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(Edit: Ich sehe gerade, ich habe das mit dem Amazon-Link nicht hingekriegt, sorry! Kann da jemand helfen?)
Ein Roman von der Art, die auf zwei Zeitebenen spielt – ich mag diese Art Roman sehr gern und werde immer wieder davon angezogen.
„Der Klang der verborgenen Räume“ spielt im Jahr 2015 und in den Jahren 1832-1858. Schauplätze beider Geschichten sind England und Wales. Wir werden in prächtige alte Herrenhäuser entführt, in den sehr krassen Gegensatz zwischen Arm und Reich, zwischen den gesellschaftlichen Klassen, und nicht zuletzt zwischen den Geschlechtern. Die Macht- und Rechtlosigkeit der Frauen aller Gesellschaftsschichten im viktorianischen Königreich wird in all seiner erschütternden Realität beschrieben. Die Heldin dieses Zeitstrahls ist Anna, eine junge Deutsche, die es durch familiäre Verwicklungen auf die britischen Inseln verschlägt.
In der Gegenwart begegnen wir Nina, einer jungen Konzertpianistin, die ein schlossähnliches Anwesen in England erbt und dort – wer hätte es geahnt – auf ein dunkles Familiengeheimnis stößt. Ich muss gestehen, nur selten habe ich eine unsympathischere Hauptfigur erlebt! Nina ist Mitte Zwanzig, benimmt sich aber durchgehend wie ein Teenager (und vermutlich würden sich viele Teenager weiser verhalten). Erst gegen Ende scheint sie etwas gereift zu sein.
Die Figuren sind überhaupt fast alle etwas „schräg“, aber durchaus glaubwürdig. Besonders plastisch wirken auf mich aber besonders die Fieslinge – allesamt Männer. Vom peinlichen Weichei über den gewissenlosen Sadisten bis hin zum widerwärtigen Schmierlappen ist alles dabei.
Die Auflösung des düsteren Familiengeheimnisses war für mich einerseits bereits nach ca. zwei Dritteln klar vorhersehbar, andererseits gab es aber doch wiederum einige überraschende Wendungen, die mir gut gefielen und sich harmonisch in die Geschichte fügten. Klischees begegnet man in Romanen ja immer wieder, aber manche mag ich überhaupt nicht, so wie hier...
Achtung, Mega-Spoiler!
das Klischee der irren Killer-Lesbe.
Alles in allem habe ich mich jedoch recht gut unterhalten gefühlt. Es ist ein schöner Schmöker zum „innerlich Verreisen“.
Daher gibt es von mir