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Auszug aus dem Klappentext
Sie kann manchmal eine rechte Nervensäge sein: Olive Kitteridge, eine pensionierte Mathematiklehrerin, hat zu allem, was in der kleinen Küstenstadt Crosby in Maine geschieht, eine dezidierte Meinung. Einige halten sie für kritisch und boshaft, dann wieder überrascht sie durch Selbstlosigkeit und Mitgefühl. Sie ist klug, stur und rechthaberisch. Witzig. Eine Naturgewalt. Überlebensgroß. Sie mischt sich ein und macht sich ihre Gedanken über ihre Mitmenschen.
Bei Olive weiß man wirklich nicht, ob man sie lieben oder hassen soll. Sie macht sich das Leben selbst schwer, weil sie weder ihren Sohn noch ihren Mann nach all diesen Jahren richtig ein- bzw. wertschätzen kann und das schon gar nicht zum Ausdruck bringt. Andererseits erkennt sie bei vielen flüchtigen Bekanntschaften schnell, dass sie Probleme haben und versucht zu helfen. Olive und ihre Familie sind die Einzigen, von denen man wirklich etwas erfährt. Ihren Nachbarn oder Mitbewohnern der Kleinstadt wird nur jeweils ein Kapitel gegönnt, um deren Probleme zu beschreiben. Viele von ihnen hätten es verdient, mehr Aufmerksamkeit als nur ein paar Seiten zu bekommen, denn fast alle haben ein Schicksal, das es wert wäre, intensiver darauf einzugehen. Kaum hat man sich in ihr Leben eingelesen, ist ihre Zeit schon wieder abgelaufen und das meist ohne zufriedenstellendes Ende. Manche der Figuren tauchen im Verlauf der Handlung wieder auf, andere dagegen nicht. Oft wird nur durch einen kurzen Auftritt von Olive im jeweiligen Kapitel überhaupt ein Zusammenhang zur Handlung hergestellt.
Auch wenn Olive mit ihrem trockenen Humor immer wieder für ein Schmunzeln sorgt, ist die Grundstimmung des Romans melancholisch und düster. Es gibt keinen, der ein zufriedenes und sorgloses Leben führt. Ich würde die Geschichten niemandem empfehlen, der sich gerade selbt in depressiver Stimmung befindet. An sich ist das Buch lesenswert, aber es werden zu viele Nebenschauplätze konstruiert. Die Aneinanderreihung der Einzelschicksale stellt sich fast wie eine Sammlung von Kurzgeschichten dar und lässt zu viel offen.
Elizabeth Strout wurde 2009 für dieses Buch mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
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