Tolkiens Der Herr der Ringe - Carroux vs. Krege

Es gibt 83 Antworten in diesem Thema, welches 55.530 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Thomas_R.

  • sandhofer: Ich kann dir zwar keine Seitenzahlen liefern, aber ich habe den strittigen (und auch einige der anderen von der Tolkiengesellschaft angegebenen) Satz GELESEN. In der Neuübersetzung. Mit eigenen Augen. Glaubst du mir das etwa nicht? Ich habe auch gelesen, daß Sam ständig "Chef" sagt. Auch das "G wie geil!" habe ich gelesen (wobei das Wort "geil" nicht vorkommt, aber gemeint ist es). Ich gebe zu, daß es dir voreilig vorkommen mag, die Neuübersetzung anhand der relativ wenigen Passagen, die ich gelesen habe, als Schrott zu bezeichnen. Ich glaube aber nicht, daß es voreilig ist. Allein die "Chef"-Geschichte würde in meinen Augen schon ausreichen, das Machwerk abzulehnen. Ich verbreite hier keine "urban legends", sondern nur das, wovon ich mich selbst überzeugt habe. Nun kennst du mich nicht und weißt nicht, wie glaubwürdig das ist, was ich schreibe oder ob du der gleichen Meinung wie ich wärst, wenn du die entsprechenden Textstellen gelesen hättest. Da kann ich nur vorschlagen: Lies das Kapitel mit Gandalfs Ankunft im Auenland vor Bilbos Geburtstag. Das ist ja nicht so lang und du wirst darin zumindets die "Geil"-Stelle finden.

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • *Nachschieb:* Mal sehen, ob ich die "Fundbüro"-Textstelle noch finde. Das kann ich aber erst heute abend am Bahnhof machen, weil ich das Teil selbstverständlich nicht besitze...

  • Hallo zusammen!
    Hallo Kringel!


    Zitat von "Kringel"

    sandhofer: Ich kann dir zwar keine Seitenzahlen liefern, aber ich habe den strittigen (und auch einige der anderen von der Tolkiengesellschaft angegebenen) Satz GELESEN. In der Neuübersetzung. Mit eigenen Augen. Glaubst du mir das etwa nicht?


    Doch, ich glaube Dir schon, dass Du die betreffenden Passagen gelesen hast. Ich weiss aber auch, wie schnell der Mensch glaubt, etwas gesehen, gehört, gelesen zu haben, weil er vielleicht nur gehört hat, dass etwas so und so war. (Die Romane um Perry Mason spielen, wenn ich mich recht erinnere, immer wieder mit diesem Sujet.) Deshalb würde ich gerne die Stellen genau haben; nicht, weil ich Dir nicht glaube, sondern weil ich mir nicht traue. Irgendwann oder -wo werde ich eines Tages auch über die neue Übersetzung herziehen anhand von ungenauem Wissen, dass ich für sicher und genau halte ....


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich habe Kreges Übersetzung gelesen. Ich muss zugeben, dass mich der erste Teil der dreiteiligen Geschichte enttäuscht hat. Der zweite war ganz gut, der dritte sogar so gut, dass ich emotional berührt wurde (zB bei der stelle, als Frodo und Samweiss auf dem Felsen liegen, nachdem Gollum mit dem Ring ins Feuer fiel)
    aber wenn ich nun so höre, wie alle sagen, dass krege's übersetzung mist ist, dann wünschte ich mir, die bereitschaft zu haben, die andere zu lesen. aber die habe ich nicht, weil dieses genre mich zur zeit nicht mehr interessiert.


    dass man jedoch sagt, er seie schlecht, bloss wegen dem Fundbüro-Satz... na ja, das finde ich schlicht übertrieben, weil dieser Satz völlig seiner Beziehung zur Situation entrissen ist. Wer weiss? vielleicht hat er ja gepasst?
    was sandhofer gesagt hat ist die volle wahrheit: so entstehen nur vorurteile, keine urteile.


    Clyan

  • Zitat von "Clyan"

    dass man jedoch sagt, er seie schlecht, bloss wegen dem Fundbüro-Satz... na ja, das finde ich schlicht übertrieben, weil dieser Satz völlig seiner Beziehung zur Situation entrissen ist. Wer weiss? vielleicht hat er ja gepasst?


    Da muss ich widersprechen. Was jedem Leser von Herr der Ringe klar ist, ist dass die Welt, in der die Geschichte spielt, eine völlig eigene ist, die aber in etwa unserem Mittelalter gleicht (vielleicht mit ein paar neueren Erfindungen wie Feuerwerken und natürlich Magie) und dass es mit Sicherheit NICHT dazu passt, wenn Sam ständig Chef sagt (das hat mich auch von Anfang an gleich die Stirn runzeln lassen) und generell so ein lockerer Umgangston gehandhabt wird. Ich meine, sie sind ja nur auf einer Reise, die die Welt retten soll :rollen: . Der fundbüro Satz kann zumindest so, wie ich den Herrn der Ringe kennen und lieben gelernt habe, NIRGENDS hineinpassen, ohne aufzufallen. Das ist fast so, als würde Pippin vorschlagen, zum supper zu McDonalds zu gehen! :breitgrins:

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  • Hallihallo,


    ich finde auch, dass eine solche Sprache einfach nicht passt!


    Ansonsten zu eurer Info: Ich habe das Thema nun zu dem bereits bestehenden zusammengefügt.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • woher wisst ihr, dass es im mittelalter kein fundbüro gegeben hat? *grins* nein, im ernst. wenn krege das geschrieben hat, dann wohl kaum, weil er keinen bock hatte, nachzurecherchieren. vielleicht geschieht es nur in unserem kopf, dass "Fundbüro" modern klingt.


    klar, zugegeben, es ist nicht die beste formulierung, die man hier hätte machen können. aber dass man allein auf grund dieses Satzes schlechte kritik übt, ist nicht... "kompetent". wenn, dann sollte die ganze übersetzung gelesen werden, ob sie euch gefällt oder nicht, ist dabei nicht von belang, schliesslich wollt ihr ja kritieseren und nicht gefallen beim lesen finden. - wenn ihr Leser seit und ein gutes Buch erwartet, dann okay, aber dieses Forums-Thopic handelt von Kritik und da sollte man sich schon mehr als mit nur einem einzigen misslungenen Satz befassen.


    Clyan

  • Ich denke, hier geht es garnicht so sehr darum, ob eine der beiden Übersetzungen schlecht oder gut ist.
    Als ich meine HdR-Ausgabe bei eBay verkauft hatte (ja, steinigt mich, aber manchmal braucht man halt Geld :sauer: ), wurde ich sehr überrascht von den Massen an Anfragen, wer denn der Übersetzer sei. Als ich dann mal konkret nachfragte warum, bekam ich eine sehr schöne Antwort dazu (die ich leider nicht mehr auf meinem Rechner gespeichert habe). Sinngemäss stand dort drin:


    Naja, es gibt eben zwei Übersetzungen davon. Die eine ist in eher altmodischerem Stil verfasst und die andere in einem etwas neuzeitlicheren. Die "ältere" mögen die meisten lieber, weil sie einen besser den Alltag vergessen lässt. Zum Beispiel wird in der Carroux-Übersetzung Frodo "mein Herr" genannt und in der anderen "Chef", das passt halt besser zu einer fernen Welt.


    Dem kann ich mich vorbehaltlos anschliessen: Krege hat ganz offensichtlich versucht, den HdR nicht so altmodisch klingen zu lassen, es entspricht in diesem Sinne eben seiner Philosophie als Übersetzer, dass er den Stil dem Zielpublikum -die Leute von heute- anzupassen. Carroux hat eben eine andere gehabt.


    Ich habe Hochachtung vor dem Job eines Übersetzers. Er steht in meinen Augen jedes Mal vor einer sehr anspruchsvollen, schwierigen Aufgabe. Darum fällt es mir auch schwer, nicht so gelungene Übersetzungen gleich zu verteufeln. Gerade die Übersetzung eines Werkes wie dem von HdR ist eine große Herausforderung, an der man natürlich auch scheitern kann. Immerhin, Krege hat es versucht.. und ist wohl, so wie es aussieht, an der Aufgabe grandios gescheitert.


    Im übrigen, was den Versuch einer Modernisierung der Sprache in einer Übersetzung angeht - ich habe mich köstlich amüsieren können, mal Textpassagen der "Bibel in heutigem Deutsch" zu lesen :totlach:

  • Was mich eigentlich am meisten wundert ist immer noch die Frage WARUM man überhaupt so ein Buch NEU übersetzen sollte!?! Und das Argument, den Herrn der Ringe moderner zu machen, zieht bei mir gar nicht. Das ist genau wie die Bibel im heutigen Deutsch, wie Sven gesagt hat.
    Als Übersetzer verdient man ja auch nicht soooo viel, deshalb glaube ich (aber das ist jetzt natürlich wirklich nur eine Vermutung, nicht dass mich dann gleich wer umbringt dafür), dass Krege sich nur einen großen namen machen wollte. Denn obwohl er "nur" Übersetzer ist, hat er inzwischen doch einen recht hohen Bekanntheitsgrad erreicht!


    Aber im Grunde will ich mich jetzt gar nicht mehr aufregen, ich versuche sowieso alles im Original zu lesen (weshalb ich jetzt auch überlege, Französisch zu studieren :rollen: , damit ich mich nich nur an die englischen Autoren halten muss) und wenn's mal eine Übersetzung sein soll, dann einfach die erste :breitgrins: .

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  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Wendy"

    Was mich eigentlich am meisten wundert ist immer noch die Frage WARUM man überhaupt so ein Buch NEU übersetzen sollte!?! Und das Argument, den Herrn der Ringe moderner zu machen, zieht bei mir gar nicht. Das ist genau wie die Bibel im heutigen Deutsch, wie Sven gesagt hat.


    Oh, es gibt da doch die zwei (Ex-?)Bild-Redakteure, die "Faust & Co." ins Deutsch der heutigen Jugend übersetzen. Offenbar wittern viele eine Marktlücke in dieser Sparte. Ich persönlich gehöre da allerdings auch nicht dazu.


    Zusätzlich müsste man Fragen wie (ablaufendes) Copyright etc. in Betracht ziehen, bzw. die Antworten wissen, um den Auslöser für die Neuübersetzung zu kennen.


    Zitat von "Wendy"

    Als Übersetzer verdient man ja auch nicht soooo viel, deshalb glaube ich (aber das ist jetzt natürlich wirklich nur eine Vermutung, nicht dass mich dann gleich wer umbringt dafür), dass Krege sich nur einen großen namen machen wollte. Denn obwohl er "nur" Übersetzer ist, hat er inzwischen doch einen recht hohen Bekanntheitsgrad erreicht!


    Womit er - so oder so - jetzt mehr verdienen wird. Und Übersetzer verdienen wirklich nicht sehr viel, wenn man ihren Stundenlohn mal ausrechnet. Insofern ist es ihm zu gönnen ...


    Grüsse


    Sandhofer


    PS: @Clyan :bang::bang::bang:

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  • Zitat von "sandhofer"


    Oh, es gibt da doch die zwei (Ex-?)Bild-Redakteure, die "Faust & Co." ins Deutsch der heutigen Jugend übersetzen. Offenbar wittern viele eine Marktlücke in dieser Sparte. Ich persönlich gehöre da allerdings auch nicht dazu.


    Genau, stimmt. Daran hab ich jetzt gar nicht gedacht. Das finde ich ja auch schwachsinnig :grmpf: . Entweder ich lese den Faust ordentlich oder gar nicht. Sooooo schwer ist er nun auch nicht zu verstehen!


    Zitat von "sandhofer"

    Womit er - so oder so - jetzt mehr verdienen wird. Und Übersetzer verdienen wirklich nicht sehr viel, wenn man ihren Stundenlohn mal ausrechnet. Insofern ist es ihm zu gönnen ...


    Sicher! War bestimmt ein Haufen Arbeit. Trotzdem denke ich, er hätte seine Zeit besser genützt um Bücher zu übersetzen, die es noch nicht auf deutsch gibt! :rollen:

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  • Hi!


    Ich finde, es sollte überhaupt nicht darum gehen, altmodisches zu entstauben. Ich habe das Buch einige Male in der alten Übersetzung gelesen, und zuletzt im Original. Tolkien hat bewußt "archaisch klingend" - überspitzt ausgedrückt - geschrieben. Carroux hat das schön rübergebracht. Und wenn Krege, den ich nicht gelesen habe, das "modernisiert" hat, finde ich es nicht richtig, weil die Übersetzung IMO so nahe wie möglich am Originalstil liegen sollte. Ich sage "wenn", also haut mich nicht.


    Aber es liegt wohl daran, welche man zuerst gelesen hat. Eine Freundin von mir hat die neue Übersetzung gelesen ohne zu wissen, daß es da zwei gibt - sonst hätte ich ihr natürlich meine gegeben ... :breitgrins: -, und hatte nichts daran auszusetzen.
    Und ich werde wohl nie wieder was anderes lesen als das Original. Aber, nein, meine Carroux verkaufe ich trotzdem nicht. :zwinker:


    Bye,


    Grisel

  • Hallo zusammen,


    ihr könnt mich korrigieren, aber die Neuübersetzung war nicht in erster Linie Kreges Idee, sondern die vom Verlag. Damit die Kiddies auch den HdR kaufen (das war jetzt eine Wertung :zwinker: ).
    Und das Krege übersetzen kann, wenn er will, ist eigentlich klar, denn er hat ja auch (u.a.) den Hobbit übersetzt. IHMO wurde er vom Verlag angewiesen, die neue Übersetzung deutlich zu "modernisieren", aber ohne Erolg.


    Keltset

    Nur der Minderwertige wird das lächerliche System der Gleichheit predigen. Er kann
    <br />sich nicht zum Höheren emporschwingen, deshalb will er ihn zu sich herunterziehen.

  • Zitat von "Keltset"

    IHMO wurde er vom Verlag angewiesen, die neue Übersetzung deutlich zu "modernisieren", aber ohne Erolg.


    In humble my opinion??? :breitgrins: 'tschuldigung! Selbst, wenn es die Idee vom Verlag war, einfach um wieder mehr Publicity zu kriegen, was ja gut gelungen ist, hätte Krege nein sagen können. Vielleicht hat er sich ja auch nur überschätzt, oder die Masse an treuen Tolkien-Fans unterschätzt. :rollen:

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  • sandhofer: Ich habe die betreffende Stelle am Wochenende für dich nachgeschlagen (na, ist das ein Service? :zwinker: ). In der 6. Auflage von 2001 der gebundenen Version in einem Band (das "rote Buch") ist der Satz auf Seite 473 zu finden. Merry und Pippin sind von den Uruks gefangen worden. Merry ist noch bewußtlos und Pip sagt zu sich selbst: "Hoffentlich kommt Streicher oder irgendwer und holt uns vom Fundbüro ab". Meine Freundin ist Zeuge. Dieser Satz ist ein Musterbeispiel für die völlig verfehlte Neuübersetzung. Der Satz paßt weder in den größeren Kontext (mittelalterliche Fantasywelt) noch in den unmittelbaren Zusammenhang (Pip ist in dieser Situation wohl kaum zu Scherzen aufgelegt).

  • Hallo zusammen!
    Hallo Kringel!


    Zitat von "Kringel"

    sandhofer: Ich habe die betreffende Stelle am Wochenende für dich nachgeschlagen (na, ist das ein Service? :zwinker: ).


    Danke! :anbet:


    Steh im Moment arbeitstechnisch gesehen etwas unter Stress, werde mich aber sicher zum Thema wieder melden. Nur habe ich im Moment keine Zeit, nachzuschlagen, was ich nachschlagen möchte (Original, erste Übersetzung, Wörterbücher .... )


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Nun, im Original (das ich ebenfalls gelesen habe) steht an dieser Stelle: "I hope Strider or someone will come and claim us".


    "someone" kann man natürlich mit "irgendwer" übersetzen. "irgendwer" klingt aber unerträglich schodderig, wenn man berücksichtigt, welche Sprache Tolkien sonst verwendet.


    "claim us" kann man nun beim besten Willen nicht mit "vom Fundbüro abholen" übersetzen. Eher mit "herausholen", "befreien", "zurückfordern" oder so ähnlich.


    Ich hätte es vielleicht so übersetzt: "Ich hoffe, daß Streicher oder sonst jemand kommt und uns hier rausholt".

  • Ich habe vor mehreren Jahren die Krege-Übersetzung gelesen. Da ich schnell gelesen habe, achtete ich auch nicht so sehr auf die Sprache - ich weiß daher nur noch, dass mir das Buch gut gefallen hat.


    Momentan lese ich den Herrn der Ringe von Tolkien, also uf Englisch. Inzwischen sind meine Sprachkenntnisse shr viel besser und ich habe auch selbst Erfahrungen als Übersetzer sammeln können. Nun habe ich mir die Beispiele der Deutschen Tolkiengesellschaft und den anderen hier verlinkten Vergleich angeschaut und komme zu folgendem Urteil:


    Krege hat offensichtlich einen schwerwiegenden Fehler begangen, als er "Mister Frodo" mit "Chef" übersetzte (ist mir damals echt nciht aufgefallen...). Ansonsten ist seine Übersetzung in sich stimmig. Im Stil unterscheidet sie sich von Carroux. Die DTG hat fleißig Macken gesammelt (hat sie eigentlich auch nach Stellen gesucht, wo Krege besser als Carroux ist??), und hat mit den meisten auch Recht, im Großen und Ganzen muss ich aber sagen: Krege übersetzt im Fließtext tendenziell genauer und in besseres Deutsch. Im direkten Vergleich finde ich nämlich Carroux (die in meiner Muttersprache schreibt) schwerer zu verstehen als Tolkien himself - IMHO ein eindeutiges Zeichen für verbesserungswürdigen Stil ;)
    Aber ich möchte keinem eine der beiden Übersetzungen mehr ans Herz legen. Sie haben beide ihre Berechtigung, keine ist wirklich schlecht und keine kommt an das Original heran. Ich selbst werde wohl eines Tages meinen Krege verkaufen, aber statt mir (wie geplant) die alte Übersetzung zuzulegen, gebe ich das Geld lieber für eine englische Ausgabe aus, und zwar eine ein- oder siebenbändige, wohlgemerkt, nicht mit der künstlichen Dreiteilung :rollen:



    Zitat von "Wendy"

    In humble my opinion??? :breitgrins: 'tschuldigung! Selbst, wenn es die Idee vom Verlag war, einfach um wieder mehr Publicity zu kriegen, was ja gut gelungen ist, hätte Krege nein sagen können. Vielleicht hat er sich ja auch nur überschätzt, oder die Masse an treuen Tolkien-Fans unterschätzt. :rollen:


    Wendy, ich muss dir energisch widersprechen. Du versprühst einen Idealismus, den man sich als Übersetzer nicht leisten kann. Hätte Krege "nein" gesagt, hätte jemand anderes den Job gemacht. Vielleicht schlechter. Krege wäre ein sehr guter Auftrag durch die Lappen gegangen - denk dran, er muss davon seine Miete, sein Essen, sein Wasser, seine Kinobesuche etc bezahlen - und er hätte vermutlich auch sein Arbeitsverhältnis zu KLett-Cotta erheblich geschädigt. Indem er den Auftrag übernimmt, hat er zusätzlich eine enmalige Gelegenheit: Er als TOlkien- und Carroux-Fan darf diesen Roman noch einmal übersetzen! Was für eine phantastische Aufgabe!


    Übrigens sind mir die "Modernisierungen" bei Krege wesentlich weniger (unangenehm) aufgefallen als Legolas' cooles Rumgeturne in den Filmen. Aber das nur nebenbei.


    Liebe Grüße
    Nightfever

    Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit!<br />Der Hauptmann der Räuber

  • Zitat von "Nightfever"


    Wendy, ich muss dir energisch widersprechen. Du versprühst einen Idealismus, den man sich als Übersetzer nicht leisten kann. Hätte Krege "nein" gesagt, hätte jemand anderes den Job gemacht. Vielleicht schlechter.


    Ja, hast natürlich Recht - schon klar, dass der gute Mann auch was zu Essen und eine warme Wohnung will. Ich finde es halt nur traurig, dass es so in der Übersetzer-Szene zugeht! :sauer:

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