Jim Butcher - Geistergeschichten (Harry Dresden 13)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.389 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Wer den vorherigen 12. Teil "Wandel" gelesen hat, weiß auch, was mit Harry am Ende passiert ist. Und es steht ja auch im Klappentext. Wer mit der Reihe noch nicht so weit ist, sollte vielleicht nicht weiterlesen.


    Harry ist also tot und ein Geist. Oder so etwas Ähnliches. Ein "Schatten" ist die richtige Bezeichnung und um seinen Mörder zu finden, wird er zurück geschickt. Dort muss er erfahren, dass inzwischen ein halbes Jahr vergangen ist, seit auf ihn geschossen wurde. Er wurde für tot erklärt, auch wenn seine Leiche nie gefunden wurde.
    Seitdem ist viel passiert und seine Freunde und Bekannte gehen auf ganz unterschiedliche Weise mit seinem Tod um. Sein Lehrling Molly hat es am schlimmsten getroffen, sie macht Nacht für Nacht die Stadt als "Lumpenfrau" unsicher bzw. in ihren Augen sicherer für die sterbliche Bevölkerung, da sie die Straßen Chicagos vom übernatürlichen Abschaum befreit. Anscheinend haben die Ereignisse in Südamerika sie fast den Verstand verlieren lassen. Was allerdings eine schier unlösbare Aufgabe zu sein scheint, denn seitdem der Rote Hof vernichtet wurde, sind an Stelle der Vampire hunderte anderer unheimlicher Gestalten getreten. Etwas, das Harry bei seinem finalen Schlag gegen den Roten Hof offensichtlich nicht bedacht hatte.
    Den Kampf gegen das übernatürliche Böse haben nun Murphy, Butters, Mollys Bruder Daniel und Vater Forthill übernommen.
    Da Harry nun ein Geist ist, können ihn seine Freunde allerdings nicht sehen und hören, bis auf wenige Ausnahmen. Also sucht er Hilfe bei dem Ektomanten Mortimer Lindquist, der allerdings nicht sehr begeistert ist von seinem Auftauchen und hetzt erst mal eine Horde Gespenster auf ihn. Dabei merkt er, dass mit seinem Ableben auch seine magische Fähigkeiten verschwunden sind. Aber ein uralter Geist zeigt ihm, wie er sich trotzdem wehren kann.
    Das ist allerdings noch nichts gegen den alten Feind auf den er schließlich trifft und in seiner neuen "Form" scheint ein Kampf für Harry fast aussichtslos. Werden seine Freunde ihm auch diesmal helfen und kann er es überhaupt verantworten, sie in diese Schlacht hineinzuziehen?


    Als Harry am Ende von "Wandel" stirbt, war ich ziemlich geschockt. Und ich wollte die Fortsetzung eine ganze Weile nicht lesen, habe mich nun aber doch dazu durch gerungen. Und trotzdem Harry in dieser Geschichte ein Geist, nur ein Schatten ist, ist er eigentlich genauso wie immer. Er nervt seine Freunde, ist aber trotzdem um sie besorgt. Er jagt seine Feinde unerbittlich, riskiert Kopf und Kragen und hat auch seinen Humor nicht verloren. Die Geschichte ist stellenweise auch sehr emotional, z.B. als er Murphy wiedersieht und sie nicht wahrhaben will, dass sein Geist vor ihrer Tür steht. Bisher konnte sie sich immer einreden, dass Harry nicht tot ist. Und was aus Molly geworden ist, bricht ihm fast das Herz. Auch die Szenen mit Mister und Mouse, die ihn beide als ihr Herrchen sofort erkennen sind sehr rührend geschrieben.
    Zum Ende hin gibt es eine Auflösung der Ereignisse in "Wandel" und ich muss sagen, dass sie mich doch verblüfft hat. Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber so erklärt sich auch, wieso Thomas in diesem Teil erst zum Schluss auftaucht, was mich ein wenig gewundert hat. Dafür hat Bob diesmal allerdings eine größere Rolle, was mich wiederum sehr gefreut hat. Aber mehr verrate ich nicht, lest es selbst.
    Ich bin nun gespannt, wie es in "Eiskalt" weitergehen wird.


    Ich vergebe: 5ratten

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe:

  • Ich bin tatsächlich bis hier her gekommen und endlich kann ich die Harry Dresden Reihe nun richtig weiter lesen. Denn Geistergeschichten ist der erste Band den ich bisher noch nicht kannte. Es ist irgendwie auch aufregend, nach dem ich für das Re-read doch etwas länger gebraucht hatte, als ursprünglich geplant, habe ich mich dann ja schon so 2 Jahre in den alten Bänden aufgehalten.

    Ich finde es auch deshalb spanend, da dieser Band eine komplett neue Perspektive aufbaut und auch das Setting ganz anders ist als sonst. Ich denke das dieser frische Wind der Reihe auch gut getan hat. Ich habe den Eindruck es ist ein Neuanfang und ich bin gespannt, in welche Richtung sich das Ganze ab hier bewegen wird.

    Jetzt schaue ich erstmal, wie Harry sich als Geist so schlägt *gg*

  • Gleichzeitig hat es mir dieser Neustart der Reihe - und das ist es im Prinzip, doch auch etwas irritiert. Ich denke eben weil sich Jim Butcher über sehr viele Bände etwas aufgebaut hat und es ehrlicherweise dadurch ein bisschen befremdlich wirkt, das er mitten drin plötzlich seine Ideenwerkstatt verändert. Einerseits ist ein bisschen frischer Wind ja ganz gut, andererseits passt es nicht so recht, eben weil er bisher im Grunde vom altbewährten überhaupt nicht abgewichen war. Spannend wird es wohl erst so richtig, wenn ich demnächst mal Band 14 lese. Da wird sich denke ich mal zeigen, ob Jim Butcher der neuen Linie treu geblieben ist oder dann doch wieder weiter macht wie zuvor.


    Was mir gefällt ist, das man nicht so recht weiß, warum Harry eigentlich als Geist wandelt und eigentlich ist sogar unsicher, in wie weit Harries Geist noch er als Person ist oder eben nur eine Projektion der Erinnerungen von ihm. An einigen Stellen ist dieser Band dadurch viel tiefgründiger als die Reihe normalerweise daher kommt.


    Die Ereignisse sind an fast allen Figuren nicht spurlos vorbei gegangen. Vor allem bei Karrin Murphy und Molly merkt man das sehr. Ich fand es sehr gut, das Jim Butcher diese Punkte hier so stark thematisiert, da es auch einfach realistisch ist. Harries Tod ist für die Menschen in seiner Umgebung ein wirklich tiefer Einschnitt und das er nun plötzlich wieder unter ihnen ist, wenn auch nicht lebendig, macht die Geschehnisse umso schlimmer, da sie greifbarer werden.


    Insgesamt merke ich aber trotzdem, das ich mich etwas schwer mit diesem Band der Reihe tue.

  • :ohnmacht: Irgendwie hab ich das Buch dann doch noch ziemlich durchgesuchtet :lachen:

    Am Ende hatte es einen coolen Plot-twist der sehr gut zur Handlung passte. Außerdem hat es auch Spaß gemacht, Harry mal in einer Rolle zu sehen, in der er oftmals sehr stark auf andere angewiesen war, eine Tatsache die er so ja bisher nicht kannte.

    Außerdem mochte ich, das es durch die Auswirkungen von Harries Tod auf verschiedene Figuren, insgesamt um einiges Düsterer zuging. Mir gefiel dabei besonders das es eigentlich eher darum ging, die psychische Gesundheit seiner Freunde zu retten, und nicht unbedingt so sehr darum, das Chicago mal wieder von allem möglichen bedroht ist.


    Gleichzeitig fand ich es manches Mal ein bisschen Überladen, es tauchen schon sehr viele Figuren auf. Manches mal irgendwie gefühlt nur, damit sie mal genannt wurden. Aber gut, alles in allem habe ich mich zwar etwas gebraucht um in die Handlung zu finden, aber nach und nach gefiel der Band dann immer besser, sodass ich am Ende bei soliden:


    4ratten lande

  • Irgendwie habe ich aufgrund des Titels gedacht, das hier wäre so ein Kurzgeschichten-Zwischenband, weswegen ich nach dem letzten Buch zunächst nicht weitergelesen habe.


    Ist er ja gar nicht, wie ich freudig feststellen durfte, als ich endlich losgelesen habe.


    Trotzdem ist - wie nach dem Ende des Vorbandes erwartet - so einiges anders als bisher und Harry muss sich erst in seine neue Rolle einfügen. Die übliche „Hau-Drauf“-Methode funktioniert nicht mehr, er benötigt mehr Unterstützung als er gewohnt ist. Gleichzeitig ist er vielleicht auch etwas sensibler in der Wahrnehmung seiner Freunde, ihre Empfindungen spielen für ihn eine stärkere Rolle.


    Das alles hat mir gut gefallen, das Ende deutet aber noch eine weitere Entwicklung an, auf die ich ziemlich gespannt bin. Der nächste Band muss nicht so lange auf mich warten.


    4ratten