Agatha Christie - Karibische Affäre/A Caribbean Mystery

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    Ich habe diesen 1964 erschienenen Krimi im englischen Original gelesen.


    Miss Marple ermittelt in ihrem neunten Fall mal nicht in Good old England sondern in der Karibik. Ihr Neffe hatte ihr, besorgt um ihre Gesundheit, einen Urlaub in wärmeren Gefilden spendiert. Miss Marple findet das zwar recht nett, aber ein wenig langweilt sie sich dort, wo nichts geschieht und selbst das immer gleiche Wetter keinen Gesprächsstoff bietet. So muss sie sich notgedrungen - wohlerzogen wie sie ist - das langweilige Geschwätz eines ehemaligen Majors über sich ergehen lassen, lauscht dem aber nur mit einem halben Ohr, während sie ihre Gedanken schweifen lässt. So bekommt sie kaum mit, wie er von seinen Abenteuern als Großwildjäger auf ein anderes Thema zu sprechen kommt: Mord! Angeblich hat er das Foto eines Mörders in der Brieftasche und will es gerade zücken, als er jemanden über Miss Marples Schulter anstarrt und abrupt das Thema wechselt.


    Nun ja, Miss Marple ist froh über die Abwechslung, die die beiden gerade kommenden Pärchen bilden und denkt nicht weiter an die Geschichte des alten Schwätzers, der sowieso nur aus zweiter Hand berichtete. Als sie allerdings am nächsten Morgen vom Tod des Majors erfährt, wird sie stutzig. Immerhin wirkte er am Abend zuvor wie das strahlende Leben, wenn er auch an hohem Blutdruck gelitten haben soll. Die Geschichte lässt ihr keine Ruhe und als sie dann erfährt, dass besagtes Foto verschwunden ist, versteht sie, dass hier etwas nicht stimmen kann. Und bald wird eine weitere Leiche gefunden...


    Auch wenn ich von Anfang an auf der richtigen Spur war (höchstwahrscheinlich habe ich das Buch Ende der Siebziger schon mal gelesen), hat mich dieser Krimi richtig gut gefallen. Miss Marples Überlegungen zur "Unmoral" der heutigen Zeit waren köstlich und auch ansonsten waren ihre Gedanken immer wieder einen Schmunzler wert. Mit meinem Anfangsverdacht konnte ich die gelegten Spuren leicht entdecken, aber wer einen Satz im ersten Kapitel überliest, dürfte es schwerer haben. Zu sehr konzentriert sich Miss Marple auf andere Personen, auch wenn eine Parallele zu der Klatschgeschichte des Majors eigentlich offensichtlich ist. Aber Christie ist eine geschickte Erzählerin, die Spuren im Vordergrund verstecken kann.


    Fazit: Ein gut geschriebener Whodunit, der für einige Stunden Unterhaltung sorgt.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Allein vom Titel her hätte ich gesagt, dass ich das Buch nicht gelesen habe. Auch der Großwildjäger sagt mir nichts. Aber das über-die-Schulter-starren kommt mir sehr bekannt vor. Gab es das vielleicht schon einmal in einem anderen Buch :gruebel:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Meinung


    Aber das über-die-Schulter-starren kommt mir sehr bekannt vor. Gab es das vielleicht schon einmal in einem anderen Buch :gruebel:


    Nein, das gab es nicht. Ich hatte die Karibische Affäre tatsächlich schon gelesen. Dafür habe ich ein anderes Motiv wiedererkannt,


    Bei den Krimis von Agatha Christie macht es mir nichts aus, denn ich das Buch schon kenne. Ich lese die Geschichten gerne und amüsiere mich jedes Mal. Allerdings bin ich nie so gut wie Miss Marple oder Hercule Poirot- den Mörder errate ich (zumindest beim ersten Lesen) nie.


    Eine Sache ist mir aufgefallen: der Kanonikus Prescott, der kleine Kinder mag- besonders kleine Mädchen und ganz entzückt ist dass sie beim Spielen seine Hilfe brauchen. Das würde in einem aktuellen Krimi so nicht mehr stehen können.
    4ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Eine Sache ist mir aufgefallen: der Kanonikus Prescott, der kleine Kinder mag- besonders kleine Mädchen und ganz entzückt ist dass sie beim Spielen seine Hilfe brauchen. Das würde in einem aktuellen Krimi so nicht mehr stehen können.


    Warum nicht? Agatha Christie ist keine Heile-Welt-Autorin. Es könnte durchaus sein, dass sie diese Figur genau so gemeint hat, wie wir sie heute sofort verstehen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Das kann natürlich auch sein. Ich meinte auch eher, dass es die Formulierung nicht mehr gibt und nicht das, für das sie möglicherweise steht,

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich fand es ganz nett, Miss Marple abseits von St. Mary Mead zu treffen. Und auch ohne, das sie jemanden kennt.


    Mir gefiel, wie sie es trotzdem geschaft hat, die richtigen Personen (Arzt) auf die Zweifel an zusprechen, die ihr im Rahmen des Todesfalles gekommen sind.