Elizabeth George - Nie sollst du vergessen/A Traitor to Memory

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  • Js, Lynleys Probleme mit dem Baby konnte ich auch nicht so ganz nachvollziehen, aber schließlich müssen ja wieder irgendwelche privaten Probleme die Seiten füllen.


    Ein bisschen künstlich finde ich das auch. Lieber würde ich mal wieder von Hadiyyah und Azhar lesen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da bin ich ja froh, dass ich nicht die Einzige bin der das negativ aufgefallen ist. Ich fand Lynleys und Helens Geschichte anfangs sehr interessant. Aber irgendwann kam nichts Neues mehr und die Sache hat sich ein wenig im Kreis gedreht. Deshalb finde ich es immer schön, über die anderen zu lesen. Besonders von Winston könnte ich noch mehr lesen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Winston mag ich auch sehr. Süß, wie ihm seine Mama ans Herz gelegt hat, einen Schal anzuziehen :breitgrins:

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  • Da sprichst du was an, mir ging es über den ganzen Roman hinweg so, dass ich Probleme mit der zeitlichen Verortung der Geschehnisse hatte. Insbesondere verwirrt hat mich der zeitliche Bezug zwischen den Gideon-Kapiteln und den anderen Kapiteln mit unseren Ermittlern. Das fand ich von Anfang an nicht wirklich gut gelöst und ich sehe jetzt, es geht auch anderen so wie mir.


    Seltsamer Weise stört mich dieses ganze Wirrwarr überhaupt nicht, sondern macht mir eher Freude, weil ich versuche es zu entwirren.
    So wird z.B. im 15. Kapitel erwähnt, dass sich Havers gegen die Novemberkälte rüstet. Das letzte Gideon-Kapital davor war mit dem 26. Oktober betitelt. Gideons Tagebucheinträge sind also nicht ganz parallel zur Ermittlergeschichte.



    Ich finde es auch interessant, dass dieser Band in der Runde so gut wegkommt, er scheint nämlich insgesamt einer der unbeliebtesten zu sein. Meist heißt es nur "der mit dem nervtötenden Geiger" :breitgrins: Ich mochte ihn schon bei meinem ersten Durchgang gleich nach Erscheinen und auch jetzt wieder.


    Also, bei mir kommt dieser Band so gut weg, weil ich momentan im allgemeinen entspannter und mit mehr Freude lese. Bis zum Ende des Monats habe ich beruflich eine recht entspannte Zeit und das Wetter ist mittlerweile auch wieder so, dass ich viel mehr Zeit auf der Couch verbringen und somit mehr Zeit zum Lesen habe. Solche Aspekte haben mit dem Buch selbst nichts zu tun, aber für mich ist meine "Leseverfassung" auch wichtig, ob ich das Buch mag oder nicht.



    Die Angst von Frances, aus dem Haus zu gehen, ist auch extrem. Ob das etwas mit dem aktuellen oder dem früheren Fall zu tun hat?


    Das halte ich für unwahrscheinlich. Frances Angst fängt an zu einem Problem zu werden als Webberly die Affäre mit Eugenie hat. Diese Affäre war aber erst einige Zeit (ein paar Jahre?) nach Sonias Tod. Eugenie hatte ihre Familie auf jeden Fall schon verlassen.



    Die einzige Normale hier ist Libby und über die lese ich immer wieder gerne, sie ist einfach erfrischend. :smile:


    Als "normal" würde ich Libby nun nicht gerade bezeichnen, aber erfrischend ist sie wirklich und hoffentlich eine wirkliche Hilfe für Gideon.



    Da bin ich ja froh, dass ich nicht die Einzige bin der das negativ aufgefallen ist. Ich fand Lynleys und Helens Geschichte anfangs sehr interessant. Aber irgendwann kam nichts Neues mehr und die Sache hat sich ein wenig im Kreis gedreht. Deshalb finde ich es immer schön, über die anderen zu lesen. Besonders von Winston könnte ich noch mehr lesen.


    Ich finde der Reiz ist einfach raus. Die beiden haben sich gefunden und lieben sich, wenn sie manchmal vielleicht auch eine seltsame Art haben sich das gegenseitig zu zeigen. Aber die Spannung ob oder ob sie nicht zusammen finden gibt es nicht mehr. Die beiden machen sich abundzu gegenseitig das Leben (unabsichtlich) schwerer, was bei mir aber auch nur ein Augenrollen hervorruft. Daher interessiere ich mich auch viel mehr dafür, was aus all den anderen Nebenfiguren wird.

  • Ich habe jetzt das 10. Kapitel beendet und sehe nun etwas klarer, was die Geschichte rund um Katja, die Erinnerungen von Gideon und auch die Vergangenheit von Eugenie betrifft. So häppchenweise wird der Leser mit Infos gefüttert.


    Allerdings finde ich es (mal wieder) ziemlich schwierig, alle Details, die so nach und nach offenbar werden, im Gedächtnis zu behalten und im richtigen Moment dann abzurufen, um die richtige Schlussfolgerung zu ziehen. :rollen: Andererseits macht das ja einen Gutteil des Reizes der Bücher von Elizabeth George aus. Nur habe ich momentan gar nicht die richtige Ruhe, mich richtig drauf einzulassen, weil die 800 Seiten drohend vor mir stehen und ich ja möglichst schnell lesen wollte.


    Ich fühle mich auch immer ein bißchen verloren, wenn Elizabeth George den Leser mit der Aufzählung von Londoner Straßennamen und Ortsbezeichnungen bombardiert. Ich hoffe, die haben keine Bedeutung für das Verständnis der Geschichte, denn ich hole nicht jedesmal den Londoner Stadtplan raus.



    Seltsamer Weise stört mich dieses ganze Wirrwarr überhaupt nicht, sondern macht mir eher Freude, weil ich versuche es zu entwirren.
    So wird z.B. im 15. Kapitel erwähnt, dass sich Havers gegen die Novemberkälte rüstet. Das letzte Gideon-Kapital davor war mit dem 26. Oktober betitelt. Gideons Tagebucheinträge sind also nicht ganz parallel zur Ermittlergeschichte.


    Über den zeitlichen Zusammenhang habe ich auch schon gegrübelt. Der Anfang suggeriert, dass die beiden Frauen sehr zeitnah überfahren werden, vielleicht im Abstand von wenigen Tagen. Doch vielleicht sind es auch Wochen. In Katies Kapitel ist die Rede vom Herbst, Eugenie fährt bei Herbstregen/Dunkelheit los, und Gideons Kapitel, die im Sommer beginnen, laufen ja auf die aktuellen Ereignisse um Eugenie zu. Ich bin gerade bei der Überschrift "Gideon - 8. Oktober" angelangt (heutiges Datum :breitgrins:), und Gideon weiß bereits von Eugenies Tod und sein Vater wurde auch schon von Lynley aufgesucht.
    Also kann das maximal Anfang Oktober stattgefunden haben, und ich bin gespannt, wieso die Ermittlungen sich jetzt noch bis in den November hinziehen.



    Das halte ich für unwahrscheinlich. Frances Angst fängt an zu einem Problem zu werden als Webberly die Affäre mit Eugenie hat. Diese Affäre war aber erst einige Zeit (ein paar Jahre?) nach Sonias Tod. Eugenie hatte ihre Familie auf jeden Fall schon verlassen.


    Dass Webberlys Affäre mit Eugenie mehrere Jahre nach Sonias Tod stattfand, habe ich gerade eben erst im 10. Kapitel gelesen. Davor dachte ich, dass die Affäre vielleicht bei den Ermittlungen zu Sonias Tod begann, und dass die beiden damals vielleicht irgendwas vertuscht hätten. Immerhin ruft Leach sofort nach der Identifizierung der überfahrenen Eugenie bei Webberly an, mitten in der Nacht. Die Frage ist, ob er das tat, weil er über die Affäre Bescheid weiß, weil damals etwas Unsauberes ablief oder wirklich nur, weil der Fall damals so einprägsam war?



    Als "normal" würde ich Libby nun nicht gerade bezeichnen, aber erfrischend ist sie wirklich und hoffentlich eine wirkliche Hilfe für Gideon.


    Ja, erfrischend ist sie und immerhin nennt sie die Dinge beim Namen und spricht sie aus, im Gegensatz zu vielen anderen Beteiligten.
    Sie war ja die erste im ganzen Buch, die mal das Wort "Down-Syndrom" in den Mund nahm. Die anderen sprachen immer nur von "solchen Kindern". :rollen:


    Ansonsten habe ich mich über Lynley amüsiert, als der eine dunkelblaue Krawatte mit Entenmuster anzieht (echt jetzt? :breitgrins:). Mag sein dass er ein wenig Angst davor hat, Vater zu werden, aber sein Problem mit Helens Schwangerschaftsübelkeit fand ich doch merkwürdig. Das ist doch nichts Weltbewegendes.


    Ganz gut verstehe ich jedoch, dass Katja Wolff und Jasmin Edwards so reserviert gegenüber der Polizei sind. Insbesondere bei der Frage nach dem kaputten Scheinwerfer. Winston Nkata ist zwar sehr nett, aber sicher haben die beiden keine guten Erfahrungen mit der Polizei gemacht.

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    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

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  • Das Entenmuster hat mich auch etwas befremdet :breitgrins:


    Die Londoner Straßennamen sind eigentlich nur eine nette Beigabe für Leute, die sich dort auskennen und tun dem Verständnis der Geschichte keinen Abbruch, wenn man sie nicht kennt. Sicher kann man vom einen oder anderen Straßennamen oder Stadtviertel Rückschlüsse auf die sozialen Verhältnisse etc. vor Ort ziehen, aber das vermittelt Frau George ja auch anhand ihrer Beschreibungen.

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  • Gideon zwischen Kapitel 17 und 18:
    Ich bin ganz gespannt, an was sich Gideon entweder erinnert oder was er in den Presseberichten gelesen hat. Er ist schließlich der Meinung, dass Katja etwas gut hätte. Ich interpretiere das so, dass er davon ausgeht, dass Katja unschuldig im Gefängnis saß und seine Schwester nicht getötet hat.


    Robson spricht davon, dass sich Eugenie selbst eine Strafe auferlegt hatte und Ted wollte sie ja ihre Sünde(n) beichten. Das verwirrt mich ein wenig. Aber ich gehe davon aus, dass sie Sonia nichts angetan hat, sondern es als Sünde ansieht das Verbrechen nicht verhindert zu haben.


    Hmm... Katja hatte zunächst behauptet mit Katie telefoniert zu haben als das "Unglück" passierte. Aber Katie hat diese Aussage nicht bestätigt. Wer also lügt? Ist Katie gestorben, weil sie Katjas Aussage nicht bestätigt hat? Momentan führen scheinbar alle Indizien zu Katja als Automörderin.


    Am meisten irritieren mich die Aussagen über frühere Verletzungen von Sonia. Hat davon wirklich keiner etwas mitbekommen? Haben alle geschwiegen?
    Sonia litt scheinbar nicht nur am Down-Syndrom, sondern war ein Kind mit einer schweren Mehrfachbehinderung. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie Verletzungen gehabt hat, die man nicht bemerkt hat, aber die man bei der Obduktion festgestellt hat. Das erscheint mir irgendwie unglaubwürdig.


    Gideons Theorie bezüglich Katjas Verhalten finde ich interessant. Sie war sehr selbstsicher und hat nicht mit einer Kündigung gerechnet. Die Schlussfolgerung von Gideon, dass somit nur sein eigener Vater als Vater von Katjas Kind in Frage kommt, kann ich gut nachvollziehen.



    Ich fühle mich auch immer ein bißchen verloren, wenn Elizabeth George den Leser mit der Aufzählung von Londoner Straßennamen und Ortsbezeichnungen bombardiert. Ich hoffe, die haben keine Bedeutung für das Verständnis der Geschichte, denn ich hole nicht jedesmal den Londoner Stadtplan raus.


    Diese Angaben überlese ich einfach. Ich kenne mich in London überhaupt nicht aus und bemühe mich auch nicht zu verstehen, wo wir uns gerade befinden. Bisher hatte ich auch nicht das Gefühl, dass mir dadurch etwas entgangen wäre. Es reicht völlig aus, dass ich versuche herauszufinden wann das Ganze überhaupt jeweils spielt.


  • Am meisten irritieren mich die Aussagen über frühere Verletzungen von Sonia. Hat davon wirklich keiner etwas mitbekommen? Haben alle geschwiegen?
    Sonia litt scheinbar nicht nur am Down-Syndrom, sondern war ein Kind mit einer schweren Mehrfachbehinderung. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie Verletzungen gehabt hat, die man nicht bemerkt hat, aber die man bei der Obduktion festgestellt hat. Das erscheint mir irgendwie unglaubwürdig.


    Sonia war ja oft im Krankenhaus - vielleicht gar nicht immer wegen irgendwelcher Operationen und Behandlungen aufgrund ihrer angeborenen Defekte, sondern auch wegen Verletzungen? Wenn sie nicht immer im gleichen Krankenhaus war, ist das vielleicht tatsächlich nicht aufgefallen. Die Davies' scheinen überdies eher ein abgeschottetes Leben geführt zu haben mit wenig Sozialkontakten.


    Aber ein Restzweifel bleibt auch mir, das stimmt. Da müsste ja auch der "innere Kreis" komplett weggeschaut oder bewusst geschwiegen haben.

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  • Ja, in der einen Szene morgens im Schlafzimmer, als Helen so übel war.


    Bis Kapitel 18


    Lynn ist Richards Exfrau und das "Kind", das gestorben ist, seine Tochter aus erster Ehe, die offenbar geistig behindert war. Somit sind Lynn und Eugenie mehr oder minder Schicksalsgenossinnen. Womöglich hat Eugenie Richard verlassen, weil er insgeheim froh war, dass Sonia gestorben ist? War er es am Ende?


    Endlich wissen wir jetzt auch, wer die beiden Gorillas sind, die "P-Man" :breitgrins: ständig hinterherlaufen und wieso er denen dauernd Geld gibt. Dass das seine Brüder sind, hätte ich im Traum nicht erwartet!

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  • Ich bin gerade bei der Überschrift "Gideon - 8. Oktober" angelangt (heutiges Datum :breitgrins:), und Gideon weiß bereits von Eugenies Tod und sein Vater wurde auch schon von Lynley aufgesucht.
    Also kann das maximal Anfang Oktober stattgefunden haben, und ich bin gespannt, wieso die Ermittlungen sich jetzt noch bis in den November hinziehen.


    Sorry. Ich glaube, hier habe ich mich vertan. Dass Lynley Gideons Vater aufgesucht hat, war nicht in den Gideon-Kapiteln, sondern in den normalen. Das heißt, in den Gideon Kapiteln scheint Eugenie noch am Leben zu sein. Das Unfallgeschehen passt auch viel besser zu November.


    Sehr verwirrend. Leider kann ich im ebook zu schlecht blättern, um diese Dinge nochmal nachzulesen.

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  • Du hast schon recht, Gideons Kapitel liegen zeitlich vor der Haupthandlung.


    Ich bin bei Kapitel 20 angelangt. Zwar habe ich mein Buch nicht greifbar (daher erst mal keine Details), aber Gideon hat sich mit Katie Waddington getroffen, um ihre Version der Ereignisse um Sonia und um Katja zuhören. Sie hat ihm einige interessante Infos gegeben, die insbesondere die Person Katjas in ein anderes Licht rücken.


    Jetzt frage ich mich, ob jemand von diesem Treffen Wind bekommen und Katie deshalb angefahren hat. Wir wissen ja auch noch gar nicht, ob sie überhaupt tot ist, oder?

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  • Jetzt frage ich mich, ob jemand von diesem Treffen Wind bekommen und Katie deshalb angefahren hat.


    Den Eindruck habe ich auch manchmal. Gideon muss davon erzählt haben- aber wem? Mir ist nichts in dieser Richtung aufgefallen.


    kaluma: das ist so ein Fall, in dem die Suchfunktion auch nicht helfen würde.

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  • Bis Kapitel 21


    Schwester Cecilia gefällt mir ja immer noch, sie hat Humor und kann auch mit Barbaras kleinen Spitzen umgehen, die mit Kirche und Glauben nicht viel anfangen kann. Was sie erzählt, ist auch interessant: auch Lynn hat Richard verlassen, unter anderem wegen seines Vaters. Mittlerweile frage ich mich, ob der die kleine Sonia misshandelt hat. Und ob Katjas Sohn noch irgendeine Rolle spielen wird (weiß der überhaupt, wer seine Mutter ist?)


    Gideons zurückkehrende Erinnerung an Katja, die liebevoll mit seiner kleinen Schwester umgeht und sie geduldig fördert, passt zu dem, was Katie Waddington erzählt hat. Kann Katjas Verhalten später so krass umgeschlagen sein, dass sie Sonia unter Wasser gedrückt hat, weil sie überfordert war mit der Schwangerschaft und der anspruchsvollen Pflege eines behinderten Kleinkindes? Ich glaube immer weniger, dass Katja wirklich die Mörderin war, aber ihr Verhalten in der Gegenwart ist definitiv "fishy". Und ich bin immer sicherer, dass Richard Jeremys Vater ist.


    Richards Gedenkzimmer für seinen Vater ist einigermaßen gruselig :entsetzt: So viel unreflektierte Heldenverehrung. Und ich fand es erschreckend, dass weder Gideon (was ich noch halbwegs verstehe) noch Eugenie damals etwas von Virginias Existenz oder auch nur von Richards erster Ehe wussten. Was soll diese Heimlichtuerei? Hat sich Richard dermaßen für das behinderte Kind geschämt? :traurig:


    Und was zum Geier verbirgt Harriet Lewis? Was hat es mit Noreen McKay auf sich? Mir ging durch den Kopf, ob die wohl CreamPants ist ... aber andererseits, wie sollte Katja von CreamPants wissen?


    Ein klein bisschen überfrachtet ist dieser Band ja schon ... neben dem Fall selbst und Gideons eigener Geschichte auch noch Frances Webberlys fürchterliche psychische Probleme und Eric Leachs Scheidungsgedöns ... insbesondere letzteres finde ich ziemlich verzichtbar.

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  • Bis Ende Kapitel 19:
    Mich hat die Bemerkung von Katie stutzig gemacht, dass jeder irgendwann sterben muss, sie sich aber ausgesucht hat auf welche Weise. Sie meinte damit die Folgen ihrer Fettleibigkeit. Tja, auch wenn man noch nicht sicher weiß, ob Katie gestorben ist, gehe ich doch eher davon aus, d.h. sie konnte sich doch nicht aussuchen.
    Hier wird der Verdacht auf Gideon gelenkt. Er könnte vielleicht nicht so glücklich damit gewesen sein, dass Katie sich ihre Art zu sterben selbst ausgesucht hat.


    Dass Barbara als Vater von Katjas Kind auch Gideon als Möglichkeit sieht, hat mich fast so sehr geschockt wie die Nonne. Ich habe schon immer das Gefühl, dass meine vielen Vermutungen zu phantasievoll sind und zu weit gehen, aber Barbara geht da definitiv noch weiter.



    Meine Begeisterung vom Buch lässt allmählich ein wenig nach. Mittlerweile haben alle beteiligten Personen ein Mordmotiv für einen der Morde erhalten. Es wird also mal so langsam Zeit, dass der wahre Mörder für sämtliche Morde ermittelt wird. Ich habe aber das Gefühl, dass das noch ein wenig dauern könnte, schließlich sind noch ein paar Seiten zu lesen.


  • Dass Barbara als Vater von Katjas Kind auch Gideon als Möglichkeit sieht, hat mich fast so sehr geschockt wie die Nonne. Ich habe schon immer das Gefühl, dass meine vielen Vermutungen zu phantasievoll sind und zu weit gehen, aber Barbara geht da definitiv noch weiter.


    Diese Idee von Barbara fand ich ziemlich Banane. Gideon war mit seinen acht Jahren dafür doch viel zu jung.

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  • Ich bin jetzt Ende Kapitel 20:


    Warum man den Anschlag auf Katie (ist sie überhaupt dabei gestorben? Es könnte doch auch sein, dass sie überlebt hat, oder?) nicht mit dem Mord an Eugenie in Verbindung gebracht hat, habe ich mich auch schon gefragt, aber im letzten Gideon Kapitel wurde das aufgelöst, denn Gideon sucht sie nach dem Tod seiner Mutter auf, Katie wird also nach den beiden anderen angefahren. Ich finde das clever gemacht von Frau George, den Leser mit diesem Eingangskapitel so auf eine falsche Fährte zu locken. Denn zumindest ich dachte eben die ganze Zeit, das wäre vorher passiert.


    Diese verschiedenen Zeiten sind aber auch verwirrend! Ich bin auch ganz fest davon ausgegangen, dass Katie als erstes angefahren wurde und hatte mich ja auch schon gewundert, warum man die Morde nicht in Zusammenhang gebracht hat.



    Der Vater von Katjas Sohn ist also nun wahrscheinlich doch Gideons Vater, der Gideon nicht nur in diesem Punkt, sondern auch in Bezug auf seine ältere Halbschwester belogen hat. Tatsächlich muss man sich fragen, was für ein Mann Richard ist. Wirft die erste Frau aus dem Haus weil sie ein behindertes Kind mit ihm zusammen hat; schwängert ein junges Mädchen und lässt es dann ohne mit der Wimper zu zucken in den Knast wandern; erwähnt weder seine zweite Frau noch seine zweite behinderte und noch dazu ermordete Tochter seinem Sohn oder seiner neuen Geliebten gegenüber; und dann auch noch diese seltsame Verehrung seines Adoptivvaters, der anscheinend ein grausamer Familientyrann gewesen ist.


    Richard wird mir auch immer suspekter!
    Ich bin auch davon ausgegangen, dass seine erste Tochter gestorben ist, also im Kleinkindalter gestorben ist. Ich bin mir aber gerade unsicher, ob gesagt wurde, dass sie gestorben ist oder ich einfach davon ausgegangen bin. Vielleicht wurde auch nur erwähnt, dass er schon eine Tochter hatte und ich hatte da zu viel hinein interpretiert. Jedenfalls war ich geschockt, dass er sich so gar nicht um seine Tochter gekümmert hat. Ich bin froh, dass Lynn mit Virginia gegangen ist!
    Was mag wohl geschehen sein, dass Richard seinen Adoptivvater so sehr verehrt? Oder ist gar nichts geschehen und Richard hat ohne sein Zutun einen riesen Knacks. Mich verwundert die Einstellung vom Großvater gegenüber Richards Zeugungskraft. Scheinbar hat der Großvater gar keinen Sohn zeugen können weder Wunderkind noch "Krüppel" um seine Worte zu gebrauchen. Na gut, dass könnte auch an der Großmutter liegen, aber ob dieser furchtbare Mensch sich dann nicht einfach eine andere Frau gesucht hätte.


    Katjas Sohn, Jeremy, lebt in Australien. Ob das noch stimmt?
    Einem Jeremy sind wir noch nicht begegnet. Aber so eine Namensänderung ist ja keine Seltenheit. Das macht Mr. P. sehr gut deutlich.

    Einmal editiert, zuletzt von foenig ()

  • Im Original heißt es "freak" statt "Krüppel". Die Übersetzung finde ich nicht so gelungen, "Krüppel" ist für mich eher mit Körperbehinderung konnotiert als mit dem, was Virginia und Sonia hatten. Aber das nur nebenbei.


    Bis Kapitel 25


    Noreen McKay ist mir reichlich unsympathisch, auch wenn es für sie spricht, dass sie die Kinder ihrer Schwester nach deren Tod aufgenommen hat. Aber auch in dem Zusammenhang ist klar, dass sie es genießt, Macht zu haben - sie enthält ihrem Schwager die Kinder vor, und ich glaube, dass ihr der Job im Gefängnis auch gefällt, weil sie Macht hat und respektiert wird. Als Legasthenikerin musste sie sich bestimmt oft anhören, dass aus ihr nichts wird. Und jetzt hat sie Angst, dass ihre Liaison mit Katja herauskommt und der Job den Bach runtergeht.


    Nkata hat sie ja ordentlich in die Mangel genommen, auf eine ziemlich clevere Weise. Ganz schön gewitzt, der junge Mann, er wusste genau, welche Knöpfchen er bei ihr drücken muss.


    Woher wusste Richard Davies, wie Mr. P eigentlich heißt? Lynley meint, dass er Nachforschungen angestellt hat, aber ich frage mich, ob er ihn vielleicht schon viel früher kannte.


    Jills Mutter nervt, oder? Richard ist ein komischer Typ, Jill und er führen eine komische Beziehung, aber Jill ist alt genug, um zu wissen, was sie tut, ohne dass ihre Mutter ständig stänkert :rollen:


    Die Entdeckung, dass Jill ein altes Auto besitzt, hat mich aufhorchen lassen, aber Richard scheidet wohl als Täter aus, wenn er selbst angefahren wurde. Oder doch nicht? Vielleicht hat ihn ja jemand gerade deshalb vor den Bus geschubst?


    Was Sonia betrifft: ich hatte schon mal kurz den Verdacht, dass vielleicht Gideon selbst sie getötet hat. Kein Wunder, dass man Katja geopfert hat. Das Wunderkind als Mörder - das hätte das Ende seiner Karriere bedeutet und auch das Ende des warmen Geldregens, der vor allem Richard gefallen haben muss. Dass Gideon Sonia aus Eifersucht unter Wasser gedrückt hat, ist furchtbar, aber auch irgendwie nachvollziehbar - er ist erst acht, sein großer Traum ist geplatzt, ständig muss Rücksicht auf Sonia genommen werden, wo er doch gewohnt war, immer im Mittelpunkt zu stehen. Noch viel schlimmer finde ich, dass Richard das schreckliche Werk vollendet hat :entsetzt: Was für ein kaltherziger Mensch.

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  • Ich bin bei Gideon, 23. Oktober angelangt (also nach dem 14. Kapitel, glaube ich).


    Soeben wurde Webberly umgenietet. :entsetzt: Ob er wohl noch lebt?
    Wobei ich mich schon frage, wie den Autofahrern das immer so "gut" gelingt. Um zu beschleunigen, braucht ein Auto doch eine gewisse Strecke und selbst wenn man mal kurz wegschaut wie Webberly, merkt man doch wenn ein Auto sich nähert? Gerade nachts bei leerer Straße. Und woher wissen die Fahrer (oder ist es immer derselbe), wann genau die Leute mal kurz unaufmerksam sind.


    Aber egal, ist ja ein Roman. Ich gewinne den Eindruck, dass es bei den überfahrenen Leuten nicht um einen Rachefeldzug geht, wie Lynley zu vermuten scheint, sondern darum, dass das, was damals vertuscht wurde, auch heute möglichst nicht ans Licht kommen sollte. Ich meine ja zu wissen wer da agiert, kann mich aber genausogut irren, da die Filme ja manchmal komplett andere Mörder liefern als die Bücher. Jedenfalls deutet bisher noch nichts auf diese Person als Täter hin.


    Auch die Ereignisse um Sonias Tod werden nur sehr schleppend weiter aufgeklärt. Je mehr sich die Gideon-Kapitel an die aktuelle Handlung zeitlich annähern, umso schwerer fällt es mir, diese sauber zu trennen. Besonders, wenn Gideon in den normalen Kapiteln auftritt.



    kaluma: das ist so ein Fall, in dem die Suchfunktion auch nicht helfen würde.


    Eine Suchfunktion hat mein Reader glaube ich gar nicht. Das Problem ist, dass er manchmal minutenlang lädt, wenn ich ein anderes Kapitel aufrufe. Und gestern dachte ich schon, er hätte mich völlig verlassen. Er ließ sich nicht einschalten, nachdem ich ihn geladen hatte. Habe ich zum Glück heute wieder hinbekommen.



    Katja Wolff ist immer noch eine Heimlichtuerin. Ich bin äußerst gespannt, wer die wohlhabende Dame ist, mit der sie sich trifft, statt brav zur Arbeit zu gehen. "Nur" eine Geliebte, von der Yasmin nichts weiß, oder steckt da mehr dahinter? Ich vermute Letzteres.


    Das vermute ich auch. Zu denken gibt mir auch ihr Schweigen nach ihrer ersten Aussage, bis zur Gerichtsverhandlung. Es wäre interessant zu wissen, wer sie dazu gebracht hat, zu schweigen. Und auf welche Weise.
    Überhaupt finde ich die Verurteilung merkwürdig, bei so dünner Beweislage. Heißt es nicht, im Zweifel zugunsten des Angeklagten? Die Logik für Katjas Mordgründe, die hier dargelegt wird, finde ich auch nicht überzeugend. Sie wurde entlassen, brauchte aber dringend diese Arbeitsstelle und wollte sie gern behalten. Warum hätte sie Sonia dann am nächsten Tag töten sollen? Damit hätte sie ihrem Job doch jede Grundlage entzogen, und auch die Möglichkeit ihre Arbeitgeber vielleicht doch noch umzustimmen. Und wenn sie Sonia in einer Kurzschlußhandlung aufgrund Überforderung getötet hätte, so wäre es kein Mord, sondern Totschlag gewesen und der wird ja wohl auch in England nicht mit 20 Jahren bestraft?? Ich finde das englische Rechtssystem, wenn es denn so funktioniert wie hier beschrieben, reichlich merkwürdig. Oder wir wissen noch nicht alle Details. Für mich ist jedenfalls klar, dass Katja 20 Jahre unschuldig gesessen hat.


    Was die verheilten Knochenbrüche betrifft, die man bei Sonias Autopsie gefunden hat, so denke auch ich, dergleichen hätte ja eigentlich zuvor schon auffallen müssen. Wurde sie misshandelt, oder hatte sie aufgrund ihres Downsyndroms auch diese Krankheit mit den leicht brechenden Knochen (ich kenne mich medizinisch nicht gut aus).



    So langsam kapiere ich übrigens Lynleys Problem mit dem Baby, glaube ich. In der Szene bei den St. Jameses, als er und Helen es beide nicht fertigbringen, das Thema anzusprechen, ist mir eingefallen, dass Deborah Jahre vorher von ihm schwanger war und das Kind hat abtreiben lassen. Vielleicht treibt ihn ja das immer noch um.


    Von einer Abtreibung weiß ich nichts, in welchem Band war das? Aber das erklärt Lynleys Problem natürlich. Zumal er etwas denkt in der Richtung von: er muss erst mit den Toten abschließen, bevor er sich auf neues Leben einlassen kann. Dann sollte er genau das tun.
    Eigentlich wäre es an Helen gewesen, den St. James' von ihrer Schwangerschaft zu erzählen. Wobei die es sich sehr wahrscheinlich nun schon denken können, nachdem Helen den Sherry abgelehnt hat.

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