Raimon Weber - Kuckucksmörder

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    Raimon Weber - Kuckucksmörder


    Klappentext:


    Vater, Mutter, Kind


    Sie sind die perfekte Familie. Glauben alle. Nur er nicht. Er beobachtet sie. Verfolgt sie. Kennt ihre dunkelsten Geheimnisse. Denn er sieht jeden Schritt. Jeden Schlag. Bis er eines Tages selber zuschlägt. Die Familien als Geisel nimmt. Die perfekten Familienväter verschwinden spurlos. Doch keiner sieht etwas. Keiner weiß etwas. Nur die schwerkranke Polizistin Eva Flessner hat einen Verdacht. Was sie nicht ahnt: Er beobachtet auch sie …


    [hr]


    Am 28. November startet zu diesem Buch eine autorenbegleitete Leserunde - aktuell haben wir noch richtig viel Platz im Lostopf, der bis Freitag geöffnet ist. Wo sind die Krimileser? :winken:

    LG, Dani


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  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Lass uns Familie spielen…


    Ich lese ja doch eher selten Thriller, weil es mich da immer so sehr gruselt, aber in der kalten Jahreszeit kommt es dann doch mal vor, dass ich es wage.


    "Kuckucksmörder" ist das erste Buch von Raimon Weber für mich, daher machte ich mich völlig unvoreingenommen ans Lesen.


    Bereits der Prolog führt einen vor Augen, dass dieser Thriller ganz sicher keine leichte Kost werden wird. Eva Flessner ist Polizistin und findet ihre Freundin und deren Familie ermordet vor. Wer kann nur solch eine schreckliche Tat begehen und warum gerade Petra, deren Welt stets so heil erschien? Eva beginnt zu ermitteln und gerät dabei bald selbst in Gefahr. Wird sie den Täter überführen können?


    Herr Weber hat einen sehr ansprechenden Schreibstil, der einen mitzureißen vermag. Die Szenen zwischen Opfern und Täter sind schon sehr bildlich dargestellt.


    Für mich völlig neu war, dass hier der Täter von Anfang an bekannt ist und man als Leser diesen nicht identifizieren muss. Gerade das machte das Katz- und Mausspiel so spannend.


    Das offene Ende hat mich doch sehr überrascht, ich hatte mir da irgendwie mehr Aufklärung gewünscht. Zumindest deutet alles darauf hin, dass es mit Eva in einem anderen Buch weiter gehen wird.


    Fazit: Solider Thriller, der einem eine schöne Gänsehaut verpasst. Lesenswert!


    Bewertung: 4ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Polizistin Eva Flessmann ist beunruhigt, als die Mutter ihrer besten Freundin Petra sie anruft, weil sie schon so lange nichts mehr von ihrer Tochter gehört hat. Eva fährt zu Petras Haus, um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, erlebt sie den Schock ihres Lebens, die gesamte Familie wurde bestialisch umgebracht. Obwohl Eva nur Streifenpolizistin ist, drücken ihre Kollegen beide Augen zu und sie ermittelt parallel zur Mordkomission auf eigene Faust. Schnell stellt sich heraus, dass die anscheinend so glückliche Familie tiefgreifende Probleme hatte. Petra hatte als Ladendiebin in mehreren Geschäften Hausverbot und wurde möglicherweise von ihrem Mann misshandelt. Als Eva in einem großen Kaufhaus weiter nachforscht, lernt sie den Security Mann Falk Stucke kennen.


    Der Leser erkennt recht schnell, was es mit diesem Mann auf sich hat, ein Großteil der weiteren Handlung wird aus seiner Sicht erzählt. Es ist also kein typischer Krimi, bei dem man bis zum Ende rätselt, wer wohl der Täter sein könnte. Dies ergibt sich ziemlich schnell und als Leser ist man dann bei seinen weiteren Taten direkt mit dabei, lernt nach und nach seine Gedankengänge immer besser kennen und versucht, seine Motivation zu begreifen.


    Manche Leser werden hier die übliche Krimi-Spannung vermissen, ich habe den ungewöhnlichen Ansatz als sehr interessant empfunden. Das Buch liest sich ziemlich schnell und umfasst ja auch nur knapp 200 Seiten. Eva Flessmann als Gegenpart zu Falk Stücke blieb für mich relativ blass. Die Handlungen von Falk Stucke zu verstehen, fiel mir schwer, seine Sicht der Dinge habe ich eher mit grausiger Faszination und einem gewissen fassungslosen Kopfschütteln gelesen. Nichtsdestotrotz ergab diese ungewöhnliche Perspektive für mich eine spannende und gute Unterhaltung.
    Das Ende ist relativ offen und bietet genug Raum für eine Fortsetzung.


    4ratten

    LG, Dani


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  • Die Polizistin Eva Flessner findet ihre Freundin und deren Familie ermordet auf. Das geht ihr natürlich sehr nahe und sie versucht den Mörder zu finden, obwohl das nicht ihr Fall ist.
    Falk Stucke ist Sicherheits-Chef in einem Einkaufszentrum. In seiner Kindheit hat er erleben müssen, wie ein dominanter Vater seine Mutter quälte und misshandelte. Daher suchte er Zuflucht bei der heilen Familie „Die Waltons“. Auch in seinem Job muss er ein Auge für Menschen haben. Er sieht sich als Retter misshandelter Frauen, der die Männer bestrafen muss.
    Es ist schon faszinierend mitzuerleben, wie ein Mensch sich gleichzeitig im Alltag normal verhalten und gleichzeitig ein Mörder sein kann.
    Falk ist ein Mensch, der durchaus Empathie empfinden kann. Seine Wut hat er nicht immer unter Kontrolle. Er wirft den zu strafenden Männern Brutalität vor und handelt letztendlich selbst nicht anders.
    Eva begegnet Falk dienstlich im Einkaufszentrum und findet ihn sympathisch. Sie leidet unter dem Verlust ihres Freundes und sehnt sich nach der Nähe zu einem Menschen. Dass sie seit geraumer Zeit gesundheitliche Probleme hat, ignoriert sie.
    Dies ist keine Krimi zum Miträtseln. In diesem Buch weiß man von Anfang an, wer der Mörder ist. Es geht darum, zu erleben, wie ein psychisch kranker Mensch sich seine Welt zurecht legt und andere Menschen nach seinem Idealbild formen will.
    Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und die Geschichte ist spannend. Das offene Ende lässt auf eine Fortsetzung schließen.
    Ein etwas anderer Krimi!



    4ratten

  • Die junge Polizistin Eva Flessner muss im Haus ihrer besten Feundin eine furchtbare Entdeckung machen: Die ganze Familie (Vater, Mutter und zwei Kinder) wurden getötet, wobei der Familienvater am schlimmsten misshandelt wurde. Niemand kann sich erklären, was in dem Haus vorgefallen ist und warum der Täter genau diese Familie ausgewählt hatte. Denn nach außen war es eine Vorzeigefamilie. Oder vielleicht doch nicht? Eva beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln, obwohl sie gesundheitlich etwas angeschlagen ist. Doch der Täter hat sich schon die nächste Familie ausgesucht…
    Raimon Weber legt mit „Kuckucksmörder“ einen spannenden und unter die Haut gehenden Thriller vor. Die Geschichte ist sehr packend, aber auch interessant, da das Buch zum Teil aus der Perspektive des Täters erzählt wird. So hat man einen tieferen Einblick in dessen Gedanken, Psyche und Beweggründe und erfährt immer mehr über ihn, über das, was ihn dazu gebracht hat, diese Dinge zu tun und warum er jetzt tut was er tut. Das Spannungsniveau bleibt dabei von Anfang bis Ende sehr hoch. Man fiebert regelrecht mir, was der Täter wohl als nächstes tun wird.
    Aber auch die Perspektive der Opfer wird einbezogen, so dass sich ein rundes Bild dessen ergibt, was vor sich geht. Eva Flessner bleibt als Polizistin zeitweise eher eine Randfigur, da sich die Handlung vor allem auf den Täter und seine Opfer konzentriert, was ich jedoch überhaupt nicht negativ finde. Es ist mal eine Abwechslung zu den Büchern, in denen fast die ganze Zeit ein Ermittler im Fokus steht und dafür andere Dinge in den Hintergrund geraten.
    Wirklich ein sehr gelungener Thriller, der den Leser nicht mehr loslässt.