Nicola Yoon - The sun is also a star

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  • Eine sehr schöne jugendliche Geschichte über Liebe und Schicksal.


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    Titel: The sun is also a star
    Autorin: Nicola Yoon
    Erscheinungsdatum Erstausgabe: 03.11.2016
    Aktuelle Ausgabe: 03.11.2016
    Verlag: Corgi Childrens
    ISBN: 9780552574242
    Flexibler Einband 384 Seiten
    Sprache: Englisch


    Inhalt:


    Daniel und Natasha sind füreinander bestimmt. Daniel, ein Träumer und Poet, glaubt an die Liebe, das Schicksal. Natasha, Daniels kompletter Gegensatz, denkt rational und glaubt nur den Naturwissenschaften. Natashas Zukunft wird durch eine drohende Abschiebung nach Jamaika überschattet. Einen Tag davor, treffen sie sich und eine aufkeimende Liebe beginnt...


    Meinung:

    Ich lese nicht sehr oft englische Bücher, hin und wieder eines, das mich interessiert. Dieses Buch ist eines davon. Von Nicola Yoon habe ich schon gehört, aber noch kein Buch gelesen. War aber durch die durchweg guten Meinungen zu Everything, Everything sehr neugierig auf ihre Bücher. The sun is also a star ist mein erstes Buch von Nicola Yoon.


    Den Titel sowie das Cover finde ich sehr schön. Nicht zu kitschig, irgendwie kunstvoll, stilvoll. Sie passen sehr zu der Geschichte - sie erwecken bei mir diesen Eindruck: schön, durch die bunten Farben auch gefühlvoll, durch die dünnen vielen Linien aber auch rational. Diese Linien sind miteinander mehr oder weniger verknüpft, wie das Schicksal seine Fäden zieht. Gleichzeitig wird das Bild wie ein strahlender Stern, wenn man von den vielen Farben absieht. Titel und Cover spiegeln die Geschichte perfekt wider.


    Die Handlung finde ich sehr bewegend. Romantisch ist hier nicht der richtig Begriff, finde ich. Mit Romantik verbinde ich mehr oder weniger kitschige Liebe öfters gepaart mit viel Happiness und manchmal auch ein Happy End. Daniels und Natashas Liebe ist allerdings von Anfang an überschattet mit Sorgen und einer ungewissen Zukunft. Das kleine Flattern der aufkeimenden Liebe, Melancholie, wehmütige Gefühle und einer Angst/Vorahnung, dass es zwischen Daniel und Natasha kein Happy End gibt, sind eher die Emotionen, die mich während der Lektüre begleitet haben. Zusammenfassend ist das Buch für mich kein Kitschroman, sondern spricht die herzschmerzende Liebe von zwei Jugendlichen an, die durch den Schreibstil der Autorin tief in das Herz des Lesers eindringt.


    Das Schicksal spielt in dieser Geschichte eine große Rolle. Manche mögen meinen, durch die vielen Zufälle im Buch wirkt die Geschichte unglaubwürdig, unrealistisch. Meiner Meinung nach gehören die Zufälle auf jeden Fall in das vorgestellte Konzept des Schicksals rein. Die Geschichte ist meines Erachtens so konstruiert, dass das Schicksal Natasha und Daniel immer wieder zusammenführt durch Zufälle, weil sie füreinander bestimmt sind. Ob der Leser nun an das Schicksal glaubt oder nicht, wird die Meinung des Lesers höchstwahrscheinlich sehr beeinflussen. Glaubt der Leser an Schicksal, sind für ihn diese Zufälle leichter hinzunehmen. Glaubt er nicht an das Schicksal, wird die Geschichte für ihn unrealistisch und unglaubwürdig. Für mich ist das aber eine stimmige Entscheidung der Autorin, dadurch, dass sie das Schicksal so thematisiert, dass sie auch viele Zufälle miteinfließen lässt.


    Die Erzählweise ist interessant und es mag manchen nicht gefallen, dass die Geschichte in verschiedenen Perspektiven (von Haupt- und Nebencharakteren) erzählt wird. Manchmal wechselt sie sogar seitenweise. Mir macht es nichts aus, im Gegenteil, mir gefällt es sogar sehr, der Leser erhält viele interessante Sichtweisen und stilistisch finde ich es wundervoll. Es hat einen modernen Touch für mich.


    Sprachlich fand ich das Buch sehr angenehm zu lesen. Sehr schöne ausdrucksweise, sehr schöne Zitate und Texte. Ich habe überlegt, welche Zitate ich hier als Beispiele anführen will, aber die Zitate sind in Wahrheit wunderschöne Textpassagen. Ich finde, sie besitzen einen poetischen Anmut, sie berühren mein Herz, sie heben Dinge hervor, über die ich vorher nie nachgedacht habe.


    Zitatbeispiele:

    "eyes
    An evolutionary History
    [...]
    And if trust is one of the foundations of love, perhaps the staring is a way to build or reinforce it. Or maybe it's simpler than that.
    A simple search for connection.
    To see.
    To be seen. " S. 281


    Fazit:


    Eine sehr schöne Geschichte mit tiefgehenden Textpassagen und Gedanken, über die man noch grübelt. 4.5 Sterne für dieses tolle Buch.

  • KurzRezension – Eine Liebe mit Hindernissen

    Der Inhalt...


    Als sich Daniel und Natascha kennenlernen, funkt es gleich zwischen ihnen. Sie verbringen den Tag miteinander, teilen Wünsche und Geheimnisse, lernen sich besser kennen – und lieben. Alles wirkt perfekt. Einziges Manko: Natascha soll noch am selbigen Abend in ihr Heimatland Jamaika abgeschoben werden. Hat ihre junge Liebe so überhaupt eine Chance?


    Meine Meinung...


    Im Grunde konnte mich 'The Sun is also a Star' überzeugen. Besonders Daniel fand ich klasse. Ich mochte seine Underdog-Art sehr gerne. Still und heimlich schlich sich der schüchterne Dichter in mein Herz. Aber auch Natascha war durchaus eine interessante Persönlichkeit. Mit ihren flapsigen Sprüchen und ihrer eher realistischen und unverblümten Sicht auf die Dinge, bildete sie einen schönen Kontrast zum verträumten Daniel. Zusammen wirkten die Zwei sehr stimmig und ich habe ihre Liebesgeschichte mit Spannung und einer gehörigen Portion Herzklopfen verfolgt. Trotz alledem konnte mich ihre Geschichte nicht hundertprozentig mitreißen. Ich kann nicht genau sagen was mich gestört hat, aber der letzte Funke wollte partout nicht zu mir überspringen. Vielleicht weil mich das kitschige Ende eher enttäuscht hat? Kann sein. Ähnlich wie bei Nicola Yoon's erstem Buch 'Du neben mir' fand ich das Ende – gerade wegen dem eher ernsten Thema – einfach schlichtweg zu „glücklich“ und langweilig vorhersehbar. Das hat die sonst ungewöhnliche Geschichte zunichte gemacht, denn diese war bis dahin so herrlich frei von Klischees oder Vorurteilen – zumindest zwischen Daniel und Natascha. Denn natürlich – ihre Herkunft und Hautfarbe spielt in dem Buch ebenfalls eine Rolle; vor allem die Reaktion Außenstehender dazu. Das Buch war, wie erwartet, sehr angenehm zu lesen. Mit einem leichten Schreibstil und einem Hauch Humor fliegt man nahezu durch die Seiten. Die Erzählweise der Geschichte fand ich sehr ungewöhnlich: Ein auktorialer Erzähler entführt uns in kurzen Zwischenkapiteln in die Gedanken und Gefühle von einst eher unwichtig wirkenden Nebenpersonen, die sonst ungehört worden wären – eine spannende und „andere“ Erzählweise, wie ich finde.


    Das Fazit...


    Eine schöne und ungewöhnliche Liebesgeschichte. Durch das enttäuschende Ende sind es dann leider „nur“ 4 Sterne geworden.

  • Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
    Verlag: Dressler (20. März 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-13: 978-3791500324
    empfohlenes Alter: 14 – 16 Jahre
    Originaltitel: The Sun is also a star
    Preis: 19,99€
    auch als E-Book erhältlich



    Ein Tag voller Liebe

    Inhalt:
    Natasha soll am Abend dieses Tages abgeschoben werden. Sie versucht bis zu letzten Minute, dies zu verhindern. Daniel hat ein Vorstellungsgespräch für die Uni. Als Folge vieler kleiner Zufälle laufen die beiden sich mitten in New York über den Weg. Daniel ist schnell fasziniert von dem hübschen Mädchen und setzt alles daran, ihr näher zu kommen. Natasha ist dagegen erst mal ziemlich abweisend. Es wird ein intensiver Tag für die beiden mit nachhaltigen Gesprächen über die Liebe, über das Leben und über ihre Träume. Ein Tag voller Gefühle und voller Hoffnungen.


    Meine Meinung:
    Nicola Yoon hat mich mit ihrem neuen Jugendroman absolut gefesselt. Der Schreibstil ist jugendlich leicht und sehr lebendig. Die kurzen Kapitel spiegeln abwechselnd Daniels und Natashas Perspektive wider, ergänzt von anderen Personen und auch mal informativen Einschüben. Die Handlung ist durchzogen von einem Auf und Ab der unterschiedlichsten Gefühlen – eine wahre Achterbahn. Mir ging die Geschichte von Natasha und Daniel unter die Haut, und ich war so manches Mal nah dran zu heulen.


    Eigentlich mag ich Liebe-auf-den-ersten-Blick-Geschichten nicht so sehr. Aber hier ist es ja nicht so, dass die beiden sich sehen und sich sofort restlos verfallen sind. Sie verbringen an diesem Tag einfach sehr viel Zeit miteinander und lernen sich dabei nach und nach immer besser kennen. Das hat auch ein bisschen Magisches an sich, wirkt aber absolut nicht aus der Luft gegriffen, sondern lässt sich sehr gut nachvollziehen.


    Als Leser lernt man die beiden Jugendlichen und ihren Hintergrund auch immer besser kennen. Natasha ist illegal in den USA. Sie stammt aus Jamaika, während Daniels Eltern aus Korea eingewandert sind. Die Probleme von Einwanderern spielen daher auch eine Rolle in diesem Buch. Man setzt sich automatisch mit den fremden Kulturen auseinander und erhält ein buntes Bild vom Big Apple.


    Mir waren sowohl Natasha als auch Daniel auf Anhieb sehr sympathisch. Es fiel mir leicht, mich in diese Charaktere hineinzuversetzen und ihre Handlungsweisen zu verstehen. Dabei sind beide sehr unterschiedlich. Daniel ist mehr der Träumer, der Gedichte schreibt, während Natasha sich für Naturwissenschaften begeistert und recht pragmatisch veranlagt ist. Ich fand es toll, wie die beiden sich im Lauf des Tages auf den jeweils anderen einlassen und von den fremden Ansichten profitieren können.


    Fazit:
    Ein lesenswertes Jugendbuch, das einerseits um Toleranz für Angehörige fremder Kulturen wirbt, andererseits dazu auffordert, seinen eigenen Weg im Leben zu finden und seine Träume nicht aufzugeben. Dies alles ist wunderbar verpackt in eine Liebesgeschichte, die mich wirklich berührt hat.


    ★★★★★


    Ich bedanke mich ganz herzlich beim Dressler Verlag für das Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise zugeschickt wurde.

  • Anders als erwartet, aber wunderschön geschrieben
    Natasha ist siebzehn Jahre alt und hat bereits einen Plan für ihre Zukunft, sie möchte Datenanalystin werden. Doch von heute auf morgen zerplatzt ihr Traum, denn ihre Familie und sie selbst leben illegal in Amerika. Als ihr Vater in einen Autounfall verwickelt wird, kommt man ihnen auf die Spur und sie sollen abgeschoben werden, zurück nach Jamaika. Natasha kann es kaum glauben, denn ihre Heimat ist doch Amerika. Sie versucht noch einen letzten Ausweg über einen Rechtsanwalt und macht bevor sie dorthin muss, noch einen Abstecher in ihren Lieblingsmusikladen. Hier lernt sie durch Zufall Daniel kennen, einen koreanischen Jungen einer Einwandererfamilie, der heute zu seinem Gespräch für Yale soll. Nach einem kurzen Gespräch trennen sie sich, doch das Schicksal möchte es scheinbar anders, denn ihre Wege kreuzen sich wieder. Sind sie füreinander bestimmt? Doch Natasha muss doch das Land verlassen.
    Meine Meinung:
    Dieses Buch macht gleich durch seine wirklich gelungene Optik auf sich aufmerksam, auch wenn es eigentlich doch recht einfach gehalten ist, ziehen diese Farben doch magisch an. Mit The Sun is also a Star hat Nicola Yoon ein etwas aussergewöhnliches Buch geschrieben, denn auch wenn es in erster Linie eine jugendliche Liebesgeschichte ist, hat es doch etwas sehr eigenes. Dazu verfügt die Autorin wirklich über einen wunderschönen Schreibstil, der einfach und flüssig zu lesen ist, dabei aber auch voller Poesie steckt. Aus diesem Buch könnte ich gleich seitenweise Zitate herausschreiben, denn es gibt so viele Zeilen voller tiefgründiger Gedanken, die die ganze Geschichte aussergewöhnlich werden läßt.
    Die Liebesgeschichte zwischen der Jamaikanerin Natasha und dem Koreaner Daniel allein zu verfolgen, hat schon sehr viel Spaß gemacht. Doch die Autorin streut hier immer wieder kurze Kapitel ein, die entweder einfach nur Fakten widergeben oder kurz die Geschichten der Nebencharaktere. Mal erfährt man etwas vom Zugführer, mal von Natashas Vater, mal von Daniels Vater und noch viele mehr. Genau diese Einwürfe machen das Buch lebendig und tiefgründig und immer wieder zeigen diese Ausschnitte, was im Leben doch eigentlich wichtig ist und was zählt, was passiert, wenn man den falschen Weg einschlägt und welche Folgen dies alles haben kann.
    Die Kapitel sind zum größten Teil sehr kurz gehalten und manches Mal geben sie nur kurze Denkansätze wieder. Doch dieses verlockt auch immer wieder dazu, weiterzulesen und alles in allem ist das Buch in kürzester Zeit verschlungen.
    Somit gibt es in diesem Buch eine Menge Perspektiven, wobei allerdings in erster Linie aus Natashas und Daniels Perspektive erzählt wird. In der Ich-Form erzählen die Beiden, wie sie diesen einen Tag in ihrem Leben erlebt haben. Dabei merkt man durchaus, dass hier einige Veränderungen in den Gedanken der Protagonisten vonstatten gehen. Ob hier die Liebesgeschichte realistisch ist, sei einmal dahin gestellt, wobei ich es mir doch irgendwo vorstellen kann, denn beide Protagonisten sind jung und strotzen nur so vor jugendlicher Energie. Wie schnell hat man sich da einmal verliebt?
    Mir haben die beiden Protagonisten auf jeden Fall sehr gut gefallen. Natasha ist in erster Linie eine sehr geradlinige, junge Frau, die eigentlich genau weiß, was sie will. Durch und durch eine Realistin, die ihre Ziele verfolgt und doch im Moment auch ein wenig hoffnungslos ist. Doch Daniel gibt ihr auch durchaus andere Perspektiven und man merkt so manches Mal, dass sie durchaus anfängt innezuhalten und zu grübeln. Er ist hier in dem Buch auf jeden Fall mein Lieblingscharakter, den ich sehr sympathisch fand. Er ist ein Träumer, der gerne Gedichte schreibt, der sich in seiner Haut aber auch absolut wohl fühlt. Auch wenn er gerade einen Weg einschlägt, die die Eltern sich für ihn wünschen, ist er doch eigentlich eine ganz andere Persönlichkeit und dieses kommt auch im Laufe der Geschichte sehr gut raus.
    Nebencharaktere gibt es hier einige, aber sie bekommen auch tatsächlich kurze eigene Kapitel, die immer eine Botschaft für den Leser dabei haben.
    Mein Fazit:
    Ein Buch, das mich in erster Linie mit der wunderschönen Sprache fesseln konnte, dabei ist es aber leicht zu lesen und einfach mitreißend geschrieben. Ich denke, das es hier durchaus für alle Altergruppen geeignet ist, aber auch die jugendliche Zielgruppe von der Geschichte gefesselt wird. Eine bunte Geschichte, die ich gerne weiterempfehlen möchte.


    4ratten

    Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele

  • Worum gehts?


    Ist es Zufall oder vorherbestimmt? Diese Frage stellen sich Daniel und Natascha. Zwei Jugendliche, die aus vollkommen verschiedenen Leben kommen und doch soviel gemeinsam haben! Sie teilen einen Tag gemeinsam. Einen Tag, der ihrer beider Leben verändern soll. Ein Tag, an dessen Ende das Schicksal schwer zuschlagen und Natascha nach Jamaika abgeschoben werden soll!
    Oder kommt am Ende alles ganz anders?


    Wie erging es mir mit dem Buch?


    Schon vor Erscheinungstag ist mir das Cover aufgefallen. Die Farbgebung ist gewaltig und es lädt richtig ein zum Lesen! Es hat mich förmlich angeschrien!!! Außerdem war ich gespannt drauf, da bereits soviele von Nicola Yoon geschwärmt haben. Ja, ich gebe es zu, ich habe "Du neben mir" bereits seit längerem im Regal und konnte es bis jetzt noch nicht lesen.....


    Gleich zu Beginn muss ich sagen, dass es auf eine andere Art und Weise geschrieben ist, als man es vielleicht gewohnt ist. Es ist in viele, viele Kapitel aufgeteilt, die jeweils nur ein paar Minuten Lesezeit in Anspruch nehmen und die hauptsächlich die Sicht der Dinge von Natascha und Daniel aufzeigen, aber auch viele Nebencharaktere kommen "zu Wort". Angefangen von Nataschas Vater über die Sicherheitsfrau der USCIS bis zur unscheinbaren Sekretärin im Anwaltsbüro. Viele verschiedene Charaktere, die zufällig aufeinander treffen....oder ist es doch alles kein Zufall?
    In wie weit nehmen jene Menschen Einfluss auf die Geschichte von Natascha und Daniel?


    Ich muss zugeben, dass ich mich zu Anfang erst an die Art und Weise der Erzählung gewöhnen musste, aber ist man erstmal drinnen, fällt es einem leicht mit dem Stil mitzuhalten und es auf sich wirken zu lassen.
    Daniel ist eigentlich mein Favorit. Seine Eltern sind beide Koreaner, jedoch sind er und sein Bruder bereits in Amerika geboren worden. Auch wenn vielleicht nach außen hin alles in Ordnung scheint, ist es doch meist anders. Der Familienzusammenhalt lässt zu wünschen übrig, schon allein zwischen Daniel und seinem Bruder. Schnell merkt man, wer der Lieblingssohn ist und wie der Hase in dieser Familie läuft. Doch wie kommt es dazu, dass eine Familie so auseinanderdriftet?
    Auf der anderen Seite steht Natascha. Nataschas Vater kam vor etlichen Jahren aus Jamaika nach Amerika um sein Glück als Schauspieler zu versuchen. Sein Ziel war es, groß raus zu kommen und dann seine Familie nach Amerika zu holen und ihnen ein besseres Leben bieten zu können. Doch auch bei dieser Familie kommt alles ganz anders. Ihr Bruder wurde bereits in Amerika geboren, Natascha selbst noch in Jamaika.
    Sind es gerade diese Umstände, die sie so unterschiedlich gemacht haben? Denn Daniel ist ein Träumer, glaubt an die Liebe und das Glück. Für Natascha sieht die Sache schon ganz anders aus. Sie sieht alles vom wissenschaftlichen Standpunkt aus und glaubt nicht wirklich an die Liebe.
    Aber warum ist das so? Je mehr und mehr man in das Leben der Beiden eintaucht, umso mehr erkennt man was echt ist und wer sich nur in die eigene Tasche lügt. Und wer am Ende Recht behält.... Denn Daniel ist der Überzeugung, dass ein Tag reicht um sich ineinander zu verlieben. Natascha hält es für Humbug. Für sie existiert die Liebe nicht wirklich....oder kann er sie vom Gegenteil überzeugen?


    Wir reden uns ein, dass die Dinge aus einem bestimmten Grund geschehen, aber wir erzählen uns selbst nur Märchen.


    Es beginnt eine sehr poetische und emotionale Reise gemeinsam mit zwei komplexen Charakteren, denen nur der eine gemeinsame Tag zu bleiben scheint. Denn Natascha und ihre Familie sollen abgeschoben werden. Zurück nach Jamaika, alles zurücklassen... Ein Ausweg scheint außer Sicht oder kommt doch alles noch ganz anders als man denkt?
    Nicola Yoon hat wirklich eine einzigartige Weise uns die Geschichte von Natascha und Daniel näher zu bringen. Der Schreibstil ist toll, fast jedes Kapitel enthält poetische Stellen, die man bei näherer Betrachtung als Wahrheit oder Lüge betrachten kann. Es ist alles Ansichtssache. Und ich denke, dass das Leben auch wirklich so ist. Es gibt sie immer wieder die Träumer, die das Glas halb voll sehen wollen genauso wie es die andere Seite gibt, die das Glas halb leer sehen. Das Buch ansich regt zum Nachdenken an. Es lässt einen hinterfragen, zu welcher Seite man selbst gehört.


    Viele Kritiken, die ich bereits gelesen habe, sagen, dass Ende hat alles verdorben. Ich kann persönlich nicht wirklich sagen, was besser gewesen wäre. Für mich ist das Ende irgendwie stimmig. War es zu erwarten? Das lasse ich offen :)


    Beenden möchte ich meine Rezension heute mit einem wirklich schönen Zitat:


    Fast alles am Nachthimmel strahlt Licht ab. Selbst wenn wir es nicht sehen können, das Licht ist trotzdem da.

  • Nicola Yoon kann einfach grandiose schreiben!


    Klappentext
    „Schicksalsfäden einer großen Liebe! Wie viele Dinge müssen geschehen, welche Zufälle passieren, damit sich die Wege zweier Menschen kreuzen? Als Daniel und Natasha in New York aufeinander treffen, verguckt er sich sofort in das jamaikanische Mädchen. Die zwei teilen einen Tag voller Gespräche über das Leben, ihren Platz darin und die Frage: Ist das zwischen uns Liebe? Doch ihr Schicksal scheint bereits festzustehen, denn Natasha soll noch am selben Abend abgeschoben werden.“


    Gestaltung
    Die Idee für das Covermotiv finde ich grandios! Den Titel mit bunten Fäden, die um Nägel gespannt sind, darzustellen ist außergewöhnlich und einmal etwas absolut neues. Zudem passen die Fäden auch inhaltlich gut zur Geschichte. Klasse finde ich dabei auch die bunten Farben, die schön miteinander harmonisieren und dem Cover so ein warmes Äußeres verleihen.


    Meine Meinung
    Nachdem ich „Du neben mir“, den Debütroman der Autorin Nicola Yoon, so gerne mochte, wollte ich natürlich auch unbedingt ihr neues Buch lesen. Die Thematik von „The sun is also a star“ finde ich sehr ansprechend, denn es geht um das Schicksal und Vorherbestimmung. Ein Thema, über das sich bestimmt jeder schon mal seine ganz eigenen Gedanken gemacht hat. Gleichzeitig greift das Buch aber auch alltäglichere bzw. greifbarere Aspekte wie Freundschaft, Loyalität, Rassismus und vieles mehr auf.


    Mit der jamaikanischen Protagonistin Natasha, die aus Amerika abgeschoben werden soll, ist das Buch zudem gerade in Zeiten der Flüchtlingskrise hochaktuell und ermöglicht so einen Blick über den Tellerrand, in die Gefühlswelt der Betroffenen. Diese Aktualität hat mir persönlich sehr gut gefallen, weil ich so einen tiefen Einblick in das Gefühlsleben erhalten konnte und dieses gleichzeitig auch sehr nachvollziehbar dargestellt war.


    Hierzu trägt vor allem auch der grandiose Schreibstil von Nicola Yoon bei. Schon in „Du neben mir“ konnte ich mich aufgrund dessen kaum von den Seiten lösen und auch in „The sun is also a star“ überzeugt die Autorin mich mit jedem einzelnen Wort. Selten findet man einen Schreibstil, der so leicht und locker zu lesen und dabei gleichzeitig so intensiv und poetisch ist. Sehr schön fand ich auch die Länge der Kapitel, denn diese sind immer recht kurz, sodass ich beim Lesen super schnell vorankam.


    Außerdem wird das Buch aus den verschiedenen Perspektiven der unterschiedlichen Figuren erzählt. Diese Erzählweise kannte ich von der Autorin bereits aus „Du neben mir“. In ihrem neuen Buch hat Nicola Yoon aber zudem auch noch viele der Nebencharaktere zu Wort kommen lassen. Manchmal wurde mir dies etwas zu viel bzw. es wurde auch auf Dinge eingegangen, die für mich nicht zwingend für die Handlung notwendig gewesen wären, aber alles in allem passten die Perspektivwechsel gut zur Geschichte.


    Mir persönlich war die Liebesgeschichte zwischen Natasha und Daniel etwas zu kitschig. Gerade zu Beginn hatte ich hier einige Schwierigkeiten ihr zu glauben. Mir fehlte einfach etwas die Authentizität und der Realismus, sodass ich mich doch das ein oder andere Mal dabei erwischt habe, wie ich meine Stirn gerunzelt und den beiden Figuren ihre Gefühle nicht ganz abgenommen habe. Mit der Zeit und dem Fortschreiten der Handlung wurde dies aber besser und ich konnte mich mehr auf die Beziehung zwischen Daniel und Natasha einlassen und den beiden glauben.


    Fazit
    Mit „The sun is also a star“ hat Nicola Yoon wieder ein unglaublich poetisches Buch geschrieben, das sich rasend schnell verschlingen lässt. Eine Geschichte über Liebe, Schicksal und Vorherbestimmung, die unter die Haut geht! Zwar hatte ich anfangs Schwierigkeiten damit, den beiden Protagonisten ihre Gefühle füreinander abzunehmen, aber der fesselnde Schreibstil der Autorin und die Sogwirkung der Geschichte haben dafür schnell entlohnt.
    4 von 5 Sternen!
    4ratten
    Reihen-Infos
    Einzelband

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    Darum geht's:
    Schicksalsfäden einer großen Liebe! Wie viele Dinge müssen geschehen, welche Zufälle passieren, damit sich die Wege zweier Menschen kreuzen? Als Daniel und Natasha in New York aufeinander treffen, verguckt er sich sofort in das jamaikanische Mädchen. Die zwei teilen einen Tag voller Gespräche über das Leben, ihren Platz darin und die Frage: Ist das zwischen uns Liebe? Doch ihr Schicksal scheint bereits festzustehen, denn Natasha soll noch am selben Abend abgeschoben werden.
    Eine besondere Liebesgeschichte: Poetisch, berührend, ein Herzensbuch für junge Frauen!
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    Meine Meinung:
    The Sun is also a Star ist mein erstes Buch der Autorin und schon jetzt bin ich total begeistert. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Natasha und Daniel erzählt. Zusätzlich gibt es immer kleinere Kapitel, die aus dem Leben der Menschen aus ihrem direkten Umfeld berichten sowie auch kleinere informierende Abschnitte, in denen es beispielsweise um den Ursprung eines Wortes oder die Erklärung eines Phänomens geht. Diese Mischung sorgt für Abwechslung und durch die Kürze der Kapitel lässt sich die Geschichte schnell lesen.


    Nur durch Zufall begegnen sich Daniel und Natasha in New York und für Daniel ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch Natasha, die vielmehr realistisch und pragmatisch denkt, glaubt nicht an die Liebe. Für sie ist Liebe vergänglich und nicht für die Ewigkeit bestimmt. Der romantisch veranlagte Daniel jedoch, will sie auf ihre Art von der Liebe überzeugen - und zwar mit der Wissenschaft. Zusammen verbringen sie einen Tag gemeinsam in New York City, doch das Timing könnte nicht unpassender sein. Denn es ist Natashas letzter Tag in New York. Zusammen mit ihrer Familie ist sie illegal im Land und muss es noch am selben Tag verlassen.


    Mit Natasha und Daniel prallen wirklich Welten aufeinander. Während Natasha vielmehr Realistin ist und die Dinge skeptisch betrachtet, ist David ein hoffnungsloser Romantiker mit einem Hang zur Poesie. Natasha weiß schon ganz genau wie ihre Zukunft aussehen soll, Daniel jedoch weiß noch nicht, wie sein Leben verlaufen soll. Nur eines weiß er: Das Schicksal will, dass er und Natasha zusammen sind. Warum sonst hätten all diese Ereignisse zur genau richtigen Zeit passieren sollen, damit sie sich begegnen? Beide Charaktere sind so grundverschieden und harmonieren dennoch wunderbar. Die Chemie zwischen ihnen passt einfach.
    Aber auch kulturell liegen zwischen ihnen Welten. Natasha ist jamaikanischer Abstammung und bereits seit ihrer Kindheit illegal in den USA. Für sie ist New York jedoch ihre Heimat. Daniel dagegen steht zwischen zwei Ländern. Zum einen Amerika, dem Land seiner Geburt und zum anderen Korea, wo seine Familie ursprünglich herkommt. Ich fand es wirklich spannend, einen Einblick in diese zwei unterschiedlichen Kulturen zu bekommen. Gleichzeitig werden dadurch wichtige Themen aufgeworfen: Rassismus und Toleranz. Während in der Generation seiner Eltern eine rassistische Haltung noch allgegenwärtig ist, ist es Daniel egal, dass Natasha's Haut dunkel ist und sie ihre Haare als Afro trägt. Denn die Liebe kennt keine Rasse und diese Botschaft hat die Geschichte sehr gut herübergebracht.


    Trotz der Liebe-auf-den-ersten-Blick-Thematik fand ich die Geschichte keineswegs kitschig oder klischeehaft. Die Protagonisten haben einen ganzen Tag Zeit, sich kennen- und lieben zu lernen. Vielmehr ist es also Liebe auf den zweiten oder vielleicht sogar dritten Blick.
    Doch durch die eingeschobenen Zwischenkapiteln von Nebencharakteren und ihrem Schicksal wird aus der Geschichte mehr als nur eine Romanze zwischen zwei Jugendlichen. Zusätzlich wird auch deutlich, wie alle unsere Leben aneinanderhängen als wären sie verbunden durch einen langen Faden. All unsere Schicksale sind aneinandergekettet und unsere Entscheidungen haben Auswirkungen auf unsere Mitmenschen.


    Fazit:
    The Sun is also a Star ist eine Geschichte, die mein Herz wirklich berühren konnte. Obwohl ich eigentlich nicht hundertprozentig an das Schicksal glaube, hat mich dieses Buch diese Einstellung anzweifeln lassen. Natasha und Daniel sind zwei überaus sympathische Protagonisten, die trotz aller Gegensätze perfekt miteinander harmonieren. Eine wunderbare Geschichte über Toleranz, das Schicksal und die Liebe.
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