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Titel: Mitternachtsweg
Autor: Benjamin Lebert
Allgemein:
240 S., Hoffmann und Campe, 2014
Inhalt:
Johannes Kielland, 24, Historiker, hat eine besondere Sammelleidenschaft für Berichte über mystische Begebenheiten. Mit den Menschen dahinter hat er im Normalfall wenig bis gar nichts zu tun. Als er eines Tages Helma Brandt kennen lernt ändert sich das plötzlich. Helma weckt in ihm jedoch auch widersprüchliche Gefühle, er merkt wie er sich immer stärker von ihr bezirzen lässt. Hinter der Geschichte die sie im erzählt, stecken auch merkwürdige Begebenheiten. Eine alte Liebe, ein geheimnisvoller Handschuh... Kielland wird immer stärker in die Geschichte gezogen und kann sich nur schwer von ihr und auch von Helma lösen...
Meine Meinung:
Jedes Mal wenn Benjamin Lebert einen neuen Roman veröffentlicht überlege ich mir, ob es Sinn macht ihm doch noch mal eine Chance zu geben. Und jedes Mal wenn ich mich dafür entscheide, denke ich im nachhinein, das ich doch Recht hatte seine Roman nicht mehr lesen zu wollen.
Mein Problem mit Leberts Romanen... irgendwann dreht sich immer alles um männliche Figuren die immer irgendwie Sex haben, der für meinen Geschmack immer irgendwie eklig beschrieben ist. Hier bleibt das leider auch nicht aus... vielleicht sollte er sich mal neuen Themen zuwenden *g* denn sein Erzählstil hat mir recht gut gefallen. Vor allem die Atmosphäre die düstere Atmosphäre - passend zum Black Metaller/Goth whatever Johannes Kieland.
Mit dessen Konzeption bin ich durchaus zufrieden. Vor allem weil Lebert zwar das ein oder andre Klischee aufgegriffen hat - aber hey, in der Szene wird damit ständig gespielt, daher passt das schon. *g* - aber insgesamt bemüht ist auch die Person hinter dieser Fassade zeigt. Wobei... natürlich hat Johannes die unbedingt nötige traurig-düstere Vergangenheit zu bieten...
Immerhin ist die Handlung selbst dieses Mal etwas Neues in seinem Repertoire. Es ist eine Mischung die ich so von ihm noch nicht kannte, aber dazu sollte man den Roman dann selbst lesen.
Die Spurensuche um einen Ertrunkenen, das fand ich interessant und das war auch der Grund weshalb ich Leberts neuem Roman eine Chance eingeräumt habe.
Schade finde ich, das Lebert es einfach nicht lassen kann mit dem Sex... der wird bei seinen Romanen irgendwie immer überbewertet - nicht von den Figuren, sondern ich glaube fast von ihm selbst *g* Für meinen Geschmack kann er das einfach nicht gut und bleibt da immer irgendwie auf dem Niveau von "Crazy" zurück. (Und da war er ja erst 16 Jahre alt...).
Aber gut, insgesamt hat er es für mich schon erreicht das er nicht mehr ständig mit seinem Erstlingswerk genannt wird, sondern sich auch als ernst zunehmenden Autor, weitab des Teenagerhypes damals, zu etablieren.
Der Roman hat dort seine Stärke, wenn es um die Suche nach der Geschichte von Helma Brandt geht. Wenn es nicht um die Besessenheit von Johannes geht... denn leider geht es dabei immer wieder mehr darum, als um alles andere. Es wird dann zwar immer deutlicher weshalb, aber ich gebe zu das ich da schon nicht mehr so überzeugt von der Idee war.
Einerseits hat Lebert es geschafft neue Wege zu beschreiten, andererseits hat er für mich dann doch wieder alte Pfade beschritten und ist seinem Schema treu geblieben. Vielleicht würde es ihm helfen, wenn seine Hauptfiguren nicht immer männlich wären Auf jeden Fall merkt man aber das er sich als Autor weiterentwickelt. Wenn er sich jetzt noch von den Sex-Szenen lösen könnte und neue Themen jenseits von Beziehungen bearbeiten würde, wäre ich schon zufrieden
Von mir