Leon de Winter - Malibu

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.774 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Arjuna.

  • Die Hauptfigur in Malibu ist Joop Koopman ein mehr oder weniger erfolgreicher (in letzter Zeit eher erfolgloser) Drehbuchautor der mit seiner 17jährigen Tochter in Los Angeles lebt. Gleich zu Beginn erleidet diese leider einen tödlichen Unfall. Nicht nur das Joop trauert und der Mann ,der in gewisser Weise schuldlos für den Tod der Tochter verantwortlich ist, ihm sein Leben weiht, es taucht auch noch ein Jugendfreund auf, der Joop, den unreligiösen Juden, dazu bringen will für den israelischen Geheimdienst zu spionieren.


    Eine wahrlich abstruse Situation, die eine kurzweilige Lektüre mit aberwitzigen Situationen verspricht. Das trifft nur teilweise zu, die Geschichte ist interessant erzählt, die Figuren gut dargestellt, aber leider leidet Leon de Winter an einer Art Missionierungswahn und nutzt praktisch jede Gelegenheit zu religiös-philosophischen Betrachtungen. :rollen: Da hat es mir dann immer gereicht und ich gebe zu, ich habe ab und zu schon mal eine Seite überblättert, wenn mir das zuviel wurde. Aus diesem Grund plane ich auch nichts weiteres von de Winter zu lesen, vom Klappentext her ist das bei seinen anderen Büchern noch schlimmer. Trotzdem hat mir das Buch noch gut gefallen
    4ratten

  • Hallo Illy!


    Nein, tu das nicht! Gib ihm noch eine Chance! Bittttttteeee!
    Und zwar musst du das hier lesen. Das würde ich dir sehr ans Herz legen. Total toll!


    Danke übrigens für die Rezi!


    PS an die Mods: Kann jemand von euch mein Leon de Winter-Thread in der Überschrift anpassen? Da wurde was abgeschnitten. Die Rezi stammt noch aus alten Forenzeiten, wo es diese Aufteilung nicht gab...

  • Zitat von "Marypipe"

    PS an die Mods: Kann jemand von euch mein Leon de Winter-Thread in der Überschrift anpassen? Da wurde was abgeschnitten. Die Rezi stammt noch aus alten Forenzeiten, wo es diese Aufteilung nicht gab...


    Erledigt! :winken:

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hi Marypipe


    der "Himmel über Hollywood" reizt mich schon ein kleines bischen, ich stehe nämlich auf "cross references" (gibts da eigentlich ein deutsches Wort für ?) und Tom Green wird in Malibu kurz erwähnt, er spielte in einem der ersten Filme von Koopman mit oder so ähnlich.


    Falls es mir mal auf dem Ramschtisch begegnet, greif ich dann vielleicht doch zu. Zu mehr reicht es aber nicht. :breitgrins:


    :winken:
    illy

  • illy


    Das Buch kostet ja selbst bei Amazon nur 3 Euro oder so. Ich hab es damals in den "radikal reduzieten Resten" gekauft.

  • "Malibu" hat mir sehr, sehr gut gefallen. Ich habe auch de Winters Gedankenspiele genossen, er ist einer, der die plastisch und humorvoll rüberbringen kann.


    Von mir 5ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





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    Malibu – Leon de Winter


    Rezi für den SLW 2007


    Rückentext:
    Kurz bevor Mirjam ihren 17. Geburtstag feiern kann, kommt sie bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Doch ihrem Vater, Joop Koopman, ist es nicht vergönnt, sich ganz seiner Trauer hinzugeben. Sein Freund Philip verwickelt ihn in einen Spionagefall für den israelischen Geheimdienst, seine Cousine Linda in ihre buddhistischen Wiedergeburtstheorien.
    Die bewegende Geschichte eines Vaters, der unter tragischen Umständen seine Tochter verliert, an seinem Verstand zweifelt und in eine Politspionage hineingezogen wird die als metaphysischer Thriller endet.


    Meine Meinung:
    Was für ein Buch. Dieses Buch hatte ich, ich glaube voriges Jahr von einer Thalia-Verkäuferin nach einem Megaeinkauf dazu geschenkt bekommen. Als HC, originalverschweißt. Leon de Winter war mir zwar kein großer Begriff, aber auch kein zum 1. Mal gehörter Name, trotzdem waren die Erwartungen eher gering – wenn die das sogar herschenken. Aber ich bin hin und weg. Zentrales Thema des Buches ist der Tod von Mirjam und wie der alleinerziehende Protagonist Joop Koopman damit umgeht oder besser gesagt nicht umgehen kann. Und rund um dieses Thema spinnt de Winter so einiges, einerseits ist God stets an Joops Seite, der sich für den Tod von Mirjam verantwortlich fühlt, andererseits wird er von einem alten Bekannten gedrängt, jemanden zu beschatten. Womit sich auch einige Spannung auftut, weil keineswegs klar ist, wer wo kämpft und ob Joop nicht in ernsthafter Gefahr ist.
    Und wäre dies nicht schon genug für ein Buch gelingt es dem Autor auch, die Zeiten zu wechseln und immer wieder die Vergangenheit, das Kennenlernen von Mirjam`s Eltern oder Mirjams Aufwachsen geschickt in die Geschichte einzuflechten und das gesamte Buch mit einem mir gelegenen Humor zu würzen. Nie unpassend, aber immer mit einer Spur Sarkasmus und Ironie.
    Eindeutig ein kleines Highlight, für mich zumindest. Einziges Manko, waren die Fragen die am Schluss offen bleiben und der Epilog mit dem ich nicht wirklich was anfangen konnte.


    4ratten - 5ratten

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh