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Orïsha war früher eine Welt voller Magie. Zehn verschiedene Clans sogenannter Maji verfügten über unterschiedliche magische Begabungen. Doch nicht alle Menschen waren Maji, der König fürchtete die Magie und ließ in der „Blutnacht“ alle erwachsenen Maji töten. Die Verbindung zwischen der Magie und den Menschen wurde unterbrochen, seit dieser Nacht gibt es keine Magie mehr in Orïsha. Nur deswegen hat der König die Kinder der Maji am Leben gelassen, aber sie werden schlecht behandelt, unterdrückt und „Maden“ genannt. Maji Kinder erkennt man an ihren weißen Haaren und so sind sie eine leichte Zielscheibe für Spott und Grausamkeiten. Zélie ist so ein Maji-Kind, ihre Mutter war eine Seelenfängerin und wurde in der Blutnacht grausam ermordet. Gemeinsam mit ihrem Bruder Tzain kümmert sie sich um ihren Vater, doch in ihr brodelt es, sie kann die Ungerechtigkeit nur schwer ertragen.
Eines Tages will sie in der nahegelegenen Hauptstadt einen besonderen Fisch verkaufen und ab da überschlagen sich die Ereignisse, denn sie hilft einem jungen Mädchen auf der Flucht vor Soldaten – und dieses Mädchen stellt sich als die Prinzessin des Landes vor. Amari musste mitansehen, wie ihr Vater ihre einzige Vertraute ermordet und hat in einer Kurzschlussreaktion ein magisches Artefakt gestohlen. Weder sie noch Zélie wissen, worauf sie sich einlassen, doch das Schicksal (beziehungsweise die Götter) scheinen ihren Weg vorgezeichnet zu haben. Kann Kronprinz Inan, der vom König auf die Jagd nach seiner Schwester geschickt wird, sie aufhalten? Oder wird er erkennen, dass der Weg seines Vaters nicht der Richtige ist?
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, das schon einige Vorschusslorbeeren im Original mit sich bringt. Das afrikanische Setting mit fantastischem Einschlag - unbekannte Tiere, Pflanzen und sonstige Wesen, die Magie und all das – sind mal etwas Anderes und haben mir sehr gefallen. Die Story an sich fand ich allerdings nicht sonderlich überraschend. Eine jugendliche Protagonistin, die die Welt retten muss, obwohl sie es bisher eigentlich immer nur geschafft hat, sich selbst und ihre Umgebung in Probleme zu stürzen. Auf der nun anstehenden Reise muss sie Verantwortung übernehmen und erwachsen werden. Dies ist aber gut geschildert und Zélie ist eine sympathische und glaubwürdige Heldin. Auch die anderen Protagonisten und Nebenfiguren sind gut dargestellt. Insbesondere Inan, der schwer mit sich und seinem Schicksal hadert und immer wieder in seinen Entscheidungen schwankt, konnte mich überzeugen.
Am Ende überstürzen sich die Ereignisse ein bisschen und manches geht für meinen Geschmack zu schnell. Eigentlich ist die Geschichte zu Ende erzählt, einiges bleibt aber offen und unbeantwortet, so dass ich davon ausgehe, dass es hier noch eine Fortsetzung geben wird.
Insgesamt ist es ein spannendes Buch und die Autorin verpackt eine Anti-Rassismus-Geschichte in temporeicher, jugendgerechter Sprache – hoffentlich erreicht sie damit viele LeserInnen!