Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Inhalt:
Der Roman erzählt das Leben der Mitglieder einer Quiltgruppe in Grasse, Kalifornien, irgendwo zwischen 1925 und 1985. Was für Erwartungen hatten die Frauen an das Leben, wie haben sie ihre Rolle gesehen und konnten sie sie so leben, wie sie wollten?
Aufbau:
Der Anfang und das Ende werden erzählt von Finn, der Enkelin einer der Frauen der Quiltgruppe, die vor ihrer Heirat nach Grasse zurückkehrt, wo die Quiltgruppe für sie einen Hochzeitsquilt fertigt. Dort erfährt sie die Geschichte der einzelnen Frauen.
Vor jede der folgenden Lebensgeschichten ist ein Zwischenkapitel über verschiedene Aspekte des Quiltens - Material, Muster, Fertigstellung usw. - vorgeschaltet. Die Zwischenkapitel verbinden die einzelnen Lebensgeschichten der Frauen miteinander, so wie die einzelnen Blöcke eines Quilts oft durch Zwischenstege verbunden werden. Hinweise auf den geschichtlichen Hintergrund einiger Quiltmotive verbinden die Geschichte der Quilts ebenso mit der Geschichte der USA.
Meine Meinung:
Das Buch ist schon etliche Jahre alt - herausgekommen 1991 - und doch konnte ich ihm noch etwas abgewinnen.
Jede der Frauen in diesem Roman hatte als Mädchen oder junge Frau einen bestimmten Lebensentwurf, doch nur in den wenigsten Fällen erfüllte er sich. Durch geschichtliche Ereignisse oder gesellschaftliche Konventionen müssen sie Einschränkungen in Kauf nehmen, die sie oft ziemlich weit von ihrem ursprünglichen Lebenstraum entfernen, wenn dieser auf die Realität trifft. Es war für mich recht interessant zu lesen, wie sich die Frauen mit ihrem Leben arrangieren, jede auf ihre Art. Und für jede haben Glück, Zufriedenheit und Selbstverwirklichung einen anderen Stellenwert im Leben: die einen verzweifeln an der Unerreichbarkeit ihrer Ziele, die anderen setzen sich neue Ziele.
Leider kommt das Thema der Quilts in der Geschichte der Frauen nur einmal vor. Nur in Annas Leben spielt ein Quilt und das Quilten allgemein eine wichtige Rolle. Anna ist für mich in diesem Roman auch bei weitem die interessanteste Figur, eine Frau, die es als Afroamerikanerin nicht leicht hat, die aber trotz allem sehr stark ist und sich behauptet. Sie ist auch die treibende Kraft bei der Entstehung der Quiltgruppe.
Nach dem Roman wurde auch ein Film gedreht, „Ein amerikanischer Quilt“, der mir etwas besser gefallen hat als das Buch. Obwohl das bei mir normalerweise umgekehrt ist.
Mein Fazit:
Ein Roman nicht nur für Quilterinnen, sondern auch für Leserinnen, die sich für die sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen und ein sich langsam veränderndes Rollenverständnis der Frauen in den USA des letzten Jahrhunderts interessieren.