05 - Seite 263 bis 311 (ab Teil VI)

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  • Hier könnt ihr über den Inhalt von Seite 263 bis 311 (ab Teil VI) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Abschnittseinteilung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


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  • Ich habe ja gerade erst mit diesem Teil begonnen und erst das erste Kapitel darin gelesen, aber ich muss doch schon schreiben.


    Wie kann ich denn einen kranken Jungen im Rollstuhl, der sich weder alleine versorgen, noch bewegen oder kommunizieren kann, zwei halbwüchsigen Jugendlichen anvertrauen. :vogelzeigen:
    Da bin ich jetzt echt sprachlos, wenn man bedenkt, was seine Mutter alles auf sich nimmt und für ihn tut, damit sich sein Zustand auch nur ansatzweise verbessert. Das kann nicht gut gehen und ich vermute schon das nächste Drama. :rollen:


    Vielleicht habe ich aber auch nur Vorurteile und werde eines besseren belehrt. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt.
    Ich muss allerdings gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wie alt diese Jungs jetzt sind. Ich habe völlig den zeitlichen Überblick verloren.

  • Oh wei, erst das Kind das zum Märtyrer wurde und dann die wilde Szene am Strand. Natürlich geht das Leben weiter, aber das ist einfach zuviel.


    Vor allem, dass Nur alles so hinnimmt und sich ohne Probleme in ein Leben integrieren kann, welches in kleinster Weise dem ähnelt, welches sie in Amerika geführt hatte.
    Dieser gravierende Unterschied, den steckt man nicht so einfach weg, nur weil auf einmal irgendwelche Tanten und Familienangehörige ins Leben treten, die man niemals zuvor gesehen hat.
    Diese Familie in Gaza lebt unter extrem eingeschränkten Bedingungen, die das Leben zur tagtäglichen Herausforderung machen. Ich glaube es einfach nicht, das ein fremder Mensch ohne Probleme, sich dort einzuleben vermag, wenn es sogar schon schwer ist für die Menschen, die nichts anderes kennen.

  • Ich habe diesen Abschnitt nun zu Ende gelesen.



    Ich habe ja gerade erst mit diesem Teil begonnen und erst das erste Kapitel darin gelesen, aber ich muss doch schon schreiben.


    Wie kann ich denn einen kranken Jungen im Rollstuhl, der sich weder alleine versorgen, noch bewegen oder kommunizieren kann, zwei halbwüchsigen Jugendlichen anvertrauen. :vogelzeigen:
    Da bin ich jetzt echt sprachlos, wenn man bedenkt, was seine Mutter alles auf sich nimmt und für ihn tut, damit sich sein Zustand auch nur ansatzweise verbessert. Das kann nicht gut gehen und ich vermute schon das nächste Drama. :rollen:


    Jawoll, da war es schon im nächsten Kapitel - Das Drama. Dennoch wurde über den toten Jungen erstaunlich wenig geschrieben. Khaled ist nun auf einem Auge blind, erzählt und lebt aber weiter, mehr recht als schlecht. Ich finde es süß wie sich Reth Shel um ihren Bruder kümmert. Die Frauen sind schon eine eingeschworen Gemeinschaft, aber sie sind auch absolut kompromisslos. Sie haben ihre Vorstellungen und davon weichen sie nicht ab, was aber für sie auch OK ist.
    Mich hat ein wenig der Sinneswandel verwundert, den sie durchlaufen, nach dem sich Nur tatsächlich mit Jamal einlässt. Anscheinend wäre es nur OK gewesen, wenn sie ihn als 2. Frau geheiratet hätte. :rollen: Nun wird auf einmal davon gesprochen, dass sie die Familie zerstört und über ihre Schande bringt.
    Naja, das Thema hat sich ja eh erledigt, nachdem der Herr mit seiner Angetrauten abgehauen ist.


    Das Nur jetzt schwanger ist, passt ein wenig in das Klischee, welche diese Geschichte hat. Natürlich musste noch ein Problem auftauchen. Ich bin gespannt ob sie es so lösen kann, wie sie es sich vorstellt.


    Zum Thema Brustkrebs. Oh je. Der wird mit Sicherheit nicht besser oder geht in Remission, wenn man Cannabis nimmt. :rollen: Die Cannabis-Therapie finde ich vernünftig und richtig, aber sie ist palliativ und dient lediglich zum lindern der Schmerzen und hat keinerlei Auswirkung auf das Tumorwachstum.


    Ich werde jetzt noch die letzten Seiten lesen und dann mal gespannt Eure Eindrücke abwarten.


  • Nein, ich bin hier ganz Deiner Meinung, das hat absolut nichts mit Vorurteilen zu tun! Ich habe mich auch sehr gewundert, dass Nur fand, es sei in Ordnung, das zu tun.

  • Mir geht es bei der dramatischen Geschichte um Khaled und die beiden anderen Jungs wie Tina - wie konnten sie das nur tun, ihn mitnehmen in die verbotene Zone! Man kann ja noch vor Glück sagen, dass keiner auf die Idee kam, auf ihn zu schießen! Und diesen anderen Jungen nun als Märtyrer zu sehen - das sind so Aspekte dieses Israel-Palästina-Konfliktes, die werde ich als Außenstehende wohl niemals nachvollziehen können!


    Khaled verliert zunächst sein Augenlicht (auf einem Auge), stirbt dann aber doch noch - wenn ich es recht verstehe, an den Folgen dieser ganzen Geschichte.


    Nur erlebt eine heiße Affäre mit Jamal und ergeht sich in Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft - aber es wird rasch klar, das eine solche nicht möglich ist. Jamal zieht sich aus der Affäre, mehr oder weniger unbeschadet, seine Frau leistet sich noch einen richtig fiesen, gehässigen Auftritt vor Nur (in ihrer Eigenschaft als betrogene Gattin nicht ganz unverständlich). Der Einzige, der hier unbeschadet rausgeht, ist Jamal, Nur ist logischerweise völlig fertig.


    Die Frau des Imkers kommt wieder dazu - sie scheint immer da zu sein, wenn Not am Mann ist, eine wirklich sehr positive Gestalt. Sie und Nazmiyya zusammen sind wirklich klasse.


    Leider ist auch dieser Teil aus meiner Sicht wieder ordentlich mit Klischees behaftet, das nimmt aus meiner Sicht wirklich Überhand!

  • Das Buch entwickelt sich nicht gerade zum Vorteil, wird eher immer mehr verwirrend, was ich sehr schade finde.


    Alwan leidet also an Brustkrebs und muss sich beide Brüste amputieren lassen, wenn sie noch eine Weile leben will. Ihnen bleibt auch nichts erspart.


    Wie habt ihr die Szene verstanden, in der Khaled allein gelassen ist und Tawfiq sterben musste? Sind sie in das Schussfeld geraten, Tawfiq hat man erschossen und den armen Krüppel Khaled sich selbst überlassen? So habe ich es zumindest verstanden.


    Und dann stirbt Khaled. Ich habe ja irgendwie an eine Wunderheilung gedacht, aber dazu kommt es ja dann doch nicht.


    Das zwischen Jamal und Nur geht für mich gar nicht. Hat er sie nur ausgenutzt? Das Ende des Abschnittes deutet daraufhin, dass Nur das Land verlassen muss und Jamals Ehefrau hat da sicher ihre Finger im Spiel. :grmpf:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Wie kann ich denn einen kranken Jungen im Rollstuhl, der sich weder alleine versorgen, noch bewegen oder kommunizieren kann, zwei halbwüchsigen Jugendlichen anvertrauen. :vogelzeigen:
    Da bin ich jetzt echt sprachlos, wenn man bedenkt, was seine Mutter alles auf sich nimmt und für ihn tut, damit sich sein Zustand auch nur ansatzweise verbessert. Das kann nicht gut gehen und ich vermute schon das nächste Drama. :rollen:


    Oh weh liebe Tina, dir scheint das Buch ja so gar nicht zu gefallen. Die beiden Jungs sind doch Khaleds Freunde, warum sollte die Mutter den beiden nicht ihren Sohn anvertrauen? Sie kann doch nicht wissen, dass die etwas Verbotenes tun.


    Sie musste zum Arzt und brauchte wen, der auf Khaled aufpasst und so konnte Khaled sich nochmal normal fühlen... Mit seinen Jungs "abhängen" wie früher.


    Ich finde es eher bedenklich, dass Soldaten auf Kinder schießen. :rollen:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Nur erlebt eine heiße Affäre mit Jamal und ergeht sich in Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft - aber es wird rasch klar, das eine solche nicht möglich ist. Jamal zieht sich aus der Affäre, mehr oder weniger unbeschadet, seine Frau leistet sich noch einen richtig fiesen, gehässigen Auftritt vor Nur (in ihrer Eigenschaft als betrogene Gattin nicht ganz unverständlich). Der Einzige, der hier unbeschadet rausgeht, ist Jamal, Nur ist logischerweise völlig fertig.


    Ja Nur hat sich völlig kopflos in diese Affäre gestürzt und sich eingeredet, dass da mehr zwischen ihr und Jamal ist. Aber hätte ihr nicht klar sein müssen, dass ein angesehener Arzt seine Ehe nicht in den Dreck wirft wegen einer kleinen Verliebtheit? Er bekommt doch von Nur was er will, oder?


    Aber so sind wir Frauen nun mal. Ich würde Nur nicht dafür verurteilen, denn mir ist so etwas leider auch schon passiert. :redface:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Oh weh liebe Tina, dir scheint das Buch ja so gar nicht zu gefallen. Die beiden Jungs sind doch Khaleds Freunde, warum sollte die Mutter den beiden nicht ihren Sohn anvertrauen? Sie kann doch nicht wissen, dass die etwas Verbotenes tun.


    Sie musste zum Arzt und brauchte wen, der auf Khaled aufpasst und so konnte Khaled sich nochmal normal fühlen... Mit seinen Jungs "abhängen" wie früher.


    Ich finde es eher bedenklich, dass Soldaten auf Kinder schießen. :rollen:


    Genau das meine ich: Ein Junge im Rollstuhl kann nicht "abhängen" und es sind nun mal Jugendliche. Es wurde doch bewiesen, dass sie nicht fähig waren auf ihn achtzugeben, denn sonst hätten sie sich nicht auf dieses gefährlich Terrain begeben und diesen hilflosen Jungen mitgenommen, aber es ist ja nicht das erste Mal, das Kinder in die vordersten Reihen mitgenommen werden.


    Die Soldaten haben ja auch nicht auf den Jungen im Rollstuhl geschossen, weil sie gesehen haben, dass da einer hilflos ist. Wenn die Entfernung groß genug ist, dann kann man einen Jugendlichen auch mit einem Erwachsen verwechseln.


  • Wie kann ich denn einen kranken Jungen im Rollstuhl, der sich weder alleine versorgen, noch bewegen oder kommunizieren kann, zwei halbwüchsigen Jugendlichen anvertrauen. :vogelzeigen:
    Da bin ich jetzt echt sprachlos, wenn man bedenkt, was seine Mutter alles auf sich nimmt und für ihn tut, damit sich sein Zustand auch nur ansatzweise verbessert. Das kann nicht gut gehen und ich vermute schon das nächste Drama. :rollen:


    Im ersten Moment fand ich das auch krass, aber es ist doch alles eine Ausnahmesituation dort. Und Alwan kennt die beiden und schätzt sie als vertrauenswürdig ein.
    Hierzulande glaube ich eher, dass die Jungs gar nichts mit dem "Krüppel" hätten unternehmen wollen, ich fand es schon geradezu rührend, dass sie ihren Freund mit rausnehmen wollten.


    Auch wenn die Katastrophe dann leider wirklich nicht lange auf sich warten lässt :sauer:



    Vor allem, dass Nur alles so hinnimmt und sich ohne Probleme in ein Leben integrieren kann, welches in kleinster Weise dem ähnelt, welches sie in Amerika geführt hatte.
    Dieser gravierende Unterschied, den steckt man nicht so einfach weg, nur weil auf einmal irgendwelche Tanten und Familienangehörige ins Leben treten, die man niemals zuvor gesehen hat.
    Diese Familie in Gaza lebt unter extrem eingeschränkten Bedingungen, die das Leben zur tagtäglichen Herausforderung machen. Ich glaube es einfach nicht, das ein fremder Mensch ohne Probleme, sich dort einzuleben vermag, wenn es sogar schon schwer ist für die Menschen, die nichts anderes kennen.


    Da habe ich auch drüber nachgedacht. Es wird wenig erwähnt, aber zB die Szene, wie Nur lernen musste, dass man nicht mal eben nach Belieben duschen kann, deutete für mich schon an, dass sie erstmal lernen muss, mit den Lebensumständen in Gaza umzugehen. Oder es immer schnell zu nutzen, wenn es gerade Strom gibt, um die Handys aufzuladen...
    Nur ist in Amerika ja auch nicht mit einem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen und für mich war es daher nachvollziehbar, dass die Familiengemeinschaft, die sie hier zum ersten Mal erlebt, einiges für sie aufwiegt.



    Man kann ja noch vor Glück sagen, dass keiner auf die Idee kam, auf ihn zu schießen!


    Ich habe bei der Szene eher gedacht, es ist pure Quälerei, dass sie es nicht tun und ihn da in der Sonne stehenlassen!


    Zitat

    Die Frau des Imkers kommt wieder dazu - sie scheint immer da zu sein, wenn Not am Mann ist, eine wirklich sehr positive Gestalt. Sie und Nazmiyya zusammen sind wirklich klasse.


    Die Witwe des Imkers (sie bleibt ja leider das ganze Buch hindurch namenlos, ist aber trotzdem eine tolle Persönlichkeit, finde ich) mochte ich auch sehr gerne. Von ihr würde ich mich gerne mal bekochen lassen!


    Ja Nur hat sich völlig kopflos in diese Affäre gestürzt und sich eingeredet, dass da mehr zwischen ihr und Jamal ist. Aber hätte ihr nicht klar sein müssen, dass ein angesehener Arzt seine Ehe nicht in den Dreck wirft wegen einer kleinen Verliebtheit? Er bekommt doch von Nur was er will, oder?


    Aber so sind wir Frauen nun mal. Ich würde Nur nicht dafür verurteilen, denn mir ist so etwas leider auch schon passiert. :redface:


    Das ist doch meistens so bei Affären, dass Frauen sich viel mehr emotional reinstürzen und am Ende die Verletzten sind (oder ist das jetzt ein Klischee?).
    Ich hatte mit Jamal ziemliche Probleme, wie er einzuschätzen ist. Ich denke, er hat sich anfangs wirklich in Nur verliebt, vor einer Trennung von seiner Frau und den Konsequenzen schreckt er dann aber doch zurück. Seine Frau hat ihm da wahrscheinlich ordentlich den Marsch geblasen und dagegen kam er nicht an bzw. das war ihm Nur nicht wert.

    LG, Dani


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  • Ich musste das Buch jetzt aus Zeitgründen einige Tage liegen lassen. Leider fiel es mir ziemlich schwer, wieder rein zu kommen. Ich fühle mich einfach nicht wohl mit diesem Buch, und das liegt nicht an der schrecklichen Geschichte, sondern daran, wie sie erzählt wird und was für abstruse Dinge da passieren.


    Diese Familie bleibt aber auch von nichts verschont! Jetzt hat Alwan auch noch Brustkrebs. :sauer: Und der geht vor ein bisschen Cannabis in die Knie. Naja, wahrscheinlich war es eher eine zufällige Spontanremission.


    Die Geschichte mit Khaled und seinen beiden Freunden ist ja auch übel. Zuerst fand ich total cool von den beiden, dass sie immer noch für Khaled da sein wollen und ihn bei sich haben wollen. Aber dann machen sie natürlich Blödsinn, und einer muss es mit dem Leben bezahlen. Typisch, dass die Leute dann Khaled dafür verantwortlich machen, dass die Israelis Tawfiq erschossen haben. Dabei kann der ja nun am wenigsten dafür.


    Die Szene, als Nur mit Jamal schläft, fand ich sehr seltsam. Das ging so übergangslos. Erst läuft sie noch zu ihm hin, im nächsten Satz ist er in ihr drin. Ich musste das zwei Mal lesen, weil ich dachte, mir wäre etwas entgangen ;)


    Und schon das nächste Drama: Nur ist schwanger von diesem treulosen Typ. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn einfach mal irgendetwas glatt gegangen wäre, oder?


    Nur hat sich zwar einerseits schon ganz gut an das Leben bei ihrer Familie in Gaza angepasst - das mit dem Duschen war schon „witzig“. Andererseits bemerken die anderen doch immer wieder etwas Amerikanisches an ihr. Ist ja auch kein Wunder, da liegen Welten dazwischen, und so schnell kann man sich wohl nicht umstellen bzw. die vorherigen Erfahrungen und Erlebnisse lassen sich nicht ablegen, sie bleiben ein Teil von einem.


  • Ich habe ja gerade erst mit diesem Teil begonnen und erst das erste Kapitel darin gelesen, aber ich muss doch schon schreiben.


    Wie kann ich denn einen kranken Jungen im Rollstuhl, der sich weder alleine versorgen, noch bewegen oder kommunizieren kann, zwei halbwüchsigen Jugendlichen anvertrauen. :vogelzeigen:
    Da bin ich jetzt echt sprachlos, wenn man bedenkt, was seine Mutter alles auf sich nimmt und für ihn tut, damit sich sein Zustand auch nur ansatzweise verbessert. Das kann nicht gut gehen und ich vermute schon das nächste Drama. :rollen:


    Vor allem die Augentropfen wurden bei der "Übergabe" ganz schnell abgehandelt. Da dachte ich gleich, die Jungs haben garantiert nicht kapiert, wie oft und wann und wie sie die Khaled geben müssen.




    Khaled verliert zunächst sein Augenlicht (auf einem Auge), stirbt dann aber doch noch - wenn ich es recht verstehe, an den Folgen dieser ganzen Geschichte.


    Ich weiß nicht, ob es die Folgen dieser Geschichte waren. Er war ja schließlich vorher schon krank. Er wäre also vielleicht sowieso gestorben.


    Zitat


    Die Frau des Imkers kommt wieder dazu - sie scheint immer da zu sein, wenn Not am Mann ist, eine wirklich sehr positive Gestalt. Sie und Nazmiyya zusammen sind wirklich klasse.


    Ja, die Witwe des Imkers ist eine tolle Figur! Sie kann Nazmiyya Paroli bieten. Und zusammen sind sie ein tolles, verrücktes Team :breitgrins:


    Zitat

    Leider ist auch dieser Teil aus meiner Sicht wieder ordentlich mit Klischees behaftet, das nimmt aus meiner Sicht wirklich Überhand!


    Sehe ich auch so.




    Wie habt ihr die Szene verstanden, in der Khaled allein gelassen ist und Tawfiq sterben musste? Sind sie in das Schussfeld geraten, Tawfiq hat man erschossen und den armen Krüppel Khaled sich selbst überlassen? So habe ich es zumindest verstanden.


    So habe ich es auch verstanden.


    Zitat

    Und dann stirbt Khaled. Ich habe ja irgendwie an eine Wunderheilung gedacht, aber dazu kommt es ja dann doch nicht.


    Darauf habe ich auch die ganze Zeit gehofft und es eigentlich auch erwartet. Dass er einfach stirbt, konnte ich mir schon allein deswegen nicht vorstellen, weil er ja immer die ersten Abschnitte der Kapitel erzählt. Da bin ich automatisch davon ausgegangen, dass er das Ganze überlebt.



    Ich habe bei der Szene eher gedacht, es ist pure Quälerei, dass sie es nicht tun und ihn da in der Sonne stehenlassen!


    Es kam mir auch so vor, dass sie mal sehen wollten, wie lange der da in der prallen Sonne aushält. So wie sie es bei den Fischern damals gemacht haben.

  • So, nun ist der arme Khaled also doch gestorben. Er hat ja lange genug gelitten. Mir ist die Figur aber auch hier rätselhaft geblieben. Welche besondere Bedeutung hat er in der Geschichte? Er ist ja der Erzähler der Geschichte, weiß Dinge von den anderen Familienmitgliedern, die sie von sich selbst teilweise nicht mal wissen und seine Beobachtungen werden sehr "erwachsen" dem Leser rübergebracht. Es wirkt teilweise ein bisschen unpassend auf mich, diese Klugheit. Aber das wird eben wohl die besondere Erzählweise der Autorin sein. Ich finde es oft sogar ganz gut gemacht, wenn man durch ihn einen Einblick in manche Figuren bekommt oder auch durch seine Rückblicke erfährt, was so in letzter Zeit passiert ist. Aber er hat oft so altkluge Bemerkungen, so dass mir das Bild des Jungen dabei ein bisschen im Weg steht (oder soll er mittlerweile schon erwachsen sein?)


    Ich kann mich nicht erinnern, dass das erste Buch der Autorin dermaßen überladen war mit Mystik, Klischees und Schicksalen. Das habe ich etwas anders in Erinnerung, jedenfalls hat es mich beim Lesen nicht so gestört, auch empfand ich die Erzählung geradliniger. Wobei ich sagen muss, dass mir das erste Buch gegen Ende hin auch schwerer fiel. Gerade die vielen Klischees wirken hier im Buch jedenfalls sehr überladen beim Lesen. Natürlich stellt sich jetzt z. B. auch noch heraus, dass Nur mal wieder nur ausgenutzt wurde und der feine Herr Doktor gar nicht zu ihr steht, sie nur hinhält. Das hätte man sich gleich denken können und ich habe hier in dem Abschnitt ehrlich gesagt auch nur darauf gewartet. :rollen:


    Und offensichtlich gleich das nächste Klischee. Nur ist schwanger? Ich habe das wohl überlesen, denn ich habe das gar nicht mitbekommen. Wo steht das denn?
    Wie auch immer, klar musste das auch noch sein...


    Und auch die Krankheit Krebs muss noch ihren Platz finden, die Familie ist nicht schon genug belastet. Was wohl noch im letzten Abschnitt dazu kommt?


    Schön fand ich aber das Fest, das Nizmiyya für Mariam aus dem Nichts heraus veranstaltet hatte. Diese Freude und den Übermut fand ich schön beschrieben und war mal ein positives Lesegefühl bei dem ganzen Elend.




    Da habe ich auch drüber nachgedacht. Es wird wenig erwähnt, aber zB die Szene, wie Nur lernen musste, dass man nicht mal eben nach Belieben duschen kann, deutete für mich schon an, dass sie erstmal lernen muss, mit den Lebensumständen in Gaza umzugehen. Oder es immer schnell zu nutzen, wenn es gerade Strom gibt, um die Handys aufzuladen...
    Nur ist in Amerika ja auch nicht mit einem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen und für mich war es daher nachvollziehbar, dass die Familiengemeinschaft, die sie hier zum ersten Mal erlebt, einiges für sie aufwiegt.


    Das empfinde ich ähnlich. Wir erleben die Geschichte sowieso in großen Zeitsprünge und sie ist immerhin schon einige Monate da und es gab Andeutungen über ihr "Fehlverhalten", die für mich ähnlich ausreichend waren, wie die kurzen Informationen über ihre Jugend in verschiedenen Pflegefamilien, um mir zu zeigen, dass sie sich mit der Zeit in ihrer neuen Familie offensichtlich eingelebt hat. Details brauche ich da nicht mehr, ich kann es mir auch so denken.



    Ich weiß nicht, ob es die Folgen dieser Geschichte waren. Er war ja schließlich vorher schon krank. Er wäre also vielleicht sowieso gestorben.


    Er hätte schon lange tot sein sollen, wenn er sich nicht für Reth Shel, die so sehr sein Blinzeln gebraucht hätte, so lange noch selbst am Leben gehalten hätte. Irgendwann war es nun eben mal Zeit. Mit der Aktion mit den Freunden hat sein Tod meines Erachtens nicht direkt was zu tun, er war sowieso schon vorher meist sehr weit weg.


  • Und offensichtlich gleich das nächste Klischee. Nur ist schwanger? Ich habe das wohl überlesen, denn ich habe das gar nicht mitbekommen. Wo steht das denn?
    Wie auch immer, klar musste das auch noch sein...


    Sorry, haben wir gespoilert? :redface:

    LG, Dani


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  • Hallo Ihr Lieben,



    So, nun ist der arme Khaled also doch gestorben. Er hat ja lange genug gelitten. Mir ist die Figur aber auch hier rätselhaft geblieben. Welche besondere Bedeutung hat er in der Geschichte? Er ist ja der Erzähler der Geschichte, weiß Dinge von den anderen Familienmitgliedern, die sie von sich selbst teilweise nicht mal wissen und seine Beobachtungen werden sehr "erwachsen" dem Leser rübergebracht. Es wirkt teilweise ein bisschen unpassend auf mich, diese Klugheit. Aber das wird eben wohl die besondere Erzählweise der Autorin sein. Ich finde es oft sogar ganz gut gemacht, wenn man durch ihn einen Einblick in manche Figuren bekommt oder auch durch seine Rückblicke erfährt, was so in letzter Zeit passiert ist. Aber er hat oft so altkluge Bemerkungen, so dass mir das Bild des Jungen dabei ein bisschen im Weg steht (oder soll er mittlerweile schon erwachsen sein?)


    Ja, Khaled ist für mich auch weiterhin ein Rätsel. Jetzt ist er gestorben und ich habe immer noch nicht so richtig verstanden, was genau eigentlich mit ihm passiert ist? Also gut, jetzt in diesem Abschnitt habe ich das schon verstanden, dass er auf dem einen Augen sein Augenlicht verloren hat, da ihm die Augen ausgetrocknet sind, aber woran hat er jetzt wirklich gelitten? Bin immer noch sehr verwirrt. :gruebel:
    Dass die Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird, finde ich zwar als Stilmittel ganz gut gemacht, aber irgendwie auch sehr seltsam, gerade nachdem er jetzt tod ist und vorher ja anscheinend ziemlich lange in diesem komatösen Zustand verbracht hat. Wie wenn die Autorin einen Geist oder ein Lebewesen aus einer anderen Welt in die Rolle des Erzählers setzen wollte. Gehört das in die Kultur? Kann mich damit immer noch nicht so richtig anfreunden.



    Diese Familie bleibt aber auch von nichts verschont! Jetzt hat Alwan auch noch Brustkrebs. :sauer: Und der geht vor ein bisschen Cannabis in die Knie. Naja, wahrscheinlich war es eher eine zufällige Spontanremission.


    Dass bei Alwan Brustkrebs diagnostiziert wird, fand ich auch ganz schrecklich. Die Cannabis-Behandlung hatte ich eigentlich auch eher so eingeordnet, dass die dazu führt, dass Alwan eher die Schmerzen genommen werden und sie sich auch insgesamt entspannt. Von einer heilenden Wirkung ist mir auch nichts bekannt, aber wahrscheinlich war das wieder eher etwas in die Richtung Wunder, die da stattfinden. Schließlich kommuniziert ja die verstorbene Miriam über den im Koma liegenden Khaled mit ihrer Schwester... Ist mir ja ein bisschen zu viel Mystik und Esoterik. :rollen:


    Die Frau des Imkers gefällt mir als Figur auch sehr gut, auch wenn sie leider weiterhin keinen Namen bekommt. :sauer: Aber es ist schön zu lesen, wie die Frauen eng zusammenrücken und sich gegenseitig unterstützen. Die richtige Härte des Lebens schimmert ja immer nur so teilweise durch, mit so kleinen Andeutungen, dass regelmäßig der Strom abgestellt wird, die medizinische Versorgung fast nicht vorhanden ist usw. Gleichzeitig fand ich es mal spannend zu lesen, dass die Hamas gegen die alten Frauen nichts sagt und sie trotz offiziellem Verbot in der Öffentlichkeit rauchen lässt. Wobei das schon schlimm genug ist zu lesen, dass auch noch die Hamas irgendwelche komischen Regeln aufstellt, dabei leidet die Bevölkerung ja eh schon genug. :rollen:



    Die Szene, als Nur mit Jamal schläft, fand ich sehr seltsam. Das ging so übergangslos. Erst läuft sie noch zu ihm hin, im nächsten Satz ist er in ihr drin. Ich musste das zwei Mal lesen, weil ich dachte, mir wäre etwas entgangen ;)


    Ja, das ging mir auch so. Ich fand es auch etwas seltsam, dass sie sich gleich so Hals über Kopf in diese Affäre stürzt. Also ja, wenn man bzw. gerade frau von Gefühlen übermannt wird, kann man nicht mehr so richtig klar denken, aber ich fand es trotzdem ganz schön überhastet. Und dann muss ja genau das Schlimmste passieren: Jamal lässt sie einfach sitzen und die angebliche Trennung von seiner Frau war nur eine Lüge. Ehrlich gesagt, hatte ich ja eigentlich schon angenommen, er würde die Trennung durchziehen, aber wahrscheinlich war das von mir fast zu sehr "westlich" gedacht. Obwohl natürlich auch hier einige Männer die größten Lügen auftischen, um eine Frau rumzukriegen, aber ich hatte schon das Gefühl, dass Jamal etwas an Nur liegt und sie nicht nur eine "Bettgeschichte" für ihn ist. :rollen: Na ja, so kann man sich wohl täuschen. :sauer:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)


  • Gleichzeitig fand ich es mal spannend zu lesen, dass die Hamas gegen die alten Frauen nichts sagt und sie trotz offiziellem Verbot in der Öffentlichkeit rauchen lässt. Wobei das schon schlimm genug ist zu lesen, dass auch noch die Hamas irgendwelche komischen Regeln aufstellt, dabei leidet die Bevölkerung ja eh schon genug. :rollen:


    Ja, es wird ja auch verschwiegen, dass die "gute Hamas״ ihre eigen Leute foltert und umbringt, wenn sie nicht fanatisch genug sind, aber das würde ja ein schlechtes Bild auf die Palästinenser werfen. Ach ich wollte mich eigentlich nicht mehr über dieses Buch ärgern. :sauer:


  • So ungewöhnlich finde ich das jetzt nicht, dass Alwan Khaled bei seinen Freunden lässt. Wenn ich sehe was Kinder in Ägypten schon leisten müssen, man kann diese Kindheiten nicht mit denen in Europa vergleichen. Im Gazastreifen wird es noch schlimmer sein, sie müssen einfach viel eher "erwachsen" werden.

  • Es zeigt eben die menschliche Seite auf, nicht die Vernünftige.



    Sorry, haben wir gespoilert? :redface:


    Habt ihr. Schwangerschaft, Cannabis, alles noch nicht dagewesen :breitgrins:


    Die Figur Khaled in der Geschichte hat sich für mich bisher nicht erschlossen, das ist auch mit etwas zu eigenwillig. Was will uns die Autorin damit sagen?



    Da habe ich auch drüber nachgedacht. Es wird wenig erwähnt, aber zB die Szene, wie Nur lernen musste, dass man nicht mal eben nach Belieben duschen kann, deutete für mich schon an, dass sie erstmal lernen muss, mit den Lebensumständen in Gaza umzugehen. Oder es immer schnell zu nutzen, wenn es gerade Strom gibt, um die Handys aufzuladen...
    Nur ist in Amerika ja auch nicht mit einem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen und für mich war es daher nachvollziehbar, dass die Familiengemeinschaft, die sie hier zum ersten Mal erlebt, einiges für sie aufwiegt.


    Das sehe ich ähnlich wie Dani. Nurs Leben in Amerika war nicht unbedingt das was man als schön bezeichnet. Hinzu kommt noch, dass in Gaza alles so anders und neu ist, dass sie noch keine Zeit hat die Unterschiede sacken zu lassen. Das kommt später, erst muss alles reflektiert werden. Die Zeit dazu kommt noch


    Ja, es wird ja auch verschwiegen, dass die "gute Hamas״ ihre eigen Leute foltert und umbringt, wenn sie nicht fanatisch genug sind, aber das würde ja ein schlechtes Bild auf die Palästinenser werfen. Ach ich wollte mich eigentlich nicht mehr über dieses Buch ärgern. :sauer:


    Was erwartest du? Es ist ein Buch aus Palästinensischer Sicht, keine objektive Geschichte von außen. Dass die Palästinenser aber auch mürbe und müde sind von der Situation fand ich auf Seite 271 schön angedeutet
    Alwan legte eine Hand auf ihr Herz. "Allah sei uns gnädig. Wahrscheinlich schon wieder ein Märtyrer [...]Es kommt mir vor, als würden wir nur noch auf Beerdigungen von Märtyrern gehen"




    Die Frau des Imkers gefällt mir als Figur auch sehr gut, auch wenn sie leider weiterhin keinen Namen bekommt. :sauer: Aber es ist schön zu lesen, wie die Frauen eng zusammenrücken und sich gegenseitig unterstützen. Die richtige Härte des Lebens schimmert ja immer nur so teilweise durch, mit so kleinen Andeutungen, dass regelmäßig der Strom abgestellt wird, die medizinische Versorgung fast nicht vorhanden ist usw. Gleichzeitig fand ich es mal spannend zu lesen, dass die Hamas gegen die alten Frauen nichts sagt und sie trotz offiziellem Verbot in der Öffentlichkeit rauchen lässt. Wobei das schon schlimm genug ist zu lesen, dass auch noch die Hamas irgendwelche komischen Regeln aufstellt, dabei leidet die Bevölkerung ja eh schon genug. :rollen:


    Ich mag die Frau des Imkers auch sehr und den Zusammenhalt der Frauen, auch wenn mich das erdrücken würde.
    Hamas, Rauchen? Kam bisher nicht vor :zwinker:


    Ja, das ging mir auch so. Ich fand es auch etwas seltsam, dass sie sich gleich so Hals über Kopf in diese Affäre stürzt. Also ja, wenn man bzw. gerade frau von Gefühlen übermannt wird, kann man nicht mehr so richtig klar denken, aber ich fand es trotzdem ganz schön überhastet. Und dann muss ja genau das Schlimmste passieren: Jamal lässt sie einfach sitzen und die angebliche Trennung von seiner Frau war nur eine Lüge. Ehrlich gesagt, hatte ich ja eigentlich schon angenommen, er würde die Trennung durchziehen, aber wahrscheinlich war das von mir fast zu sehr "westlich" gedacht. Obwohl natürlich auch hier einige Männer die größten Lügen auftischen, um eine Frau rumzukriegen, aber ich hatte schon das Gefühl, dass Jamal etwas an Nur liegt und sie nicht nur eine "Bettgeschichte" für ihn ist. :rollen: Na ja, so kann man sich wohl täuschen. :sauer:


    Wenn Nur für Jamal nur eine Episode ist finde ich das sehr traurig für Nur. Allerdings gibt es Dinge die sind gleich, egal in welcher Kultur :rollen:
    Noch kennen wir die Gründe für Jamals Verhalten nicht, es kann auch sein, dass er dem Druck aus seinem Umfeld nicht gewachsen ist. Diese Kultur macht eine Trennung, egal für wen, fast unmöglich. Eine Scheidung ist keine Sache zwischen den Ehepartnern. Da kommen seine Eltern, ihre Eltern und wer weiß noch alles um einem die Trennung auszureden. Das ist wirklich ganz anders als in unserem Kulturkreis.


    Von daher ist auch Alwan so sauer auf Nur. Solange Jamal nur freit, ist alles ok, seine Frau ist die Gehörnte. Kaum gibt Nur ihm nach ist sie die Dumme und die Gehässigkeit der Frauen gegen Jamals Ehefrau wandelt sich in Entsetzten gegenüber Nur. Ja, immer sind die Frauen die Doofen.

    Einmal editiert, zuletzt von Papyrus ()