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Hier ist schonmal meine Rezension zu diesem interessanten Krimi. Ganz herzlichen Dank, dass ich mitlesen durfte - es hat viel Spaß gemacht und sich wirklich gelohnt!
Eintauchen in die fremde Welt der Samen
mitten in Lappland - das kann man mithilfe der Lektüre dieses ungewöhnlichen, in Lappland spielenden Krimis. Der Autor, der französische Journalist und Skandinavien-Kenner Olivier Truc hat gut recherchiert - tief hinein in die samische Kultur verschlägt es den Leser, bringt doch schon der Prolog die unheimliche Stigmatisierung vergangener Zeiten ans Licht.
Ein Züchter ist ermordet worden und die Hinweise sind sowohl merkwürdig als auch schwer fassbar. Zudem gibt es einen weiteren Fall, bei dem es um den Diebstahl einer antiken Trommel geht. Klemet und Nina von der örtlichen Polizei, gerne abfällig auch "Rentierpolizei" genannt, müssen ermitteln, wobei ihnen Klemets samische Wurzeln sowohl Hilfe als auch Hindernis sind. Ein Hindernis sind auch übergeordnete Instanzen, die meinen, alles besser zu wissen. Aber können Klemet und Nina die Fälle wirklich eigenmächtig lösen - vieles scheint auf lange zurückliegende historische Ereignisse hinzudeuten, die sich vor langer Zeit zugetragen haben: eine geologische Expedition in den 1930er Jahren unter Beteiligung diverser Nationen wie Franzosen und Deutsche. Könnte dies in Anbetracht der damaligen politischen Lage für Zündstoff gesorgt und den Grundstein für eines der Verbrechen der Gegenwart gelegt haben?
Die Zusammenhänge sind ebenso weitläufig wie verwirrend und führen Protagonisten und Leser bis nach Paris, wo Nina einen der Teilnehmer der lange zurückliegenden Exkursion befragt. Zudem taucht in Kautokeino, dem eigentlichen Ort der Handlung, ein französischer Geologe auf, der seine Finger weder von Mineralien noch von jungen Mädchen lassen kann und ausgesprochen aufdringlich auftritt - ein Widerling reinsten Wassers also. Des weiteren begegnen wir der willensstarken und trinkfesten Geologin Eva, diversen Lokalgrößen wie dem Politiker Olsen und dem Polizisten und Möchte-Gern-Chef Brattsen und nicht zuletzt diversen Samen, allen voran dem eindrucksvollen Aslak. Ein wilder - zuweilen auch langatmiger Reigen beginnt: wer ist Sieger, wer Verlierer? Ist der Schuldige an vollkommen unerwarteter Stelle zu suchen?
Olivier Truc schreibt durchaus eloquent und originell, auch wenn es den Leser nicht einerseits vor Längen, andererseits vor dem ein oder anderen nicht aufgelösten Erzählstrang bewahrt. Zudem ist er zwar ein Meister im Entwickeln origineller Figuren mit Pfiff, denen ab und an aber mal das entscheidende I-Tüpfelchen bzw. die einflussreiche Rolle, die sie innerhalb der Handlung verdient hätten, fehlt. Seltsamerweise fällt dies besonders deutlich bei den weiblichen Charakteren ins Auge.
[size=7pt]abgetrennt und amazon-Verlinkung ergänzt, Dani[/size]