Karen Lord - The Best of All Possible Worlds (Die beste Welt)

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.341 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

  • Hallo ihr Lieben,


    Mein zweites Monatsrundenbuch zum Thema "Vogel" qualifiziert sich ganz wunderbar durch diesen beiden Covers. Das deutsche Cover gefällt mir persönlich weniger, passt allerdings vielleicht besser zum Inhalt.


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    Inhalt:
    Als der Planet der Sadiri zerstört wird, bleibt den wenigen Überlebenden nichts anderes übrig, als sich auf Cygnus Beta eine neue Heimat zu suchen. Obwohl entfernt miteinander verwandt, sind die kulturellen Unterschiede zwischen Cygnianern und Sadiri groß. Grace Delarua wird von der Regierung Cygnus Betas beauftragt, die Sadiri auf ihrer Suche nach Siedlungen ihrer Vorfahren auf Cygnus Beta zu begleiten. Für sie beginnt eine abenteuerliche Reise, die ihr Leben und ihre eigene kulturelle Identität für immer verändern wird ...


    Erste Eindrücke:
    Karen Lord beginnt ihren kurzen Roman gleich mit einem harten Schlag. :traurig:
    Das Volk der Sadiri verliert im Prolog seinen gesamten Planeten. Dllenahkh, der einige Wochen für Meditation auf einem anderen Planeten verbringt, gehört zu den vergleichsweise wenigen Überlebenden. Aber er sieht sich jetzt mit dem Aussterben seines Volkes konfrontiert. Die wenigen Sadiri, die es noch gibt, sind überwiegend männlich und somit macht sich Dllenahkh auf die Suche nach geeigneten Frauen, die dem Überleben seines Volkes helfen können.
    Grace Delarua wird kurzerhand zur diplomatischen Begleitung von Dllenahkh auserkoren und bereist mit ihm und einer Gruppe Sadiri diverse Gegenden des Auffang-Planeten Cygnus Beta. An einigen Orten soll es noch Kulturen geben, die den Sadiri ähnlich sind oder die Sadiri-Vorfahren haben. So hofft Dllenahkh, dass seine Kultur weiterleben darf, nicht nur seine Gene.


    Mir gefällt schon jetzt, dass Karen Lord nicht viel Zeit verliert. Die Geschichte geht flott los, es wird nicht lange erklärt oder die Welt aufgebaut, sondern man wird als Leser ins Geschehen geworfen. Das kann natürlich schief gehen. Da ich die ersten paar Kapitel schon einmal gelesen habe (wegen Zeitmangel habe ich damals abgebrochen), fiel es mir aber leicht, mich zurecht zu finden. Ein bisschen Konzentration gehört dazu, aber auch ohne langwierige Dialoge bemerkt man die kulturellen Unteschiede der Sadiri im Vergleich zu Delarua. Sie erzählt ihre Geschichte frech und witzig während Dllenahkh das ernste, seriöse Gegenstück dazu bildet.


    Ich freue mich schon, auf einem Roadtrip über den Planeten Cygnus Beta diese Welt erkunden zu dürfen und ich hoffe sehr, dass die Sadiri nicht nur Frauen finden, die den Fortbestand des Volkes sichern, sondern auch echte Lebenspartner, mit denen sie wieder etwas Glück finden.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich glaube mir fällt langsam wieder ein, warum ich das Buch beim ersten Versuch irgendwann vergessen habe.


    Der Stil und die Geschichte gefallen mir sehr gut, aber es hat etwas Episodisches an sich, was ein Weglegen nach einem gelesenen Kapitel natürlich sehr erleichtert. Zudem passieren sehr schnell sehr viele Dinge, die nicht groß erklärt werden. Man sollte also am besten aufmerksam lesen und mitdenken. Die Welt, die Karen Lord erschaffen hat, wird nicht durch Beschreibungen lebendig, sondern dadurch, was die Charaktere tun und voneinander erwarten.


    Grace Delarua hat - im Zuge ihrer Expedition - ihre Schwester und deren Kinder besucht. Dabei ist herausgekommen, dass Grace selbst wohl eine Geschichte mit dem Mann ihrer Schwester verbindet. Ein Thema, das bestimmt noch größere Konsequenzen haben wird, sind auch die telepathischen Fähigkeiten mancher Menschen. Je nach Kultur bzw. genetischer Veranlagung haben gewisse Personen (vor allem die Sadiri) die Fähigkeit, die Gefühle oder Gedanken anderer zu beeinflussen. Bei manchen geht das nur so weit, dass sie gute Laune verbreiten, wenn sie selbst gut drauf sind. Andere können schon schlimmere Manipulationen vornehmen. Hier will ich nicht zu viel verraten, nur dass mir die betroffenen Szenen ziemlich unter die Haut gegangen sind. Wenn man im Nachhinein bemerkt, dass jemand im eigenen Gehirn herumgesprungen ist, löst das schon Gruselgefühle aus. :entsetzt:


    Die Kapitel sind weiterhin episodenartig, machen aber Spaß. Ich bleibe auf jeden Fall dran, auch wenn ich zur Zeit nur ein Kapitelchen pro Tag schaffe - in der U-Bahn auf dem Weg zwischen Arbeit und zuhause.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Es wird spannender. :freu:


    Grace Delarua und Dllenaakh sind nun schon fast ein Jahr unterwegs auf Cygnus Beta. Im letzten Kapitel gab es einen kleinen Unfall, der zu der Vermutung führt, dass sich noch eine Romanze entwickelt. Dadurch, dass die Sadiri ihre Gefühle so extrem für sich behalten und kaum das Gesicht bewegen, selbst wenn sie innerlich aufgeregt oder zornig oder überglücklich sind, entsteht eine interessante Dymanik zwischen der offenen Grace und Dllenaakh. Ich kann mir die zwei schon als Paar vorstellen.


    Die Handlung ist weiter kapitelhaft, aber es kommt immer öfter vor, dass Randbemerkungen zu vorangegangenen Episoden gemacht werden. So erhält der Roman etwas mehr Zusammenhalt und es fühlt sich nicht ganz so abgehackt an. Spaß macht die Lektüre durchgehend, aber seit dem letzten Kapitel bin ich richtig hibbelig, endlich wieder zum Lesen zu kommen.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Spät aber doch bin ich mit meinem Buch fertig geworden.


    Meine Meinung:
    Die herrschende Bevölkerung der Sadiri wird mit einem Schlag fast komplett ausgelöscht als ihr Heimatplanet zerstört wird. Zurück bleibt ein Bruchteil des stolzen Volkes, darunter hauptsächlich Männer. Um ihre Kultur und ihre Gene am Leben zu erhalten, sind die Sadiri auf der verzweifelten Suche nach passenden Frauen und finden sich so auf Cygnus Beta wieder. Der Flüchtlingsplanet bietet eine Vielfalt an Kulturen und soll den Sadiri ein neues Leben eröffnen.


    Grace Delarua macht sich zusammen mit dem Sadiri Abgeordneten Dllenaakh und diversen Sadiri und Cygnian Wissenschaftler auf die Reise den Planeten zu erforschen und die passendsten Frauen für die Sadiri zu finden. Der faszinierendste Aspekt des Buches sind die Sadiri selbst, ein Volk von Telepathen, die sich - aufgrund dieses Talents - oft kalt und zurückhaltend zeigen. Emotionen behalten sie für sich, Gefühlsregungen kann man nicht auf ihren Gesichtern ablesen. Selbst in extremen Situationen bewahren sie (scheinbar) die Ruhe. Das macht sie zugleich unzugänglich und beeindruckend.


    Delarua erzählt die Geschichte aus ihrer Perspektive und bringt frischen Charme und Witz in die sonst eher emotionskarge Umgebung. Sie ist frech und impulsiv und bietet einen wunderbaren Gegenpol zu den Sadiri, allen voran Dllenaakh. Auf ihren Reisen gleitet die Geschichte dann in etwas TV-Serienartiges ab. Jedes Kapitel beschreibt eine neue Siedlung und was die Forschungsgruppe dort findet. Manche Episoden sind spannender als andere, einige bieten auch Raum um unsere Forscher genauer kennen zu lernen - wie etwa der Besuch bei Delaruas Schwester, Nichte und Neffen. Wieder andere Expeditionen sind gefährlich und ließen mich um die Leben der lieb gewonnenen Charaktere bangen. Aber wirklichen Zusammenhang haben diese Geschichten-in-der-Geschichte kaum.


    Je mehr man sich dem Ende nähert, umso klarer wird es, dass The Best of All Possible Worlds auch eine Liebesgeschichte ist und in diesem Aspekt brilliert Karen Lord wirklich. Vorsichtige Annäherungen sind eine Sache, vorsichtige Annäherungen mit einem Sadiri sind gleich ganz neues Territorium. Das Ende war mir fast etwas zu kitschig und rund, aber weil der Rest des Buches so unkitschig war, verzeihe ich der Autorin.


    Was mir während des Lesens immer wieder aufgefallen ist, war die Stimmung der Verzweiflung unter den Sadiri. Sie haben ihre Heimat verloren, die meisten von ihnen damit auch ihre gesamte Familie. Ehepartner, Kinder, Eltern und Großeltern sind auf einen Schlag weg. Damit klarzukommen wäre ein Buch für sich wert, aber dann noch das Aussterben des eigenen Volkes zu verdauen, scheint ein wirklich böser Schicksalsschlag. Trotz des kühlen Äußeren kommt immer wieder durch, wie tragisch die Katastrophe für die Sadiri wirklich war. Delarua macht gerne Witze, aber auch sie spürt die Verzweiflung und die wilde Hoffnung, die von den Sadiri ausgeht. Das hat das Buch unheimlich atmosphärisch gemacht.


    Insgesamt hat mir dieses Buch wesentlich besser gefallen als Karen Lords Debüt Redemption in Indigo, einfach weil ich die Charaktere besser kennen lernen durfte und mit ihnen auf wirklich spannende Reisen gegangen bin. Ein bisschen mehr roter Faden hätte nicht geschadet, aber ich kann nicht behaupten, dass ich mich je gelangweilt habe. Auf die halb-Fortsetzung (The Galaxy Game) freue ich mich schon, denn ich glaube, dass Karen Lord langsam ihre Stimme findet und mit der Zeit nur noch besser wird.


    4ratten


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog