Elizabeth George - Bedenke, was du tust/A Banquet of Consequences

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 4.814 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

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    Inhalt
    Die Bestsellerautorin Clare Abbott wird tot in ihrem Hotelzimmer gefunden. Ihre Lektorin und Freundin Rory Statham glaubt nicht an einen natürlichen Tod und bittet Barbara Havers um Hilfe. Auch Barbara hat bei der Sache kein gutes Gefühl. Das bestätigt sich, als Rory kurze Zeit später in ihrer Wohnung gefunden wird und mit dem Tod ringt.


    Meine Meinung
    Es hat einen gewaltigen Umweg gebraucht, um Barbara und Rory zusammen zu bringen. Der fängt damit an, dass Dorothea Harriman beschließt, Barbaras Liebesleben ein wenig anzuschubsen und sie auf der Suche nach passender Garderobe auf dem Camden Market mitschleppt. Dort entkommt Barbara (natürlich an eine Imbissbude) und sieht dort ein Plakat für eine Lesung Clares auf der sie mit Clare und Rory ins Gespräch kommt. Elizabeth George macht oft diese Umwege, aber das war sogar mir zu weit.


    Die Geschichte teilt sich in zwei Teile. Einmal die von Clare, die hier und jetzt spielt und die der Familie Goldacre. Die ist auch mit Clare verbunden, spielt aber in der Vergangenheit. Deshalb gibt es viele mögliche Täter und Motive für den Tod von Clare.


    Thomas Lynley spielt nur eine Nebenrolle, meistens als Vermittler zwischen Barbara und ihrer Chefin. Barbara ist wieder auf Bewährung und darf nur gemeinsam mit Nkata ermitteln. Auch wenn es mir gut gefällt, mehr von ihm zu lesen: gab es so eine Konstellation nicht schon einmal?


    Je weiter die Ermittlungen gehen, desto verwirrender werden sie. Es war mir nicht immer klar, was wirklich passiert und was der Fantasie der Beteiligten entsprungen war. Über große Strecken ging es nicht um den Mord, sondern mehr um die Beteiligten und ihre großen und kleinen Probleme. Die verschiedenen Handlungsstränge mussten fast mit Gewalt zusammengefügt werden um zur Lösung des Falls zu kommen.


    Die Auflösung und das Ende haben mich positiv überrascht, auch wenn es zwischendurch fast zu dramatisch wurde. Aber dass am Ende doch wieder nicht alles geklärt ist fand ich schade. Diese großen und kleinen Cliffhanger am Ende der letzten Krimis von Elizabeth George finde ich unnötig.


    Bedenke, was du tust ist ein eher durchwachsenes Buch und zählt für mich zu den schwächeren der Reihe.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Bedenke, was du tust


    A Banquet of Consequences


    (Teil 19)


    Der 24jährige Will Goldacre bringt sich um, seine Mutter Caroline macht dafür Wills Freundin Lily verantwortlich. Diese hält Caroline für schuldig und lässt sich einiges einfallen, um Caroline das Leben schwerzumachen. Wobei Caroline sich über kurz oder lang mit jedem in die Haare kriegt.


    Die Frauenrechtlerin und Autorin Clare Abott hat gerade beruflich sehr viel Erfolg. Ihr geht es gut genug, um Caroline aus Gefälligkeit einen Assistentinnenjob einzuräumen, obwohl Caroline mit ihrer kratzbürstigen Art eine Herausforderung für alle ist, die regelmäßig mit ihr zu tun haben. Clares Freundin Rory kann Caroline nicht ausstehen und macht auch kaum einen Hehl daraus. Dann gibt es noch Carolines ersten und zweiten Ehemann und ihren älteren Sohn, jeweils mit aktuellen Partnerinnen bzw. Ex-Partnerinnen. Und dann gibt es eine Leiche, die Havers und Lynley auf den Plan ruft.


    Für Barbara bietet sich jetzt eine Gelegenheit, ihren stark angekratzten Ruf wieder etwas aufzupolieren. Dafür muss sie allerdings Ergebnisse liefern, und zwar ohne ihre üblichen Eigenmächtigkeiten…


    Ich lese ja immer sehr gern weitere Romane von George, ganz besonders, wenn Havers eine umfangreichere Rolle spielt. Aber diesmal bleibt die Geschichte über weite Teile irgendwie ziemlich belanglos. Schade!


    Diesmal nur 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:



    Kirsten, ich habe es gar nicht so verstanden, dass Barbara und Rory am Ende zusammenkommen, so wie du schreibst.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Kirsten, ich habe es gar nicht so verstanden, dass Barbara und Rory am Ende zusammenkommen, so wie du schreibst.


    Ich meine damit nicht, dass sie zusammen sind. Aber sie haben so etwas wie einen gemeinsamen Nenner, das ist bei Barbara schon viel :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe das Buch heute zufällig in der Bücherei entdeckt und vorsichtshalber mitgenommen, da ich mich wegen des so typisch unvergleichlichen Titels :zwinker: nicht erinnern konnte, ob ich es schon gelesen habe. Immerhin ließ mich der Klappentext vermuten, dass ich es noch nicht kenne.


    Jetzt habe ich mir hier ganz vorsichtig nur die Ratten angesehen und bin schon gar nicht mehr so erfreut, das Buch gefunden zu haben. Die weniger guten George-Romane ziehen sich doch immer ziemlich in die Länge.

  • Es gibt schlechtere Teile der Reihe, aber wirklich gut fand ich diesen auch nicht. Ich hoffe darauf, dass er mich in der Leserunde mehr begeistert.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe das Buch inzwischen angefangen, bin auf Seite 180 und angenehm überrascht. Passiert ist bislang noch nichts, und ich habe auch keine Ahnung, wer das zukünftige Opfer ist (den Klappentext habe ich schon wieder aus meinem Kopf gestrichen). Aber mit gefällt die Entwicklung der Familiengeschichte, die im Mittelpunkt steht. Caroline hat ihre beiden Söhne derart unter der Fuchtel, dass sie sich beide psychisch auffällig entwickelten. Ich weiß nicht, wie ich das angemessen ausdrücken kann. Einer von beiden hat inzwischen Selbstmord begangen; der andere ist Psychologe geworden, bräuchte aber meiner Ansicht nach selbst Hilfe. Spannend wird es jetzt, als sich abzeichnet, dass ihre Mutter wieder ein neues "Opfer" gefunden hat, das sie unter ihre Fuchtel bringen möchte und schon entspechend beeinflusst, ohne dass es dieser Frau auffällt.


    Wenn das so weitergeht, kann ich mich nicht beklagen. Stilistisch fühle ich mich bei Elizabeth George wieder wie Zuhause. Sie beherrscht einfach das sorgfältige und ausführliche Entwickeln einer Story.

  • Ich bin jetzt auf Seite 400 und immer noch gespannt, wie sich die Sache entwickelt. Außerdem spekuliere ich schon herum, wer der Täter sein könnte. Caroline kann ich mir nicht vorstellen, das wäre zu einfach, dafür aber



    Das wäre ein Buch für eine Leserunde gewesen.

  • Kirsten
    Mir geht es wie Dir. "Bedenke was Du tust" fand ich auch eher schwach. Ich hätte mir nach dem Barbara Fall im letzten Band gewünscht, das Lynley wieder stärker im Fokus ist. Oder noch schöner, wiedermal St.James mit seiner Frau ermittelt. Die beiden mag ich sehr.
    Außerdem fand ich das Lynleys Privatleben langsam aber sicher noch nerviger wird, als früher...

  • @Holden: ich finde es nicht schlecht, wenn Barbara wieder eine Hauptrolle spielt. Aber hier kam mir die Geschichte nicht so gut durchdacht vor wie die Vorgänger. So, als ob die Autorin selbst nicht genau wüßte, wo es hingehen soll.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich bin inzwischen fertig und konnte mit Erleichterung feststellen, dass dieser Band doch besser war, als ich nach den allgemeinen Bewertungen befürchten musste. Über den Inhalt möchte ich nichts sagen,



    Über Elizabeth Georges Stil muss ich nicht viel schreiben, er ist den Fans der Reihe nach fast 20 Bänden hinreichend bekannt. Weniger spannende Passagen gab es für mich nicht. Ich fühlte mich durchgehend gut unterhalten. Die Autorin kann auch ruhige Momente so schildern, dass sie lesenswert sind. Den Hintergrund des Tätermilieus fand ich aber diesmal ziemlich heftig, das war schon ungewöhnlich für E. George. Und in Hinblick auf Lynley stimme ich Holden zu - es wird langsam nervig. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, als sei er mehr mit seiner neuen Beziehung als mit seiner Arbeit beschäftigt.


    4ratten


  • Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, als sei er mehr mit seiner neuen Beziehung als mit seiner Arbeit beschäftigt.


    Was eigentlich nicht schlecht ist, denn ein bisschen Glück hat er schon verdient. Aber das Buch ist nun mal ein Krimi und kein Liebesroman :zwinker:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Manchmal vertieft sich Elizabeth George schon arg tief in seiner privaten Misere, aber das gehört bei Krimi-Reihen dieses Ausmaßes schon fast zum guten Ton. Abschweifungen sind da ganz normal. Bei Lynley führt aber manches doch arg weit weg vom Thema, gerade in diesem Band, in dem er nicht im Mittelpunkt steht.


    Wenigstens hat E. George aus der größten Abschweifung überhaupt ein eigenes Buch gemacht (Am Ende war die Tat). Da kann jeder Fan der Reihe überlegen, ob er das lesen muss oder nicht.

  • Ich auch nicht. Das hebe ich mir auf für eine Gelegenheit, wenn ich mal viel Zeit und wenig Lesestoff habe. Da ich das Ende schon kenne, reizt es mich nicht so sehr.

  • Meine zweite Meinung
    Im Rahmen der Langzeitleserunde habe ich das Buch zum zweiten Mal gelesen. Auch wenn die Lektüre nicht so lange zurück lag, konnte ich mich nur an wenig erinnern. Das sagt bei mir viel darüber aus, wie mir das Buch gefallen hat. Mein erstes Urteil war nicht so gut.


    Ich fand die Ermittlungen und Entwicklungen dieses Mal nicht so verworren. Das lag auch daran, dass ich mich darüber unterhalten konnte. Logisch waren sie immer noch nicht. Aber das gehört zu den Krimis von Elizabeth George: sie legt viele falsche Spuren und tut alles, um ihre Leser in die Irre zu führen.


    Beim ersten Mal fand ich Caroline Goldacre zwar nervig, aber wie sehr sie ihre Mitmenschen manipuliert, ist mir erst dieses Mal richtig aufgefallen. Auch, wie sehr das auch nach langer Zeit die betroffenen immer noch belastet und ihr Leben bestimmt. Sie ist einfach eine furchtbare Frau, die man viel früher hätte stoppen müssen.


    Dees Verkupplungsversuche fand ich ziemlich daneben. Sich in das Leben anderer einzumischen, weil die eine andere Lebensauffassung haben- das geht nicht :grmpf: Egal, wie gut die Absicht sein mag.


    Das Ende finde ich immer noch unpassend und unglaubwürdig. Trotzdem fällt mein zweites Urteil ein kleines bisschen besser aus.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Am Anfang stehen Geschehnisse, die zunächst nicht zusammenzuhängen scheinen: Ein junger Mann stürzt sich bei einem Campingausflug mit seiner Ex-Freundin, der eigentlich im Zeichen einer Aussprache zwischen den beiden stand, von einer Klippe. Eine ganze Weile später wird die feministische Bestsellerautorin Clare Abbott von ihrer Assistentin, Caroline Goldacre, tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Zunächst deutet alles auf einen plötzlichen Herztod hin, doch ihre Agentin Rory Statham hat ein ungutes Gefühl bei der Sache und dringt auf eine zweite Autopsie.


    An dieser Stelle kommen Lynley, Havers und Nkata ins Spiel. Über Havers schwebt immer noch das Damoklesschwert einer möglichen Versetzung in die Provinz, wenn sie ihrer unsympathischen Chefin noch ein einziges Mal unangenehm auffällt, und Lynley ist gefordert, ihr auf die Finger zu gucken, während er sich insgeheim die alte, aufmüpfige Barbara zurückwünscht, die zwar Schwierigkeiten hatte, sich an die Regeln zu halten, aber auch immer wieder mit genialen Geistesblitzen zur Lösung eines Falles beitragen konnte.


    Der Verdacht konzentriert sich rasch auf Caroline Goldacre, die Mutter des jungen Selbstmörders und, so der Eindruck der Ermittler, ein Mensch, den niemand so wirklich leiden konnte, eine übergriffige, aufdringliche Person, die sich ständig ungebeten in Dinge einmischt, die sie nichts angehen. Schwierig allerdings, ihr wirklich etwas nachzuweisen.


    In diesem bisher letzten Band der Reihe läuft Elizabeth George endlich wieder zu alter Form auf, nachdem die beiden Vorgänger streckenweise stark zu wünschen übrigließen. Zwischen London und dem malerischen Shaftesbury in Dorset entspinnt sich eines dieser fatalen Beziehungsgeflechte, die sie so gut zu schildern versteht.


    Zwar braucht das Buch relativ lange, bis es überhaupt einmal zu dem Todesfall kommt, der die Ermittlungen auslöst, doch auch das "Vorgeplänkel" liest sich gut und legt einige wichtige Grundsteine für den Rest der Handlung, und als erst einmal die Ermittlungen ins Rollen gekommen sind, steigt die Spannungskurve langsam, aber stetig an, gespickt mit ein paar hübschen falschen Fährten.


    Im Privatleben von Lynley und Havers tut sich auch so einiges - Lynleys Beziehung zu Daidre Trahair bietet ein paar Stolpersteine, die es zu meistern gilt, und Dee Harriman meint, sich Barbaras annehmen zu müssen, die immer noch am Weggang von Azhar und Hadiyyah zu knabbern hat. Da treffen natürlich Welten aufeinander, und es ergeben sich einige grenzwertige, aber auch ein paar ziemlich lustige Szenen.


    Das einzig Störende war der diesmal sehr starke Fokus auf Sex und Missbrauch (hier wäre das eine oder andere Detail verzichtbar gewesen) und das nicht so recht zufriedenstellende Ende.


    4ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Und weiter... wieder ein klassischer George-Krimi, mit unglaublich vielen Motiven und entsprechend möglichen Täter:innen, Hier noch schlimmer, weil man ja nicht einmal sicher weiß, wer eigentlich sterben sollte :S


    Mit Dairdre und diesem komplizierten Verhältnis zu Lynley kann ich wenig anfangen. Aber irgendwie fürchte ich, ich mag keine Frau an seiner Seite außer Helen. Ich werde nie verstehen, warum die Autorin ausgerechnet diese liebenswerte Figur abmurksen musste...


    Die Versuche von Dee Harriman, Barbara zu einem Leben - in Dee's Augen gleichzusetzen mit Sex ^^ - zu verhelfen, sind amüsant, aber auch etwas drüber für meinen Geschmack. Andererseits lässt Barbara es ja doch auch mit sich machen.

    Und das Ende freut mich sehr... :love:

    LG, Dani


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