Friedrich Schiller - Die Räuber

Es gibt 79 Antworten in diesem Thema, welches 33.573 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Los_Angeles.


  • 2. Akt, 3. Szene Karl ist entsetzt über so viel Grausamkeit, aber warum tut er nichts dagegen? Gut, er wird die Kumpane kaum alleine zurückhalten können, aber ich verstehe nicht, warum er weiterhin bei der Truppe bleibt, wenn ihn dieses Vorgehen so schmerzt. Ich hatte nie den Eindruck, als wäre er für dieses Räuberleben gemacht.


    Ich bin hier einer Meinung mit 'kleinerHase'. Ich denke auch, dass er bei der Truppe bleibt, weil es für ihn keine Alternativen gibt. Nach Haue kann er nicht, Freunde hat er keine (ausser die Räuberbande), also bleibt ihm nichts anderes übrig, ausser er möchte alleine sein. Aber wer will das schon?




    Ich habe zwar eure Diskussion verfolgt, bin aber trotzdem irgendwie nicht so richtig zum lesen gekommen :redface:


    Schade. Aber vielleicht hast du ja diese Woche mehr Zeit zum Lesen? Wäre cool :)




    Ich muss ja ehrlicherweise sagen, dass ich etwas schmunzeln musste, als Spiegelberg das vom Kloster erzählte. Zumindest am Anfang fand ich es noch witzig. Dort als er sich ins Kloster schlich und die Kleider der Nonnen versteckt (mitnahm). Dass er sie noch vergewaltigte und das Kloster bestohlen hatte, ging natürlich viel zu weit! Aber hier erkennen wir gut, dass Spiegelberg kein Gewissen hat und zu allem bereit ist.


    Die Szene wird noch um einiges actionreicher, als man Roller auf spektakuläre Art und Weise befreit und dabei das ganze Dorf niederbrennt.



    2. Akt, 3. Szene Die Stadtbewohner sinnen auf Rache und rücken mit einem riesigen Aufgebot an Kämpfern an, gegen die die Räuber unmöglich eine Chance haben können. Trotzdem kommt zuerst ein Pater mit dem Angebot, dass der Kampf ausbleiben könnte, wenn sich der Räuberhauptmann stellt. Karl erklärt, auch die Stadtverwalter seien über Opfer gegangen, um ihre Positionen zu erhalten. Aber sie haben immerhin so viel Weitsicht, dass sie mit dem Angebot viele weitere Opfer vermeiden können. Karl geht nicht darauf ein, stattdessen wiegelt er die Räuber in einer flammenden Rede auf, mit ihm den aussichtslosen Kampf aufzunehmen. Was veranlasst ihn zu diesem Verhalten? Ist es die Aussichtslosigkeit seiner ganz persönlichen Lage, also der Verlust von Erbe, Titel und Frau? Es kommt mir vor, als würde er auf diese Weise den Tod suchen.


    Ja, Doris, ich glaube, dass ihn genau das dazu veranlasst hat. Er hat in letzter Zeit so viel verloren, dass er sich ganz unten angekommen sieht. Dazu hat er mit der Räuberbande einige schreckliche Dinge erlebt, sodass es für ihn wohl nicht mehr darauf ankommt noch weiter zu machen.
    Ich glaube indes nicht, dass er den Tod sucht, er sieht nur keinen wirklichen Sinn mehr im Leben. Daher stellt er sich nun ganz für die Räuberbande zur Verfügung. Das heisst dann auch, dass er macht, was sie machen und kämpft, wenn sie kämpfen.

  • Ich bin hier einer Meinung mit 'kleinerHase'. Ich denke auch, dass er bei der Truppe bleibt, weil es für ihn keine Alternativen gibt. Nach Haue kann er nicht, Freunde hat er keine (ausser die Räuberbande), also bleibt ihm nichts anderes übrig, ausser er möchte alleine sein. Aber wer will das schon?


    Ja, wer will das schon? Aber Karl erweckt immer den Anschein eines redlichen Menschen. Er will die Beute nicht für sich, rät jungen Männern ab, sich der Bande anzuschließen etc. Da passt dieser Wandel zum Räuber und Mörder wirklich nicht. Selbst wenn er selbst niemanden getötet hätte - wenn er sich mit einer Gruppe von Totschlägern herumtreibt, bedeutet das, dass er ihr Treiben gutheißt. Natürlich wissen wir nicht, was er gemacht hat, als er noch Zuhause lebte, aber es kam mir nicht so vor, als wäre er annähernd so gewesen wie jetzt als Räuber.


  • Natürlich wissen wir nicht, was er gemacht hat, als er noch Zuhause lebte, aber es kam mir nicht so vor, als wäre er annähernd so gewesen wie jetzt als Räuber.


    Nein, so war er sicher nicht. Sonst wäre er wohl kaum Papas Liebling gewesen :zwinker:
    Dieses Verhalten hätte man wohl eher Franz zugeschrieben. Aber eben, wenn du alles verlierst, veränderst du dich zwangsläufig. Und Karl hat nun wirklich alles verloren, was ein Mensch verlieren kann - Familie, Freunde, Freundin.
    Dazu kommt noch, dass er diese Personen nicht Schritt für Schritt über Monate oder Jahre verliert, sondern alle mehr oder weniger am selben Tag. Da kommt es dann eben zu Fehlentscheiden.
    Ich glaube auch nicht, dass er jetzt noch so einfach aussteigen könnte. Schliesslich hat er ja Treue geschworen - bis zum Tode!

  • 4. Akt
    1. Szene
    Karl ist nun wieder am väterlichen Schloss angekommen und überwältigt von starken Gefühlen, wie man sie empfindet, wenn man ungewollt Land und Familie nicht mehr sehen darf. Trotzdem fühlt er sich nicht gut dabei, denn ihm ist klar, dass ein ganz anderer Karl zurückgekommen ist als der, den Zuhaus alle lieben.


    2. Szene Karl trifft Amalia, doch sie erkennt ihn nicht. Da habe ich sie aber zur Abwechslung gründlich überschätzt. Oder er hat sich gut verkleidet. Franz dagegen erkennt seinen Bruder und nötigt seinen alten Diener, Karl umzubringen. Immerhin hat er noch Skrupel, einen Brudermord zu begehen. Jemand anderen zum Mord zu nötigen ist allerdings auch nicht viel besser.


    3. Szene Der Diener hat Karl auch erkannt, vielleicht sogar schon vor Franz. Er erklärt Karl, dass er seine wahre Identität kennt und enthüllt Franz' Mordabsichten. Genau wie Amalia ist der Diener treu geblieben und bleibt loyal, selbst unter dem Druck von Franz. Ich weiß nicht, ob es eine Bedeutung hat, dass die niedrigeren Ränge alle zu Karl stehen, während die eigene Familie nicht an ihn glaubt. Der alte Moor war ein schlechter Menschenkenner. Gerade er sollte seine Söhne doch kennen und richtig einschätzen.


  • 3. Szene Der Diener hat Karl auch erkannt, vielleicht sogar schon vor Franz. Er erklärt Karl, dass er seine wahre Identität kennt und enthüllt Franz' Mordabsichten. Genau wie Amalia ist der Diener treu geblieben und bleibt loyal, selbst unter dem Druck von Franz. Ich weiß nicht, ob es eine Bedeutung hat, dass die niedrigeren Ränge alle zu Karl stehen, während die eigene Familie nicht an ihn glaubt. Der alte Moor war ein schlechter Menschenkenner. Gerade er sollte seine Söhne doch kennen und richtig einschätzen.


    Den Diener fand ich so toll, dass er Karl erkannt hat.
    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir Gedanken dazu gemacht habe, warum der Diener Karl erkennt, wobei er ihn ja auch schon seit dem Kindesalter an kennt.
    Amalia hatte ihren Karl ja auch nicht erkannt.


  • Den Diener fand ich so toll, dass er Karl erkannt hat.
    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir Gedanken dazu gemacht habe, warum der Diener Karl erkennt, wobei er ihn ja auch schon seit dem Kindesalter an kennt.
    Amalia hatte ihren Karl ja auch nicht erkannt.


    Karl hatte als Kind unter der Aufsicht des Dieners Daniel einen Kuckuck zerschlagen, anscheinend einen aus Porzellan, und sich an den Scherben in die Hand geschnitten "...aber gottlob, es heilte glücklich, bis auf die wüste Narbe." Daran hat er ihn erkannt. Eigentlich hätte Amalia ihren Karl auch daran erkennen können :gruebel:


  • Ich habe den 3. Akt gelesen. Für Amalia wird es langsam ungemütlich bei Franz. Er will sie unbedingt zur Frau und droht, sie in ein Kloster zu schicken, wenn sie sich weigert, was ihr aber nur entgegenkommen würde. Deshalb schwenkt er um und will sie zur Mätresse machen, um sie zu demütigen. Zuerst lässt sie sich einschüchtern, bemächtigt sich aber dann seines Schwertes und jagt ihn davon. Zumindest vorübergehend. In dieser Beziehung bleibt also alles beim alten. Amalia bleibt sich (und Karl) treu, während Franz wie immer auf Druck und Gewalt setzt. Offensichtlich hat er sich noch nie Gedanken darüber gemacht, dass man mit sanfteren Methoden viel eher ans Ziel kommen könnte. Wenn er sie wirklich liebt, sollte er seine wahren Gefühle zeigen, damit kriegt er eine Frau viel eher weich. Doch das ist unter seiner Würde.


    Dann wird es für mich etwas undurchsichtig, als Hermann zu Amalia kommt. Ihn plagt das schlechte Gewissen. Er erklärt, dass Karl noch lebt und der alte Moor ebenso. Doch wurde der nicht schon beerdigt? Er ist doch der Oheim von Amalia?


    Naja, das mit den Gefühlen ist so eine Sache. Ersten glaub ich nicht, dass Franz überhaupt in der Lage wäre, seine Gefühle wie ein normaler Mensch zu zeigen (er kann wohl nur mit Gewalt) und zweitens würde ihn Amalia wohl auch dann nicht lieben. Sie hält - und das gefiel mir an diesem Akt am besten - stur an Karl fest. Obschon er tot sein soll, geht sie nicht auf Franz Drohungen ein. Sie ist wirklich eine starke Persönlichkeit!


    Betreffend Herrmann und dem Onkel, habe ich auch so meine Fragen. Kann es denn sein, dass Franzs Vater gar nicht tot war, sondern nur schlief? Und Franz ihn in den Kerker warf oder sonst wohin brachte, ohne dass es jemand bemerkte? Oder ist Franzs Vater gar nicht der Onkel von Amalia? Denn eigentlich - wenn Amalia Karl heiraten würde - wäre er ja der Schwiegervater. Ist mit 'Onkel' jemand anderes gemeint?





    Der junge Kosinsky stößt zu den Räubern und möchte sich ihnen anschließen, wovon Karl ihm aber eindringlich abrät. Kosinsky erzählt, dass er heiraten wollte, aber eines Vergehens beschuldigt wurde, mit dem er nichts zu tun hat und wodurch er von einer geplanten Heirat abgehalten wurde. Seine Braut heißt ebenfalls Amalia. Hier bin ich schon wieder unsicher, ob das nun Zufall oder ob es Karls Amalia ist. In dem Fall müssten mehrere Monate ins Land gegangen sein. So schnell entwickelt sich eine Liebesgeschichte bis zur Heirat nämlich nicht. Und ich kann mir gut vorstellen, dass Franz bei so einer Geschichte die Finger im Spiel haben könnte, um den Bräutigam auszuschalten. Freigelassen wurde Kosinsky nur deshalb, weil seine Braut einwilligte, den Fürsten zu heiraten. Was für eine Rechtsprechung! Das kann eigentlich nur Franz angezettelt haben. Karl beschließt jedenfalls spontan, nach Haus zu reiten um dort zu sehen, wie es der Familie ergeht.


    Jetzt wird es langsam richtig spannend.


    Ich dachte zuerst auch, dass es dieselbe Amalia ist. Ist es aber eher nicht. Ist wohl nur ein Zufall. Auch dass Franz etwas mit der ganzen Geschichte von Kosinsky zu tun hat glaube ich nicht. Das sind hier zwei verschiedene Adelshöfe. Kosinsky hat nichts mit den von Moors zu tun und auch Amalia ist eher nicht die Gleiche. Ist wohl damals ein beliebter Name für eine Frau gewesen - wie heute Sarah oder Melanie :)


    Bin nun auch sehr gespannt, was Karl zu Hause antrifft. Hoffe nur, dass Amalia nicht nach Franz suchen gegangen ist und sie sich verpassen...

  • Karl hatte als Kind unter der Aufsicht des Dieners Daniel einen Kuckuck zerschlagen, anscheinend einen aus Porzellan, und sich an den Scherben in die Hand geschnitten "...aber gottlob, es heilte glücklich, bis auf die wüste Narbe." Daran hat er ihn erkannt. Eigentlich hätte Amalia ihren Karl auch daran erkennen können :gruebel:


    Ich habe mich sowieso gefragt, warum sie ihn überhaupt gar nicht erkannt hat und nicht einmal einen Verdacht hatte. Soweit ich mich erinnere, hat er ja nicht einmal seine Stimme verstellt so wie Hermann am Anfang.

  • Ich bin irgendwo im 3. Akt, 2. Szene - hänge euch wohl etwas hinterher... :redface:


    Mir gefiel vor allem Moors Rede dem Priester gegenüber. Er zeigt die Scheinheiligkeit der Kirche auf und nennt das Kind beim Namen. Toll auch, dass alle seine Leute zu ihm stehen, keiner läuft über :) Amilia fand ich besonders toll. Sie ist wirklich eine starke Persönlichkeit und wehrt sich mit allen Mitteln gegen Franz. Die Szene mit dem Degen muss auf der Bühne klasse aussehen! :err:

    //Grösser ist doof//


  • Ich bin irgendwo im 3. Akt, 2. Szene - hänge euch wohl etwas hinterher... :redface:


    Mir gefiel vor allem Moors Rede dem Priester gegenüber. Er zeigt die Scheinheiligkeit der Kirche auf und nennt das Kind beim Namen. Toll auch, dass alle seine Leute zu ihm stehen, keiner läuft über :) Amilia fand ich besonders toll. Sie ist wirklich eine starke Persönlichkeit und wehrt sich mit allen Mitteln gegen Franz. Die Szene mit dem Degen muss auf der Bühne klasse aussehen! :err:


    Ja, fands auch spitze, wie alle zu Karl halten. Obschon er ja selber versucht hat, seine Männer gegen sich aufzubringen, halten sie zu ihm. Das ist echte Treue!


    Stimmt, die Szene mit Amalia muss sicher gut und witzig aussehen. Ich fand auch den Beginn der Szene witzig, wo er sagt 'Hier bin ich' und sie antwortet' und wann gehst du wieder?' :)

  • Ich kann immer noch nicht richtig warm werden mit Amalia. Der Anfang hat mir ziemlich gut gefallen, aber danach ging es meiner Meinung nach mit ihrer Darstellung ein wenig bergab.

  • Los_Angeles: Ohja, die Antwort ist wirklich schlagfertig!
    @kleinerHase: Ohje :sauer: Bin mal gespannt, wie ich so mit ihr auskomme. Mit Frauenfiguren tue ich mich teilweise schwer :breitgrins:

    //Grösser ist doof//


  • Ja, fands auch spitze, wie alle zu Karl halten. Obschon er ja selber versucht hat, seine Männer gegen sich aufzubringen, halten sie zu ihm.


    "Gegen sich aufbringen" würde ich das nicht nennen. Er versucht nur immer wieder klarzumachen, dass so ein Räuberleben eine sehr unredliche Angelegenheit ist. Und sollte etwas passieren, z. B. einer von seinen Leuten sterben, wird er sich insgeheim Vorwürfe machen, weil er als Anführer verantwortlich für die Taten ist.


    Ich habe den 4. Akt heute fertiggelesen. Karl trifft Amalia im Garten, gibt sich aber nicht zu erkennen. Sie nimmt aber Ähnlichkeiten wahr, fasst Sympathie für ihn und spricht zu ihm von ihrem Karl, so wie ihn sie kennt, der keiner Seele etwas zu Leide tun konnte. Karl ist tief getroffen, dass sie noch so viel Liebe für ihn empfindet, wendet sich ab und geht. Er kann ihr unmöglich sagen, welches Leben er nun führt. Um ihr eine Enttäuschung zu ersparen, verzichtet er lieber auf sie. Ich denke, bei ihrem Mangel an Alternativen und der ungebrochenen Liebe zu ihm wäre sie ihm sogar gefolgt.


    Spiegelberg hetzt unterdessen die Männer gegen Karl auf. Er will den Platz des Hauptmannes einnehmen und Karl umbringen lassen. Aber da zeigt sich, wie sehr die Männer auf Karls Seite sind - und wie schnell sie gegen ihre Kameraden mit dem Messer zur Hand sind. Karl kehrt zu der Horde zurück. Was passiert nun? Was hat er sich von dem Besuch bei Amalia erwartet? Sicherlich etwas anderes als das, was dort geschehen ist. Sieht er nun sein Ende nahen? Er ist sehr depressiv: "Die Zweige fallen vom Stamme - und mein Herbst ist kommen." Mit einem traurigen Lied und einem langen Monolog bringt er seinen Kummer zum Ausdruck. Er hat keine Perspektive mehr und sieht nur noch Übel um sich herum. Ihm fehlt jeglicher Antrieb, sogar zum Selbstmord.


    Und dann taucht tatsächlich der alte Moor wieder auf, von dem ich geschworen hätte, dass er längst beerdigt wurde. Er sitzt seit drei (?) Monaten in einem Turm, wo er nach Franz' Vorstellungen verhungern sollte. Als er endlich nach draußen kommt und mit seinem Sohn spricht, erkennt er ihn nicht wieder. Obwohl dem Alten klar ist, dass Franz ihn ganz bewusst lebend in den Turm sperren ließ, will er nicht, dass Karl Franz verflucht. So ganz schlau werde ich nicht aus Moor senior. Da vernachlässigt er seinen Zweitgeborenen jahrelang, so dass der einen unheilbaren Hass auf seinen Vater aufbaut, und als ihn dieser Sohn aus dem Weg räumen will, bittet er um Nachsicht. Hätte er sich früher besonnen, dann wäre es gar nicht erst zu dieser Situation gekommen. Was kann ein Kind dafür, wann es geboren wird? Natürlich sind die Erstgeborenen die Stammhalter, aber gesetzt den Fall, er kommt zu Tode, bevor er die Nachfolge antreten kann, dann sollte der Vater doch froh sein, dass er noch einen zweiten Sohn hat. Und solche Gedanken sollte man sich machen, bevor der Ernstfall eintritt!

  • Karl hatte als Kind unter der Aufsicht des Dieners Daniel einen Kuckuck zerschlagen, anscheinend einen aus Porzellan, und sich an den Scherben in die Hand geschnitten "...aber gottlob, es heilte glücklich, bis auf die wüste Narbe." Daran hat er ihn erkannt. Eigentlich hätte Amalia ihren Karl auch daran erkennen können :gruebel:


    Ich finde es auch etwas komisch, dass Amalia Karl nicht erkennt. Ich meine, sie hat ein Bild von ihm in der Hand als er in den Garten kommt. Das heisst, sie schaut sozusagen vom Bild in der Hand zum realen Karl auf. Und, obschon es einige Jahre sein mag, als sich die beiden das letzte Mal gesehen haben, kann er sich ja nicht so komplett verändert haben. Ev. etwas längere Haare, einen Bart und andere Klamotten. Aber die Gesichtszüge und die Postur wird sich kaum verändert haben.
    Auch speziell finde ich, dass Karl von seinem Leben erzählt und sogar sagt, dass seine Freundin Amalia hiess, und sie dennoch nicht darauf kommt, dass er Karl ist und von ihr erzählt.
    Das Ganze ist umso erstaunlicher, als dass alle anderen im Schloss Karl erkennen - der Bruder sowie der Diener.

  • Ich finde es auch etwas komisch, dass Amalia Karl nicht erkennt. Ich meine, sie hat ein Bild von ihm in der Hand als er in den Garten kommt. Das heisst, sie schaut sozusagen vom Bild in der Hand zum realen Karl auf. Und, obschon es einige Jahre sein mag, als sich die beiden das letzte Mal gesehen haben, kann er sich ja nicht so komplett verändert haben. Ev. etwas längere Haare, einen Bart und andere Klamotten. Aber die Gesichtszüge und die Postur wird sich kaum verändert haben.
    Auch speziell finde ich, dass Karl von seinem Leben erzählt und sogar sagt, dass seine Freundin Amalia hiess, und sie dennoch nicht darauf kommt, dass er Karl ist und von ihr erzählt.
    Das Ganze ist umso erstaunlicher, als dass alle anderen im Schloss Karl erkennen - der Bruder sowie der Diener.


    Vielleicht will sie ihn gar nicht erkennen? Vielleicht ist Amalia die "ferne", "einsame" Liebe genug? Vielleicht denkt sie, dass es zu gut ist, um wahr zu sein?

    //Grösser ist doof//

  • Irgendwie bezweifle ich, dass ihr diese Art der Liebe ausreicht.
    Wenn ich mich recht erinnere, ist sie dem Vater von Karl wie eine Tochter, sodass sie mit Sicherheit sehr viel Zeit mit Karl verbracht hat.