Sebastian Niedlich - Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
Erstausgabe (D): 2013
Seiten: 328
Ausgabe: Taschenbuch
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Klappentext:
Freunde sind etwas Wunderbares. Und manchmal findet man sie an den ungewöhnlichsten Orten. Martin hätte allerdings darauf verzichten können, am Sterbebett seiner Großmutter die Bekanntschaft des leibhaftigen Todes zu machen. Dieser hat sich eingefunden, um die Seele der alten Dame sicher ins Jenseits zu befördern und ist begeistert, dass ihn endlich jemand sehen und hören kann. Für ihn steht fest: Martin und er sind dazu bestimmt, beste Freunde zu werden. Schließlich ist er ein echt netter Typ! Und hey: Niemand kann so glaubhaft versichern, dass man weder an Langeweile, noch an einem gebrochenen Herzen sterben kann ... Im Laufe der Zeit gewöhnt Martin sich daran, dass der Leibhaftige stets bei ihm auftaucht, wenn er es am wenigsten gebrauchen kann. Doch als er eine ganz besondere Frau kennenlernt, muss er sich eine entscheidende Frage stellen: Macht es überhaupt Sinn zu leben, zu lieben und nach dem Glück zu suchen, wenn am Ende doch immer der Tod wartet? Schmunzeln
Meine Meinung:
Martin ist gerade mal sieben Jahre alt, als er zum ersten Mal dem Tod begegnet. Und das gleich in doppeltem Sinne, denn als seine Oma im Krankenhaus stirbt, kann er IHN sehen, der ans Sterbebett kam, um die Seele der Großmutter in Form eines Schmetterlings mit seinem Kescher einzufangen. Überflüssig zu erwähnen, dass Tod nach Jahrhunderten voller Einsamkeit schlichtweg begeistert davon ist, endlich jemanden zu haben, mit dem er sich unterhalten kann. Martin ist erst irritiert, danach mäßig angetan davon, weil Tod im Laufe der Jahre immer in den unpassendsten Momenten auftaucht und ihn die wenigen Freunde schon für einen merkwürdigen Spinner halten, der Selbstgespräche führt. Als Tod dann auch noch beschließt, dass Martin sein Nachfolger werden soll, wird diesem endgültig alles zu viel.
"Der Tod und andere Höhepunkte meines Leben" erschien erst als E-Book bei dotbooks, aber nachdem es fast einschlug wie eine Bombe, wurde es im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag als Taschenbuch veröffentlicht. Der Erfolg verwundert nicht, denn das Buch hat trotz seines sprühenden, rabenschwarzen Humors auch immer einen ernsten Hintergrund. Der Übergang zwischen Leben und Tod, zwischen Glück und Leid ist fließend und so halten sich bei der Lektüre Lachen und Weinen fast die Waage. So kommt es zu allerlei aberwitzigen, manchmal aber auch tragischen Szenen, die knapp 370 Seiten nur so dahinfliegen lassen.
Der Tod ist zum Glück nicht der Höhepunkt meines Lebens, aber das Buch ist definitiv einer. Sebastian Niedlich kennt sich nicht mit klamaukigem Stammtischniveau aus, sondern bedient sich eines feinen, sarkastischen Humors, der nicht selten zum Nachdenken anregt. So stellt man sich auch schnell gemeinsam mit Martin die Fragen: Ist unser Schicksal vorherbestimmt? Gibt es für jeden von uns eine festgelegte Zeit, die unveränderbar irgendwo in der fernen (oder nicht so fernen) Zukunft liegt? Zu welchem Ergebnis Martin kommt, müsst ihr aber selbst nachlesen.
Ich kann dieses Buch gar nicht genug empfehlen. Jedenfalls allen, die herzhaft lachen (und ein paar kleine Tränen verdrücken) wollen. Unbedingt lesen!
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