Laurens van der Post – Der Jäger und der Wal
(The Hunter and the Whale, 1967)
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In der Zeit des sich langsam industrialisierenden Walfangs
vor der südafrikanischen Küste kommt es durch Zufall zustande, dass der
14-jährige Pieter in seinen Sommerferien auf einem Walfangschiff als Ausguck
anheuern kann. Er hat außergewöhnlich gute Augen und trägt damit erheblich zur hohen
Fangquote des Schiffes bei. Insgesamt nimmt er an vier Fangzeiten teil und
lernt neben dem Walfang auch viele Menschen aus allen
Gesellschaftsschichten und unterschiedlicher Hautfarbe kennen. Schon bald
stellt er fest, dass es dabei immer wieder zu Problemen kommt, die sich bis zu
einem blutigen Aufstand zuspitzen.
Der Walfang spielt mehr eine untergeordnete Rolle; er steht eigentlich nur beispielhaft für den ewigen Versuch einiger weniger Menschen, andere Individuen in unterschiedlicher Anzahl zu beherrschen und zu eigenen Zwecken auszunutzen. Auf dem Schiff ist es der Kapitän, der mit Hilfe seiner Mannschaft Wale fängt, in Südafrika ist es die weiße Oberschicht, die die einheimische Bevölkerung unterdrückt. Pieter mit seinen 14 Jahren hat schon ein feines Gespür für die Ungerechtigkeit und erkennt durch seine Freundschaft mit dem farbigen Heizer 'Mlangeni an Bord, wie sehr dessen Bevölkerungsgruppe darunter leidet und trotzdem nahezu alles erduldet. Doch selbst unter den Randgruppen der Gesellschaft gibt es noch eine Rangordnung, die mit eigenen Methoden aufrecht erhalten wird, und die Wahl der Mittel ist entsprechend der Bildung weniger diffizil. Über den im Buch geschilderten Aufstand konnte ich mangels Jahreszahl nichts finden, vermute aber, dass er auf Tatsachen beruht.
Im Klappentext wird ein Vergleich zu „Moby Dick“ gezogen, und wer Letzteres gelesen hat, wird tatsächlich einige Gemeinsamkeiten feststellen. Sprachlich und vom Inhalt her ist „Der Jäger und der Wal“ kein simpler Roman, sondern streift immer wieder Überlegungen und Feststellungen in gesellschaftlicher Hinsicht. Richtig ausschweifend wurde Laurens van der Post in einem Fall auch, wobei der Kern seiner diesbezüglichen Überlegung zwar mit seinen gesellschaftspolitischen Gedanken von Macht übereinstimmt, aber mit dem Schiffs- und Walfangthema nichts mehr zu tun hat. Und ich muss gestehen – da habe ich dann einige Seiten sehr flüchtig gelesen.