Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Autorin: Cynthia Hand
Titel: Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks
Erscheinungsdatum: 10.09.2015
Verlag: HarperCollins
[hr]
Klappentext:
Es war der zwanzigste Dezember. Hinter mir lagen genau sechs Monate mit Steven. 183 Tage voller Küsse, bevor die Gleichung sich änderte. Unwiderruflich. Das letzte Mal, dass Lexie glücklich war, war davor. Als sie einen wunderbaren Freund hatte, den Traum, Mathematik zu studieren, und einen Bruder. Tyler. Nun ist sie für die anderen nicht mehr das Zahlengenie, sondern nur noch das Mädchen, dessen Bruder sich umgebracht hat. Um mit der Trauer fertigzuwerden, beginnt Lexie, ihre Gefühle aufzuschreiben. Doch leider ist das Leben keine Gleichung, sonst könnte sie die quälende Ungewissheit auflösen: Tyler hat ihr vor seinem Tod eine SMS geschickt, die sie nicht beachtet hat. Hätte sie alles ändern können? Der Gedanke verfolgt Lexie wie ein Schatten. Bis sie erfährt, was es braucht, um ihr Glück wahrscheinlicher zu machen.
[hr]
Meine Meinung:
„Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks“ erzählt von der 18jährigen Alexis, deren Bruder Tyler Selbstmord begangen hat. Als Leser begleitet man Alexis beim Umgang mit dieser schwierigen Situation, ihrer Trauer und den Schuldgefühlen und erfährt außerdem von ihrer Vorliebe für Mathematik, der Scheidung ihrer Eltern und dem alltäglichen Leben eines amerikanischen Teenagers.
Der Schreibstil von Cynthia Hand war für mich zunächst etwas gewöhnungsbedürftig – das Buch ist geprägt von sehr kurzen Sätzen, was wohl Alexis‘ Tagebuchstil darstellen soll. Ich selbst hatte dadurch jedoch Probleme, mich emotional auf die Geschichte einzulassen. Es war nicht schwierig, die Geschichte zu verstehen; aber schwierig, in der Geschichte zu versinken.
Eine Stärke des Buches ist für mich die Protagonistin Alexis. Da man das Buch aus ihrer Sicht liest (Ich-Perspektive), lernt man sie mit all ihren Facetten und Wesenszügen kennen. Alexis wirkt immer wie ein realer Mensch und nicht wie eine eindimensionale Romanfigur. Man merkt, wie schwer es ihr fällt, von ihrem Bruder Abschied zu nehmen und wie sie gleichzeitig dennoch selbst weiterleben und in die Zukunft schauen muss.
Im Nachwort erwähnt die Autorin, dass ihr eigener Bruder Suizid begangen hat. Auch wenn sie darauf hinweist, dass es ansonsten keine Parallelen zu ihrem Leben gibt, denke ich doch, dass sie sich gerade durch diesen Schicksalsschlag besonders gut mit ihrer Hauptfigur identifizieren konnte.
Irgendwann driftet die Geschichte etwas ins Paranormale ab – Alexis riecht mehrfach das Parfüm ihres Bruder oder sieht ihn sogar als Erscheinung vor sich. Soll sie für Tyler noch etwas auf der Erde erledigen? Diese Wendung verwirrte mich, da ich etwas ganz anderes von dem Buch erwartet hätte.
Plötzlich bringt sich auch noch ein Freund von Tyler um, und man fragt sie, ob die zwei sich etwa abgesprochen haben. Ebenso wie die „Geister“-Geschichte wird auch diese Frage im Buch nicht aufgelöst.
Das Buch erzählt davon, wie man mit dem Tod eines nahen Menschen umgehen kann; schildert Trauerstufen und berichtet gleichzeitig von einer kaputten Familie, in der jeder versucht, mit der Trennung der Eltern fertig zu werden und daran scheitert. Ein Jugendbuch über ein sehr emotionales Thema, leider haben diese Emotionen mich nicht erreicht.