05 - Seite 312 bis Ende (ab: Violet, 21. März und danach)

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 5.302 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tara01092012.

  • Hier könnt ihr zum Inhalt von Seite 312 bis Ende (ab: Violet, 21. März und danach) schreiben.
    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.

    LG, Dani


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  • Ich bin fertig. Und das Ende macht mich nicht glücklich. Ich hasse Selbstmord. Und für mich ist klar, dass Finchs Tod kein Unfall war. Warum hat er das getan?


    Violet kommt erstaunlich "gut" damit zurecht. Vielleicht, weil sie, wie Embryo sagt, schon das Schlimmste erlebt hat, auch wenn Finchs Tod fast so schlimm ist. Falls man das überhaupt bewerten kann.
    Ich finde, sie war sehr mutig. Ich wäre in den Teich nicht getaucht! Weder, um Finch zu suchen noch das eine Mal später.


    Schön war, dass sie die restlichen Ziele besucht hat, aber mir war das hintenraus etwas zu lang.


    Richtig widerlich fand ich die Schüler auf der Beerdigung. Ehrlich, Roamer und Trauer? Wie heuchlerisch ist das denn?
    Und Theos Familie... Kate und Decca tun mir leid, aber mit den Eltern habe ich wenig Mitgefühl, weder mit dem Vater noch mit der Mutter. Wie feige die doch war, traut sich kaum in Theos Zimmer und schickt dann Violet an den Ort, an dem er vermutlich zu finden ist.


    Die Eltern von Violet bestätigen am Ende doch meinen positiven Eindruck. Es braucht zwar ein bisschen Aufrütteln seitens ihrer Tochter, aber diese Familie steht letztlich doch zusammen, egal was einer von ihnen tut oder nicht tut.

    LG, Dani


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  • Wie befürchtet begeht Finch Selbstmord. Spätestens ab dem vierten Abschnitt ist es für mich kein normales Jugendbuch mehr gewesen und wie die Geschichte nach seinem Tod weitergeht hat mich berührt und ich fand es sehr schön, dass man noch Zeit hatte, alles mit Violet aufzuarbeiten und mitzuerleben, wie sie sich erhebt und positiv nach vorne blickt, ohne Finch und ihre Schwester zu vergessen.


    Gerade am Schluss gibt es nocheinmal ein paar für mich sehr wahre und kluge Aussagen.
    Besonders das Gespräch mit ihren Eltern. Das man die Toten nicht totschweigen soll, sondern von ihnen erzählen, ja in Erinnerungen glücklicher Tage mit ihnen schwelgen soll. So halten wir es in unserer Familie auch und gerade erst jetzt zu Weihnachten haben wir alle Filme mit meinem Vater und meinen Großeltern angeschaut. Mit all den Lieben, die man nicht mehr hat und die man nicht vergessen will. Und es war glücklich machend und positiv und nicht weinerlich. So wie ich auch das Buch und das Ende der Geschichte empfunden habe.

    :lesen:





  • Richtig widerlich fand ich die Schüler auf der Beerdigung. Ehrlich, Roamer und Trauer? Wie heuchlerisch ist das denn?
    Und Theos Familie... Kate und Decca tun mir leid, aber mit den Eltern habe ich wenig Mitgefühl, weder mit dem Vater noch mit der Mutter. Wie feige die doch war, traut sich kaum in Theos Zimmer und schickt dann Violet an den Ort, an dem er vermutlich zu finden ist.


    Ich denke mal, für alle Beteiligten ist der Selbstmord von Finch wie ein Hammerschlag vor die Brust. Und ich glaube schon, dass man dem ein oder anderen zugestehen kann, dass er damit wachgerüttelt wird und erkennt, wie falsch er gedacht und gehandelt hat. Ob Roamer jetzt wirklich Trauer empfindet, lasse ich mal dahingestellt. Aber die Möglichkeit, zu erkennen, dass Finch anders war, als er geglaubt hat und seine Handlungen und seine Sprüche falsch waren, die hat Roamer durchaus. Er ist ja noch jung und gerade bei den jungen Leuten denke ich, dass solch ein Tod in nächster Nähe so manchen zum umdenken bringen kann. Und wäre es besser gewesen, er wäre nicht zur Beerdigung gegangen oder er wäre dort gewesen ohne Anzeichen von Trauer. Nein, das kann ich mir so auch nicht vorstellen.


    Ähnlich geht es mir mit den Eltern von Finch. Dass seine Mutter Violet vorschickt passt ja genau zu ihrem anderen Verhalten. Wegschauen, verdrängen, jemand anderem den schwarzen Peter zuschieben. Die Eltern mag ich auch nicht und hier fällt es mir auch schwer, Mitgefühl zu empfinden, da ich denke, sie sind vor allem Schuld daran, dass Finch keine Hilfe bekommen hat.



    Ich bin fertig. Und das Ende macht mich nicht glücklich. Ich hasse Selbstmord. Und für mich ist klar, dass Finchs Tod kein Unfall war. Warum hat er das getan?


    Die Frage nach dem Warum stellt sich für mich so nicht. Ich habe ja schon mal in anderer Runde geschrieben, dass man als "gesunder" Mensch schwer nachvollziehen kann, warum ein psychisch Kranker Selbstmord begehen will/muss. Ich habe einen nahen Familienangehörigen, der dies wegen Depressionen auch machen wollte. Für mich ist Finch Selbstmord eine Folge seiner bipolaren Störung, die ihn die Welt in düsteren Farben sehen lässt. Er ist in ein tiefes Loch gefallen und sein innerer Schmerz war nur zu lindern, indem er in die Tiefe des Blauen Lochs hinunter ist. Leider kann die Liebe eines anderen Menschen so etwas nicht verhindern. Und auch nicht logisches Denken. Hier hilft tatsächlich NUR Therapie und Medikation.


    Deshalb ist für mich die Aussage des Buches, dass man sich professionelle Hilfe suchen muss und dass alle Menschen mit offenen Augen ihre Mitmenschen anschauen sollen und diesen im Bedarfsfall helfen sollen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    :lesen:





  • Ich habe bereits gestern die letzten Seiten gelesen, war aber danach noch nicht in der Lage wieder etwas zu schreiben, da mich das Buch sehr nachdenklich gemacht hat. Das Ende macht mich selbstverständlich auch nicht glücklich, jedoch finde ich es gut, dass das Thema psychische Erkrankung hier enttabuisiert wird und man hier vorgeführt bekommt, was geschehen kann, wenn Erkrankten nicht geholfen wird und das unmittelbare Umfeld die Augen davor verschließt, was direkt vor ihren Augen passiert.


    Mir hat am Ende gut gefallen, dass Violet zum Ende hin alleine die geplante Route abgefahren ist und ich fand es rührend, dass Theo überall seine Spuren zurückgelassen hat. Irgendwie war er dadurch noch präsent, was jedoch dazu geführt hat, dass der Abschnitt noch trauriger geworden ist. Jedoch hat mich überrascht, dass Violet relativ gut mit dem Tod von Theo zurecht gekommen ist. Vielleicht weil sie mittlerweile gelernt hat, dass das Leben irgendwie weitergehen muss?



    Richtig widerlich fand ich die Schüler auf der Beerdigung. Ehrlich, Roamer und Trauer? Wie heuchlerisch ist das denn?


    Die Szene bei der Beerdigung hat mir auch gar nicht gefallen. Aber das scheint häufig der Fall zu sein, dass die Menschen Trauer vorspielen. Es wäre schöner gewesen, wenn sie zu Lebzeiten entdeckt hätten, dass es einem mitten unter ihnen so schlecht ging und er Hilfe dringend benötigt hätte. Die Eltern von Theo taten mir schon Leid. Ich glaube, ihnen wurde da erst bewusst, dass sie durch ihr Verhalten nicht nur dafür gesorgt haben, dass Theo sich nicht an sie gewandt hat um Hilfe zu erhalten, sondern auch noch versucht hat es vor ihnen zu verheimlichen.



    Und Theos Familie... Kate und Decca tun mir leid, aber mit den Eltern habe ich wenig Mitgefühl, weder mit dem Vater noch mit der Mutter. Wie feige die doch war, traut sich kaum in Theos Zimmer und schickt dann Violet an den Ort, an dem er vermutlich zu finden ist.


    Aber das passt irgendwie ins Bild. Es hätte mich sehr gewundert, wenn die sonst so labile Mutter plötzlich in der Situation Stärke bewiesen hätte.
    Es wäre vermutlich schwer gewesen der Mutter zu beschreiben, wo genau sie nach Theo hätte suchen sollen, daher macht es schon Sinn, dass Violet sich auf die Suche begeben hat. Jedoch hätte man erwarten können, dass sie mitkommt oder irgendjemand anderes. Es ist glaube ich für jeden schwer, alleine einen geliebten Menschen tot aufzufinden.



    Die Eltern von Violet bestätigen am Ende doch meinen positiven Eindruck. Es braucht zwar ein bisschen Aufrütteln seitens ihrer Tochter, aber diese Familie steht letztlich doch zusammen, egal was einer von ihnen tut oder nicht tut.


    Mir haben die Eltern von Violet auch gut gefallen. So sollte es doch auch eigentlich in einer Familie sein. Man steht zusammen und unterstützt sich, wenn jemand aus der Familie benötigt. Sie haben so gehandelt, wie es Theos Eltern hätten tun sollen.

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30


  • Die Frage nach dem Warum stellt sich für mich so nicht. Ich habe ja schon mal in anderer Runde geschrieben, dass man als "gesunder" Mensch schwer nachvollziehen kann, warum ein psychisch Kranker Selbstmord begehen will/muss.


    Du hast sicher recht. Ich bin aber ein sehr logisch denkender und glücklicherweise auch ziemlich gesunder Mensch. Ich muss zugeben, dass ich mich da nicht hineinversetzen kann :redface:

    LG, Dani


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  • Du hast sicher recht. Ich bin aber ein sehr logisch denkender und glücklicherweise auch ziemlich gesunder Mensch. Ich muss zugeben, dass ich mich da nicht hineinversetzen kann :redface:


    Ich bin vor allem ein sehr optimistischer Mensch und kann es mir auch nur schwer erklären. Für mich ist es wirklich eine "Fehlfunktion" im Gehirn, die stärker ist als der Überlebensinstinkt des Menschen .

    :lesen:





  • Ja, so ist es wohl.


    Gut finde ich auch das Nachwort der Autorin, in dem sie beschreibt, wie groß immer noch der Unterschied in den Reaktionen ist, wenn jemand körperlich und jemand psychisch krank ist. Für das eine gibt es Mitleid, Beileid, Verständnis und Unterstützung, über das andere redet man lieber gar nicht...
    Ich hoffe für alle Betroffenen, dass es heute nicht mehr ganz so krass ist, sehe aber an meiner eigenen, spontan eher weniger verständnisvollen Reaktion, dass das wohl noch längst nicht gleichgestellt werden kann.

    LG, Dani


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  • Hallöchen zusammen :)


    Ich hatte mich ursprünglich auch für die Leserunde angemeldet, hatte das Buch dann aber früher zugeschickt bekommen, sodass ich mit dem Lesen nicht bis Januar warten konnte. Eigentlich wollte ich schon früher Kommentieren, doch da ich das Ende bereits kannte, fiel mir das schwer ohne zu spoilern.


    "All die verdammt perfekten Tage" konnte mich mit jeder Seite berühren und gerade das Ende empfand ich als authentisch. Zum Schluss habe ich Rotz und Wasser geheult...Die Bücher, bei welchen ich geweint habe, kann ich übrigens an einer Hand abzählen ;)


    Tja, die Mitschüler...das dürfte uns doch irgendwie allen bekannt vorkommen, oder?
    Ein Mensch stirbt und auf einmal sind alle unglaublich betroffen. Egal, ob sie mit dem Menschen befreundet waren oder ihm das Leben zur Hölle machten.


    Irgendwo gab es das Zitat: "Wenn mich jemand hätte retten können, wärst Du es gewesen". Dieses Zitat finde ich sehr wichtig. Oft geben sich die Hinterbliebenen die Schuld (oder Außenstehende denken "Na so glücklich können die also auch nicht gewesen sein"), dabei hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun.



    Die Frage nach dem Warum stellt sich für mich so nicht. Ich habe ja schon mal in anderer Runde geschrieben, dass man als "gesunder" Mensch schwer nachvollziehen kann, warum ein psychisch Kranker Selbstmord begehen will/muss.


    Das unterschreibe ich so. Tatsächlich kann der psychisch gesunde Mensch dieses "schwarze Loch" das Menschen mit Depressionen fühlen nicht nachvollziehen. Alles positive wird einfach gleichgültig. Es muss nicht einmal so sein, dass die betroffene Person zutiefst traurig ist (wie man an Finch ja sehr gut sieht). Vielmehr ist es ein Zustand vollkommener Gleichgültigkeit. Und wie schafft man es weiter zu leben, wenn doch sowieso nichts einen Sinn ergibt?

  • Ich bin auch durch mit diesem durch und durch schönem Buch. Und ich verwende hier den Begriff "schön" bewusst, weil ich das Buch tatsächlich schön fand. Natürlich ist die psychischer Erkrankung und der daraus resultierende Selbstmord nicht schön. Aber ich fand dieses Buch sehr philosophisch und poetisch. Finch Vergleiche, Zitate, sein Blickwinkel auf die Welt, die Menschen, die Natur, die Liebe, das alles hatte für mich sehr viel Poesie und Philosophie in sich.


    Stolz bin ich auch auf Violet. Wie sie es schafft nach diesem erneuten Schicksalsschlag weiter zu leben. Und diesmal lebt sie tatsächlich weiter und erstarrt nicht in ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen. Natürlich hat sie diese Gefühle, aber über seinen Tod hinaus schafft Finch es, sie weiterhin am Leben zu halten. Ein bisschen braucht Violet um die SMS von Finch zu deuten und die letzten Wanderungen alleine zu gehen. Ich fand es so rührend, dass und welche Hinweise Finch auf seine Besuche hinterlassen hat. Das wird Violet sicherlich helfen.


    Die Familie von Finch kann einem eigentlich nur leid tun. Sie bräuchten dringend alle Hilfe, ob in Form einer Familientherapie oder Einzeltherapien kann ich nicht beurteilen. Dafür müssten sie sich aber erst einmal eingestehen, dass sie Hilfe benötigen und das wird nicht so sein.


    Zu Roamer: Ich glaube ja, dass er weint und trauert aus Schuldgefühlen heraus. In irgendeinem Abschnitt sagt Finch doch, dass er früher mit Roamer befreundet war, bis er ihm von seinen dunklen, "komischen" Gefühlen berichtet und ihn fragt, ob Roamer das auch kennt. Danach nennt Roamer ihn nur noch "Freak" und die Freundschaft ist beendet. Vielleicht wünsche ich mir auch nur, dass dies Roamers Gefühle sind.


    Die Anmerkung der Autorin mit den Adressen am Ende des Buches fand ich sehr gut und passend und man kann nur hoffen, dass der ein oder andere Betroffene es schafft, sich rechtzeitig Hilfe zu holen.

  • Es ist ein sehr trauriges Ende und auch wenn man weiß, dass das Buch ein sehr ernstes Thema behandelt und auch schon vorher auf Selbstmord hindeutet, hofft man bis zum Schluss, dass es anders kommt. Und ich konnte das Buch nicht lesen ohne zu weinen :(


    Gerade für Violet ist das schwer, weil sie wieder einen Menschen verloren hat, der ihr sehr viel bedeutet hat. Und bei ihr wie auch bei Emry die Frage der Schuld auftaucht. Was wäre wenn? Hätte... Aber sowas hat in solchen Fällen keinen Sinn.


    Was wirklich heuchlerisch ist, dass keiner einen Selbstmord akzeptieren will, obwohl das für mich auch eindeutig ist. Noch schlimmer sind die Eltern und die Schüler, die um ihren "geliebten Finch" trauern. Bei soviel Falschheit wird mir richtig schlecht!


    Was mir wirklich gut gefallen hat, ist Violets gesamte Letzte Wanderung und das Nachwort, das haben der Geschichte nochmal einen schönen Ausklang gegeben und hilft dabei das Geschehen zu verarbeiten.
    Was ich auch faszinierend finde, ist dass ein paar Sehenswürdigkeiten echt sind, das macht für mich vor allem den Reiz aus, sollte ich mal in Indiana sein, diese Ziele ebenfalls zu erwandern!

    Liebe Grüße<br />Sara


  • Ich finde, sie war sehr mutig. Ich wäre in den Teich nicht getaucht! Weder, um Finch zu suchen noch das eine Mal später.


    Ja da schließe ich mich dir an, ich würde auch nie wieder in diesen See gehen.




    Ich bin auch durch mit diesem durch und durch schönem Buch. Und ich verwende hier den Begriff "schön" bewusst, weil ich das Buch tatsächlich schön fand. Natürlich ist die psychischer Erkrankung und der daraus resultierende Selbstmord nicht schön. Aber ich fand dieses Buch sehr philosophisch und poetisch. Finch Vergleiche, Zitate, sein Blickwinkel auf die Welt, die Menschen, die Natur, die Liebe, das alles hatte für mich sehr viel Poesie und Philosophie in sich.


    In dieser Hinsicht kann ich mich dir nur anschließen! Das Buch ist unglaublich traurig aber auch in gleichem Maße bezaubernd, und hat mich sehr berührt.



    Ich finde es auch sehr gut, dass die Autorin sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat und auch das Buch so ausgegangen ist, wie es ausging. Ich weiß aus meinem persönlichen Umfeld, dass es öfter zu Selbstmorden kommt als man denkt und auch das "totschweigen" und die Tabuisierung danach ist keine Seltenheit, was wirklich traurig ist.

    Liebe Grüße<br />Sara

  • Ich habe das Buch jetzt auch zu ende gelesen. Ich bin ziemlich .... sprachlos ... traurig ....


    Es deutet ja schon frühzeitig auf einen Selbstmord hin, aber trotzdem hat ein winzig kleiner Teil von mir immernoch gehofft, dass Violet Finch noch rechtzeitig findet.


    Ja über die Schüler auf der Beerdigung und auch bei dem "Schrein" in der Schule habe ich mich auch geärgert. Aber vielleicht ist es ja auch so, dass es den einen oder anderen doch wachgerüttlet hat. Traurig ist nur, dass es immer erst zum schlimmsten kommen muss, bevor sich etwas ändert.


    Ich finde es toll, wie Violet es schafft, mit dem Tod von Finch fertig zu werden. Ihre letzte Wanderung hat mir auch sehr gut gefallen. Es hat geholfen, den Schock zu überwinden und der Geschichte einen harmonischen Ausklang gegeben. Glücklich bin ich aber über das Ende auch nicht. Aber na ja im wahren Leben gibt es auch nicht immer ein Happy End.


    Das Nachwort der Autorin hat mir auch gut gefallen. Es hilft auch zu verstehen, warum sie dieses Buch geschrieben hat. Ich hoffe, dass es auch vielen Menschen helfen kann.


    Ich selbst habe Erfahrungen mit Depressionen. Meine Oma war im Alter manisch Depressiv und hat auch versucht, sich umzubringen. Meine Mutter hat Depressionen, die aber behandelt werden. Mit Hilfe der Medikamente und einer entsprechenden Therapie in eine Klinik geht es ihr gut und sie kaommt mit dieser Erkrankung gut zurecht. Aber bis es soweit war, war es für uns alle ein langer und teilweise schwieriger Weg. Ich selbst war auch eine Zeit lang in einer Tagesklinik, weil ich psychich von meinem ehemalige Chef "kaputtgespielt" (gemobbt) wurde. Ich weiß daher aus eigener Erfahrung, wie schnell man in ein dunkles Loch fallen kann und wie schwer es ist, da wieder herauszukommen. Ich habe zu dieser Zeit durchaus mit dem Gedanken gespielt, mit meinem Auto gegen einen Baum zu fahren. Was mich abgehalten hat war der Gedanke an meine kleine, damals 5jährige Tochter.

    Liebe Grüße Andrea "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat."(Helen Hayes)

  • Danke anschu74, dass du so freizügig hier geschrieben hast. Ich empfinde das durchaus nicht als Selbstverständlichkeit :knuddel:


  • In dieser Hinsicht kann ich mich dir nur anschließen! Das Buch ist unglaublich traurig aber auch in gleichem Maße bezaubernd, und hat mich sehr berührt.


    Da bin ich ganz bei euch und eurer Meinung.



    Ich finde es auch sehr gut, dass die Autorin sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat und auch das Buch so ausgegangen ist, wie es ausging. Ich weiß aus meinem persönlichen Umfeld, dass es öfter zu Selbstmorden kommt als man denkt und auch das "totschweigen" und die Tabuisierung danach ist keine Seltenheit, was wirklich traurig ist.


    Das kenne ich aus meinem Umfeld leider auch. Es ist hart und sooo verdammt schwer nachzuvollziehen.
    Aber ich find es auch toll und mutig von der Autorin dieses Thema aufzugreifen und zu "Enttabuiesieren".

    Liebe Grüße Andrea "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat."(Helen Hayes)


  • Danke anschu74, dass du so freizügig hier geschrieben hast. Ich empfinde das durchaus nicht als Selbstverständlichkeit :knuddel:


    Danke claire :bussi:
    In der Zwischenzeit kann ich problemlos darüber reden. Es hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin. Es hatte auch Gutes. Man darf so viel über sich selbst lernen. Vor allem darüber, was man wirklich will und was nicht.

    Liebe Grüße Andrea "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat."(Helen Hayes)

  • Hatte das Buch gestern zwar schon durch, musste es aber ein wenig setzen lassen. Der letzte Leseabschnitt war für mich schon sehr emotional. Ich bin alles andere als glücklich mit diesem Ende, aber ich habe eigentlich von Anfang an geahnt, dass es so kommen wird!


    Mir tut es so leid um Finch und dass Violet ihn nicht ins Leben zurückholen konnte, aber wie gesagt es war für mich eigentlich vorhersehbar. Auch Violet tut mir richtig leid, auch wenn sie gefasst scheint... erst verliert sie ihre Schwester und dann ihren Freund. Zwei so große Verluste in so kurzer Zeit, sind nicht beneidenswert.


    Die Seiten nach dem Tod von Finch hätten für mich kürzer sein können... die haben sich etwas gezogen... ok, Violet hat dann noch alle Orte aufgesucht, die noch offen waren... und die Beerdigung... die will ich gar nicht erwähnen, die fand ich schlimm!


    Alles in allem hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen, auch wenn mich der Schluss nicht glücklich gemacht hat, aber nicht jede Geschichte hat ein Happy End. So ist nun leider mal das Leben :(


    Danke für die tolle Runde mit euch! Hat mir sehr viel Spaß gemacht!

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • Ich hoffe, dass die Autorin mit dem Buch einige "Betroffene" davon überzeugen kann, dass man sich Hilfe holen sollte und alleine nicht klar kommt! Wobei ich wirklich der Meinung bin, dass es schwierig ist solche Erkrankungen selber bei sich festzustellen und dann auch noch adäquat zu handeln :(

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • Ich habe heute früh den letzten Abschnitt gelesen und ich bin regelrecht geplättet, denn der Selbstmord von Finch lässt mich einfach nur geschockt zurück. Es ist das Eine zu denken, dass derjenige stirbt, aber etwas ganz anderes, wenn es dann doch passiert.


    Suizid ist eine ganz komische Sache, die wohl nur diejenigen verstehen, die so verzweifelt sind, dass sie glauben, dass nur der Tod sie erlösen kann.


    Gut gefallen hat mir, dass Violet auch ohne ihn weitermacht. Ich weiß nicht, ob ich das an ihrer Stelle geschafft hätte.


    Die Beerdigung war echt hart zu lesen. Haben die Kids nun gemerkt, was sie eigentlich angestellt haben und trauern deswegen oder ist das alles nur Show? Irgendwie mag ich Roamer nicht abkaufen, dass er traurig ist.

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)


  • Gut finde ich auch das Nachwort der Autorin, in dem sie beschreibt, wie groß immer noch der Unterschied in den Reaktionen ist, wenn jemand körperlich und jemand psychisch krank ist. Für das eine gibt es Mitleid, Beileid, Verständnis und Unterstützung, über das andere redet man lieber gar nicht...
    Ich hoffe für alle Betroffenen, dass es heute nicht mehr ganz so krass ist, sehe aber an meiner eigenen, spontan eher weniger verständnisvollen Reaktion, dass das wohl noch längst nicht gleichgestellt werden kann.


    Ich mag euch nicht enttäuschen, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das auch heute immer noch klein geredet wird. Wir haben in der Familie auch einen Fall von schwerer Depression und derjenige hatte auch den Gedanken, dass Suizid die einzige Lösung sei, nur könne er das seiner Frau nicht antun und habe es deswegen dann nicht getan. Eins weiß ich gewiss: hätte seine Frau ihm nicht beigestanden, sondern ihn verlassen, dann würde er nicht mehr unter uns weilen, denn man braucht jede Menge Beistand. Mittlerweile ist derjenige mittels Medikamenten gut eingestellt und kann wieder ein normales Leben leben. Oft werden ja Depressionen und Co viel zu spät erkannt, denn wer denkt daran, dass wenn man schlecht schlafen kann, da mehr dahinter steckt?


    Ich denke die meisten Menschen verstehen Krankheiten besser, die man sehen kann. Bei einem gebrochenen Bein sieht man, dass derjenige Schmerzen haben muss, aber wenn es im Kopf nicht richtig läuft, dann sieht keiner die Tortouren, die derjenige erleiden muss.

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