Jule Gölsdorf - Mörderisches Monaco

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.950 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dani79.

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    Im Land der Reichen und Schönen
    , nämlich im kleinen Monaco, das man gerne mit Markenkleidung, Partys, Yachten und Champagner gleichsetzt, spielt dieser unterhaltsame Krimi. Und er bedient noch ein Monaco-Klischee, nämlich das Formel1-Rennen und dessen drumherum.


    Kommissarin Coco Dupont - mit Monaco-Erfahrung und deutschen Wurzeln, doch auch mit einer recht frischen Scheidung, an der sie noch sehr zu knabbern hat, tritt ihren Dienst im kleinen Fürstentum an. Ihr Kollege, der etwas eigenbrötlerische, doch durchaus charismatische Henri Valeri, ist überrascht, wie gut sie ihr neues Revier bereits kennt. Schon vor ihrem offiziellen Amtsantritt wird Coco zu einem Tatort gerufen - ein blutiges Gemetzel hat sich dort ereignet: gerade zum Start der Formel1 sind Frau und Kind eines deutschen Fahrers im eigenen Hause angegriffen worden - der fünfjährige Sohn war direkt tot, die Frau liegt im Coma.


    Das frischgebackene Team, das keine Zeit hat, sich zusammenzuraufen, macht sich direkt an die Ermittlungen und stößt rasch auf eine erkleckliche Zahl an Verdächtigen: Ex-Geliebte, Konkurrenz des Mannes, windige Geschäftsleute und eine dubiose Vergangenheit der Ehefrau bieten eine ganze Menge von möglichen Motiven und Tathergängen.


    Jule Gölsdorf hat hier einen atmosphärischen Krimi mit Wiedererkennungswert geschaffen. Die Charaktere sind ausdrucksstark, wobei Coco mir doch ein bisschen zu schicki-micki ist - ihr Herz schlägt durchaus für den ganzen Monaco-Rummel, die Partys und den Luxus - auch wenn sie sich des Überflusses durchaus bewusst ist. Doch gerade ihre Figur liefert den Einstieg in das Wesentliche in Monaco und so ist diejenige, die die Handlung trägt und zusammenhält. Trotzdem ist mir der gelegentlich muffelige Henri Valeri mit seinem Hang zum guten Essen und der Vorliebe für die Besonderheiten seiner Heimat weitaus lieber - zusammen sind sie ein unschlagbares Team, das den Leser durch diesen Krimi und hoffentlich auch noch weitere trägt. Die Autorin hat hier originelle Ermittler mit Wiedererkennungswert kreiert, die das Zeug haben, sich in der Krimilandschaft einen bleibenden Platz mit steigendem Bekanntheitsgrad zu schaffen. Zudem hat sie Monaco und die Umgebung so wunderbar beschrieben, dass ich gleich Lust bekommen habe, dorthin zu reisen - wenn auch definitiv nicht zur Formel 1-Zeit!


    Es gibt jedoch einige Erzählstränge, die auf der Strecke bleiben - eine zarte, sich anbahnende Romanze bei Coco, Eheprobleme bei Henri Valeri - da hätte man doch gern mehr zu erfahren und wie auch einiges andere, direkt den aktuellen Fall betreffende, bleibt es leider auf der Strecke. Trotzdem ein insgesamt sehr stimmungsvoller und empfehlenswerter Krimi, der mir viel Spass gemacht hat!
    4ratten

  • Ich kriege das mit dem amazon-link einfach nicht richtig hin - mit Bild UND Verlinkung. Sorry, dass ich hier ein solches Gefusel veranstalte, das will ich eigentlich gar nicht. Ich wollte meinen Thread dann wieder löschen, aber auch das geht nicht.....

  • Du musst die ISBN einfügen, nicht den Link :winken:

    LG, Dani


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  • Oh, wow!


    Merci, Danielle (schließlich sind wir in Monaco)! So einfach geht das - wenn man es weiss! Und ich habe mich heute morgen ausgiebigst damit befasst - ich will gar nicht wissen, wie lange!

  • Monaco bereitet sich auf das jährliche Formel-1-Rennen vor. Kriminalkommissarin Coco Dupont ist gerade erst angekommen, als sie auch schon gefordert wird. Der Sohn des berühmten deutschen Formel-1-Fahrers Sebastian Bergmann wurde getötet und die Ehefrau schwer verletzt. Sie liegt im Koma. Mit ihrem Kollegen Henri Valeri begibt sich Coco auf die Suche nach dem Täter.
    Das Fürstentum Monaco ist ein sehr kleines Land, das man mit Partys, Yachten, der Formel 1 und Luxus assoziiert. Aber diese Enge hat auch Schattenseiten. Monaco und die malerische Umgebung sind wundervoll beschrieben, so dass man Lust bekommt, sich das alles einmal in ruhigeren Zeiten anzusehen.
    Sehr schön geschildert ist aber auch der Trubel, der immer dann ausbricht, wenn das Rennen bevor steht und die Touristen Monaco überfallen.
    Das alles liest sich sehr flüssig und ist spannend. Es ist unterhaltsam in dieses Paralleluniversum einzutauchen. Auch die deutschstämmige Coco genießt diesen Rummel. Sie hat gute Beziehungen zur High Society, ist gerade erst geschieden und will das hinter sich lassen. Ihr neuer und introvertierter Kollege Henri hat ein paar Probleme im Privatleben. Er mag Monaco, hat mit dem ganzen Zirkus nichts am Hut. Ihn kann ein gutes Essen eher begeistern.
    Da natürlich Druck gemacht wird, den Fall schnellstens zu klären, weil die Opfer prominent sind, müssen Coco und Henri sich umgehend zusammenraufen. Das gelingt ihnen, und so kann man sie erleben, wie sie die engen und vollen Straßen Monacos mit dem Motorrad bezwingen.
    Es gibt eine Reihe von Verdächtigen und mindestens ebenso viele Motive. Alle Charaktere sind gut und authentisch beschrieben. Sehr bald stellen auch die Kommissare fest, das Reichtum alleine nicht glücklich macht. Show must go on und das Rennen muss in jedem Fall stattfinden.
    Rasant und spannend wie das Rennen verläuft auch dieser Krimi bis zum überraschenden Ende.



    4ratten

  • Schon als ich den Klappentext gelesen habe, fand ich diesen Krimi sehr interessant, denn sowohl Monaco als auch das Setting mit dem Formel 1-Zirkus ist ungewöhnlich. Auch wenn ich mit beidem nichts zu tun habe, hat mich das neugierig gemacht. Zum Glück, ansonsten hätte ich einen tollen Krimi verpasst! Aber der Reihe nach.


    Coco Dupont ist Anfang vierzig und hofft, mit einigen Veränderungen ihr zuletzt schwieriges Leben hinter sich zu lassen. So lässt sich die Kommissarin von ihrer bisherigen Dienststelle in Toulouse ins schillernd-elegante Monaco versetzen. Doch kaum ist sie im Fürstentum angekommen, klingelt schon ihr Telefon und sie wird mit einem neuen Fall konfrontiert: Ehefrau und Kind des deutschen Rennfahrers Sebastian Bergmann werden Opfer eines brutalen Anschlages. Während der kleine Sohn seinen Verletzungen erliegt, fällt die Mutter, Anca Bergmann, ins Koma. Coco Dupont wird sofort in den Fall mit einbezogen und sucht gemeinsam mit ihrem neuen Kollegen Henri Valeri nach dem Täter. Valeri ist ein kauziger, wortkarger Kerl, der das mondäne Monaco und den jährlichen Grand Prix der Formel 1 verabscheut - doch genau in diesen Kreisen müssen die beiden nun ermitteln. Und es ist so, wie man es vermutet: hinter den Kulissen der Reichen, Schönen und Erfolgreichen ist einiges im Argen und schon bald ist eine Verdächtige gefunden...


    "Mörderisches Monaco" kommt mit verhältnismäßig wenig Personal aus, das allerdings sehr gut eingeführt wird: Coco, die sich im überschaubaren Monaco etwas Ruhe erhofft und in der Wohnung ihrer verwitweten Mutter unterkommen kann, und Henri Valeri, den das Jetset-Leben befremdet und der selbst ein großer Gourmet und Musikfan ist - beide wirken auf mich wie aus dem Leben gegriffen. Morde sind im Zwergenstaat sehr selten und so hat vor allem Valeri anfangs ein wenig Probleme mit dem Fall - doch die beiden fuchsen sich hinein, ergänzen sich gut und erfahren so immer mehr aus der Glamour-Welt. Der Krimi ist sehr spannend und liest sich leider viel zu schnell. Ganz nebenbei schafft es die Autorin Jule Gölsdorf auch ganz ausgezeichnet, die monegassischen Straßen und Menschen zu schildern, so dass ich bei der Lektüre immer mehr das Gefühl bekam, mit Coco auf dem Motorrad Monaco zu erkunden... Hinzu kommt die sommerliche Atmosphäre, die mich abgeholt hat und einen Hauch von Urlaub in meinem Kopf entstehen hat lassen.


    Fazit: Der Mix aus spannender Krimihandlung vor dem Hintergrund des Rennzirkusses, die Einblicke in die Welt der "Reichen und Schönen" und viel Lokalkolorit mit sommerlicher Atmosphäre hat mich voll und ganz überzeugt! Das Ermittlerduo hat in meinen Augen richtig Potential und auch wenn ich den Monegassen nicht mehr Kriminalität wünsche: weitere Fälle wären toll!


    5ratten

    Liebe Grüße

    Tabea

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()