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Susanne Gerdom - Queen of Clouds: Die Wolkentürme
Fantastischer Genre-Mix
Im Reich des Panarchen Laurenz werden seit Generationen die Schluchter von den Bewohnern der Türme ausgebeutet und ausgepresst. Während es den adeligen Türmern an nichts fehlt, leiden die Schluchter an Hunger und Entbehrung und müssen oftmals in den Untergeschossen der Türme schwere Arbeit leisten.
Die Schluchterin Melania wurde von Laurenz als dessen neue Favoritin erwählt und teilt sein Bett - eine kluge Frau, die versucht, ihre neue Stellung für ihre Ziele zu nutzen.
Für seinen Lieblingssohn Valentin hat der Panarch eigene Pläne, die Valentin jedoch nicht immer gefallen.
Elster, eine junge Schluchterin bringt sich in große Schwierigkeiten: ihr droht die Gefangenschaft im Turm. Das Oberhaupt der Schluchter, das ewige Prinzip, hat jedoch andere Pläne mit Elster. Sie ist der Meinung, daß es Zeit wird, nach dem Ewigen König zu suchen, dessen Erweckung das Ungleichgewicht zwischen Türmern und Schluchtern ausgleichen soll.
Mit ihrem neuen Roman entführt die Autorin die Leser in eine unheimliche Welt aus dicht bewälderten Schluchten und hohen Türmen, die die Wolken berühren. Dieses Ungleichgewicht spiegelt sich auch in der Lebensqualität der Schluchter und Türmer wider, wobei das vermeintlich bessere Leben der Türmer geprägt ist von Mißtrauen und höfischen Intrigen. Dem Leser kommen viele Aspekte der Welt der Schluchter und Türmer schnell vertraut vor, vor allem, wenn es um die Artefakte geht, die die Schluchter in den geheimnisvollen Alten Kammern finden.
Die Entwicklung der spannenden Handlung konnte mich einige Male überraschen, vieles kam anders, als ich es erwartet habe. Dadurch, daß zum Schluß nicht alle Fragen beantwortet werden, was mich aber nicht gestört hat, bleibt der eigenen Phantasie genügend Interpretationsspielraum, was es mit dem Ewigen König und seinem mysteriösen Turm Null auf sich hat.
Das Buch ist zwar ein Fantasybuch, aber so ganz klar sind die Grenzen nicht gezogen: neben Tesla-Waffen tauchen auch Elemente aus dem Science-Fiction-Bereich auf. Da ich solchen Genre-Mix liebe, war ich natürlich ganz begeistert.
Die Charaktere sind gewohnt detailliert und facettenreich gezeichnet: Elster ist eine Schluchterin, die sich mit ihrem Tun und ihrem frechen Mundwerk manches Mal in Schwierigkeiten bringt. Ihr Freund, der Mechaniker Indigo hat mir mit seiner ruhigen Art sehr gut gefallen, außerdem ist er Elster ein sehr zuverlässiger Freund, der sie auch in ausweglosen Situationen nicht hängen läßt.
Elsters Zwillingsschwester Winter ist eine Auserwählte, da ihre Magiebegabung sehr umfassend ist – sehr zum Mißfallen ihrer Schwester, die nur wenig Magie abgekommen hat und auf deren Erwachen immer noch wartet. Dann gibt es noch den geheimnisvollen Steuermann, der die Suche nach dem Ewigen König begleiten soll und über außergewöhnliche Fähigkeiten zu verfügen scheint.
Bei den Türmern hat mir Leona sehr gut gefallen, eine Cousine von Valentin, die äußerst wehrhaft ist und eine der wenigen Personen, denen Valentin als Erbe des Panarchats vertrauen kann. Valentin selbst muß als zukünftiger Erbe Entscheidungen treffen und akzeptieren, die er nicht immer mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Sein Erzieher Alban hat mir einige Fragen aufgegeben, er scheint etwas vor seinem Zögling zu verbergen, außerdem hatte ich aufgrund seiner Alkoholsucht das Gefühl, daß ihn irgendwas aus seiner Vergangenheit beschäftigt.
Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, läßt aber genügend Raum und Potential für eine Fortsetzung, über die ich mich sehr freuen würde.