Fünfter Teil

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  • Hier könnt ihr zum fünften Teil schreiben.


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    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • So an was kann ich mich noch erinnern kurz überlegen. :gruebel:


    Tony ist immer noch die gleiche, sie ist immer noch frech und denkt, da sie nun geschieden ist, ist so weiser und wie naiv sie doch als junges Ding war. Aber witzig ist sie trotzdem vor allem wenn es die Geistlichen betrifft.


    Christian ist wieder bei der Familie und ist immer noch sehr interessiert an Theater. Ihn kann ich noch nicht einschätzen.


    Thomas ist immer der gehorsamer Sohn, der sich um das Geschäft kümmert und sich im Amsterdam aufhält. (geschäftlich)


    Clara ist nun eine junge Dame geworden ( 19 glaube ich) und der Pastor Tiburtius hat sich in sie verliebt. Er hielt um Claras Hand an und die Mutter und Clare waren dafür wollten, aber Thomas benachrichtigen. Jeden falls als ich Thomas Brief las war ich doch sehr überrascht und erfreut. :smile:
    Er stimmt der Hochzeit natürlich zu und gibt auch sein Verlobung bekannt!


    Im August wird in der Familie beide Verlobungen gefeiert. Dann wurde geheiratet. Clara und der Pastor verzichteten auch die Hochzeitsreise, aber Thomas und Gerda fuhren nach Italien.


    Der Kapitel endet mit ein Gespräch zwischen Tom und Tony.

  • Ich habe vier Kapitels dieses Teils gelesen und mag Tony immer weniger.


    Warum ist sie eigentlich so eingebildet? Worauf? Dass sie eine Buddenbrook ist, ist ja schließlich Zufall und nicht ihr Verdienst. Was hat sie denn geleistet bisher? Eingebildete Pute!


    Oder liegt es an Thomas Mann? Wieder eine blöde Frau mehr in seinen Romanen?


    Aber Thomas, der ältere Bruder, ist mir immerhin sympathisch.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • 2 Hochzeiten.
    Warum zieht Thomas mit seiner Frau in ein anderes Haus, wo dann das große Anwesen in der Mengstraße ziemlich leersteht? Will man ein bisschen Abstand zur Familie?


    Und immer wieder diese Wiederholungen von Tony, als Verheiratete kenne sie das Leben und sei keine Gans mehr. Verheiratung als Lebensziel und Qualifikation, ist das grauselig.


    Tja, und aus Christian werde ich nach wie vor nicht schlau. Was will er? Nur Spaß haben und sich die Zeit vertreiben?

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Thomas ist mir sehr sympatisch. Er ist der große Geschäftsmann, aber auch so süß mit seiner großen Liebe. Ist das von Thomas Mann eigentlich eine Art Selbstverliebtheit, dass er den Thomas Buddenbrooks so nett macht? :zwinker:


    Meine anfängliche Begeisterung für Tony verfliegt so langsam. Ich finde sie nur noch nervig mit ihrem Geschiedenen-Getue. Da tut sie so, als ob sie durch die Heirat ja nun soooo viel mehr Lebenserfahrung hätte. Das nervt.
    Was mich immer mehr nervt ist die Oberlippe von Tony :rollen: Ich finde sie (die Lippe) mittlerweile schon abstoßend.


    Dass Clara nun heiratet finde ich total schön für sie. Für mich ist sie aber trotzdem ein absoluter Nebencharakter. Ich kann sie mir überhaupt nicht richtig vorstellen. Außerdem geht sie neben den Hochzeitsplänen von Thomas auch total unter.


    Christian kann ich auch überhaupt nicht einschätzen. Er "spielt" wohl einfach nur das Schwarze Schaf der Familie.



    Warum zieht Thomas mit seiner Frau in ein anderes Haus, wo dann das große Anwesen in der Mengstraße ziemlich leersteht? Will man ein bisschen Abstand zur Familie?


    Daran habe ich gar nicht gedacht. Stimmt eigentlich, das Haus ist ja für alle groß genug. Oder will er sich als "neue eigenständige Familie" abgrenzen?

    Pessimisten stehen im Regen, Optimisten duschen unter den Wolken.

  • Ja, die so oft erwähnte Oberlippe... :breitgrins:


    Über die Thomas/Thomas-Geschichte habe ich auch schon nachgedacht. Thomas Buddenbrook entwickelt sich immer mehr zur Hauptfigur der Geschichte.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Schön fand ich in diesem Kapitel, dass man nun endlich mal die Brüder Thomas und Christian besser kennenlernt. Thomas ist der, wie hier schon erwähnt, geborene Kaufmann und geht in seinem Beruf auf. Christian lebt lieber in den Tag hinein und geniest das Leben. Mein erster Gedanke war, dass er verantwortungslos und nicht zuverlässig ist. Nachdem ich aber weitergelesen habe, kamen mir zu ihm andere Gedanken. Er wurde in diese Familie hineingeboren, aber nicht nur in die Familie, sondern auch in das Unternehmen. Da gibt es keine Freiräume für eine individuelle Entwicklung. Ebenso wie vom Tony erwartet wurde, dass sie sich gut verheiratet, so erwartet man von Christian, dass er seine ganze Seele in dieses Geschäft steckt. Was man aber nicht sieht ist, dass er eben kein Geschäftsmann ist. Nicht weil er nicht will, sondern weil es nicht seiner Natur entspricht. Er ist der Schöngeist und der kulturell Interessierte, aber das wird einfach ignoriert.
    Somit verflog gegen Ende des Kapitel mein negatives Bild über ihn und er tut mir einfach nur leid. Ich denke, dass er in der Ferne besser aufgehoben war.
    Ich habe nur nicht verstanden, was es damit auf sich hatte, dass er sich so eingehend nacht dem detaillierten Verlauf des Sterbens seines Vaters erkundigte. Das hatte schon fast etwas voyeuristisches.

  • Schade, dass ihr Tony nicht mögt. Ich habe sie, nach Christian, am liebsten. Sie ist zwar naiv und selbstverliebt, aber so, wie sie erzogen wurde, bleibt ihr wohl auch nichts anderes übrig. Sie spürt instinktiv, was von ihr erwartet wird und lebt den Namen Buddenbrook voll aus. Das ist ihre Überlebensstrategie.
    Christian ist das Schwarze Schaf. Es ist für ihn sicher schlimm, nur der zweite Sohn zu sein. Er weiß, wenn er nichts anderes aus sich macht, wird er in der Firma immer nur die zweite Geige spielen.
    Thomas mag ich viel weniger, weil er so pflichversessen ist und dabei so wenig glücklich. Anders als Tony arrangiert er sich ja nicht gut in seinem Leben als Buddenbrook. Und ja, er weist Parallelen zu Thomas Mann auf. Aber ich finde nicht, dass Mann sich nur positiv zeichnet. Doch dazu später, in einem späteren Teil.
    LG
    Claudi


  • Ich habe nur nicht verstanden, was es damit auf sich hatte, dass er sich so eingehend nacht dem detaillierten Verlauf des Sterbens seines Vaters erkundigte. Das hatte schon fast etwas voyeuristisches.


    Ich habe es auch nicht wirklich verstanden, dann dachte ich mir weil er ja Theater und Drama liebt und er andere Leute auch imitiert ist es für ihn vielleicht ganz wichtig alles detailliert zu wissen um es besser zu verarbeiten (?).


    Claudi: Ich mochte Tony besonders als Kind sehr und auch bevor sie heiratete. Aber nach der Scheidung von Herrn Grünlich übertreibt sie ihre Rolle manchmal sehr. Ganz unsympathisch ist sie mir aber nicht. Christian kann ich nach wie vor nicht einschätzen.


  • Ich habe vier Kapitels dieses Teils gelesen und mag Tony immer weniger.


    Warum ist sie eigentlich so eingebildet? Worauf? Dass sie eine Buddenbrook ist, ist ja schließlich Zufall und nicht ihr Verdienst. Was hat sie denn geleistet bisher? Eingebildete Pute!


    Genau meine Gedanken.
    Zudem stellt sie sich immer als bemitleidenswert dar, was mich wirklich sehr nervt. :rollen:



    Ich habe es auch nicht wirklich verstanden, dann dachte ich mir weil er ja Theater und Drama liebt und er andere Leute auch imitiert ist es für ihn vielleicht ganz wichtig alles detailliert zu wissen um es besser zu verarbeiten (?).


    Meiner Meinung nach will er nur wissen, wie sehr sein Vater gelitten hat. Ich glaube nicht, dass er seine Trauer so verarbeitet, da er wohl nicht wirklich trauert.
    Ich denke, es geht ihm zumeist immer nur um sich und dass er im Mittelpunkt steht. Furchtbar!

  • Christian ist das Schwarze Schaf. Es ist für ihn sicher schlimm, nur der zweite Sohn zu sein. Er weiß, wenn er nichts anderes aus sich macht, wird er in der Firma immer nur die zweite Geige spielen.
    Thomas mag ich viel weniger, weil er so pflichversessen ist und dabei so wenig glücklich. Anders als Tony arrangiert er sich ja nicht gut in seinem Leben als Buddenbrook. Und ja, er weist Parallelen zu Thomas Mann auf. Aber ich finde nicht, dass Mann sich nur positiv zeichnet.


    Hm, ich glaube, Christian kann froh sein, nicht der älteste Sohn zu sein. Thomas ist so, wie der Vater es sich wünscht. Dadurch wird Christian von sehr viel Druck befreit, weil die Firmennachfolge ja schon gesichert ist. Und wenn der jüngere dann eher seinen anderweitigen Neigungen nachgeht, ist es nicht so schlimm.


    Thomas ist ein Perfektionist, aber ich mag seine Zielstrebigkeit gern.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Mir gefällt es auch, dass es nun wieder mehr um die Brüder geht.


    Thomas, der Nachfolger seines Vaters geworden ist und sich um die Geschäfte kümmert, hatte ja bislang kaum Zeit, sich um sein eigenes Leben zu kümmern. Immer geht es um die Firma. Auch bei der Auswahl seiner Frau hat er die Firma im Hinterkopf, denn die gesellschaftliche Stellung seiner zukünftigen Frau sowie ihre Mitgift sind wichtig, vielleicht gar wichtiger als Zuneigung.
    Ich denke, das neue Haus soll auch nach außen zeigen, wie gut es der Familie geht, welche tolle Frau Thomas jetzt hat, dass sie es sich eben leisten können (auch wenn das nicht wirklich der Fall ist), woanders zu wohnen, auch wenn im Familienhaus genug Platz wäre. Und vielleicht wollte Gerda auch nicht mit der Familie zusammenwohnen.


    Christian ist endlich von seinen Reisen zurück, doch dass er als Geschäftsmann nicht taugt, ist schnell für alle klar. Noch immer ist er von der Welt des Theaters fasziniert. Ich finde es ein wenig schade, dass das Theater immer so negativ dargestellt wird und daran Schuld zu sein scheint, dass Christian seine Pflichten völlig vernachlässigt.


    Clara ist als Nachzügler diejenige der Geschwister, die nur eine Nebenrolle einnimmt. So geht es auch mit ihrer Verlobung recht schnell und dann wird sie wegziehen und damit aus dem direkten Familienumfeld verschwinden.


    Auffällig ist, dass die Familienmitglieder alle eine schwache Gesundheit zu haben scheinen.
    Thomas war ja schon in einem vorherigen Teil ständig krank und wurde zur Kur nach Frankreich geschickt.
    Clara ist ebenfalls kränklich und bei Christian weiß man nicht so genau, ob er ein Hypochonder ist oder wirklich an diversen Krankheiten leidet (Schluckbeschwerden, sein Bein,...).

  • Mir ist der schlechte gesundheitliche Zustand eigentlich nur bei Christian aufgefallen. Aber so im Nachhinein: Du hast recht. Z. B. Tonys Magen macht ihr ja auch mit zunehmendem Alter immer mehr Probleme.

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  • Hmm, ich meine, Clara hatte auch irgendwelche Beschwerden.
    Und Thomas wurde ja nach Frankreich geschickt, er hat aber auch später immer wieder irgendwelche Leiden.
    Jedenfalls ist die ganze Familie ziemlich anfällig!

  • Wobei die gesundheitlichen Leiden zunehmen, je jünger die Generation wird, oder?
    Das wäre eine ziemlich gelungene Anspielung auf den Untergang der Familie!

  • Ich fand sehr verwirrend, dass Gotthold, der böse Verwandte aus dem ersten Kapitel, nun auch tot ist. Ich hätte echt gedacht, dass da noch einiges passiert. Aber anscheinend ja nicht.
    Dieser Teil hat sich für mich ein kleines bisschen gezogen, weil Thomas und Christian für mich immernoch flache und fremde Personen sind. Ich hoffe, das ändert sich in den weiteren Kapiteln.


    @kleinerHase: Das erinnert mich an die Degenerationstheorie (aus dem 19. Jh. in Russland?), dass sich die (Geistes-)Krankheit von Generation zu Generation immer mehr verschlechtert, bis das Geschlecht schließlich ganz ausgestorben ist.