Susanne Gerdom - Aethersturm

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    Susanne Gerdom - Aethersturm


    Die langersehnte Fortsetzung von Æthermagie


    Es herrscht Krieg vor den Toren Wiens zwischen den Menschen und den Engel, die die Versklavung der Elementare beenden wollen. Der Zeitlose Orden ist auseinandergebrochen, einige ihrer Mitglieder haben Zuflucht in der Wiener Kanalisation bei dem Strotterkönig Emmerich Kalk gefunden. Die Prinzessin Marie-Louise, genannt Mizzi, hat Hausarrest, weil sie unter Verdacht steht, bei der Flucht von Mayor Katya Nagy mitgeholfen zu haben. Katyas Tochter Kato, Baroness von Mayenburg, versucht zwischenzeitlich mit den Brüdern Milan, das defekte Ætheroskaph zu reparieren, um nach dem verschwundenen Zeitmeister Tiez zu suchen, auf dem alle Hoffnungen liegen.
    Was ist mit Tiez passiert? Wurde er entführt oder hat er die Seiten gewechselt, da ihn ein dunkles Geheimnis umgibt? Entwickelt er tatsächlich eine furchtbare Waffe, um den Krieg zu entscheiden? Ist Josip Grünwald, der ehemalige Vorsitzende des Zeitlichen Ordens, der Verräter der Ordensbrüder, für den ihn beinahe alle halten? Warum versucht er, den kollabierenden Korridor im Laden von Meister Tiez zu stützen?


    Endlich ist die langersehnte Fortsetzung von Æthermagie erschienen – und konnte mich wieder voll überzeugen! Æthersturm knüpft nicht nahtlos an den ersten Band an, sondern führt zuerst einen neuen interessanten Charakter ein: der Halbengel und Waise Jenö führt ein elendiges Leben in der Wiener Kanalisation. Er ist weder auf die Menschen noch auf die Engel gut zu sprechen, da er von beiden Seiten nur Ablehnung erfährt. Zusammen mit seinen vier Elementaren macht er sich in seiner Verzweiflung auf den Weg zu Meister Tiez, den seine Mutter, ein Engel, von frührer kannte, ihren Sohn aber auch gleichzeitig vor ihm gewarnt hat.


    Nachdem Jenö in die Geschichte eingeführt wird, treffen wir liebgewonnene Charaktere aus dem ersten Band wieder; für mich war das wie nach Hause kommen. Die Handlung nimmt dann auch direkt Tempo und Spannung auf, als sie sich auf die Suche nach Meister Tiez und nach einer Lösung für den Krieg zwischen den Menschen und den Engel machen. Bei dieser Suche kommt der Leser auch an Orte, die ich lieber nicht noch einmal besucht hätte. Und immer wieder müssen sich unsere Helden fragen, wem sie vertrauen können.


    Eine weitere Hauptfigur ist diesmal die Zeit, die kopfsteht und dunkle Geheimnisse verbirgt, aber auch ungeahntes Potential, wenn man sie wieder in den Griff bekommt. Ich habe nicht immer alles verstanden, was mit der Zeit zu tun hatte, was aber meinem Lesevergnügen keinerlei Abbruch getan hat. Besonders alptraumhaft waren für mich die Szenen, als sich die Zeit in Tiez' Laden immer weiter ausbreitet bzw. sich die Figuren durch den verrückt spielenden Korridor kämpfen müssen.


    Der Showdown ist wieder spannend und es werden dabei viele Geheimnisse gelüftet, von denen ich ein paar wenige erahnen konnte, die meisten aber sehr überraschend für mich waren. Für mich werden schlußendlich alle wichtigen Fragen beantwortet, auch erfährt der Leser einiges über die Hintergründe für den Krieg zwischen Menschen und Engel. Meiner Meinung nach ist Æthersturm die gelungene Abrundung einer tollen Steampunk-Fantasy-Dilogie. Ein bisschen bin ich traurig, daß die Lektüre nun vorüber ist.


    5ratten und :tipp:

    Liebe Grüße

    Karin

  • So toll wie der erste Band

    Schon der erste Band der Ætherwelt-Dilogie hat mich begeistert, und der zweite steht diesem in nichts nach.


    Die Autorin wirft uns anfangs einige Wochen in der Zeit zurück. Der erste Abschnitt spielt zu einer Zeit vor „Æthermagie“. Hier lernen wir Jenö, einen jungen Halbengel kennen, der für die weitere Geschichte noch wichtig sein wird. Schon bald tauchen dann auch die Charaktere, die ich im ersten Band kennen und lieben gelernt hatte, wieder auf: Kato, Mizzi, die Milans und viele andere. Auch die Handlungsorte sind dem Leser schon aus dem ersten Band bekannt: der Laden von Meister Tiez, die Kanalisation unter Wien oder die Irrenanstalt am Brünnlfeld. Ja, auch ins Brünnlfeld werden wir wieder gelockt, doch keine Angst, diesmal verschont uns Susanne Gerdom mit allzu erschütternden Beschreibungen von Behandlungsmethoden.


    Es droht Krieg zwischen den Menschen und den Engeln, die die Versklavung der Elementare aufgehoben sehen wollen. Die Kaiserin ist verschollen, ebenso Meister Tiez, der Korridor in dessen Laden droht zu kollabieren. Der rote und der schwarze Milan arbeiten daran, das Ætheroskaph zu reparieren, um mit dessen Hilfe Tiez zu finden, auf dem alle Hoffnungen ruhen. Es klemmt also an allen Ecken und Enden, und mehr als einmal scheint die Lage aussichtslos. Nichtsdestotrotz lassen sich unsere jungen Freunde nicht entmutigen. Mit Hilfe der Elementare bringen sie manches Kunststück zustande, werden oft genauso überrascht wie der ahnungslose Leser und finden nebenbei noch die Liebe.


    Wie man es von Susanne Gerdom gewohnt ist, sind auch in diesem Buch die Figuren äußerst liebevoll und facettenreich ausgearbeitet. Dazu kommt eine wunderbar bildhafte Sprache, die das Lesen zu einem großen Vergnügen macht. Das Handlungsgerüst ist ein komplexes Netz aus verschiedenen Fäden, die sich schließlich alle an einem Punkt treffen und in einem Aha-Erlebnis gipfeln.


    Ich muss zugeben, den magischen Verwirrungen der Zeit konnte ich nicht immer hundertprozentig folgen. Das hat das Lesevergnügen aber keinesfalls geschmälert. Toll beschrieben war es allemal und für Spannung sorgte es auch.


    Fazit:
    Eine Mischung von Steampunk und Fantasy mit einer neuartigen Idee, garniert mit liebenswerten Figuren, einem tollen Sprachstil, viel Spannung und einer Prise Humor.


    :tipp: 5ratten

  • Athersturm von Susanne Gerdom


    Zum Inhalt:
    In Wien tobt der Krieg zwischen den Engeln und den Menschen weiter. Der Zeitlose Orden ist zerschlagen und niemand weiß genau, wer der Verräter ist. Prinzessin Mizzie sitzt wegen Hausarrest in ihrem Zimmer fest und plant ihre Flucht. Sie gibt nicht auf nach ihrer verschwundenen Mutter und ihrem Bruder zu suchen.


    Meine Meinung:
    Ich habe mich sehr auf die Fortsetzung von Aethermagie gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Aethersturm war wieder genau so fesselnd wie der erste Band.


    Zunächst führt uns Susanne in der Zeit zurück und wir lernen Jenö kennen. Jenö ist ein Halbengel, der mit seinen vier Elementaren in der Kanalisation von Wien lebt. Bereits als kleines Kind ist seine Mutter verschwunden und er musste sich alleine durchschlagen. Jenö macht sich auf die Suche nach Meister Tiez, um ihn um Hilfe zu bitten. Doch dann verschwindet Meister Tiez und niemand weiß wo er hin ist.


    Und dann treffen wir auch wieder auf die guten alten Bekannten aus dem ersten Teil.


    Mizzie fügt sich nicht wirklich in ihr Schicksal und kämpft gegen den Hausarrest an. Sie gibt nicht auf und macht sich auf um ihre Mutter und ihren Bruder zu suchen. Luca, der Prinz der Strotter hilft ihr bei der Flucht und bringt sie in die Kanalisation zu Kato und Katalyn. Gemeinsam versucht die Gruppe nun Meister Tiez und auch die Kaiserin zu finden und mit ihrer Hilfe Wien zu retten.


    Bei den Büchern von Susanne Gerdom kann man sicher sein, auf interessante Charaktere zu treffen und eine spannende und gut aufgebaute Geschichte zu lesen. Eine absolute Leseempfehlung von mir an alle Leser von Fantasyromanen.

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    Susanne Gerdom: Aethersturm, Berlin 2014, Ueberreuter, ISBN 978-3-7641-7012-7, Hardcover mit Schutzumschlag, 398 Seiten, Format: 22,2 x 13,4 x 3,4 cm, Buch: EUR 16,95 (D), EUR 17,50 (A), Kindle Edition: EUR 13,99.


    „Die Engel standen vor Wien, der Zeitlose Orden war angegriffen worden und hatte sich unerreichbar verschanzt, Horatius Tiez war verschwunden, sein labyrinthisches Haus war in einem Zeitwirbel verschlungen worden, als der endlose Korridor kollabierte, ihre Mutter wurde nach und nach von einem Aetherleck verschlungen, das zuerst nur ihre Hand gefressen hatte (…).“ (Seite 94)


    Der Engelskrieg
    Wien 1885 – aber nicht so, wie wir es kennen. Die Menschen decken ihren Energiebedarf, indem sie Elementarwesen aus dem Stillen Land versklaven. Das ruft andere Bewohner dieser Sphäre auf den Plan, die Leukoi, denen der Schwund an Elementaren große Probleme bereitet. „Engel“ werden die Leukoi wegen ihrer äußeren Erscheinung genannt, aber so friedfertig sind sie nicht. Sie haben den Menschen den Krieg erklärt und verlangen die sofortige Befreiung der Elementare.


    Professor Horatius Tiez, der uralte Zeitmeister, ist an diesen Entwicklungen nicht ganz unschuldig. Er sähe den Krieg nur zu gerne beendet, aber wenn die Elementare in ihre Sphäre zurückkehren, sitzt die Menschheit in Kälte und Dunkelheit. Das geht auch nicht. Alternative Energien müssten her…


    Die Unterwelt
    Der 14-jährige Jenö ist ein Halbengel. Seinen menschlichen Vater kennt er nicht. Seit dem gewaltsamen Tod seiner Mutter schlägt er sich mit Hilfe seiner vier Elementar-Gefährten in der Wiener Unterwelt durch. Das ist hier wörtlich zu verstehen: In der Kanalisation der Stadt existiert eine Parallelgesellschaft, regiert vom Strotterkönig, dem Oberpani Emmerich Kalk und seinen Mannen. Die Strotter sehen den stetigen Flüchtlingszustrom seit Kriegsbeginn mit Sorge.


    Der Zeitkorridor
    Auch Jenö und seine Gefährten sind in der Unterwelt nicht willkommen. Also sucht er den Zeitmeister Professor Horatius Tiez in seinem Kramladen in der Kleeblattgasse auf. Dort ist Magie allgegenwärtig. Ständig verändern die Nebenräume Lage, Inhalt und Größe. Professor Tiez soll Jenö sagen, wie er in die Sphäre der Leukoi überwechseln kann. Das Gespräch verläuft so unerquicklich, dass der Junge wegläuft.


    Als er wenig später nochmal zurückkehrt, ist der Professor verschwunden. Stattdessen trifft er auf Josip Grünwald, den ehemaligen Bruder Guardianus und angeblichen Verräters des Zeitlosen Ordens. „Der Zeitkorridor ist kollabiert“, eröffnet ihm Grünwald. Wenn Tiez nicht zurückkommt, um den Schaden zu beheben, bedeutet das das Ende der Welt.


    Da hier keine Hilfe zu erwarten ist, sucht sich Jenö den Weg ins Stille Land selber und geistert durch die verschlungenen Nebenräume des Ladens. Doch seine Gefährten und er landen nicht in der Heimat der Leukoi sondern in der Landesirrenanstalt am Brünnlfeld. Dort trifft er auch auf Professor Tiez, der an einer Maschine werkelt, die den Krieg beenden soll. Will er damit etwa die Engel vernichten? Oder erfüllt der Apparat einen ganz anderen Zweck? Vielleicht ist auch alles nur Mumpitz, weil der Professor nicht mehr Herr seiner Sinne ist.


    Nach und nach tauchen weitere Personen in Tiez‘ Laden auf. Die Milvus-Brüder suchen ein Ersatzteil für ihr havariertes Aetherschiff, Katharina „Kato“ von Mayenburg erhofft sich Hilfe für ihre schwer verletzte Mutter, die kaiserliche Geheimagentin Katalin Nagy. Katalins Lebensgefährte Jewgenij Danilowitsch Sorokin erscheint, um Grünwald seine Hilfe anzubieten …


    Die Landesirrenanstalt am Brünnlfeld
    Bald wird eine weitere Rettungsmission notwendig. Erzherzogin Marie-Louise, genannt Mizzi, gelingt die Flucht aus der Hofburg, wo Reichskriegsminister von Windesberg sie festgesetzt hatte. Sie schlägt sich in die Unterwelt zu Katalin Nagy und Kato von Mayenburg durch und bittet um Hilfe für ihre Eltern und ihren Bruder, die in der Irrenanstalt am Brünnlfeld gefangen gehalten werden.


    Die Milvus-Brüder, Kato, Mizzi und der Strotterprinz Luca Kalk machen sich auf den Weg, die kaiserliche Familie zu befreien. Doch Eifersucht und amouröse Verwicklungen belasten das Rettungsteam. Das sind nicht die besten Voraussetzungen für eine so gefährliche Mission.


    • Wird die Befreiungsaktion trotzdem gelingen?
    • Wird es Heilung geben für die schwer verletzte Katalin Nagy?
    • Ist Ex-Pater Josip Grünwald tatsächlich ein Verräter?
    • Kann Professor Tiez‘ Maschine wirklich den Krieg beenden? Und was genau macht das Ding?
    • Ist das überhaupt noch von Bedeutung? Denn wenn Tiez die Sache mit dem kollabierenden Zeitkorridor nicht in den Griff kriegt, geht die Welt sowieso unter.


    Uff! Gar nicht so einfach darzulegen, worum es hier geht, zumal AETHERSTURM die Fortsetzung von AETHERMAGIE ist und man hier mal fix das ganze Roman-Universum erklären muss. Das heißt auch, dass es sinnvoll ist, Band 1 zeitnah gelesen zu haben, ehe man sich an Band 2 macht, weil man sonst möglicherweise die Personalkrise kriegt. (Woher kennen sich nochmal Josip und Jewgenji? Und was ist mit Katos Mutter passiert? Und mit dem Zeitlosen Orden? Ach, und Katalins Kollegen und die Leute von der Hofburg …). An die vier Varianten des Namens Katharina, mit denen man hier klarkommen muss, gewöhnt man sich recht schnell. Jetzt gibt’s noch einen dreifachen Eugen. ;)


    Diese Komplexität ist eine Nebenwirkung der wunderbar phantasievollen, vielschichtigen und wohl durchdachten Steam-Fantasy-Welt, die uns hier präsentiert wird. Was inhaltlich einen gewissen Anspruch hat, erfordert eben auch ein wenig Konzentration. Für Leute, die nur häppchenweise zum Lesen kommen, ist das nicht immer einfach.


    Sehr erfreulich: Die Frauen sind hier keine Tussis, nicht mal die Prinzessinnen! Sie bleiben nicht jammernd in ihrer Komfortzone sitzen und warten auf die Hilfe eines Prinzen. Sie ziehen selbstbewusst und entschlossen los und retten sich selber - und ein paar andere noch dazu.


    Die Sprache in dem Roman ist bildhaft und wunderschön – ein Genuss! Und ein paar handfeste Überraschungen hat die Autorin auch noch für uns. Wir erfahren, was die Elementare für die Leukoi wirklich bedeuten. Und wir entdecken, dass nicht jeder der ist, für den wir ihn die ganze Zeit gehalten haben. Diese AETHER-Romane sind schon etwas Besonderes. Nicht nur für jugendliche Leser!


    Die Autorin
    Susanne Gerdom lebt, wohnt und arbeitet im Familienverband mit vier Katzen und zwei Menschen in einer kleinen Stadt am Niederrhein, bezeichnet sich selbst als "Napfschnecke", die ungern ihr Haus verlässt, und ist während ihrer wachen Stunden im Internet zu finden. Wenn sie nicht gerade schreibt. Manchmal auch, während sie schreibt. Sie schreibt Fantasy für Jugendliche und Erwachsene für die Verlage Piper, ArsEdition und Ueberreuter. Man findet sie dort auch unter den Pseudonymen Frances G. Hill und Julian Frost.

  • Meine Meinung:


    Der Krieg um die Befreiung der von den Menschen versklavten Elementare ist in vollem Gange. Die Engel stehen vor den Toren Wiens und das Kriegsministerium drängt Professor Tiez mit allen Mitteln dazu, seine Kriegsmaschine fertig zu stellen. Ist der Zeitmeister ein Verräter und hat die Seiten gewechselt oder gehört das alles noch zu seinem Plan, die Elementare zu befreien und eine alternative Energiequelle zu erschaffen?


    Das Buch beginnt einige Wochen vor dem Ende des ersten Bandes, Æthermagie, mit der Einführung einer neuen Hauptfigur – dem Halbengel Jenö. Seit dem Tod seiner Mutter lebt er gemeinsam mit seinen vier Elementarwesen in der Kanalisation und ist weder auf Menschen noch auf Engel gut zu sprechen.


    Jenö war mir schnell sehr nah – es fühlte sich an, als ob ich ihn schon länger kenne und nicht erst gerade kennengelernt hätte. Sicher liegt es auch daran, dass er einen tragischen Hintergrund hat, aber nicht nur. ;) Da hatte mich dann also gleich eine neue Lieblingsfigur erwischt, die tatsächlich gegen Shenja, Kato, Belpharion und die anderen bestehen konnte. Jenös Elementare habe ich auch in mein Herz geschlossen, wobei die Sylphe schon ein klein wenig die Nase vorn hat. Die Klingende. Tibillibill.


    Ich konnte mich so richtig schön in die Geschichte fallen lassen, mein Kopfkino genießen und wild spekulieren, was mir unheimlich viel Spaß gemacht hat. Es gab Geheimnisse, nicht so leicht zu durchschauende Figuren, (mögliche) Verräter, rätselhafte Ereignisse, verschwundene Personen – und natürlich die Zeit, die völlig aus den Fugen geraten ist. Bei einigen Dingen war ich auf dem richtigen Weg, aber auf mich warteten auch viele Überraschungen! :)


    Aber nicht nur mein Kopf war gut beschäftigt, auch mein Herz. Es gab so viele Figuren, die mir nah waren, daher habe ich da auch ordentlich mitgefiebert und mitgelitten. Sehr emotional und berührend. Wegen einer Figur habe ich mir sogar irgendwann leichte Sorgen um mich selbst gemacht, weil ich mich im Verlauf dieses Romans emotional so stark an sie gehängt habe. Unterbewusst. Mir ist das erst so richtig aufgefallen, als ich zum “Du” übergegangen bin …


    Ich hatte aber auch den Eindruck, dass in dieser figurenintensiven Geschichte noch viele Hintergründe und Themen ausgebaut hätten werden können. Dass manche Dinge einfach ein wenig untergegangen sind, weil soviel in diesem Buch steckt. Möglicherweise zeigt das aber auch nur, wie sehr mich der Roman fasziniert hat. Und einzelne Figuren … Also hat meine Phantasie einfach noch etwas zu tun! Und wer weiß, vielleicht besucht mich Belpharion ja irgendwann doch noch und verrät mir etwas – der sträubt sich irgendwie. Frechheit!


    Æthersturm wirkte auf mich viel ausgeglichener als der erste Band, der mich ja wegen dem Brünnlfeld und Shenja ganz schön deprimiert hatte. Auch hier sehen wir das Brünnlfeld von innen, aber die Behandlungen waren nicht mehr das zentrale Thema, sondern eines von vielen. Das wunderbare Ende der Reihe war für mich dann auch ein toller Ausgleich für das viele Leid, besonders im ersten Teil.


    Die Geschichte hat mich glücklich und tief berührt zurückgelassen – und mit unzähligen wunderbaren Eindrücken, mein Kopfkino war nämlich ein Feuerwerk! Eine intensive und mitreißende Lektüre, die mich noch länger beschäftigt und die ich gar nicht loslassen mag (die Elementarwesen fehlen mir auch sehr). Und ein geniales Rätselbuch! :)


    5ratten

  • Nachdem ich von "Æthermagie" schon so begeistert war, musste natürlich auch der zweite Teil unbedingt gelesen werden. Man kann vielleicht ohne Kenntnis des ersten Bandes in die Geschichte einsteigen, ich würde es aber nicht empfehlen, da dann doch einiges an Wissen über die Welt, in der die Handlung spielt, fehlen wird.
    Zu Beginn wird eine neue Figur eingeführt, die im weiteren Verlauf eine wichtige Rolle spielen wird. Zuerst war ich über diesen Jenö etwas irritiert, aber er ist tatsächlich eine neue Person und kam im ersten Band noch nicht vor.
    Bald geht es dann aber auch mit bekannten Figuren weiter, es gibt ein Wiedersehen mit Prinzessin Mizzi, mit Kato, ihrer Mutter Katya, dem starken, aber doch so liebenswerten Shenja, mit den Milan-Zwillingen und vielen mehr. Leider spielt auch das Brünnlfeld, jene schreckliche Anstalt aus dem ersten Band, wieder eine Rolle, ganz so bedrückend wird es aber diesmal nicht, so viel sei verraten. Wer erst einmal fehlt, ist der Zeitmeister Professor Tiez. Und das ist schlecht, denn er ist doch der einzige, der den außer Kontrolle geratenen Zeitkorridor in seinem Laden reparieren könnte. Wo ist Tiez abgeblieben? Hat er wirklich, wie einige vermuten, die Seiten gewechselt? Der drohende Krieg zwischen Menschen und Engeln rückt immer näher, die Versklavung der Elementarwesen bleibt das große Streitthema – gibt es noch Hoffnung auf eine friedliche Lösung?
    Ja, die gibt es, denn Kato, Mizzi, die Milans und weitere Freunde arbeiten mit Hochdruck daran und lassen sich nicht entmutigen, auch wenn die Lage aussichtslos erscheint.


    Wie schon im ersten Teil gelingt es Susanne Gerdom auch hier wieder, mich völlig in ihre Welt hineinzuziehen und zu fesseln. Die Schleifen und Paradoxe rund um den Zeitkorridor habe ich nicht immer hundertprozentig verstanden, aber das tat meinem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die Figuren sind mir unglaublich ans Herz gewachsen und die kleinen Überraschungen, die die Autorin hier einbaut, haben mir großen Spaß gemacht!


    Von mir aus hätte das Buch ruhig noch 100 Seiten mehr haben dürfen, viele der tollen Figuren hätten meiner Meinung nach noch mehr Raum verdient, aber auch so habe ich die Lektüre unglaublich genossen und bin beinahe traurig gewesen, als ich schon am Ende angekommen bin! Die beiden Bände haben sich einen der wenigen Bleibe-Plätze in meinen Regalen erobert und irgendwann lese ich sie noch einmal direkt hintereinander weg und bin sicher, dass ich dann immer noch viele tolle kleine Details entdecken werde!


    5ratten

    LG, Dani


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