Clara Weiss - Ich will brav sein

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    Autorin: Clara Weiss
    Titel: Ich will brav sein
    Erscheinungsdatum: 19.06.2017
    Verlag: Goldmann
    Seiten: 416


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    Kurzbeschreibung


    Der Sommer steht vor der Tür, als die Studentin Juli das kleine Dachzimmer in dem charmanten Münchner Mietshaus bezieht. Sie teilt die Wohnung mit der jungen Schauspielerin Greta, die ihr auf Anhieb sympathisch ist, und zunächst ist Juli glücklich in ihrer neuen Umgebung. Doch dann mehren sich die Hinweise, dass Greta ein ebenso undurchsichtiges wie grausames Spiel mit ihr treibt – und während eine mörderische Hitzewelle die Stadt wie eine Glocke umschließt, gerät Julis Leben immer mehr zur Hölle: Sie entdeckt eine Leiche auf dem Dachboden, ihre beste Freundin verschwindet, ein stummes Mädchen im Treppenhaus versetzt sie in Angst und Schrecken. Als sich weitere Todesfälle ereignen, weiß sie, dass auch sie selbst in höchster Gefahr ist. Aber da ist es fast schon zu spät ...


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    Meine Meinung


    Studentin Juli zieht zur bekannten Theaterschauspielerin Greta in eine WG in München. Doch dort ereignen sich merkwürdige Dinge: Auf dem Dachboden taucht nicht nur eine gruselige Kinderzeichnung, sondern auch noch eine Leiche auf, Juli findet in Gretas Sachen einen fremden Ausweis und bekommt immer mehr den Eindruck, dass Greta sie regelrecht hasst. Aber warum? Hat Greta etwas mit den Vorkommnissen zu tun? Gleichzeitig sucht Juli in ihrer Freizeit nach einem verwunschenen Garten mitten in der Stadt, von dem ihre Mutter ihr vorgeschwärmt hat und in dem sich ein Schatz befinden soll.


    Der Stil von Clara Weiss hat mich wirklich gut gefallen. Sie schreibt angenehm und schafft es, sowohl Spannung zu kreieren als auch triviale Alltagshandlungen anschaulich zu beschreiben. Man kann sich gut in die Geschichte hineinversetzen und sieht die Orte direkt vor dem inneren Auge. Geschickt streut die Autorin von Beginn an kleine Details in die Handlung ein, bei denen man sich nicht sicher sein kann, ob diese nicht noch relevant sein könnten.


    Gleichzeitig wird man allerdings auch etwas erschlagen, da man die Vielzahl von Hinweisen gar nicht einordnen und im Kopf behalten kann. So hatte ich auch bis zum Schluss keine Ahnung, was nun wirklich hinter den mysteriösen Vorkommnissen stecken könnte, ob Greta etwas damit zu tun hat oder ob Juli sich manche Dinge vielleicht einfach nur einbildet. Ich hatte leider das Gefühl, nicht wirklich miträtseln zu können, aber die gelungene und überraschende Auflösung konnte mich dafür wieder entschädigen. Beim zweiten Mal liest man das Buch sicherlich mit ganz anderen Augen.


    Juli als Protagonistin war gut gewählt und man bekommt viele Einblicke in ihr Leben und ihre Gedankenwelt. Alle anderen Figuren blieben eher unnahbar, da man sie nur aus Julis Blickwinkel kennenlernen konnte. Juli wirkt wie eine Einzelgängerin, denn in den ganzen Monaten, über die sich die Handlung erstreckt, findet sie nur eine Freundin und baut keine engeren Beziehungen zu anderen Menschen auf.


    Ein Thriller voller Details und mysteriöser Geschehnisse, der vielleicht teilweise etwas zu überladen ist, aber dennoch durch den Schreibstil der Autorin und das Ende überzeugt.
    4ratten

  • Das Buch „Ich will brav sein“ von Clara Weiss hat mich anfangs gar nicht überzeugen können, aber zur Mitte hin wurde es dann doch besser und das Ende war dann wirklich überraschend und zufriedenstellend.


    Die Story dreht sich um die Studentin Juli, die in einem Mietshaus in München eine Wohnung zusammen mit der Schauspielerin Greta bezieht. Sie verstehen sich auf Anhieb, doch nach einiger Zeit merkt Juli, dass Greta wohl ein Spiel mit ihr spielt und sie regelrecht zu hassen scheint, denn Julis Leben gerät total aus den Fugen. Ein Todesfall nach dem nächsten ereignet sind und auch Julis beste Freundin verschwindet. Und es scheint, als ob auch ihr Leben in Gefahr wäre…


    Der Schreibstil ist ok und es ist auch ein schöner Lesefluss gegeben, aber inhaltlich habe ich anfangs so meine Probleme gehabt. Es prasseln so viele verschiedene Infos und Hinweise auf einen ein, dass man nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Erst nach und nach wurde es besser, aber richtig durchgestiegen bin ich erst bei der großen Auflösung am Schluss. Die hat mich auch so überrascht, dass ich überlege das Buch noch einmal zu lesen – mit dem Wissen, dass ich nun über das Ende habe, denn das würde mir einiges verständlicher machen ?


    Mit Julis Denken und Handeln konnte ich mich sehr gut identifizieren. Die anderen Charaktere jedoch waren mir etwas zu blass gehalten. Im Großen und Ganzen war die Story ok, aber sie entfaltet ihr Potenzial leider erst zum Schluss und hat mich anfangs eher verwirrt.


    Fazit:


    Eine interessante Story, die mich anfangs verwirrt hat und erst gegen Ende ihr ganzes Potenzial ausschöpft. Also dranbleiben und durchhalten – dann wird man belohnt ?


    3ratten

  • Die junge Studentin Julietta „Juli“ Schindler zieht mit ihren wenigen Habseligkeiten von Berlin an die Isar und findet sehr schnell ein WG-Zimmer in der Rabenstraße Nr. 11. Hier lebt sie bei der aufstrebenden Schauspielerin Greta Brandstätter und deren Freund Gregor. Dann findet Juli auf dem Dachboden nicht nur eine Kinderzeichnung sondern auch noch eine Leiche.
    Ist aus der aufkeimenden Freundschaft zwischen den beiden jungen Frauen Hass geworden? Und wenn ja, warum? Was hat Greta mit Juli vor?
    Fragen über Fragen, die sich mir schon in der ersten Hälfte des Buches stellen.


    Mir gefällt schon das Cover sehr gut. Eine Tür, die wohl zum Speicher führt, und die Türme der Frauenkirche verraten, dass die Geschichte in München angesiedelt ist. Durch den Klappenumschlag wirkt das Buch gleich sehr wertig.

    War mir die Hauptperson Juli, von deren Leben ich im Laufe der Geschichte immer mehr erfahre, anfangs recht sympathisch, hat sich das beim Lesen hier und da geändert. Ich konnte den Gedanken der jungen Frau nicht immer folgen, sie kam mir sprunghaft, manchmal forsch, aber auch ängstlich und wirr vor. Vielleicht lag es aber auch an den für mich viel zu vielen Hinweisen und Andeutungen, bei denen ich nicht wusste, ob sie für die Lösung des „Falles“ vielleicht relevant sein würden. Da ich absolut keine Idee hatte, in welche Richtung es geht, kam ich erst relativ spät in die Geschichte rein. Jetzt, wo ich das Ende kenne, werden viele kleine Hinweise, die ich nicht einordnen konnte, zu einem großen Ganzen. Und ich merke, dass ich mich hier und da etwas verrannt habe bzw. mich habe täuschen lassen, was ich aber als eher positiv sehe.


    Der leicht, sehr angenehme Schreibstil von Clara Weiss hat mich gut unterhalten. Eine unterschwellige Spannung ist ab fast der ersten Seite da und hält sich bis zum Schluss.


    Juli wird sehr gut in Szene gesetzt und auch Greta konnte ich mir sehr gut vorstellen. Die anderen Personen, die hier agieren, blieben für mich etwas blass. Ich hätte z.B. von Herrn Hofreiter gerne noch mehr erfahren.


    Ich habe einen gut durchdachten Psychokrimi gelesen, der mich aber erst in der zweiten Hälfte richtig eingefangen hat. Als sich die Wendungen und Verstrickungen aufgelöst haben, war ich mit dem Ausgang der Geschichte, der mich nicht mehr überrascht hat, doch noch zufrieden.


    4ratten