Cornelia Funke - Tintenblut

Es gibt 63 Antworten in diesem Thema, welches 17.465 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lerchie.

  • Mittlerweile habe ich das Buch fertig gelesen. All zu viel möchte ich hier an dieser Stelle auch gar nicht mehr verraten, denn es wird sicher noch den einen oder anderen geben, der das Buch trotz seiner 9 Jahre am Buckel noch nicht kennt und noch lesen möchte.


    Insgesamt fand ich es vielschichtiger, mit mehr Grautönen und um einiges düsterer als sein Vorgänger. Manches findet sich auch nur zwischen den Zeilen, so ging anscheinend das Verhältnis von Staubfinger und Resa tiefer als nur eine von einer einseitiger Verliebtheit geprägten Freundschaft.


    Erfreulich fand ich, dass die einzelnen Charaktere stellenweise mehr Tiefe bekamen als in Tintenherz. Der Dichter Fenoglio zum Beispiel erweist sich als mieselsüchtiger alter Mann, der durchaus frech bei seinen Berufskollegen aus unserer Welt stiehlt, wenn ihm selbst die Ideen ausgehen. Er hat einen gröberen Gottkomplex und kommt sehr schlecht damit klar, dass seine Schöpfung sich ohne sein Zutun weiter entwickelt. Am Anfang glaubt er noch, dass er die Geschichte wieder in die von ihm gewünschte Richtung schreiben kann, muss aber erkennen, dass seine Worte, quasi die Geister, die er rief, sich nicht in seinem Sinne auslegen lassen wollen.


    Auch der Natternkopf als Bösewicht war um einiges greifbarer als Capricorn. Er ist zwar auch ein durch und durch schlechter Mensch, aber man erfährt zumindest ansatzweise, warum er manche seiner Taten setzt.


    Einzig das Finale mit dem Cliffhanger hat mir das Lesevergnügen etwas getrübt. Es kam zu schnell, zu abrupt und lieblos, fast so als ob der Autorin die Deadline oder eine maximale Seitenanzahl im Nacken saß. Die streckenweise Vorhersehbarkeit hat mich dagegen weniger gestört.


    4ratten

  • Nachdem ich Tintenherz direkt nach Erscheinen gelesen hatte, lag der zweite Band Tintenblut jahrelang auf meinem SUB. Zu Unrecht, wie ich nun nach der Lektüre sagen muss. Cornelia Funke hat mit der Tintenwelt-Trilogie die Ebene zwischen Leser und Buch durchbrochen und (im Gegensatz zum ersten Teil, wo Buch-Charaktere in "unsere Welt" geholt wurden) schickt ihre Charaktere in die Welt zwischen den Seiten, um dort gegen das Böse anzukämpfen. Ob es um die Beschreibung der Burg oder die Namen der Figuren geht - alles wirkt wohlüberlegt und lädt zum Weiterlesen ein. Ein wundervolles Buch über den Zauber der Worte.
    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Tintenblut


    Ein Jahr ist vergangen seit dem großen Abenteuer. Meggie und ihre Eltern wohnen seitdem bei Elinor, Friede & Freude & Eierkuchen. Staubfinger dagegen hat in diesem Jahr nach Möglichkeiten gesucht, nach Hause zurückzukommen. Und jetzt hat er eine gefunden, und Farid will ihn begleiten. Allerdings geht nicht alles glatt, denn Basta und Gefolge tauchen auf: Sie wollen auch zurück. Meggie sehnt sich ebenfalls nach der Tintenwelt, sie möchte ein Abenteuer erleben und die faszinierende Welt voller Feen, Gaukler usw. mit eigenen Augen sehen.
    Und so spielt der zweite Teil der Trilogie überwiegend in der Tintenwelt. Es war unterhaltsam und nett, aber (wie so oft) schwächer als der erste Teil. Mo hat sich mittlerweile zu meiner Lieblingsfigur gemausert.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

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    Gefährliche Tintenwelt

    Der Zauber von Tintenherz lässt Meggie nicht los, obwohl alles so schön sein könnte. Und dann ist es so weit, sie geht gemeinsam mit Farid in die Tintenwelt, weil sie den weglosen Wald, den Speckfürsten, den schönen Cosimo und den Schwärzen Prinzen mit seinem Bären sehen will. Auch Feen möchte sie treffen und Fenoglio. Der soll sie später zurückschreiben. Vor allem aber will sie Staubfinger vor Basta warnen.



    Meine Meinung


    Die Tintenwelt-Roman habe ich vor Jahren schon einmal gelesen, da schrieb ich noch keine Rezensionen. Heute lese ich dieses vorliegende Buch zum zweiten Mal und es gefällt mir noch genauso gut wie vorher. Die Autorin schreibt so, dass es keine Unklarheiten im Text gibt, die meinen Lesefluss hätten stören können. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Hier in Meggie, die Staubfinger vor Basta warnen wollte, aber das war nicht der einzige Grund weswegen sie in die Tintenwelt schlüpfen wollte. Und wenn sie alles gesehen hätte, wollte sie sich von Fenoglio wieder herausschreiben lassen. Doch wie jeder Leser, auch die, die es zum ersten Mal lesen, sich denken kann, kommt alles anders. Dass Mo entsetzt ist, als er merkt wohin Meggie verschwunden ist, ist verständlich. Und dass er alles tut, damit er sie wieder zurückholen kann auch. Doch was passiert mit Meggie, Mo und auch Resa in der Tintenwelt? Wer das wissen will, der muss das Buch selbst lesen. Die Autorin schreibt sehr ausführlich und auch mit vielen Details. Ich habe dieses Buch wieder verschlungen, denn es hat mir wie schon gesagt, sehr gutgefallen. Ich hoffe, ach den dritten Band nochmals lesen zu können, zumal im Oktober eine Fortsetzung erscheinen soll die Die Farbe der Rache heißt. Ob Mo, Meggie und Resa je wieder in ihre Welt zurückkehren werden bzw. wollen? Ich bin sehr gespannt. Dieses Buch war spannend, hat mich gefesselt und vor allem auch sehr gut unterhalten, auch wenn es eigentlich ein Jugendbuch ist. Die ich aber auch sehr gerne lese. Von mir bekommt es eine Weiterempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

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    nur wer aufgibt, hat schon verloren