augen rollen lassen. Ein ständig zorniger Nuramon und wenn er nicht von Hass getrieben ist, dann hat er unfassbare Elfengeduld. Manmanman hat der eine Elfengeduld. Unermüdlich so ein Nuramon.


    Irgendwann musste ich sogar lachen über immer und immer mehr Charaktere, die sich alle in einem großen Brei von Namen treffen und für mich wirklich erst sehr spät auseinander gehalten werden konnten. Aber lassen wir den Brei Brei sein.
    Sullivans Liebe für manche Redewendungen lebte er in dem Buch super aus. Ich weiß gar nicht wie viele Sachen man in eine Waagschale werfen kann bis die Waagschale sich endlich mal ausgewaagschalt hat. Von "fächernden Augen" hatten wir es ja schon, die hat er dann zum Glück irgendwann vergessen. Ich vermute zwischen der Rechnung wie alt denn so Charaktere werden können (nur ein Tipp, überdurchschnittlich alt. Orakelblick sagt, Menschen sterben nicht am Alter, sie leben einfach so weiter).


    Ich muss zum Schluss noch einwerfen, dass mir manche Ideen vom Ansatz her echt gefallen haben, aber das Gehetze durch die Geschichte machte selbst solche Ideen einfach ungenießbar. Meine Vorstellungskraft wurde nicht einmal angeregt, keine wunderschönen Details, so viele Flashbacks in Hennen Romane und selbst die waren so lieblos erzählt, dass es weder Wehmut noch schöne Erinnerungen hervorrief. Probleme die irgendwelche Charaktere treffen werden augenblicklich gelöst. Wenn Hennen seinen Charakteren keine andauernde Liebe gönnt, so hat Sullivan fast schon Angst, dass seine Figuren zu lange Single bleiben. Meiner Meinung nach hat ein Elfen-Fan nichts verpasst wenn er diesen Roman nicht gelesen hat.


    Mit fächernden Augen vergebe ich
    1ratten

  • Ich habe vom Buch jetzt noch 200 Seiten übrig, Zeit für einen kleinen Zwischen-Eindruck. :elf: Der sieht irgendwie ziemlich anders als eurer aus, denn mir gefällt die Geschichte richtig gut. Die Einführung über den Orakelblick hatte für mich eine sehr schöne Atmosphäre, und es gab da viel mehr Details als ich erwartet hätte. Dadurch waren einige meiner Eindrücke aus "Die Elfen" auch wieder sehr lebendig. Danach wird der Orakelblick genutzt, um andere Ereignisse/Blickwinkel ganz kurz anzureißen - ein Stilmittel, das man bereits aus "Die Elfen" kennt, auch wenn es hier gefühlt öfter zum Einsatz kommt. Da Orakel ja später noch eine Rolle spielen, ist das für mich aber stimmig und ich stelle mir diese Einschübe als die Momente vor, die ein bestimmtes Orakel gesehen hat.


    Der Einstieg in die Geschichte ist recht rasant, aber die Elfenbücher sind nun einmal eher temporeiche Geschichten. Mit den vielen Namen musste ich anfangs erst einmal zurecht kommen - da wäre ein Personenregister sicher ganz hilfreich gewesen. Bis auf ein paar Verwirrungen am Anfang bin ich aber ganz gut damit zurecht gekommen. Die Mischung aus temporeichen, ruhigen, kriegerischen und emotionalen Szenen gefällt mir gut, das ist schön abwechslungsreich und auch ausgleichend.


    Ja, Nuramon ist ein wenig anders, wenn für mich auch nicht unbedingt vom Charakter her, sondern von den Fähigkeiten. Das macht für mich allerdings auch Sinn, weil er nun ja das Wissen über seine vorherigen Leben besitzt. Ich hätte es irritierend gefunden, wenn er sich mit dem Wissen nicht verändert hätte. Dass er auch mal Hass empfinden kann, trennt ihn für mich nicht von dem Nuramon aus "Die Elfen" - einfach weil die Umstände ziemlich anders waren, also das worum es ging und was er verloren hat. Er empfindet tief und macht keine Unterschiede, ob es nun Elfen oder Menschen sind. Und ich kann mir einfach vorstellen, dass er in "Die Elfen" auch Hass empfunden hätte, wenn etwas vergleichbares passiert wäre.


    Nach euren Eindrücken hatte ich ja die Befürchtung, dass ich zu den Figuren keinen Draht finde, aber das ist glücklicherweise nicht so. Natürlich mag ich nicht jeden, aber manche Figuren stehen mir sehr nahe. Daoramu mochte ich gleich und ich war dann so froh, als sie ihr Schicksal in die Hand genommen hat. Bjoremul hat mich auch erwischt, Nerimee und Ceren liebe ich einfach und ... ach, es gibt da einfach so viele tolle Figuren. Von meiner Lieblings-Nebenfigur musste ich mich leider verabschieden, was mich natürlich zum Schniefen gebracht hat - also alles ganz normal. ;)


    Ich mag die Einblicke in die früheren Leben und die Erinnerungen an Albenmark, bei denen ich auch mal vor Rührung schniefe (ich sag nur Yulivee). Aber genauso lieb sind mir die aktuellen Figuren und Entwicklungen, auch wenn ich ganz froh bin, dass sich die kriegerischen Kapitel nicht zu sehr in die Länge dehnen (wie gesagt, ich hab hier eine für mich gute Mischung). Die Geschichte bietet sehr viel Magie und die ist wieder toll beschrieben, ich sehe das sehr deutlich vor mir und empfinde auch die Auswirkungen der abgetrennten Welt als passend. Viele tolle Ideen, klasse Kopfkino und eine für mich sehr fesselnde Lektüre. Die fächernden Augen sind mir jetzt auch nur zweimal aufgefallen. *g* Uuuund ... ich verquassel mich hier gerade völlig. :redface:

  • Seychella, ich freue mich dass du dich wohler fühlst ins Nuramons neuer Welt. :smile:
    Vielleicht war ich auch einfach zu unentspannt, bzw. gleich zu Anfang zu entnervt.



    Ja, Nuramon ist ein wenig anders, wenn für mich auch nicht unbedingt vom Charakter her, sondern von den Fähigkeiten. Das macht für mich allerdings auch Sinn, weil er nun ja das Wissen über seine vorherigen Leben besitzt. Ich hätte es irritierend gefunden, wenn er sich mit dem Wissen nicht verändert hätte. Dass er auch mal Hass empfinden kann, trennt ihn für mich nicht von dem Nuramon aus "Die Elfen" - einfach weil die Umstände ziemlich anders waren, also das worum es ging und was er verloren hat. Er empfindet tief und macht keine Unterschiede, ob es nun Elfen oder Menschen sind. Und ich kann mir einfach vorstellen, dass er in "Die Elfen" auch Hass empfunden hätte, wenn etwas vergleichbares passiert wäre.


    Mich hat vor allem der blinde Hass gestört oder dass er mit dem Wissen von vielen, vielen Leben Hass empfinden muss um weiter zu kämpfen. Ich erinnere mich an eine Szene, wo er seinen Gegnern kein Gesicht geben wollte und sich seinen Zorn in Gedanken gerufen hat in irgendeiner Schlacht. So was würde ich keinen von den Elfen zu trauen und Nuramon am allerwenigsten. Mir fehlt da irgendwie die elfische "Überragenheit" (was für ein Wort! :breitgrins:).


    Sullivan schreibt wohl einfach nicht in meiner Sprache. Aber ich bin neugierig über deine abschließende Meinung. :winken:

  • Wenigstens eine von uns, die mit dem Buch etwas anfangen kann. :zwinker:


    Mich hat ja vor allem daran gestört, dass es handwerklich so schlecht gemacht ist. In den Amazon-Bewertungen ist die Verteilung ganz ähnlich wie bei uns, es gibt entweder fünf Sterne oder nur einen, dazwischen ist nicht viel. Einer der Rezensenten spricht mir aus der Seele: "Es ist, als ob der Autor plötzlich das Schreiben verlernt hätte." So hab ich es auch empfunden, jedenfalls auf den 250 Seiten, die ich gelesen habe.


    Dir noch viel Spaß, Seychella. Von dir hab ich mir am wenigsten vorstellen können, dass dir das Werk gefallen könnte, aber man wird doch immer wieder überrascht. :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • *g* Uuuund ... ich verquassel mich hier gerade völlig. :redface:

    Gar nicht! Ich lese deine Beiträge immer sehr gerne. :winken:
    Und ich freue mich, mal eine positive Kritik über das Buch zu lesen. Denn die negativen Meinungen hatten mich doch ganz schön abgeschreckt.


  • Und ich freue mich, mal eine positive Kritik über das Buch zu lesen. Denn die negativen Meinungen hatten mich doch ganz schön abgeschreckt.


    Geht mir auch so :winken:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Meine abschließende Meinung:


    Nuramon ist das letzte Albenkind in der Welt der Menschen, nachdem Noroelle und Farodin gemeinsam ins Mondlicht gegangen sind. Nach einer Zeit der Einsamkeit öffnet er sich langsam den Menschen und entschließt sich dazu, seine Magie bei der Verteidigung der Stadt Teredyr einzusetzen. Nuramon verstrickt sich immer mehr in menschliche Angelegenheiten, aber er verliebt sich auch wieder. Doch sein Glück wird von alten und neuen Feinden bedroht …


    Der Roman beginnt mit einem Rückblick auf die Ereignisse in “Die Elfen” durch den Orakelblick, der mir nicht nur viele Details, sondern auch eine sehr schöne Atmosphäre bot. Viele meiner Eindrücke wurden wieder lebendig und sorgten dafür, dass zwischen den beiden Büchern auch emotional eine Verbindung bestand.


    Der Orakelblick kommt öfter zum Einsatz und wird genutzt, um andere Ereignisse/Blickwinkel kurz anzureißen. Mit manchen Abschnitten, überwiegend Beschreibungen von Schlachten, war es ähnlich – das war für mich anfangs ungewohnt, weil zusammengefasst und nicht detailliert beschrieben wurde. Allerdings hat mir das irgendwann auch gut gefallen, weil sonst der Schwerpunkt zu sehr auf Kriege und Intrigen gelegt worden wäre. So ist die Mischung zwischen temporeichen und ruhigeren Szenen ausgewogener und entspricht damit einfach meinem Geschmack.


    Die vielen Namen haben mich zu Beginn manchmal ein klein wenig verwirrt, obwohl ich mir Namen eigentlich ganz gut merken kann. Und auch wenn sich das bei mir recht schnell aufgelöst hat, denke ich doch, dass ein Personenregister eine gute Idee gewesen wäre. ;)


    Nuramon hat sich verändert – für mich ist das aber einfach nur schlüssig, weil er nun das Wissen über seine vorherigen Leben besitzt und von anderen Ereignissen, Fähigkeiten und Gefühlen beeinflusst wird. Da hätte es mich dann doch irritiert, wenn das keine Auswirkungen auf ihn gehabt hätte. Es ist aber auch nicht so, als ob er sich selbst verloren hätte, ich erkenne den “alten” Nuramon in vielen Dingen wieder.


    Ich mag die Einblicke in die früheren Leben und die Erinnerungen an Albenmark, in die ich gern versinke und auch mal ein paar Tränchen vergieße. Aber genauso lieb sind mir die aktuellen Figuren und Entwicklungen! Daoramu war mir gleich sympathisch und ich war dann so froh, als sie ihr Schicksal in die Hand genommen hat. Bjoremul hat mich auch erwischt, Nerimee und Ceren liebe ich einfach und … ach, es gibt da einfach so viele tolle Figuren!


    Die Geschichte bietet eine Menge Magie, ich mag die Beschreibungen dazu sehr! Auch weil ich das immer sehr deutlich vor mir sehe und da einfach eine Verbindung spüre. Ich mag aber auch die Einblicke in Nuramons Gedanken und seine tiefen Empfindungen. Und das wunderbare, überraschende Ende, bei dem ich zum Schluss auch vor Rührung geweint habe!


    Ich glaube ein Grund, warum dieses Buch die Leser so spaltet, ist die individuelle Erwartung, die man an einen Roman über Nuramons weiteres Schicksal stellt. Wenn man dort genau den Nuramon aus “Die Elfen” erwartet und da eigentlich keine Veränderungen möchte, kann man schnell enttäuscht werden. Das ist einfach Geschmackssache und eine Frage der persönlichen Einstellung – für mich hat es glücklicherweise gepasst.


    “Nuramon” war für mich eine runde, abwechslungsreiche, überraschende und sehr emotionale Geschichte mit tollen Ideen. Ich hatte wunderbares Kopfkino und viel Freude an den Beschreibungen der Magie! Eine sehr fesselnde Lektüre, die für mich viel mehr als “nur” Nuramons weitere Geschichte war, denn sie hielt für mich noch einige neue Lieblingsfiguren bereit …


    5ratten