Bernd Perplies - Frontiersmen: Civil War 1-6

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  • Bernd Perplies - Frontiersmen: Civil War 1-6


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    Kurzbeschreibung:


    Diese Kurzbeschreibung habe ich aus Leserunden.de übernommen:


    An den Grenzen der bekannten Galaxie geht es rau zu: Seit Jahrzehnten beuten die Konzerne der Kernwelten-Union die Randwelten aus. Eine Revolte auf der Bergbaukolonie Higgins' Moon ist der Funke, der das Pulverfass entzündet ... und ein einziges Wort entfaltet seine verheerende Sprengkraft: Bürgerkrieg!


    Mittendrin: John Donovan, Frontiersman - einer jener furchtlosen Frachterkapitäne, die ihren nicht immer ganz legalen Geschäften dort nachgehen, wo der Weltraum noch frei und wild ist. John und seine zusammengewürfelte Crew von Outcasts wollen nichts weniger, als in den Krieg zu ziehen. Doch nicht immer gelingt es einem, sich von Scherereien fernzuhalten - schon gar nicht, wenn es persönlich wird ...


    Von "Star Trek"-Autor Bernd Perplies alias Wes Andrews: Das actionreiche Bürgerkriegsepos des Space Western als digitale Serie! Science-Fiction-Pflichtlektüre für Space Cowboys!


    Diese Ausgabe enthält eine Karte des Frontiersmen-Universums.


    ÜBER DIESE FOLGE:

    Frachterkapitän John Donovan erhält einen dringend benötigten Auftrag: Er soll Vorräte und Ersatzteile nach Higgins' Moon bringen - ausgerechnet zu jener Bergbaukolonie, von der sein Crewmitglied Harold Piccoli einst vor unmenschlichen Arbeitsbedingungen floh. Dort angekommen, gerät der Frontiersman in einen Konflikt, der ihm mehrere Kragenweiten zu groß ist ... wie, verdammt, kommt er da nur wieder raus? Und was hat es eigentlich mit seiner Fracht auf sich?



    Meine Meinung: :tipp:

    „Frontiersmen: Civil War 1-6“ ist eine gelungene Mischung aus Western und Science Fiction. Die Reihe erzählt den Kampf der Randwelten gegen Unterdrückung und für Freiheit aus der Sicht einer bunt zusammengewürfelten Crew um Captain John Donovan. Unterstützt wird sie von der KI ihres Frachters Mary Jane. Den Western-Teil erkennt man an den unterschiedlichen Namen und Verhaltensweisen der einzelnen Charaktere, den Science-Fiction-Teil durch den Schauplatz Weltraum.

    Die Crew wird unfreiwillig in den Konflikt der Randwelten mit der Kernwelten-Union gezogen, wobei sie in jedem Band auf andere Missionen geht. Dabei steht jeweils ein anderes Crewmitglied mit seinen speziellen Fähigkeiten im Vordergrund, und die Missionen werden von Band zu Band immer gefährlicher bis zum großen Finale. Da auch der Humor und das Zwischenmenschliche nicht fehlen, wachsen einem die Protagonisten schnell ans Herz.

    Der Schreibstil ist flüssig, die Spannung wird gut aufgebaut. Die Bände sind in sich abgeschlossen. Obwohl man jeden Band einzeln lesen kann, empfehle ich doch, alle sechs Bände als einzelne Abschnitte eines Gesamtwerkes zu sehen und hintereinander zu lesen, da jeder Band auf den vorherigen aufbaut.

    Obwohl ich am Anfang skeptisch war wegen der Verbindung Western mit Science Fiction muss ich sagen, dass es Bernd Perplies sehr gut gelungen ist, beides zu verbinden und damit ein spannendes Gesamtwerk zu schaffen. Wer mehr Wert auf bodenständige Science Fiction legt anstatt auf große Raumschlachten ist hier genau richtig. Ich hoffe, die Mary Jane fliegt noch lange weiter!

    Civil War 1-6 bekommt 5 von 5 Sternen von mir. 5ratten


    Einmal editiert, zuletzt von RitaM ()

  • Diese Romane machen vor allem Spaß! Die Reihe ist sehr handlungsorientiert, so dass viel passiert. Auch wenn wir uns - wie der Titel "Civil War" vermuten lässt - im Krieg befinden, so ist die Handlung bei Weitem nicht durch Kriegsszenen aufgebläht. Natürlich findet man auch diese, aber fein dosiert. Viel wichtiger sind die einzelnen Operationen, die John und seine Crew durchführen. Auch wenn die Reihe der dünnen sechs Büchlein zusammen hängt, so ist jedes Buch in sich abgeschlossen. Theoretisch könnte man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, aber es ist schon sinnvoll sie hintereinander wegzulesen, denn auch die Rahmengeschichte ist durchaus spannend. Denn genau diese Rahmengeschichte gibt der Serie neben dem Spaß auch den Tiefgang. Wir haben hier keinen lockeren Spacewestern, wo einfach ein wenig herumgeballert wird. Hier geht es um die immer wiederkehrenden Themen von Unterdrückung und Auflehnung und inwiefern und wieweit diese mit Waffengewalt bekämpft werden darf.


    Von den Figuren lernen wir vor allem John Donovan kennen. Die anderen Personen bleiben eher am Rand, sind aber nicht weniger sympathisch. Um auch diese besser kennenzulernen, lohnt es sich sicherlich die beiden vorherigen Romane "Höllenflug nach Heaven's Gate" und "Blutfehde auf Alvarado" gelesen zu haben. Doch an sich fehlt kein Wissen, um der Reihe trotzdem gut folgen zu können. (Ich habe auch zuerst die Civil-War-Reihe gelesen, bevor ich mich an die anderen beiden Romane gesetzt habe.) Besonders gefällt mir die Skizzierung der Personen. Keine der Personen ist der strahlend weiße Held, an dem nichts dran kommt. Jede hat seine Stärken und Schwächen und gerade an Johns Crew merkt man, dass die Crew nur stark ist, wenn sie zusammenarbeiten.


    Perplies' Schreibstil tut gut. Die Seiten fliegen dahin, ich habe gelacht, habe gelitten und am Ende habe ich mit einem zufriedenen Lächeln den Reader ausgeschaltet. Diese Reihe war für mich eine große Überraschung und bin ich sehr froh, über sie gestolpert zu sein.

  • Du wirst es nicht bereuen! Kleiner Tipp: Es gibt noch zwei Vorgängerbände (Höllenflug nach Heavens Gate und Blutfehde auf Alvarado). Ich habe beide selber bisher noch nicht gelesen, muss man auch nicht, um der Geschichte zu folgen, aber sie erzählen die Story, wie die jetzige Crew zusammen gekommen ist. Also noch unbedingt mit auf den SUB packen!

  • Revolte auf Higgins' Moon

    Als Frontiersman und Frachterkapitän ist John Donovan mit seiner Crew immer auf der Suche nach lukrativen Transportaufträgen. Als er den Auftrag angeboten bekommt, Container mit Versorgungsmaterial zur Bergwerkskolonie auf Higgins' Moon zu bringen, sieht alles nach einem einfachen Job aus. In der Kolonie auf dem Planeten rumort es jedoch gewaltig: die Arbeiter leiden unter der zunehmenden Ausbeutung durch den Kernweltenkonzern. Dazu kommt noch, dass Harold Piccoli, ein Mitglied aus Johns Crew, ein ehemaliger Bewohner von Higgins' Moon ist, der dort steckbrieflich gesucht wird.


    Dieses Hörbuch war mein erster Kontakt mit John Donovan und seiner sympathischen Crew, obwohl es schon zwei Bücher gibt, die zeitlich vor „Civil War“ spielen. Die sechs Bänder der Civil-War-Reihe sind jeweils nicht sehr umfangreich und sind zwar in sich abgeschlossen, aber der alles verbindende Bürgerkrieg und seine Entwicklung erstreckt sich über alle Bände, daher würde ich sie in jedem Fall chronologisch lesen bzw. hören.


    Die Frontiersmen-Serie kann man als Space Western bezeichnen, es stehen weniger die neusten und raffiniertesten technischen Errungenschaften im Vordergrund, vielmehr verbindet der Autor sehr unterhaltsam Elemente aus dem Westernbereich mit Science Fiction: den Menschen ist es gelungen, weit auseinanderliegende Planeten zu besiedeln und regen interstellaren Handel zu treiben.


    In diesem System gibt es die Kern- und die Randwelten. In den Kernwelten ist alles elitärer und moderner, während die Randwelten hauptsächlich als Rohstofflieferanten dienen, was zu einer zunehmenden Ausbeutung durch die Kernweltkonzerne und damit zur Unzufriedenheit der Menschen in den Randsektoren führt. In dieser Welt der Randwelten sind die Frontiersmen zuhause, unerschrockene Männer und Frauen, die mehr oder weniger riskante und legale Transportaufträge übernehmen, gerne für gutes Geld, und die die Gesetze der Kernunion gerne etwas großzügig auslegen auslegen – ihre persönliche Freiheit ist mit ihr höchstes Gut.


    John Donovan ist ein Mann, der nicht viel Worte macht und der sich im Weltraum und auf seinem Schiff, der Mary-Jane Wellington am wohlsten fühlt. Wie alle Frontiersmen will er Ärger aus dem Weg gehen. Jedoch hat er dabei die Rechnung ohne seine Crew gemacht, die die Augen vor der Ungerechtigkeit in den Randwelten nicht verschließen will. Was mir an John gefällt, dass er wichtige Entscheidungen immer zusammen mit seiner Crew beschließt, was auch zu einem guten Klima an Bord führt.


    Die Crew besteht aus Kelly, die je nach Bedarf die Rolle der Ärztin, Scharfschützin oder Co-Pilotin übernimmt. Sekoya, die grünhäutige Peko, die mit John eine Lebensschuld verbindet, nachdem er ihr vor einiger Zeit das Leben gerettet hat. Aleandro, das Nesthäkchen und genialer Computerspezialist. Harold Piccoli, der nach seiner Flucht von Higgins' Moon bei John seine Schulden abarbeitet. Und Johns alter Freund und Weggefährte Pat Hobel, der schon seit Jahrzehnten auf der Mary-Jane mitfliegt und ein begnadeter Bordmechaniker ist.


    Und dann gibt es noch die Schiffs-KI der Mary-Jane, die viel mehr als nur eine künstliche Intelligenz ist und die ich daher sehr schnell ebenfalls ins Herz geschlossen habe.

    Durch die Kürze der einzelnen Bände ist die Handlung spannend und ohne Längen, vor allem gefällt mir aber auch immer wieder der Humor, der oft genug eingestreut wird.

    Die Hörbücher werden von Peter Lontzek gesprochen, der meiner Meinung nach seine Sache sehr gut macht. Durch die verschiedenen Stimmlagen des Sprechers wirken die Figuren noch plastischer und greifbarer.



    Vierzig Frachter randwärts


    Der Konflikt zwischen den Kern- und den Randwelten spitzt sich immer weiter zu, bereits mehrere Randsektoren haben ihr Unabhängigkeit gegenüber der Union erklärt, ein Bürgerkrieg wird immer wahrscheinlicher. Als ein früherer Bekannter von Frachterkapitän John Donovan ihm den delikaten Auftrag anbietet, vierzig Frachter mit gestohlenem Waffenmaterial zu einer Basis der Konföderierten zu schmuggeln, ist er nicht sehr begeistert, aber seine Crew überzeugt ihn davon, dass es sich lohnt, für die Sache der Konföderierten und die Unabhängigkeit der Randwelten einzustehen. Nur ist es keine Kleinigkeit, vierzig Frachter durch die Badlands zu bringen, die berühmt-berüchtigt für ihre Piraten sind. Zu allem Überfluss sitzt der Mary-Jane auch noch eine ehrgeizige Unionsoffizierin im Nacken.


    Im ersten Band „Revolte auf Higgins' Moon“ standen die Ereignisse auf dem Heimatplaneten von Harold Piccoli Pate für die nun überall aufflammenden Konflikte in den Randsektoren. Nichts weniger als die Unabhängigkeit streben die Rebellen an, die von den führenden Politikern der Randwelten angeführt werden. Umso wichtiger ist es für die Rebellen, vierzig Frachter mit gestohlenen Waffen zu einer Basen zu bringen.


    Das All mag zwar groß sein, aber dennoch ist es keine Kleinigkeit, mit vierzig Frachtern unbemerkt zu verschwinden und so erwartet den Leser und Hörer auch diesmal wieder eine spannende Geschichte. Im ersten Band hat man einiges über Harold Piccoli erfahren, der seine Heimat Higgins' Moon vor einiger Zeit verlassen musste, in diesem zweiten Band steht der Computerspezialist Aleandro und sein privater Hintergrund mehr im Mittelpunkt.


    Je mehr ich von der Frontiersmen-Reihe hörte, umso mehr zog mich ihre Geschichte in den Bann und ich war gespannt, wie sich der Konflikt zwischen der Union und den Konföderierten entwickeln würde.



    Die Verdammten von Fort Hope


    Der Bürgerkrieg zwischen der Union der Kernwelten und den Konföderierten der Randwelten ist nun voll im Gange. Die Aufträge, die John von Seiten der Konföderierten angeboten werden, werden immer gefährlicher und drastischer. Die Crew der Mary-Jane erklärt sich diesmal bereit, mit einem gekaperten Gemüsefrachter inkognito in die Unionsfestung Fort Hope einzudringen und diese von innen zu sabotieren, denn ein Ausfall dieser Festung würde ein großer Vorteil für die Konföderierten bedeuten. Also machen sich John und die Anderen auf den Weg in die Höhle des Löwen.


    Man merkt, dass sich die Welten im Bürgerkrieg befinden, der Tonfall verschärft sich und der Krieg fordert seine ersten Opfer. Auch wenn sich John nach wie vor lieber aus den Scherereien heraushalten würde, ist ihm klar, dass die Unabhängigkeit der Randwelten auch seine eigene Unabhängig als Frontiersman tangiert und dass es inzwischen eigentlich gar nicht mehr möglich ist, sich aus der ganzen Angelegenheit herauszuhalten. Außerdem ist seine Crew sowieso der Meinung, dass es sich lohnt, die Konföderierten zu unterstützen.


    Ein Auftrag, der John und seine Leute mitten in eine gut bewaffnete Unionsfestung führt, verspricht genügend spannende Schwierigkeiten, die auf unsere Helden warten. Und manchmal ist es dann vorteilhaft, unerwartete Allianzen zu schmieden.


    In jedem Fall zeigt sich auch in diesem dritten Band, dass die bunt zusammengewürfelte Crew der Mary-Jane gerade aufgrund ihrer exotischen Zusammensetzung einige Vorteile bietet.

    Einen Wermutstropfen gab es in diesem Band allerdings: da Johns Crew diesmal mit einem gekaperten Gemüsefrachter unterwegs sind, spielte die Mary-Jane nur eine zweitrangige Rolle, was ich schade fand und ich habe das Schiff mit seiner sympathischen KI richtig vermisst.



    Die Tochter des Admirals

    Nachdem bekannt wird, dass Kelly die Tochter eines Unionsadmirals ist, muss sie sich bezüglich ihrer Motivation, was ihr Aufenthalt bei den Konföderierten angeht, rechtfertigen. Gleichzeitig versuchen die Konföderierten Kelly mit einem Auftrag zu ködern, der auch ihre Loyalität unter Beweis stellt: auf der Unionsbasis West Point, auf der Kellys Vater stationiert ist, gibt es einen Spion der Konföderierten, der aufzufliegen droht und deshalb herausgeholt werden soll. Kelly soll zusammen mit John als vermeintlichem Ehemann ihren Vater aufsuchen und dabei Kontakt zu dem Spion herstellen. Die junge Frau hatte jedoch seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie und sie weiß daher nicht, wie sie empfangen werden wird.


    Dass ausgerechnet Kelly bei den Konföderierten unter Verdacht steht, weil sie ihre familiäre Beziehung zu einem Unionsadmiral verschwiegen hat, hat nicht nur John aufgeregt, auch ich fand es, nach allem, was die Crew der Mary-Jane bereits für die Konföderation getan hat, einfach nur unfair. Dabei hatte Kelly gute Gründe, sich über ihre Familie auszuschweigen, da sie seit Jahren bereits den Kontakt zu ihnen abgebrochen hat.


    Dieser vierte Band beginnt mit einem Rückblick in Kellys Vergangenheit und wie es zur Entfremdung mit ihren Eltern kam. Daher war ich dann sehr gespannt, wie Admiral James Robinson seine Tochter empfangen wird. Dieses Buch ist für mich bisher der persönlichste Teil dieser Reihe und auch einer meiner Favoriten. Die Konfrontation von Kelly mit ihrer Vergangenheit und ihrer Familie sowie die Beziehung zwischen Tochter und Vater und in welche Konflikte Kelly dieser neue Auftrag der Konföderierten sie stürzt, ist mindestens genauso spannend wie der Auftrag selbst.



    Die Rache der Peko


    Nachdem John und Kelly als Ergebnis ihres Auftrags auf West Point an die Pläne über die Operation Hammerschlag gekommen sind, wird klar, dass ein offener Krieg kurz bevorsteht, bei dem die Konföderierten eindeutig im Nachteil sein werden. Johns Bordmechaniker Hobie macht den verzweifelten Vorschlag, ein Bündnis mit den Peko, den Feinden der Menschen, anzustreben – frei nach dem Motto: der Feind meines Feindes ist mein Freund. Mithilfe ihres Crewmitglieds Sekoya, einer Peko, will John mit seinen Freunden zu Sekoyas Stamm fliegen, um zu versuchen, mit ihnen Bündnisverhandlungen aufzunehmen.


    In diesem Band steht die Peko Sekoya im Vordergrund, die nach längerer Zeit zu ihrem Stamm zurückkehrt und hofft, diese davon überzeugen zu können, an der Seite der Konföderierten gegen die Union in den Krieg zu ziehen. Dass dieser Auftrag alles andere als einfach ist, ist allen Beteiligten klar, denn die Behandlung, die die Peko durch die Menschen erfahren haben, nachdem sie ihnen vor Jahrzehnten den Aufbruch ins All überhaupt ermöglicht haben, erinnert stark an das Schicksal der Indianer in Amerika. Somit herrscht auf Seiten der Peko berechtigterweise Verbitterung und mehr oder weniger großer Hass auf die Menschen, ihre Unterdrücker. Und ausgerechnet ihnen sollen die Peko helfen?


    Sekoya kann John jedoch davon überzeugen, dass ihr Stamm und ihr Vater zu den gemäßigteren Peko gehören und sie sicher ist, dass er sie in jedem Fall friedlich empfangen und anhören wird. Als sie auf Sekoyas Heimatplaneten ankommen, erlebt die Crew eine Überraschung.


    Dieser Band hat mir ebenfalls wieder sehr gut gefallen, zumal wir diesmal mehr über die Peko und Sekoyas Stamm erfahren. Allerdings bringt der neuerliche Auftrag die Crew der Mary-Jane diesmal stark an ihre physischen Grenzen, das waren Szenen, die ich als ziemlich heftig empfand, was auch dem hervorragenden Sprecher Peter Lontzek zu verdanken ist.



    Showdown bei Alamo


    Nachdem ein Bündnis mit den Peko gescheitert ist, ist die Konföderation weiterhin verzweifelt auf der Suche nach Verstärkung, denn die Operation Hammerschlag des Unionsmilitärs steht unmittelbar bevor. John trommelt die Frontiersmen zusammen, um sie mit Aussicht auf gute Bezahlung davon zu überzeugen, sich ebenfalls dem Kampf der Konföderierten anzuschließen. Es bleibt ihm nicht viel Zeit, denn als der Krieg beginnt, schlägt das Unionsmilitär erbarmungslos mit seiner Übermacht zu.


    Der Konflikt zwischen Union und der Konföderation erlebt in diesem sechsten Band ihren blutigen Höhepunkt, der auf beiden Seiten viele Opfer fordert. Der Krieg zeigt hier sein hässlichstes Gesicht.


    Gleichzeitig lernt der Leser aber noch weitere Frontiersmen kennen: schräge Typen, denen ihre Freiheit über alles geht und die sich mit ihren Frachterjobs vor allem lukrative Aufträge erhoffen – die Politik interessiert sie herzlich wenig. Daher muss John sich etwas einfallen lassen, um sie davon zu überzeugen, in dem Krieg zwischen Union und Randwelten Position zu beziehen.


    Außerdem brodeln unter den einzelnen Frontiersmen mehr oder weniger starke Konflikte, die John ebenfalls unter Kontrolle bekommen muss. Die Frauen und Männer, die sich seiner Sache anschließen, sind in jedem Fall ein wilder Haufen mit unterschiedlichen Motivationen. Ich fand es toll, ihnen zu begegnen und dabei aber auch zu erkennen, wie sich John seit Higgins' Moon verändert hat, was sein Dasein als Frontiersman betrifft.


    Während der Schlacht hatte ich echt Angst um die Mary-Jane und ihre Crew, die mir nach sechs Bänden inzwischen ziemlich ans Herz gewachsen ist. Ich habe gehofft, dass es am Ende wieder heißt: und die Mary-Jane fliegt weiter – und das hoffentlich im voller Mannschaftsstärke. Denn für John gibt gleich einen zweifachen Showdown bei Alamo.


    Bei allem Schlachtenlärm gibt es in diesem Buch aber auch emotionale Szenen, die mir wieder sehr gut gefallen haben.


    Ich fand es richtig schade, als der sechste Band zu Ende war und hoffe sehr, dass die Reihe eines Tages fortgesetzt wird.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Es gibt noch zwei Vorgängerbände (Höllenflug nach Heavens Gate und Blutfehde auf Alvarado). Ich habe beide selber bisher noch nicht gelesen, muss man auch nicht, um der Geschichte zu folgen, aber sie erzählen die Story, wie die jetzige Crew zusammen gekommen ist. Also noch unbedingt mit auf den SUB packen!

    Unbedingt!!

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bevor ich mit den Hörbüchern der Frontiersmen von Bernd Perplies alias Wes Andrews begonnen habe, hatte ich nur eine rudimentäre Vorstellung davon, was ein Space-Western wirklich ist. Teilweise lag ich da ziemlich falsch aber einiges entsprach auch genau meiner Vorstellung. Eine gute Voraussetzung für Bücher dieses Fantasy-Genres ist es sicherlich, wenn man auch die ganz urbanen Westerngeschichten mag, denn sowohl die Namen der Darsteller und Orte, als auch die Zusammenstellung des Ensembles und die Darstellung der Charaktere erinnern stark an die Nordamerikanischen Storys von raubeinigen Cowboys im wilden Indianerland.


    John Donovan, den ich mir immer wie den jungen John Wayne vorgestellt habe, ist der knorrige aber sympathische Kapitän der Mary Jane, eines Weltraumfrachters, dessen Crew unterschiedlichste Waren für unterschiedlichste Auftraggeber durchs All transportiert. Die Mannschaft setzt sich aus einigen ungewöhnlichen Individuen zusammen. Alle sind ohne Familie, unabhängig und über die Jahre zu Freunden geworden, die sich aber auch alle noch ihre Geheimnisse bewahrt haben.


    In den Randwelten des bekannten Universums formiert sich Widerstand gegen die Union in den Kernlanden und die Frontiersmen und John und seine Crew werden immer tiefer in die Aufstände verstrickt und müssen schließlich entscheiden, ob sie wirklich Stellung beziehen und mitkämpfen wollen wollen.


    In der Geschichte sind alle bekannten und beliebten Western-Zutaten vertreten. Der Einzelgänger mit der harten Schale und dem weichen Kern der zum Anführer mutiert, der singende Cowboy, Calamity Jane (auch wenn sie hier Kate heißt), Sekoya, eine Art Pocahontas des Weltraums, die für und mit ihrem Volk gegen die Vormacht der Union (der Weißen) kämpft, jede Menge Schusswaffen und heruntergekommene Saloons, kluge Frauen mit dem Herz am rechten Fleck, die die harten Kerle auch mal alt aussehen lassen und noch einiges mehr.


    Die einzelnen Teile sind in sich abgeschlossene Abenteuer die durch eine große Story miteinander verbunden sind. Die Art, wie Bernd erzählt, passt mit ihrer lakonischen und augenzwinkernden Art hervorragend in dieses Genre. Der Hörbuchsprecher bemüht sich, allen Figuren eine eigene Klangfarbe zu geben und verstärkt damit den Western-Eindruck an den passenden Stellen noch um einiges. Überhaupt sind die Dialoge sehr unterhaltsam und machen großen Spaß, egal ob man das Buch liest oder das Hörbuch hört. Und jeder Teil hat einen straffen Spannungsbogen und einen mehr oder weniger dramatischen Showdown.


    Natürlich gibt es auch Science Fiction in den Frontiersmen. Vor allem vertreten durch eine künstliche Intelligenz, die das Raumschiff von John befehligt. Die Kämpfe im Weltraum und die technischen Details sind realistisch und der Autor legt großen Wert darauf, dass der wissenschaftliche Aspekt in den Büchern nicht vollkommen aus der Luft gegriffen ist. Das wird den Hardcore-SF-Lesern sicher gefallen.


    Ich persönlich habe mich etwas schwer damit getan zu akzeptieren, dass es trotz Weltraumtechnik zwischen fernen Planeten eigentlich keine Geschichten aus der Zukunft für mich waren, sondern vielmehr eine Art Paralleluniversum, in der die Zeit auf gewisse Weise stehen geblieben ist. Das war für mich etwas verwirrend. Auch hätte mir an der ein oder anderen Stelle gefallen, wenn die Action ein bisschen zurückgestanden und Raum für noch mehr Zwischenmenschliches gewesen wäre.


    4ratten

    :lesen: