Preis der Leipziger Buchmesse 2016

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  • Der Preis der Leipziger Buchmesse. Mir sagt glaube ich keiner der Namen etwas. Aber ich komme zum Schluss, dass Frauen zwar nicht so gut schreiben können, dafür aber umso besser übersetzen:


    Preis der Leipziger Buchmesse (Nominierungen)


    Grüßle
    Suse


    EDIT: Jahreszahl eingefügt. LG, Saltanah

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()


  • Der Preis der Leipziger Buchmesse. Mir sagt glaube ich keiner der Namen etwas. Aber ich komme zum Schluss, dass Frauen zwar nicht so gut schreiben können, dafür aber umso besser übersetzen:


    Preis der Leipziger Buchmesse (Nominierungen)


    Grüßle
    Suse


    Danke, Suse, für den Link.


    Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil keines der Bücher aus dem Bereich Belletristik bereits erschienen ist. Mit anderen Worten - kein einziger Titel des Herbstes dabei, sondern nur Frühjahrsbücher. Die beiden ersten erscheinen am 25. und 26. Februar. In die Romane will ich auf jeden Fall hereinlesen, aber da werde ich mich wohl noch etwas gedulden müssen. Inhaltlich sieht die Liste aber nicht schlecht aus, finde ich.


    Guntram Vesper ist ja seit langem bekannt, Heinz Strunk habe ich auch schon einmal gehört.


    Das Buch von Roland Schimmelpfennig erinnert mich in der Beschreibung etwas an Sasa Stanisic, bei ihm war eine Füchsin die heimliche Hauptfigur, die die Lebensschicksale verband, bei Schimmelpfennig ist es nun ein Wolf. Die Verbindung zu Stanisic kann aber nur eine Empfehlung sein, insofern interessiert mich dieses Buch schon sehr.


    Die Füchsin kommt dann ja auch vor, allerdings im Titel von Nis-Momme Stockmanns Roman. Mit diesem Buch und Guntram Vespers opus magnum sind dann ja auch zwei echte Brummer dabei. Über 1000 Seiten Vesper, ob ich das bis zur Preisverleihung schaffe???


    Und mit Marion Poschmann ist wieder eine Lyrikerin dabei. Zwar für mich nicht interessant, aber dem Genre gönne ich die Aufmerksamkeit!


    In der Jury saßen übrigens überwiegend Frauen. Denen scheint der Geschlechterproporz bei den Nominierungen nicht so wichtig gewesen zu sein...

    Einmal editiert, zuletzt von Tomke ()


  • In der Jury saßen übrigens überwiegend Frauen. Denen scheint der Geschlechterproporz bei den Nominierungen nicht so wichtig gewesen zu sein...


    Wie in allen bisherigen Preisverleihungen übrigens ebenso. Da war das Verhältnis der Nominierten nahezu identisch. Also können Frauen wohl nicht so gut schreiben :zwinker:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Also können Frauen wohl nicht so gut schreiben :zwinker:


    Ohne Ironie: Man müsste sich zunächst mal anschauen, wie viel Prozent der Neuerscheinungen von Frauen stammen. Vielleicht wird da schon vorsortiert.


    In der Suhrkamp Vorschau (Neuerscheinungen Belletristik national + international) sind übrigens 18 Titel vermerkt. 9 von Männern und 9 von Frauen. Also am Verlagsprogramm liegt es dann wohl eher nicht. Bei nur 5 Nominierungen kann man m.E. nicht noch auf das Geschlechterverhältnis schauen. Bei einer Liste von 20 Büchern müssten aber 8 - 12 Frauen dabei sein. Habe gerade mal in der Longlist 2015 Deutscher Buchpreis geschaut: 8 Frauen.

  • Ohne Ironie: Man müsste sich zunächst mal anschauen, wie viel Prozent der Neuerscheinungen von Frauen stammen. Vielleicht wird da schon vorsortiert.


    In der Suhrkamp Vorschau (Neuerscheinungen Belletristik national + international) sind übrigens 18 Titel vermerkt. 9 von Männern und 9 von Frauen. Also am Verlagsprogramm liegt es dann wohl eher nicht. Bei nur 5 Nominierungen kann man m.E. nicht noch auf das Geschlechterverhältnis schauen. Bei einer Liste von 20 Büchern müssten aber 8 - 12 Frauen dabei sein. Habe gerade mal in der Longlist 2015 Deutscher Buchpreis geschaut: 8 Frauen.


    Wenn man über alle Kategorien schaut, sind ein Drittel der Nominierten Frauen.
    Aber eben nur eine bei der Belletristik und vier bei den Übersetzerinnen. Schon seltsam.
    Ich könnte jetzt allerdings auch nicht sagen, welche Romane von Frauen ich auf der Liste hätte sehen wollen. Ist ja auch irgendwie blöd, weil man die Bücher des Frühjahrs eben noch nicht kennt. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Tomke ()


  • Wenn man über alle Kategorien schaut, sind ein Drittel der Nominierten Frauen.
    Aber eben nur eine bei den Belletristik und vier bei den Übersetzerinnen. Schon seltsam.


    Das Verhältnis ist ähnlich in den vergangenen Jahren ;)

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Oh doch, eine fällt mir ein: Anna Katharina Hahn. :sauer:

  • Wurde in dem Beitrag nicht auch erwähnt, dass die Autoren/Verlage sich bewerben mussten?! Vielleicht liegt es auch daran, dass entweder die Autorinnen sich nicht eingesetzt haben, damit ihr Buch an dem Wettbewerb teilnimmt bzw. in den Verlagen schon eine Vorauswahl aus welchen Grüden auch immer vorgenommen wurde.

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30


  • Wurde in dem Beitrag nicht auch erwähnt, dass die Autoren/Verlage sich bewerben mussten?! Vielleicht liegt es auch daran, dass entweder die Autorinnen sich nicht eingesetzt haben, damit ihr Buch an dem Wettbewerb teilnimmt bzw. in den Verlagen schon eine Vorauswahl aus welchen Grüden auch immer vorgenommen wurde.


    Ja, m. W. reichen die Verlage die Titel ein. Nicht die Autorinnen/Autoren. Die Vorauswahl wird also schon bei den Verlagen getroffen.

  • Ein Buch ist mir sofort ins Auge gesprungen. Das Sachbuch über Georg Forster. Seine Entdeckungsreisen hab ich mir schon zum lesen bereit gelegt.

  • Wenn man über alle Kategorien schaut, sind ein Drittel der Nominierten Frauen.


    Beim Sachbuch sind Frauen natürlich schwächer vertreten. Das verwundert mich nicht. Die Professorinnen-Anteil ist in vielen Fächern sehr klein.

  • Da die Titel aus der Kategorie Belletristik noch nicht erschienen sind, fange ich mit einer Übersetzung an:


    Michail Ossorgin, Eine Straße in Moskau.


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    Obwohl ein Nachdruck aus der Anderen Bibliothek, ist das Buch durchaus schön gestaltet und herstellerisch sehr ansprechend (da gab es ja auch mal andere Zeiten...)


    Bisher bin ich sehr angetan, sowohl von der Handlung wie auch vom Erzählton und vom Stil der Übersetzung.

  • Bei mir steht ja die Originalausgabe der Anderen Bibliothek im Regal. Deutlich teurer, aber ich bin bibliophil :winken:


  • Bei mir steht ja die Originalausgabe der Anderen Bibliothek im Regal. Deutlich teurer, aber ich bin bibliophil :winken:


    Schon in Ordnung, es kann ja nicht jeder etwas für Frauen übrig haben... :breitgrins: :zwinker:


    Aber im Ernst: Die ist bestimmt extrem schön. Läuft da der Stadtplan über das gesamte Cover? Bei mir ist der nur auf dem Buchrücken.


    Allerdings hat mich etwas irritiert, dass im Impressum des Buches nirgendwo der russ. Originaltitel zu finden ist. Das ist doch eigentlich verlegerischer Standard.
    Hast Du die Reihe abonniert?

  • Nein, abonniert habe ich sie nicht. Ich denke, ich kaufe im Jahr so zwischen 2 und 5 Titel. Ich schau mal heute Abend rein, wie meine Ausgabe genau gemacht ist.


    Gruß, Thomas

  • Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Chance, bei einem der Preise in die engere Auswahl zu kommen, ist angesichts der vielen Novitäten nicht so groß, als dass man da so strategisch denken könnte. Allerdings haben Bücher, die beim Leipziger Preis nominiert wurden, kaum eine Chance, es beim Deutschen Buchpreis dann noch weit zu bringen. Bestenfalls noch auf die Longlist werden sie es dort schaffen.

  • Der Roman von Michail Ossorgin (Eine Straße in Moskau) hat mir ausgezeichnet gefallen. Den Autor kannte ich bis dahin noch gar nicht und ich muss sagen: für mich eine echte Entdeckung!


    Als nächstes werde ich nun den Roman 'Der Fuchs' von Nis-Momme Stockmann lesen, dessen Erscheinungstermin wegen der Nominierung offenbar vorgezogen wurde. Mein Buchhändler hatte ihn jedenfalls gestern schon da.

  • Puh, nach 50 Seiten war ich kurz vor dem Aufgeben, nun habe ich 150 Seiten geschafft. Nicht untypisch für einen Debutroman, aber trotzdem anstrengend: Der Autor will einfach zu viel. Die Sprache ist überladen mit Metaphern, zu viele gewollte philosophische Anspielungen und Exkurse, ständig wechselnde Sprachebenen zwischen Jugendjargon und Bildungswortschatz. "Scheiße" und "Fresse" im gleichen Atemzug wie 'luzide' oder ähnliche jugenduntypische Begriffe - das finde ich sehr gewöhnungsbedürftig. Zudem werden Neologismen gebraucht, die noch weniger zu den handelnden Personen passen. Kein Elfjähriger findet einen Schnurrbart 'daliesk' oder fürchtet sich davor, zu 'homochromisieren' (also farblos resp. einfarbig zu werden). Auf dieser Ebene finde ich das Buch überambitioniert und nervig. Ich habe den Eindruck: der Autor traut seiner Geschichte nicht, daher überfrachtet er den Text mit Ballast, den kein Mensch braucht. Man muss drüber weg lesen.


    Was er mit der Handlung will? Da muss ich noch ein bisschen weiterlesen.
    Es beginnt in einer Flutszene (ja, ja, panta rhei...) da treibt ein Fernglas vorbei, das für den Erzähler zum Erinnerungsanker wird (wir denken an die Madeleines im Tee) und er blickt zurück auf Erlebnisse, die bereits mit seiner Kindheit beginnen. Plötzlich sind wir in jugendlichen Verfolgungsjagden, in denen die asozialen Brutalos des Dorfes die eher schwächeren Kinder verfolgen, der Erzähler trifft ein geheimnisvolles Mädchen, aber wir bekommen auch schon mit: etwas ist seltsam. Es tauchen Leichen auf, dazu seltsame, immer wiederkehrende Zeichen. Elemente einer Zeitreise tauchen auf. Dann wieder kommt ein Kapitel, in dem mythologische Erzählungen transportiert werden. Insgesamt etwas verwirrend.