Leigh Bardugo - Das Lied der Krähen

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 8.310 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dani79.

  • Ich gehöre zur Franktion der Begeisterten. ;)


    Meine Meinung:


    Warum liebt man manche Bücher von Anfang an, nein eigentlich schon fast bevor man angefangen hat sie zulesen? Spielen einem da Erwartungshaltung, bereits gemachte Leseerfahrungen und die positiven Urteile anderer Leser einen Streich?


    Gibt es ein Rezept für gute Geschichten? Also ein Gerüst, ein Szenario, welches größtmöglichen Erfolg versprechen könnte? Kann man durch bestimmte Inkredenzien ein tolles Buch quasi in der Hexenküche anrühren und heraus kommt das Wunderbuch - das wunderbare Buch?


    Gibt es Bücher, die man gerne jedem empfehlen würde, den man kennt und schätzt? Und möchte man damit vielleicht auch Nichtleser und Büchervermeider überzeugen?


    Dreimal Ja.


    Das Lied der Krähen hat mich durch seine Optik, seine Inhaltsangabe und auch durch die euphorischen Stimmen anderer Leser bereits in seinen Bann geschlagen, bevor ich es aufgeschlagen hatte. (So was kann natürlich auch mal nach hinten losgehen;))


    Die Zutaten sind von der Autorin, Leigh Bardugo, perfekt zusammengerührt. Besonders gefällt mir der Genremix. Denn es ist nicht nur ein Fantasybuch sondern auch ein Spannungsroman der sich ein bisschen wie Mission Impossible liest und an „Oceans eleven“ oder „Die Glorreichen Sieben“ denken lässt. Eine MIssion, eine zusammengewürfelte Einheit an Spezialisten, ein Plan und dann die scheinbar kaum erfolgversprechende Ausführung. Dazu ein sehr unterhaltsamer Erzählstil, der die Akteure kraftvoll und lebhaft in Szene und auf ungewöhnliche Charaktere und schillernde Persönlichkeiten setzt. Und ein düsteres Setting als Hintergrundfarbe.


    Das Lied der Krähen hat für mich wohltuend aus dem EInheitsbrei herausgeragt, war überraschend und spannend. Ich habe das Buch in meiner Nevernight-Phase gelesen (also zwischen Nivernight 1 und 2). Und dass es da bestehen konnte, ist ein sehr gutes Zeichen. 8o

    :lesen:





    Einmal editiert, zuletzt von gagamaus ()

  • Ich habe mir mit diesem Buch einige Zeit gelassen - sicherlich auch wegen des Hypes. Ich mag im Normalfall Bücher gar nicht, die momentan groß gehypt werden. Meistens sind sie sehr flach und auf irgendeine Romanze ausgelegt. Aber dieses Buch hat mich gegen meine Erwartungen dann doch mitgerissen und begeistert.


    Ich fand auch, der Klappentext hatte nicht viel mit den tatsächlichen Ereignissen und der Spannung zu tun. Ich hätte niemals im Leben erwartet, das zu lesen was ich am Ende zu lesen bekam. Im Endeffekt war es für mich doch ein sehr unterhaltsamer und gut lesbarer Abenteuerstoff, der mich bis zum Ende gepackt hat. Da muss jetzt wohl doch der zweite Teil her.

    "Ich muß dich mit Gewalt ernähren!" sagte Homunkoloss, "Du schläfst nicht mehr. Du wäscht dich nicht. Du stinkst wie ein Schwein." "Ist mir doch egal", sagte ich trotzig, "Hab keine Zeit, muß lesen" (c) Walter Moers, aus "Stadt der träumenden Bücher"

  • Meine Meinung:
    Tatsächlich schwanke ich zwischen "Es hat mir wirklich Spaß gemacht" und "Joah, ganz nett, aber ich verstehe den Hype nicht so ganz"- hin und her.

    Was mir tatsächlich gefehlt hat, war etwas mehr Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Perspektiven. Ich hatte so das Gefühl, das nicht jede der Figuren genug Raum bekommen hat. Gerade Matthias fand ich persönlich sehr viel interessanter als etwa Kaz, der mit seiner arroganten Art mir persönlich eher auf die Nerven ging. Zu Mal er trotz seiner dramatischen Lebensgeschichte einfach unsympathisch auf mich wirkte. Ich konnte mich mit ihm jedenfalls nicht besonders anfreunden.

    Schade fand ich auch, das nur 5 der 6 Krähen eine eigene Perspektive bekamen. Das hat Wylan irgendwie als Randfigur erscheinen lassen, obwohl er eigentlich keine unwichtige Figur ist. Außerdem hätte ich gerne mehr über ihn erfahren.


    Toll dagegen fand ich Inaj und Nina, die einfach interessante Frauenfiguren sind, die mit Klischees aufräumen und eben trotzdem auch keine Figuren sind, sie nur männlich zugeschriebene Atribute haben, nur damit sie als starke Figuren gelten.

    Jesper konnte ich auch nicht so recht greifen.


    Matthias ist im Grunde meine Lieblingsfigur geworden. Ich glaube, weil gerade bei ihm die Zerrissenheit in seiner Figur am deutlichsten wurde und ich seinen Konflikt um Religion und die Ansichten über die Grischa sehr spannend fand. Schade das die Autorin diesen nicht weiter ausgebaut hat.Ich glaube ich hätte es weit spannender gefunden, wenn sie dahingehend erst im zweiten Teil eine Lösung aufgezeigt hätte.


    Llyren hat ja schon ein paar wichtige Kritikpunkte angesprochen, die ich so auch unterschreiben würde. Vieles ist zudem sehr auf Kaz als genialen Kopf der Bande zugeschnitten. Damit geraten die andren Figuren leider in eine Schieflage und im Grunde wirkt er so, als Hauptfigur, obwohl der Roman versucht sie alle als Hauptfiguren zu präsentieren. Aber dadurch das eben Wylan z.B. nicht mal eigene Kapitel hat, klappt das meiner Meinung nach nicht immer so richtig.


    Was mir dagegen wirklich Spaß gemacht hat, war einfach dieses ganze wahnwitzige Unternehmen, die Intrigen die immer wieder durchschimmerten und vor allem die Hintergrundgeschichten der andren Figuren. Schade das diese nur in Rückblenden erzählt wurden, so wirkte das immer etwas losgelöst vom Rest der Handlung. Wie Llyren auch schon angesprochen hat, dadurch wirkte die Gruppe nie so ganz als Gemeinschaft und es gab auch kaum weitere Entwicklungen. Allerdings sehe ich es etwas anders als Llyren und finde das zumindest ein Teil der Figuren eine Weiterentwicklung erfahren hat. Und an einem andren Punkt der Geschichte ist als vorher. Was das für den zweiten Teil bedeutet finde ich jetzt gerade heraus^^


    Als großes Abenteuer war es sehr unterhaltsam und wie erwähnt, vor allem Matthias und Nina, sowie Inaj fand ich sehr interessant. Ihre Perspektiven haben mich schnell überzeugt und ich hatte auch sehr viel Spaß daran, zu erfahren wie dieser wahnwitzige Plan umgesetzt werden sollte. Hi und da hätte ich mir aber trotzdem gewünscht, das die Autorin bestimmte Konflikte weiter ausgebaut hätte. Die Geheimniskrämerei von Kaz war auch ziemlich anstrengend.


    Alles in allem war es gute Unterhaltung für mich, auch wenn ich den großen Hype nicht gerechtfertigt finde. Ich habe trotzdem Lust den zweiten Teil anzuschließen - was ich auch gerade mache :lachen:


    Von mir gibt es:


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Was das für den zweiten Teil bedeutet finde ich jetzt gerade heraus^^


    [...]


    Ich habe trotzdem Lust den zweiten Teil anzuschließen - was ich auch gerade mache :lachen:

    Ich bin momentan auch noch hin- und hergerissen, ob ich den zweiten Teil noch lesen will oder nicht. Einerseits scheint der ja noch besser anzukommen als der erste und die Geschichte wäre damit zumindest auch abgeschlossen. Andererseits habe ich momentan echt keine Lust drauf... Evtl. warte ich mal noch ab, was aus der Fernsehserie wird, denn immerhin spielen da ja die Krähen-Charaktere eine wichtige Rolle.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Llyren

    Ich persönlich fand den zweiten Band sehr viel besser und auch spannender. Tatsächlich traut sich Bardugo hier auch dann auch ein bisschen was. Allerdings kann ich auch verstehen, wenn Du nicht soo große Lust hast weiter zu lesen. Den großen Hype kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen. Auf die Serie bin ich nicht gar so scharf zugebener maßen, bisher erscheint mir der Cast zu glatt und hübsch gebügelt...

  • Das Buch kam einfach so zu mir getrudelt, meine Nichte gab es mir mit, weil es ihr gut gefiel. Also konnte ich ahnungslos zu lesen anfangen, und es hat mir viel Spaß gemacht. Einziger Kritikpunkt ist das Alter der einzelnen Krähen. Für ihre Erfahrungen und Kenntnisse und Aktionen und Taktiken müssen sie einfach älter sein.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich hatte das Buch laut meinem Eintrag hier 2018 gelesen. Kann mich auch dunkel erinnern, dass ich es nicht schlecht fand.

    Nachdem ich nun - nach dem Gucken der Serie - alle 3 Grischa-Bände erstmalig gelesen habe, glaube ich aber, dass mir damals, ohne Vorkenntnisse, doch einiges gefehlt hat.

    Es war schon gut lesbar, aber ich glaube, ich mag es jetzt nochmal lesen und denke, dass ich diesmal mehr davon haben werde.

    LG, Dani


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