Ruth Ware - Im dunklen, dunklen Wald/In a Dark, Dark Wood

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    Warum wurde Nora eingeladen?
    Eine Frau rennt durch den Wald. Sie will unbedingt die Straße erreichen um den Wagen anzuhalten….
    Nora ist im Krankenhaus. Sie weiß nicht was passiert ist. Man sagt ihr, sie habe einen Autounfall gehabt…
    Clare Cavendish wollte ihren Junggesellinnenabschied feiern. Ihre derzeit beste Freundin Floh war dabei, dies zu organisieren. Auch Nora war eingeladen, obwohl sie mit Clare seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hatte…..
    Als Nora den Namen einer anderen Freundin – Nina da Souza – als ebenfalls eingeladen las, meldete sie sich bei dieser und die beiden beschlossen, nach langem Überlegen, die Einladung anzunehmen. Doch Nora überlegte immer noch, was Clare veranlasst haben könnte, sie einzuladen…..
    In dem Haus von Flohs Tante, mitten im Wald, sollte die Feier stattfinden. Es wurde getrunken, und einmal sogar Drogen genommen, was Nora nicht recht war. Allerdings wollte sie auch kein Spielverderber sein…
    An der Wand hing ein Gewehr das, lt. Angaben von Floh, mit Platzpatronen geladen war. Ihre Tante würde damit Kaninchen verscheuchen…..
    Doch am zweiten Abend ging alles ganz entsetzlich schief, denn sie hörten Schritte im Haus….
    Wer ist die Frau, die durch den Wald rennt? Warum muss sie einen bestimmten Wagen anhalten? Was ist mit Nora passiert, dass sie im Krankenhaus gelandet ist? Kann sie sich nicht mehr erinnern? Warum hat Clare Nora eingeladen? Was hat sie dazu veranlasst? Warum hat Nora bezüglich der Drogen nachgegeben? Kann man mit Platzpatronen Kaninchen verscheuchen? Wer war in das Haus gekommen? Wessen Schritte hatten sie gehört? Und was taten sie dagegen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung.
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Ich war auch schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Der Anfang des Buches war spannend, doch dann kam die Einladung und die Ankunft in dem Haus. In der ersten Hälfte, nein eigentlich in den ersten drei Fünfteln des Buches wird erzählt, was die fünf Frauen und der eine Mann im Haus so gemacht haben. Es wird alles aus Noras Sicht erzählt. Das hat sich leider etwas gezogen, weniger lang wäre besser gewesen. Erst in den letzten beiden Fünfteln wurde das Buch wieder spannend. Irgendwann kam mir auch der Verdacht, wer der Mörder war. Vorher konnte ich mir das nicht vorstellen. Doch ab diesem Zeitpunkt wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ja es hatte den Vorspann gebraucht, aber er hätte nicht so ewig lang sein müssen. Dazwischen kam immer wieder ein Kapitel aus dem Krankenhaus, wo Nora mit ihren nicht vorhandenen Erinnerungen kämpfte. Da mir das Buch am Ende noch sehr gut gefallen hat, mir aber der Teil davor einfach zu lang war, gebe ich drei Sterne, denn die zwei Fünftel Spannung haben es nicht herausgerissen.


    Titel angepasst. LG, Valentine

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Auf der Suche nach der Wahrheit
    Als die sechsundzwanzigjährige Leonora, genannt Nora, unverhofft von einer Freundin ihrer ehemaligen Schulfreundin Clare zu deren Junggesellinnenabschied eingeladen wird, ist diese zunächst völlig verblüfft, denn sie hat schon seit zehn Jahren nichts mehr von Clare gehört. Gemeinsam mit Nina, einer weiteren Freundin aus Schultagen, beschließt sie, an der Party teilzunehmen, denn sie ist durchaus neugierig, warum sie eingeladen ist. Geplant ist ein Wochenende in Northumberland in einer einsam gelegenen Waldhütte. Dort angekommen lernen sie Flo kennen, Clares neue beste Freundin, die das komplette Wochenende schon durchgeplant hat. Alles nimmt seinen Lauf und das Wochenende plätschert nur vor sich hin und keiner hat so richtig Lust, bis dann etwas geschieht, was keiner geahnt hat.
    Meine Meinung:
    Irgendwie hatte ich mir das Buch ein wenig anders vorgestellt, wobei es durchaus gut und flüssig geschrieben wurde. Allerdings kommt die Geschichte nur langsam in Schwung und ich fragte mich immer mal wieder, wozu das ganze Geplänkel denn gut sein sollte. Denn der komplette Junggesellinnenabschied mutet eher wie ein Kindergeburtstag mit Alkohol und Drogen an. Dadurch hatte ich allerdings sehr gute Gelegenheit, die einzelnen Charaktere kennenzulernen, aber richtig einschätzen konnte ich sie alle nicht. Genau das ist auch das, was diesen Thriller dann wieder durchaus spannnend werden läßt, denn während des Lesens kreisten mir permanent Fragen im Kopf herum, wozu jetzt was und wie gemacht wurde, was ist wirklich in der Vergangenheit passiert? Warum haben Clare und Nora sich überworfen? Wer ist diese Flo, die Clare imitiert und so gar nicht zu der jungen Frau zu passen scheint? Dabei bekommt man durch die Autorin nur immer wieder winzig kleine Puzzleteile als Antwort zugeworfen, die dann eine Frage beantworten und gleich drei neue entstehen lassen. Auch viele kleine Wendungen im Geschehen ließen mich immer wieder innehalten und überlegen. Der komplette Thriller ist somit eher ein geschicktes Psychospielchen, hinter dessen Lösung ich tatsächlich erst ganz am Ende kam. Sprachlich konnte mich das Buch völlig überzeugen, denn es ist gut verständlich, ohne viele Schnörkel. Das Spannungslevel oder besser noch die actionreiche Handlung war zunächst sehr flach gehalten, trotzdem wollte ich unbedingt wissen, was denn da wirklich passiert ist. Die Autorin versteht es auch sehr gut, eine prickelnde Atmosphäre zu erzeugen, denn bei einem Ereignis im Haus hatte ich absolute Gänsehaut. Das ganze Setting war für mich überaus präsent, denn ich konnte schon sehr gut dieses einsame Haus im Wald vor mir sehen, genauso wie alle Personen. Erzählt wird das Ganze aus Noras Sicht, beginnend in der Gegenwart, in der sie in einem Krankenhaus zu sich kommt, erlebt man das Geschehen durch ihre Erinnerungen. Doch diese Erinnerungen sind getrübt, da Nora durch einen Unfall ihr Gedächtnis zum Teil verloren hat. So hatte ich, genau wie Nora immer nur Bruchstücke des Geschehens, die ich zusammensetzen musste. Besonders geschickt ausgefeilt fand ich die einzelnen Charaktere, von denen jeder Einzelne undurchschaubar blieb und jeder etwas zu verheimlichen hatte. Sei es Nora, Clare oder Flo, jeder von ihnen brachte mich zum Grübeln und je mehr ich versuchte, sie zu verstehen, desto undurchdringlicher wurden sie. Nora machte auf mich zunächst noch den normalsten Eindruck, wobei ich auch bei ihr lange Miträtseln musste, was so Schreckliches passiert ist. Clare ist eine Person mit einem sehr großen Geltungsbedürfnis, die schon als Teenager extrem geschickt darin war, andere Personen zu manipulieren. Flo, die Organisatorin, machte einen völlig gestörten Eindruck und ich musste häufiger den Kopf schütteln. Nina mit ihrer sarkastischen Ader war mir gleich von Beginn an sympathisch. Tom und Melanie bleiben die Randfiguren, die zwar ein wenig Leben abbekommen, aber blass bleiben, was der Geschichte aber keinen Abbruch tut. Aber gerade durch diese Charaktere wurde alles ein Verwirrspiel, das mich im Endeffekt wirklich beeindrucken konnte. Denn die Auflösung kommt wirklich erst am Schluss und man hat zwar immer wieder zwischendurch den Eindruck, ah ja, jetzt hab ich es und doch kommt es wieder anders.
    Mein Fazit:
    Sprachlich sehr gut und auch durchweg flüssig zu lesen hat mir dieser Thriller im Gesamtbild sehr gut gefallen. Leider dauert es einfach zu lange, bis sich wirklich was tut rein von der Action her gesehen. Trotzdem musste ich beim Lesen aufmerksam bleiben, denn die kleinen Puzzlestückchen, die man zugeworfen bekommt, machen diesen Thriller erst aus und die sollte man auch nicht verpassen. Somit fand ich es durchweg unterhaltsam, nur einfach etwas langatmig, wobei Wendungen innerhalb des Geschehens und geschickt ausgefeilte Charaktere der Geschichte Leben verpassen. Wer einen Thriller bevorzugt, bei dem das Blut aus den Seiten tropft und bei dem man vor Anspannung die Zehen in das Sofa bohrt, der ist hier nicht richtig. Wer aber clever ausgearbeitete Charaktere sucht und Psychospielchen mag, der wird hier durchaus gut bedient. Für mich persönlich war das Geschehen in der Hütte ein kleines bisschen zu lang, wobei es durchaus perfekt wiedergibt, wie es den Charakteren dort ging und ich konnte mich dadurch auch sehr gut in Nora versetzen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung an alle, die gerne Geheimnissen auf der Spur gehen und kleine Rätsel und Verwirrspiele lieben.


    4ratten

    Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele

  • Meine Meinung


    *Im dunklen dunklen Wald* ist das Debüt von Ruth Ware und ich wünsche mir auf alle Fälle weitere Bücher von ihr, denn dieser (Psycho?)-Thriller hat mir sehr gut gefallen.
    Ich schreibe Psycho extra in Klammern, da es vom Verlag aus als Thriller deklariert ist, aber ich finde schon, das sich vieles im psychologischen Bereich der teilnehmenden Personen abspielt.
    Von Anfang bis Ende schweben dunkle Wolken über der ganzen Geschichte, die sich auch nicht verziehen, sondern dadurch entsteht eine beklemmende, anziehende, gruselige und ängstliche Atmosphäre beim Lesen. Das ist der Autorin sehr gut gelungen.
    Zudem sind die Charaktere, bis auf Nora, sehr oberflächlich und teilweise nur angerissen vorgestellt, aber sie kamen mir so eigenartig und komisch rüber, das mir das auch reichte. Ich meine das nicht im negativen Sinne, sondern so, das die wenigen detaillierten Beschreibungen ausreichten um die Personen sofort einschätzen zu können. Nora lässt tiefer in sich blicken, sie beschreibt Gedanken, Gefühle und Ängste.
    Das Ende hat mich überrascht und war noch einmal spannend, denn damit hatte ich nicht gerechnet.
    Ruth Ware hat einen sehr bildlich vorstellbaren Schreibstil, der wirklich den Ort des meisten Geschehens, den dunklen dunklen Wald als extrem beklemmend, einsam, abgelegen und sehr düster beschreibt. Das hat mir wiederum sehr gut gefallen.
    Diese dunkle und düstere Szenerie legt sich über das gesamte Buch und hat somit auch einen leichten Gruseleffekt.
    Das Cover passt hervorragend zum Titel und spiegelt auch den Inhalt wieder.
    Alles in allem ein rundum gelungener Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat.

    **Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn**<br />Zitat von &quot;Erasmus von Rotterdam&quot;

  • Meine Meinung:
    Die Schriftstellerin Nora wird von der Freundin ihrer einst besten Freundin Clare zum Junggesellinnenabschied in ein Haus mitten im Wald eingeladen. Sie überlegt hin und her. Zusammen mit der gemeinsamen Freundin Nina, die ebenfalls eingeladen ist, beschließt sie letztendlich hinzugehen. Zehn Jahre lang haben sie Clare nun nicht mehr gesehen, seit Nora sang- und klanglos nach einem Vorfall ihren Heimatort verlassen hat.
    Das Haus ist keine typische Waldhütte, wie man denken könnte, sondern ein Designergebäude, das gefühlt nur aus Glas besteht.
    Nora versucht, sich so locker wie möglich zu geben. Als sie jedoch erfährt, wen Clare heiraten wird, bricht für sie eine Welt zusammen.
    Das gesamte Buch strotzt geradezu von unterschwelliger Spannung, weil man als als Leser jederzeit damit rechnet, dass irgendetwas passiert. Durch den genialen Schreibstil der Autorin macht es einfach nur Spaß das Buch zu lesen. Man möchte stets wissen, wie es weitergeht und das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand legen.
    Mir hat dieses Buch wirklich von Anfang bis Ende sehr gut gefallen ud ich kann es jedem Thrillerfan nur empfehlen.


    Ich gebe diesem Buch:
    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

  • "Im dunklen, dunklen Wald" habe ich beim Stöbern in der Stadtbücherei entdeckt. Da es laut Cover die Erstveröffentlichung der Autorin ist, habe ich es ausgeliehen. Ich entdecke unglaublich gern neue Autorinnen und Autoren. "Im dunklen, dunklen Wald" hat mich nicht enttäuscht:


    Die Mittzwanzigerin Nora erhält eine Einladung per Mail. Sie soll bei einer früheren Schulfreundin vorbeischauen, die Trauzeugin plant den Junggesellinnenabschied. Nora stutzt: Wie lange ist es her, dass sie ihre Freundin gesehen hat? Ist man nach so langer Zeit überhaupt noch befreundet oder lässt man alte Bekanntschaften lieber ruhen?

    Per Mail sagt Nora schließlich zu und trifft dann in einem ablegenen Landsitz mitten in einem Wald auf eine kleine Gruppe von Partygästen. Viele Leute scheinen abgesagt zu haben, so sind es nur wenige, die gemeinsam feiern wollen. Organisatorin ist die labile Brautjungfer, die jede noch so kleine Situation perfekt geplant zu haben scheint und bei Nichteinhalten der Partyregeln wutentbrannt ausrastet.

    Irgendwann kommt es zum dramatischen Höhepunkt und den verpackt Autorin Ruth Ware ziemlich geschickt. Obwohl die Ereignisse vorhersehbar sein könnten, hat sie mich immer wieder überrascht.


    Mich hat das Thema sehr angesprochen, weil Herr Bina und ich vorübergehend in den Ort gezogen waren, in dem ich aufgewachsen bin. Auch ich habe einige alte Schulfreundinnen getroffen und stand vor der Frage, ob ich sie neu kennenlernen will. Glücklicherweise blieb unser Kleinstadtexil ohne vergleichbare Dramen ;), aber meine positive Lesebewertung liegt sicher auch daran, dass ich mich sehr gut in die Szenerie hineinversetzen konnte.

    5ratten

  • Zwar kein Thriller...und trotzdem fesselnd!


    Leonore (Nora) Shaw ist erstaunt. Sie hat eine Einladung für die Junggesellenparty von ihrer ehemaligen, besten Freundin Claire Cavendish bekommen. Und das, obwohl die beiden seit 10 Jahren keinerlei Kontakt mehr haben.

    Die Party soll an einem verlängerten Wochenende in einem Wochenendhaus mitten im Wald statt finden. Nora entschließt sich zusammen mit Freundin Nina hin zu fahren und bereut dies schon bald. Denn, nicht nur, dass Flo ,die Freundin von Claire , die die Party organisiert sehr speziell ist...nein. Nora entdeckt auch, dass sie alte Geheimnisse aus der Jugendzeit immer noch nicht verarbeitet hat.

    In der letzten Nacht taucht plötzlich ein Einbrecher auf und der Albtraum beginnt.


    Dieses Buch ist das Debut der Autorin Ruth Ware. Als Thriller in ein Genre eingeteilt, das normalerweise Blut, Gänsehaut und /oder Psychospielchen sein eigen nennt. Ich denke, dass mit dieser Geschichte eingefleischte Thrillerfans enttäuscht sein könnten.

    Zwar hat es die Autorin geschafft die dunklen Schatten des Waldes so bildlich zu beschreiben, dass ich zu grossen Teilen der ersten Hälfte sicher war, dass etwas Bedrohliches, Unheimliches auf mich wartet. Mitte Buch geschieht dann tatsächlich ein Mord, doch so wirklich Gänsehaut ausgelöst hat er bei mir nicht.

    Die Geschichte wird vorwiegend in einem Handlungsstrang erzählt. Sehr kurze Kapitel wurden eingeschoben, in denen Nora in der nahen Zukunft verletzt im Krankenhaus liegt. Dadurch wird schnell klar, dass etwas Unvorhergesehenes geschehen wird.

    Die Figuren sind gut gezeichnet...meiner Meinung hätte Claire etwas weniger blass beschrieben werden können. Sie hätte ihre Rolle als "Zicke" ruhig überzeugender spielen dürfen. Dafür war ihre beste Freundin Flo zu durchgeknallt um echt zu wirken.

    Ich frage mich, weshalb die Autorin zwei der Hauptprotagonisten Nora und Nina genannt hat? Zwei ähnlich klingende Namen, über die ich zu Beginn etliche Male gestolpert bin.

    Ein Buch, das für mich zwar kein Thriller ist, mich jedoch gefesselt hat.


    4ratten