Elizabeth George - Nie sollst du vergessen/A Traitor to Memory

Es gibt 106 Antworten in diesem Thema, welches 24.774 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.


  • Das las sich anfangs so, bis im Obduktionsbericht von alten Knochenbrüchen und ähnlichem die Rede war. Das lässt sich ja schwerlich auf die Krankheit schieben (zumindest ist mir nicht bekannt, dass Down-Kinder brüchigere Knochen haben - weiß das jemand?)


    Nein, mir ist auch kein Zusammenhang bekannt.
    Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass Sonia nicht nur das Down-Syndrom hatte, sondern noch zusätzliche Beschwerden und die Knochenbrüche auf die zusätzlichen Sachen zurückzuführen sind. Sonia wurde wahrscheinlich als Down-Syndrom-Kind abgestempelt, aber wahrscheinlich gab es noch mehr Komplikationen, die nicht explizit benannt wurden. Das Sonia diesen Gendefekt hatte, ist ja auch eher nebenbei herausgekommen.

  • Das Down-Syndrom ist ein Gendefekt (da läuft was bei der Teilung der Chromosomen schief und ein Chromosom ist dann drei- statt zweimal vorhanden) und keine Erbkrankheit, deshalb glaube ich es eigentlich nicht. Richards fortgeschrittenes Alter könnte allerdings ein Risikofaktor sein (bei älteren Eltern ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es zu einer Trisomie kommt).


    Das Alter ist ein ganz klarer Risikofaktor. Es gibt allerdings auch familiäre Häufung von Downsyndrom und Richards Vorgeschichte deutet schon darauf hin, dass das bei ihm im Rahmen des Möglichen wäre.


    Zitat


    Ich glaube, sie wollte unbedingt etwas total Symbolisches tun :rollen: Fand ich aber auch dämlich (wobei ich nicht davon ausgehen würde, dass sie weiß, was eine Guarneri ist - ich glaube, Menschen, die sich nicht groß mit klassischer Musik befassen, ist der Name nicht zwingend geläufig).


    Stimmt. Von einer Stradivari hat wohl jeder schonmal gehört, von einer Guarneri vielleicht doch nicht. Deswegen also musste Libby so ungebildet sein.


    Zitat

    noch hören wir etwas von Webberly oder unseren alten Bekannten.


    Ja, was nun mit Webberly ist, hätte ich auch noch gern gewusst.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Natürlich hat man theoretisch immer die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, aber Gideon ist seit seiner Kindheit von seinem Vater gelenkt und der Notwendigkeit, alles der Musik unterzuordnen, geprägt worden. Und nun wird seine erste eigene Idee so brutal vereitelt, da kann ich schon fast verstehen, dass seine Sicherungen durchbrennen.
    Wobei es schon stimmt, dass die Geige wahrscheinlich versichert ist und er das Geld für Katja also nicht verloren hat. Aber das wird ihm im ersten Schock auch nicht eingefallen sein.


    Stimmt, die Unterordnung unter seinen Vater ist bisher ziemlich bestimmend für Gideons Leben gewesen. Und dass ich ihn im ersten Schock verstehen kann, schrieb ich ja schon. Ginge die Geschichte weiter, würde er hoffentlich mit Hilfe der Psychologin versuchen, von seinem Vater loszukommen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.


    Ich hatte es so verstanden, dass schon Gideon Sonia getötet hat und Richard jetzt nur behauptete, es selbst gewesen zu sein, damit Gideon sich wieder beruhigt und wieder zu spielen beginnt.


    So habe ich das auch verstanden, aber einen hundertprozentigen Beweis dafür gibt es nicht. Richard KÖNNTE auch die Wahrheit gesagt haben.

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    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Nicht, dass ich wüsste. Oder hieß es nicht mal, dass diese Verletzungen von ihrem allgemein schlechten Gesundheitszustand und den vielen Operationen kam?


    In einem der letzten Kapitel stand explizit im Text, dass es im Zusammenhang mit dem Downsyndrom zu brüchigeren Knochen kommen kann. Ich habe aber schon vergessen, wer das gesagt hat, vielleicht dieser Gerichtsmediziner?


    Ich vermute, wenn Sonia ständig gesundheitliche Probleme hatte, weinte und ins Krankenhaus kam, ist es womöglich tatsächlich plausibel, dass es nicht auffiel, wenn sie wegen spontaner Knochenbrüche noch mehr Schmerzen hatte und noch mehr weinte.

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  • So habe ich das auch verstanden, aber einen hundertprozentigen Beweis dafür gibt es nicht. Richard KÖNNTE auch die Wahrheit gesagt haben.


    Das ist das, was mich bei diesem Teil ein bisschen stört. Es gibt für meinen Geschmack zu viel "könnte".

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das stimmt. Ich mag es nicht, wenn Fälle nicht vernünftig aufgeklärt werden. Ein bisschen zwischen den Zeilen lesen ist ja okay, aber hier war's ein bisschen viel.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen