Ich glaube nicht, dass er denn Hass und den Neid seines Bruders kennt. Ich glaube niemand weiss, wie es in Franz aussieht und wie er sich fühlt. Sonst hätte der Vater den Brief wohl nicht von Franz schreiben lassen.
Ich denke, dass Franz sich schon immer verstellt hat, weil er insgeheim auf seine Stunde hoffte, in der er das Schicksal zu seinen Gunsten wenden kann. Es wäre schlecht, wenn er schon vorher seinen Hass auf Bruder und Vater gezeigt hätte. Dann würden sie wahrscheinlich misstrauisch werden.
Auch Karl würde wohl anders reagieren, wenn er die Gefühle seines Bruders ihm gegenüber kennen würde. Karl würde den Brief wohl nicht ganz so ernst nehmen.
Karl weiß nichts, davon bin ich überzeugt. Er erkennt, dass der Brief von seinem Bruder geschrieben wurde: "Meines Bruders Hand!" und glaubt jedes Wort, dass darin steht.
Ich glaube deshalb wird er zum Räuber und Mörder - aus Rache an der Gesellschaft.
Ja, das ist nachvollziehbar. Und wenn schon alle schlecht von ihm denken, kann er ja auch so agieren, selbst wenn es aus Trotz ist.
1. Akt, 3. Szene Franz holt zum Rundumschlag aus und will mit den Rechten des Erben auch die Braut seines Bruders für sich erobern. Dies aber nicht aus Liebe, sondern um Karl zu übertrumpfen. Amalia kommt zwar ein Mal ins Wanken, beweist aber dann ihre Liebe zu Karl, indem sie an ihn glaubt und zu ihm steht. Eine Frau zu erobern, indem man ihren Liebsten schlecht macht, ist nicht angeraten. Außerdem wird man(n) selbst nicht besser, indem man andere schlecht macht. Amalia ist die Einzige, die ihrer Überzeugung treu bleibt und sich nichts einreden lässt, so wie Karl und sein Vater, die beide aneinander zweifeln. Ich hoffe, Amalia bleibt so stark.