Claudio Del Principe, Katharina Seiser - Italien vegetarisch

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    Vom Cover her wirkte das Kochbuch eher unscheinbar auf mich, und ich habe ehrlich gesagt nicht so viel erwartet. Doch mit dem Aufschlagen der ersten Seiten hat es mich dann schon sehr positiv überrascht, denn schöne Fotos zu fast jedem Gericht machen gleich Appetit und auch die Fotos zur Einstimmung auf die Jahreszeiten sind sehr stimmungsvoll. Das Kochbuch ist nämlich nicht in die oft üblichen Kategorien nach Speisen eingeteilt, sondern nach den vier Jahreszeiten plus der Kategorie „Jederzeit“. So wird auf saisonales Gemüse und Obst eingegangen, was mir gut gefällt. Im Inhaltsverzeichnis findet man aber für die einzelnen Jahreszeiten eine Aufteilung in Speisenkategorien, so dass man Suppen schnell findet, wenn man z. B. nur diese schnell sucht. Im Register findet man neben einer alphabetischen Aufteilung dann auch noch eine Aufteilung nach bestimmten Zutaten, wenn man z. B. Auberginen verarbeiten will, findet man dazu eine Auflistung der Rezepte, die diese enthalten. Man findet sich also auf verschiedene Weise gut zurecht, auch vegane Gerichte werden extra gekennzeichnet, und wenn man eine Zutat nicht kennt, so gibt es auch noch ein Glossar, in dem z. B. die verschiedensten Nudel- und Reis- und Käsesorten etc. und ihre Verwendung erklärt werden oder auch Begriffe wie „Amalgamieren“, eine besondere Art der Fertigstellung von Pastasoße und vieles mehr. Hier lernt man also noch einiges dazu.


    Die Rezepte sind vom Aufbau her sehr übersichtlich. Fast jedes Rezept hat ein Foto und auf der Rezeptseite stehen links in einer Spalte die Zutaten und rechts daneben wird dann die Zubereitung beschrieben. Extra abgeteilt gibt es dann noch einen Bereich Varianten, in dem kleine Veränderungen oder Zugaben anderer Gemüse oder sonstiger Zutaten beschrieben werden. Ein weiterer Bereich sind die Tipps, die kleine Kniffe oder die beste Serviertemperatur o. ä. empfehlen. Und eine kleine Getränkeempfehlung zum Gericht gibt es dann auch noch. Oben unter dem Rezeptnamen, steht jeweils noch kleine Anmerkung des Autors, manchmal kleine Anekdoten oder kurze Informationen zum Gericht, die nett zu lesen sind und irgendwie persönlich wirken, wie auch die direkten Ansprachen an den Leser direkt im Rezept.


    Die Rezepte selbst sind oft unkomplizierte und oft einfach gehaltene traditionelle italienische Gerichte, die aus wenigen Zutaten ein richtig leckeres Essen machen. Ich bin z. B. immer noch fasziniert von dem Acquacotta („gekochtes Wasser“), das aus Tomaten und altbackenem Brot ein Essen zauberte, in das ich mich hätte hineinlegen können und das doch so einfach war. Es sind manchmal nur ganz wenige Zutaten, z. B. auch Nudeln, Brotbrösel und Käse, die ein leckeres Essen ausmachen. Aber natürlich gibt es auch aufwendigere Rezepte, doch insgesamt ist hier weniger mehr und alles hat einen ländlichen Stil. Vieles sind klassische Rezepte aus bestimmten Regionen Italiens, die einen beim Essen direkt in den Süden entführen. Gemüse begleitet Nudeln, Risotto, Polenta, dicke Bohnen und Getreide, wie Dinkel und Buchweizen. Es gibt einfache Aufläufe, herzhafte Suppen und z. T. raffinierte Salate wie Fenchelsalat mit Orangen und natürlich traditionelle Pesto- und Saucenrezepte. Viele Antipasti-Varianten und bekannte süße Desserts.


    Die Rezepte sind einfach nachzukochen, soweit ich das bisher getan habe. Die Zutaten sind meist gut zu bekommen, wenn man einen gut sortierten Supermarkt oder Markt zur Verfügung hat. Manche Nudel- oder auch Bohnensorten o. ä. sind allerdings nicht im alltäglichen Sortiment, auch nicht jede Tomatensorte, aber im Rezept werden entweder Varianten angeben oder man nimmt einfach das, was man erhalten kann.


    Für mich strahlen die Rezepte ein ganz besonders ländliches italienisches Flair aus und ich koche sie sehr gerne nach. Allerdings finde ich den Preis von 35 Euro nicht gerade günstig, aber andererseits ist die Aufmachung des Hardcovers mit drei Lesebändchen und der schönen Gestaltung auch sehr liebevoll gemacht, wie ich finde. Es eignet sich meiner Meinung nach daher besonders auch als Geschenk für Italien-Liebhaber.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    EDIT: Betreff angepasst. LG, Saltanah

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Danke für die Rezi.
    Das klingt in der Tat VIEL interessanter, als es das Cover vermuten lässt.


    (Vielleicht wären ein Thread "irreführende Cover von Sachbüchern (oder Kochbüchern)" mal interessant.)


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • HoldenCaulfield
    Entschuldige meine späte Reaktion, aber ich bin gerade im Urlaub und schau nicht so oft hier rein. Das Buch habe ich natürlich auch nicht vorliegen. Ganz besonders lecker war wie gesagt bisher das "Gekochte Wasser", dem allerdings noch viele frische Tomaten hinzugefügt waren. :zwinker: Diese Suppe wird über altbackene Brotstücke (ich habe altes Baguette) gegossen, etwas einziehen lassen, bis das Brot wieder weich war, und das war einfach genial lecker, man glaubt es kaum. Dann habe ich Spinat-Frittata gemacht, die so richtig schön fluffig war und auch super geschmeckt hat. Und ein Antipasti. Wenn ich zurückkomme, geht es gleich weiter und ich werde noch ein paar Updates geben. Von vielen Rezepten habe ich allein vom immer wieder Durchlesen schon das Gefühl, sie auch schon gegessen zu haben. :breitgrins:

  • Wie tomatenlastig sind die einzelne Rezepte? Ich frage deswegen, weil ich keine Tomaten essen darf und auch wenn ich sehr gut im Austauschen von Zutaten bin, leben einzelne Gerichte von bestimmten Zutaten wie zum Beispiel Tomaten.


  • Wie tomatenlastig sind die einzelne Rezepte? Ich frage deswegen, weil ich keine Tomaten essen darf und auch wenn ich sehr gut im Austauschen von Zutaten bin, leben einzelne Gerichte von bestimmten Zutaten wie zum Beispiel Tomaten.


    Hallo Dodo,
    aus Interesse: Womit ersetzt Du denn die Tomaten?


    LG von Keshia


    & mein Mitgefühl: Lebensmitteleinschränkungen aufgrund von Unverträglichkeiten sind eine (große) Herausforderung, gerade wenn es um "Standardzutaten" geht. :sauer:

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • Hallo Dodo,
    aus Interesse: Womit ersetzt Du denn die Tomaten?


    Manchmal lasse ich sie ganz weg, wenn es nur um eine zusätzliche Komponente geht. Oder ich verwende rote Paprika. Eine Soße aus roter Paprika schmeckt sehr fruchtig und lecker und ist auch keine Hexerei bei der Zubereitung.



    & mein Mitgefühl: Lebensmitteleinschränkungen aufgrund von Unverträglichkeiten sind eine (große) Herausforderung, gerade wenn es um "Standardzutaten" geht. :sauer:


    Das ist lieb von dir. Am Anfang ist es natürlich eine Umstellung, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Sobald man weiß, was gar nicht geht und welche Sachen manchmal in kleinen Mengen möglich sind, stellt man sich einfach darauf ein. In Wirklichkeit lebe ich jetzt viel gesünder, da ich mein Essen zum allergrößten Teil selbst zubereite :smile:


  • & mein Mitgefühl: Lebensmitteleinschränkungen aufgrund von Unverträglichkeiten sind eine (große) Herausforderung, gerade wenn es um "Standardzutaten" geht. :sauer:


    Ohne dodos Unverträglichkeit nun abwerten zu wollen oder ähnliches - was meinst du, wie viele Menschen einem voll Mitgefühl darauf ansprechen, wie schlimm es sein muss, weder Fleisch, noch Eier oder Milch konsumieren zu "können" aufgrund einer veganen Lebensweise? Man gewöhnt sich dran und wie dodo schon sagte, irgendwann hat man sich drauf eingestellt. :winken:


  • Wie tomatenlastig sind die einzelne Rezepte? Ich frage deswegen, weil ich keine Tomaten essen darf und auch wenn ich sehr gut im Austauschen von Zutaten bin, leben einzelne Gerichte von bestimmten Zutaten wie zum Beispiel Tomaten.


    Wenn du ein bisschen Geduld hast, bis ich Ende der Woche wieder zuhause bin, dann zähle ich die Rezepte mal raus. Aber es sind auf keinen Fall überall Tomaten verarbeitet. Gerade durch die saisonale Einteilung, gibt es im Herbst z. B. Kürbis, ich glaube Kürbisrisotto z. B. und Pasta mit Kürbis, ebenso auch einige Steinpilzgerichte, ich glaube auch als Risotto und oder Polenta. Überhaupt gibt es Risotto und Polenta auch mit Spargel und auch Varianten mit Bohnen, Wirsing und Kichererbsen. Es gab auch Nudeln mit Kichererbsen oder Bohnen. Dinkelsuppe und Linsengerichte habe ich noch in Erinnerung, die ich jetzt nicht mit Tomaten verbinde. Auch Gnocchi mit Kräutern (Brennessel?) fällt mir ein und die Ricotta-Spinat-Klößchen und die Nudeln mit Mandel-Pesto, die ich unbedingt vor dem Urlaub noch machen wollte und nicht mehr geschafft hatte. Pizza mit Kartoffeln und Nudeln mit einer Broccolicreme (wenn dort welche drin sind nur wenige, denn die Soße war nicht rot und dann kann man sicher auch Paprika nehmen).


    Es sind auf jeden Fall nicht alle Rezepte tomatenlastig. Aber wie gesagt, ich gebe dir das genauere Verhältnis am Wochendende. :winken:

  • Danke, das ist sehr nett von dir. Genau ist es übrigens nicht notwendig, nur das ungefähre Verhältnis. Wobei das, was du bis jetzt berichtet hast, schon sehr verführerisch klingt :sabber:


    Ich wünsche dir noch einen wunderschönen Urlaub.

  • dodo


    So, ich habe jetzt mal grob durchgezählt und bei 120 Rezepten (Süßspeisen nicht mitgezählt), sind ca. 25 mit eher vielen Tomaten, wobei es sich aber neben den offensichtlichen reinen Tomatensoßen oder Tomatenpizza dabei auch oft nur um passierte Tomaten als Beigabe in Eintöpfe oder Aufläufe handelt, die man evtl. auch durch Paprikasoße ersetzte kann.


    Zusätzliche 15 Rezepte haben wenig Tomaten, manchmal nur ein paar (etwa 2 bis 6 Esslöffel) passierte Tomaten in eine Suppe oder Soße rein. Dies ist bestimmt noch einfacher zu ersetzen, denn es ist eher eine Geschmackszugabe zur Hauptzutat z. B. von Dinkel, Linsen- oder Bohnensuppe. Da kann man bestimmt erst recht Paprikasoße nehmen oder sogar weglassen. Und in Salaten sind die paar Tomaten auch ersetzbar, manchmal sind es nur kleine Kirschtomaten, wofür man auch Paprika nehmen könnte.


    Insgesamt sind es also etwa ein drittel Rezepte mit mehr oder weniger Tomaten und der Rest ohne. :winken:

  • Nachdem ich in Südtirol gerade eine Bohnen-Pasta-Suppe gegessen hatte, habe ich die Bohnensuppe aus dem Kochbuch gleich mal gekocht und die war ähnlich und genauso lecker wie im Urlaub, obwohl ich nur weiße Bohnen bekommen habe und nicht die im Rezept benutzten braunen Böhnchen. Ich muss mal in unseren große Supermarkt fahren, der hat immer alles, aber wie gesagt, auch mit weißen Bohnen sehr lecker und wieder sehr einfach zu kochen, ganz ohne viel Schnickschnack.


    Dann habe ich heute die Ricotta-Spinat-Klößchen gemacht und die waren genial lecker. Ganz einfach auch wieder in der Zubereitung. Kleine Nocken auch Spinat, Zwiebeln, Ricotta, Ei, Parmesan und Mehl sieden lassen, etwas Salbenbutter drüber und fertig.


    Ich mache morgen und übermorgen noch ein paar Sachen, aber bisher bleibe ich dabei, dass die Rezepte einfach nachzukochen und lecker sind (ist natürlich immer Geschmacksache, ist klar).

  • 5ratten


    Italienische Küche finde ich einfach köstlich, egal ob mit oder ohne Fleisch. Aber da ich versuche, meinen Fleischkonsum zu reduzieren, kommt dieses Kochbuch natürlich gerade recht. 150 aromatische und sehr unterschiedliche Gerichte gibt es, die nach Jahreszeiten und der Kategorie Jederzeit eingeteilt sind. Darunter befinden sich jeweils die Rubriken Antipasti - Pane & Pizza, Suppen, Salate & Gemüse, Pasta-Polenta & Reis sowie Süsses. Was sofort ins Auge fällt, sind die eher kleinen Zutatenlisten: zumeist sind es nur ein oder zwei Hauptzutaten, daneben noch Gewürze und Dinge wie das obligatorische Olivenöl und der unverzichtbare Knoblauch (sieht man mal von den süssen Sachen ab :breitgrins:). Den meisten Gerichten werden zwei Seiten gewidmet: auf einer ist ein Bild zu sehen, die andere zeigt die Zutaten und das Rezept. Die Zubereitung der Speisen ist recht einfach gehalten, bei den bisher von mir gekochten Gerichten (Rigatoni mit Mangold, Zucchiniauflauf, geschmorte Paprika und Tropeazwiebeln in Essig) war das Einmachglas wohl das Komplizierteste :breitgrins: Im Gegensatz zu anderen Kochbüchern dieses Preisniveaus wirkt dieses eher schlicht: Das Papier ist zwar von wirklich guter Qualität, doch wurde auf Glanzpapier verzichtet, was ich persönlich nicht als Nachteil empfinde - es senkt die Hemmschwelle, das gute Stück auch tatsächlich in der Küche zu benutzen :breitgrins: Alles in allem: Ein Kochbuch, das bereits seinen festen Platz in meiner Küche besitzt - immer noch!

    Je mehr sich unsere Bekanntschaft mit guten Büchern vergrößert, desto geringer wird der Kreis von Menschen, an deren Umgang wir Geschmack finden.&nbsp; &nbsp; Ludwig Feuerbach (1804 - 1872)