Leigh Bardugo - Das Lied der Krähen

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    „No Mourners, no funerals“
    „Keine Klageweiber, keine Beerdigungen“


    Kaz Breker, Dieb und Bandenführer, hat einen neuen Auftrag an Land gezogen, den gefährlichsten und lukrativsten Auftrag seiner Karriere. Damit der Coup gelingt, benötigt er natürlich die beste Crew, die es auf Ketterdams Straßen zu finden gibt. Doch spielt sein Auftraggeber kein falsches Spiel?


    Das war das erste Buch von Leigh Bardugo, das mir zwischen die Finger gekommen ist. Zuvor erschien ja schon ihre Grischa Trilogie, die in der selben Welt und mit dem selben Magiesystem spielt, aber mehr Ähnlichkeiten bestehen meines Wissens nach nicht. „Das Lied der Krähen“ kann also bedenkenlos von Grischa-Neulingen wie mir gelesen werden.


    Der Plot, so wie er oben dargestellt ist, klingt recht simpel - ein Diebstahl mit einer überschaubaren Anzahl an Bandenmitgliedern? Simpel! Wer das denkt, der liegt so weit daneben, wie Kaz Breker kein Chorknabe mit einer hübschen Tenorstimme ist!
    Zunächst einmal erzählen das Geschichte einige Personen - neben Kaz kommen auch die anderen Crewmitglieder zu Wort, jedoch hatte ich keineswegs das Gefühl, durch die vielen Perspektivwechsel den Scharfschützen mit einem kleinen Spielproblem Jesper oder Wylan, den jungen Bombenbauer, weniger gut zu kennen als Kaz oder Inej, die gelenkige Diebin. Leigh Bardugo hat es geschafft, dass mir jeder Charakter ans Herz gewachsen ist und jeder Schicksalsschlag beinahe körperlich weh tat - da Kaz seine ganz eigenen verborgenen Dämonen mit sich herum trägt, Wylan ein Geheimnis birgt, für das ihn die Welt verhöhnt oder Jesper sich nicht ohne Grund nur mit den Händen an seinen Waffen wohl fühlt. Diese Geheimnisse werden Stück für Stück offenbart - und in diesem ersten Band der Duologie noch längst nicht alle. Trotzdem kam in mir das Gefühl auf, dass ich, während ich in den Seiten voran schritt, ein kompliziertes Puzzle löste, das mit jedem Teil eine neue Sichtweise auf das unfertige Bild eröffnete. Wahnsinn und Genie liegen vor allen Dingen bei Kaz sehr nahe beieinander. Und trotzdem mochte sie alle, da sie besonders sind, einzigartig und alle ihre kleinen Macken ganz abseits ihrer Geheimnisse und Sorgen haben. Wie gern würde ich in Ketterdam gemeinsam mit Inej und Nina sitzen und stapelweise Waffeln verspeisen, einfach, da sie von diesem gemeinsamen Vorhaben mit einer Wärme schwärmen, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lies. Einen besonderen Liebling habe ich nicht - Die Dynamik zwischen den Crewmitgliedern macht eigentlich das besondere an dem Buch aus. Und es würde mich schmerzen, wenn ich einen besonders hervorheben müsste.


    Die Handlungsorte waren bombastisch. Vor allen Dingen liebe ich Ketterdam mit seinen düsteren -Gassen, seinem Hafen und der Gefahr, die dir immer über die Schulter schaut, wenn du durch die düstere Seitengassen schleichst. Bardugo hat es geschafft, eine ganz besondere Stimmung zu erzeugen, die mich fasziniert hat. Sie hat sowohl die gierigen Schatten der Stadt als auch die hellen Seiten dargestellt (nun gut, von den hellen Seiten etwas weniger, aber seis drum). Und auch der Diebstahl in der Eisfestung hoch oben im Norden war atemberaubend clever dargestellt.


    Die Grundspannung in dem Roman baute sich von der ersten Seite an auf und hielt sich dann auch auf einem hohen Level. Manchmal blieb mir der Atem weg, wenn Kaz wieder einmal einen seiner unberechenbaren Momente hatte und ich nicht sagen konnte, was er als nächstes tun würde.


    Das Magiesystem war gesprenkelt von wissenschaftlichen Einflüssen, was mir sehr gut gefallen hat. Einfach den Zauberstab schwenken und ein paar Worte murmeln kann ja jeder. In Bardugos Welt gibt es drei Arten von Magie, und je nachdem haben sie auch unterschiedliche Handlungsgebiete.


    So, und was bedeutet nun die Überschrift? Tja, „Keine Klageweiber, keine Beerdigungen“ wünschen sie sich immer, wenn sie einen neuen Coup angehen. Und diese Worte bedeuten so viel für sie. Wenn es gut geht und das Buch berührt, bedeuten die Worte auch für den geneigten Leser viel. Für mich bedeuteten sie so viel, dass ich sie am Schluss leise mitgemurmelt habe, völlig gebannt und in der Hoffnung, dass sie sich bewahrheiten.
    5 Sterne mit einem Lechzen auf die Fortsetzung.

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Um diese Reihe kommt man auf youtube grade kaum herum. Ich gebe aber zu, das ich schon sehr neugierig geworden bin. Grade auch hier dann gute Bewertungen zu lesen, das hilft bei der Leseentscheidung ungemein. Jetzt muss ich nur überlegen, ob ich im Original oder auf deutsch lese :lachen: (das sind so die Lese-luxusprobleme...)

  • Ich habs in beiden Sprachen gelesen und fand es beide male Rrichtig toll. Der Deutsche Band ist eben so super aufgemacht wie die englische Ausgabe - mit karten und schwarzem Buchschnitt - in englisch gibts beide Bände im Schuber ^^


    Ich freu mich, dass auch meine Rezi weitergeholfen hat! =)

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)

  • Leigh Bardugo - Six of Crows / Das Lied der Krähen


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    Inhalt
    Kaz Brekker, gerissene und skrupellose rechte Hand eines Bandenchefs in Ketterdam, erhält ein Jobangebot, das ihm unglaublichen Reichtum verspricht. Der einzige Haken daran: Die Aufgabe ist praktisch unlösbar und ein Himmelfahrtskommando...
    Trotzdem findet er eine Crew von fünf Gefährten, die sich ihm aus verschiedenen Gründen anschließen.


    Eines gleich vorneweg: Obwohl das Buch in der Welt und nach den Ereignissen der Grisha-Trilogie spielt, kann man es auch bedenkenlos ohne Vorkenntnisse lesen. Einige große Ereignisse werden zwar referenziert, einige Figuren genannt, aber die eigentlichen Geschehnisse werden nicht verraten.


    Zum Positiven
    Die Charaktere sind tatsächlich alle recht unterschiedlich und somit werden wohl für jeden Leser ein oder zwei Lieblinge dabei sein. Im Laufe des Buches erfährt man noch einiges über die Hintergründe ihrer Beziehungen (Nina, Matthias) oder ihre persönliche Geschichte (Inej, Kaz).
    Angenehm undramatisch ist das Vorhandensein zweier nicht heterosexueller Charaktere - damit meine ich, dass es mir nicht so vorkam, als würde die Autorin die beiden nur der Repräsentation und dem "Kästchenabhaken" wegen schreiben.
    Ketterdam als Hafenstadt mit den verschiedenen Banden funktioniert auch sehr gut.
    Kaz' Problem mit direktem Hautkontakt hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil es einerseits zeigt, wie schwer Traumata zu verarbeiten sind und es andererseits auch tatsächlich Bedeutung bzw. geringfügig Einfluss auf die Handlung hat.
    Ein paar Team-Momente gibt es, die mir gut gefallen haben - "No mourners, no funerals.", "Scheming-face. Definitely."


    Warum haben ich Kaz' verletztes Bein und seinen Stock nicht als positives Beispiel für eine Behinderung oben aufgeführt? Tja, hätte ich getan, wenn es eine Rolle gespielt hätte. Hat es aber nicht. Gut, einige Male wird erwähnt, dass er Schmerzen hat oder dass er hinkt. Trotzdem rennt er völlig problemlos unzählige Treppen, stapft problemlos durch Schnee und Eis (hier gibt es keinerlei Erwähnung, dass er irgendwelche besonderen Probleme hätte), springt durch die Gegend etc. Einmal vermutet er sogar, dass sein Knochen wieder gebrochen ist. Und das lasse ich jetzt genauso stehen, wie es im Buch passiert.


    Team-Dynamik
    Durch die unterschiedlichen Perspektiven (5 der 6 Krähen) erfahren wir ihre Gedanken und Geschichten. Noch besser wäre gewesen, wenn sich auch die Erzählstimmen voneinander unterschieden hätten. Aber das stört mich nicht mal so sehr.
    Mein Hauptproblem waren die Beziehungen zwischen den Charakteren: Abgesehen von zwei offensichtlichen und einer vermutlichen Liebesgeschichte entwickelt sich da gar nichts. Sie sind am Ende des Buches noch genauso weit wie am Anfang. Die beinahe einzigen anderen Aktionen sind neckische, dumme oder bissige Kommentare. Versteht mich nicht falsch, ich wollte Wortgeplänkel und Scherze, aber hier fühlen sie sich nicht verdient an, weil die Gruppe keine Gelegenheit bekommt, zusammenzuwachsen.


    Und wie sollen die Beziehungen der Charaktere auch groß verändert: jedes Mal, wenn wir etwas über die Vergangenheit eines Charakters erfahren, dann geschieht das über Rückblenden. Das bedeutet, dass der Leser erfährt, was ihnen geschehen ist, nicht aber ihre Gefährten. Nicht, dass die Geschichten an sich uninteressant gewesen wären, aber hier sehe ich eindeutig verschenktes Potenzial. Sollte man vielleicht doch mal kurz darüber reden, wenn eine Krähe gerade praktisch eine Panikattacke hatte und damit fast den Plan ruiniert hätte? Nein, wozu auch. Über diese "Schwäche" schweigen wir lieber...


    Charaktere
    Eins vorneweg: Dass die Figuren alle 16 bis 18 Jahre alt sind, habe ich einfach mal ignoriert. Tut mir leid, aber das nehme ich ihnen nicht ab. Auch wenn ein hartes Leben einen vielleicht früher erwachsen werden lässt, die Fähigkeiten und Erfahrungen, die sie angeblich alle (bis auf Wylan) in diesem Alter angeblich haben, sind unglaubwürdig.


    Die Enwicklung, die sie während der Geschichte durchmachen, ist auch sehr beschränkt und geht über die Romanze kaum hinaus.


    Wenn ich ihn auch nicht sonderlich mochte, so muss ich zugeben, dass Matthias vermutlich der interessanteste Charakter ist: Ein ehemaliger Grisha-Jäger, der weiterhin Gefühle für Nina hat, und im Grunde dabei ist, sein Land und alles, woran er glaubt zu verraten? Das Ende war mir hier ein wenig zu eindeutig und einfach gemacht, aber gut.


    Am besten gefiel mir persönlich Inej, die als "Wraith" ninja-ähnlich die Wände hochklettert und Leute ausspioniert. Die Beziehung zwischen ihr und Kaz ist nachvollziehbar und, wenn auch recht vorhersehbar, schön beschrieben.


    Ich weiß übrigens nicht, warum alle Welt von Kaz zu schwärmen scheint. Ja, er ist kein uninteressanter Charakter - der Charm des allwissenden und alles vorausplanenden Masterminds mit tragischer Vergangenheit ist da. Aber seine Kälte gegenüber seinen "Freunden" und Bandenmitgliedern und seine mangelnde Entwicklung stören mich.
    Apropos Voraussplanen:


    Der Job
    Kaz weiß alles, plant immer alles voras, mit fast schon hellseherischer Gabe. Das hat durchaus seinen Reiz, aber wenn das immer wieder passiert, nutzt sich das ab und wird unglaubwürdig.
    Hinzukommt, dass er seiner Crew nur gerade soviel erzählt, wie sie unbedingt wissen müssen. Teilweise auch erst in dem Moment, wo sie es unbedingt wissen müssen. Zu einem gewissen Teil sehe ich Geheimnisse ein, vor allem, wenn er sich der Loyalität einzelner vielleicht nicht so sicher ist. Aber für mich wirkt es eher wie ein Trick, um ihn sowohl gegenüber seinen Gefährten als auch dem Leser gegenüber noch mysteriöser und "cooler" wirken zu lassen.


    Dafür spricht auch, dass wir als Leser im Grunde fast gar nichts vom Plan erfahren. Sondern erst während der Ausführung mitbekommen, was eigentlich geplant war bzw. was abläuft. Und dabei passenderweise oft in der Perspektive derjenigen Krähe sind, die nicht weiß, was gerade geschieht. Je öfter das passiert, desto mehr fühle ich mich manipuliert.


    Gefühlt läuft mir auch alles, trotz der scheinbaren Problem und Hindernisse, alles zu glatt.
    Ich hätte mir zum Beispiel auch gewünscht, dass eine gewisse Aktion mehr Konsequenzen auf den Rest des Jobs hat.


    Spannung und Tempo
    Die ersten 200 Seiten haben sich für mich extrem gezogen - ich war schon am Überlegen, ob ich mir den Rest nicht spare. Neben der Ersteinführung von Kaz und den Krähen hat es sich einfach extrem nach Setup angefühlt. Die häufigen Rückblenden sind zwar insofern interessant, als ich erfahre, wie die Figuren so geworden sind, wie sie sich jetzt präsentieren, aber sie bringen die Handlung auch nicht wirklich vorwärts.


    Dadurch, dass mir die Charaktere nicht wirklich nahe standen, fehlte ein richtiges Mitfiebern.
    Und wenn ich nicht genau weiß, was eigentlich der Plan ist, kann ich auch nur schwer einschätzen, wie schlimm er gerade schief läuft. Gefühlt kommen sie immer ziemlich problemlos mit relativ heiler Haut davon...
    Im letzten Drittel des Buches zieht dann das Tempo aber tatsächlich an.


    Fazit
    Versprochen wurde mir ein spannendes Buch mit einem unmöglichen Auftrag und einem tollen Ensemble an Charakteren.
    Bekommen habe ich ein nicht schlecht geschriebenes Buch mit mäßigem Tempo, "okay'en"-Charakteren mit wenig Weiterentwicklung, schlechter Ensemble-Dynamik, dafür aber 2 1/2 Romance-Nebenplots, das mich an so einigen Stellen an eine schwache Kopie von Mistborn erinnert hat.


    Das Buch ist nicht schlecht, aber über mehr als ein "in Ordnung" kommt es bei mir nicht hinaus. Allerdings scheine ich da mit meiner Meinung ja relativ allein dazustehen ;)


    2ratten

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

    Einmal editiert, zuletzt von Llyren ()

  • Ich habe bei Six of Crows ja das Gefühl das die Duologie Dilogie im Netz vor allem wegen des Diversity-Aspekts so gehypt wird und dabei die Schwächen die die Handlung hat, gerne übergangen werden. Zumindest was ich so bei den Ami-Booktubern mitbekommen habe, wirkt das auf mich schon so.


    Versteht mich nicht falsch, ich finde Diversity wichtig und toll, das es momentan immer mehr Romane gibt, die das eben nicht als Problemthema aufgreifen sondern einfach Figuren schreiben, ohne das ihr Hauptthema dann ihre Hautfarbe, Sexualität etc. ist. Aber eine gutes Buch muss dann trotzdem mehr bieten als nur das.
    Ich werde wohl trotzdem reinlesen, damit ich mir selbst ein Bild machen kann.

  • Ich werde wohl trotzdem reinlesen, damit ich mir selbst ein Bild machen kann.


    Sehr schön, dann warte ich noch ein bisschen bis ich das Buch in meine Listen aufnehme oder nicht. Neugierig bin ich schon geworden, weil es mir gerade hier immer wieder über den Weg flattert. Aber wirklich überzeugt bin ich noch nicht.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • [besserwissmodus an]


    Ich habe bei Six of Crows ja das Gefühl das die Duologie [...]


    Auch wenn Du nicht die einzige bist (die Suchfunktion spuckt mir 18 Beiträge aus, die "Duologie" verwenden):


    Es heisst so wenig "Duologie" wie es "Triologie" heisst. Sondern "Dilogie", wie es auch "Trilogie" heisst. (Und "Dilogie" gilt als veraltet. - Wie sagt Ihr dann einem Einzelband? "Monologie"?)


    [besserwissmodus aus]


    :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • dabei die Schwächen die die Handlung hat, gerne übergangen werden. Zumindest was ich so bei den Ami-Booktubern mitbekommen habe, wirkt das auf mich schon so.


    Ich bin ja ohnehin schon sehr vorsichtig geworden, wenn Bücher so hochgejubelt werden. Meine Erwartungen waren entsprechend schon durchaus realistisch, denke ich.



    Ich werde wohl trotzdem reinlesen, damit ich mir selbst ein Bild machen kann.


    Tu das. Wie gesagt, die meisten sind ja wirklich begeistert von den Büchern.
    Kann gut sein, dass einige Punkte bei mir einfach nicht gegriffen haben und du damit viel mehr anfangen kannst.

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

  • Mir haben die Bücher ja sehr gut gefallen und dabei spielt der Diversity-Faktor durchaus eine große Rolle, aber ich fand auch die Geschichte einfach amüsant.
    Natürlich mit Schwächen, aber für mich haben die positiven Aspekte klar überwogen.


    Ich glaube auch nicht, dass ich mich vom Hype des Buches zu sehr blenden habe lassen, denn ich bin auch jemand, der bei solchen Büchern dann oft eine eher negative Meinung hat. (Die letzten beiden Beispiele aus dem NA/YA Genre dazu waren etwa Red Rising und Strange the Dreamer.)

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.


  • Danke Dir, den Begriff kannte ich tatsächlich so nicht.


  • Ich glaube auch nicht, dass ich mich vom Hype des Buches zu sehr blenden habe lassen, denn ich bin auch jemand, der bei solchen Büchern dann oft eine eher negative Meinung hat.


    Damit meinte ich auch eher das Gegenteil: Wenn ich mit zu hohen Erwartungen an ein Buch herangehe, die es dann vielleicht nicht erfüllt, kommt das Buch für mich schlechter weg, als wenn ich eher neutral herangegangen wäre.

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  • Llyren: ja, das ist bei mir dann oft sicher auch so, dass ich wegen eines Hypes ein Buch umso kritischer sehe.


    Umgekehrt könnte es auch sein, dass man ein Buch unbewusst besser bewertet, weil man den Hype im Hinterkopf hat.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.


  • Das Buch ist nicht schlecht, aber über mehr als ein "in Ordnung" kommt es bei mir nicht hinaus. Allerdings scheine ich da mit meiner Meinung ja relativ allein dazustehen ;)


    So allein auch nicht. Ich hätte es zwar etwas besser bewertet, aber den Hype darum kann ich auch nicht nachvollziehen.

    LG, Dani


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  • Das ist ja witzig. Von dem Hype habe ich bis jetzt überhaupt nichts mitbekommen. Ich sah den Stapel mit den Büchern in der Buchhandlung, wurde von dem Cover magisch angezogen und dachte: och, liest sich ja ganz interessant, der Klappentext. Dann habe ich es auf gut Glück mitgenommen.


    Ich habe mittlerweile über zwei Drittel gelesen und mir gefällt das Buch bis jetzt ziemlich gut.

    Am Anfang hatte ich aber richtige Schwierigkeiten reinzufinden. Für alles in Kaz Welt gibt es ein spezielles Wort, für jedes Volk gibt es spezielle Ausdrücke und fast jede wichtige Figur hat mehrere Namen. Das alles muss man mal auseinander halten können. Aber wenn man sich erstmal auskennt, flutscht es einfach nur.

    Ich finde die Autorin hat eine dichte Welt erschaffen. Ich sehe die Freunde geradezu deutlich in Ketterdam, durch die dunklen Gassen streifen. Ich sehe die Spielhöllen und die Gauner, die auf ihre "Täubchen" warten, um sie übers Ohr zu hauen. Jeder will jeden verarschen. Doch, bis jetzt finde ich alles sehr atmosphärisch.

    Ich habe mich schon ein paar mal dabei erwischt, wie ich ich das Buch zuschlage, weil irgendwas schlimmes passiert und ich nicht will, das Kaz und den anderen etwas zustösst (solange ich es nicht gelesen habe, ist es auch nicht passiert :angst: )

    Ich weiss bis jetzt immer noch nicht, welchen der sechs Dregs ich lieber mag. Jeder von ihnen kann etwas besonderes, und jeder von ihnen hat eine dunkle Vergangenheit die man auch erst nach und nach erfährt.

    Vielleicht gerfällt mir es so gut, weil ich mich vorher null über das Buch informiert hatte? Ich bin ohne Erwartungen an das Buch heran gegangen. Bis jetzt kann ich es nur weiter empfehlen...

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • nanu?! Hihi, ich hab das Buch auch vor dem Hype gelesen - damals war es auf Deutsch noch gar nicht erschienen und ich hab es in Basel in einer englischen Abteilung entdeckt ;) (ihr müsstet mal in Basel die englischen Abteilungen durchstöbern - da gehen euch die Augen auf!!) und hatte überhaupt nicht die Hoffnung, dass es irgendwann noch mal deutsch erscheint, da es ja doch schon recht speziell ist und die Grischa Trilogie nicht so gute Verkaufszahlen aufzuweisen hatte. Aber ich liebe die Welt, ich liebe die Charaktere und dass es mal nicht nur darum geht, wer am Ende (oder wahlweise auch am Anfang oder in der Mitte) mit wem in die Coje steigt ;)

    Home is people, not a place (Robin Hobb, Live Ship Trader)


  • Das Buch ist nicht schlecht, aber über mehr als ein "in Ordnung" kommt es bei mir nicht hinaus. Allerdings scheine ich da mit meiner Meinung ja relativ allein dazustehen ;)


    So allein auch nicht. Ich hätte es zwar etwas besser bewertet, aber den Hype darum kann ich auch nicht nachvollziehen.

    Das finde ich aber ungerecht. Dafür kann das Buch doch nichts wenn alle so ein Bohei darum machen. Ich frage mich auch die ganze Zeit wo dieser Hype stattgefunden haben soll? Ich habe echt bisher noch nichts davon mitbekommen. Da fand ich das um "Paper Princess" von Erin Watt viel mehr Werbung gemacht wurde.

    Wenn euch das Buch nicht so gut gefällt, finde ich das okay. Aber es noch schlechter bewerten, nur weil alle anderen das Buch toll fanden, ist ein komischer Grund zum Punkteabzug. Aber jeder so, wie er meint :winken:


    nanu?! Hihi, ich hab das Buch auch vor dem Hype gelesen - damals war es auf Deutsch noch gar nicht erschienen und ich hab es in Basel in einer englischen Abteilung entdeckt ;) (ihr müsstet mal in Basel die englischen Abteilungen durchstöbern - da gehen euch die Augen auf!!) und hatte überhaupt nicht die Hoffnung, dass es irgendwann noch mal deutsch erscheint, da es ja doch schon recht speziell ist und die Grischa Trilogie nicht so gute Verkaufszahlen aufzuweisen hatte. Aber ich liebe die Welt, ich liebe die Charaktere und dass es mal nicht nur darum geht, wer am Ende (oder wahlweise auch am Anfang oder in der Mitte) mit wem in die Coje steigt ;)

    Nach den Grischa-Büchern habe ich auch schon Ausschau gehalten. Ich nehme an, die Welt und ihre Ordnung ist in diesen Büchern die gleiche? Lesen möchte ich die auf jeden Fall auch noch.

    Ich mag diese Welt. Sie ist vielschichtig und spannend. Jedes Volk ist komplett anders, die Figuren sind schwer einzuschätzen. Ständig passiert etwas neues, etwas unerwartetes. Die Geschichte ist abwechslungsreich durch die vielen verschiedenen Blickwinkel. Der Leser kann mitfiebern, es gibt witzige Stellen und auch traurige.

    Mir hat das Buch jedenfalls gut gefallen, und ich warte gerne bis der zweite Band erscheint, auf Deutsch, Englisch ist nicht so meins.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.

  • nanu?! Ja, grischa spielt in der selben Welt - aber in der Vergangenheit wenn mich nicht alles täuscht =)

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  • nanu?!

    Ich hab das Buch doch auch nicht schlechter wegen des Hypes bewertet. Woraus liest du das?


    Llyren hat ja ausführlich beschrieben, was und warum ihr nicht gefallen hat.

    Und ich hab nur geantwortet, dass sie mit ihrer nicht total begeisterten Meinung nicht allein dasteht, ich es aber noch ein bisschen besser als sie bewerten würde.

    LG, Dani


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  • nanu?!

    Ich hab das Buch doch auch nicht schlechter wegen des Hypes bewertet. Woraus liest du das?


    Llyren hat ja ausführlich beschrieben, was und warum ihr nicht gefallen hat.

    Und ich hab nur geantwortet, dass sie mit ihrer nicht total begeisterten Meinung nicht allein dasteht, ich es aber noch ein bisschen besser als sie bewerten würde.

    Llyren meinte ich gar nicht, ihr Kommentar hat sich beim zitieren dran gehängt.

    Deine Aussage "ich hätte es etwas besser bewertet" habe ich dann wohl falsch herum aufgefasst. Nämlich dass du das Buch besser bewertet hättest wenn es kein Hype gegeben hätte. Ist wohl ein Missverständnis, ich habe dich einfach nur falsch verstanden.

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.