Elizabeth George - Wer Strafe verdient/The Punishment She Deserves

Es gibt 173 Antworten in diesem Thema, welches 27.810 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Ihr habt recht: manchmal braucht Elizabeth George lange, um die richtige Spannung aufzubauen. Ich kenne ihren Stil und bin deshalb sehr geduldig, was das angeht.

    Geht mir genauso und stört mich gar nicht. Zum einen mag ich ihre hyperenglische Art zu schreiben und ihre Ausdrucksweise, zum anderen gefällt mir auch das ganze persönliche Drumherum um die Fälle.

    Allerdings kann ich mich auch an ein Buch erinnern, an dem ich bis zum Schluss geduldig war und die Spannung dann immer noch nicht da war:rolleyes:

    Welcher war das bei Dir? Ich glaube, unspannend fand ich bisher noch keinen der Fälle.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine Das war Bedenke, was du tust. Sicherlich war es nicht unspannend, aber auch nicht so spannend wie die meisten anderen Krimis. Wenn ich mich richtig erinnere, hat mich damals die Leserunde ein bisschen mit meinem ersten Leseeindruck versöhnt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • War das der mit dem Sanitärmagnaten und der nervigen Deborah? Der hat mir im 2. Durchgang nicht mehr so gut gefallen wie im ersten und ja, der zog sich stellenweise etwas.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das ist eine gute Frage. Ich kann mich nur vage an eine Schriftstellerin erinnern, auch als ich im entsprechenden Thread nachgesehen habe. Beim ersten Lesen gab es 2,5 Ratten, beim zweiten Mal immerhin 3.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Doch, ich meine, da gab es auch eine (irgendwie verrückte) Schriftstellerin.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Jetzt wo du es sagst, Valentine, von Simon und Deborah scheinen wir in diesem Band überhaupt nichts mitzubekommen. Auch nicht von Barbaras Mutter oder von Charlie Devon. Für die Einblicke ins Privatleben ist diesmal ausschließlich Isabelle Ardery zuständig.


    Hm, irgendwie vermisse ich Deborah... :elch:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich meine nicht (wobei ich zu Beginn des Buches auch mal kurz überlegt habe).


    Charlie Denton wurde mal ganz kurz erwähnt mit seinen Theater-Aspirationen.


    Simon und Deborah fehlen mir auch - ich mag die ja grundsätzlich beide, auch wenn Simon mein Liebling ist. Deborah spinnt halt manchmal :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Bis "16. Mai"


    Puh, so langsam fängt Ardery aber wirklich an zu spinnen - sie kann doch nicht einfach die Tatsache ignorieren, dass der ominöse anonyme Anruf fast drei Wochen vor der tödlichen Nacht in der Polizeiwache eingegangen ist, bloß weil Havers keinen offiziellen Auftrag hatte, sich die Aufnahme von Ruddock schicken zu lassen? :entsetzt: Aber auf Lynley ist halt doch Verlass, wenn es hart auf hart geht. Dass er so energisch für Havers in die Bresche springt, hätte ich nicht erwartet, aber wahrscheinlich kennt er Ardery zu gut, um nicht stinksauer auf sie zu sein.


    Ich hoffe aber trotz allem, dass sie irgendwann einsieht, dass sie was unternehmen muss wegen ihrer Alkoholsucht - vereinsamt irgendwo am Suff zu verrecken würde ich ihr nicht wünschen. In der Abschiedsszene mit den Zwillingen hat sie mir trotz allem ein wenig leid getan. Sandra spielt sich da schon arg als die tolle Mustermutti auf, und die Höhe war, sich "Mummy" nennen zu lassen. Man muss doch nicht noch Öl ins Feuer gießen :grmpf:


    Sehr überrascht hat mich Hilliers Eingeständnis, dass er mit Ardery wohl den Bock zum Gärtner gemacht hat. So viel Selbsterkenntnis, noch dazu vor Lynley, hätte ich ihm gar nicht zugetraut.


    Ding gibt mir nach wie vor Rätsel auf. Was zum Geier hat es mit diesen Klamotten auf sich? Brutus scheint auch irgendwie in das Ganze verstrickt zu sein :gruebel:


    Lynleys Navigation nach altmodischer Papierkarte fand ich ja süß :breitgrins: Und wie er seinen Wagen immer jwd parkt, damit er bloß keine Macke kriegt. (Gut, bei einer Lackierung mit solch stolzem Preisschild ist auch für einen Earl wohl Vorsicht geboten ...)


    Interessant, was Geraldine Gunderson (die privat so gar nicht wie eine Polizeibeamtin wirkt :breitgrins: ) zu berichten hat, nämlich dass die Order, Druitt in Gewahrsam zu nehmen, von ihrer Chefin kommt, die wir zumindest dem Namen nach schon kennen. Clover Freeman. (Die Ärmste hätte in Deutschland mit ihrem Spitznamen Clo ja nicht viel Freude :elch: )


    Die hatte offenbar Angst um ihren Sohn wegen seiner engen Verbindung zu Druitt. Und Havers hat natürlich völlig recht damit, dass man das so oder so interpretieren könnte. Sollte Finn gemeinsam mit Druitt in irgendwas Übles verstrickt gewesen sein, würde das erklären, wieso er den dermaßen über den grünen Klee gelobt hat. Erklärt allerdings nicht, warum die komplette Öffentlichkeit außer Clover derselben Meinung ist. Oder Druitt hat sich wirklich sehr erfolgreich getarnt?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Bis zum 15. oder 16. Mai gehört, als Barbara und Lynley am ersten Tag in Ludlow in ihr Hotel kommen:


    So, jetzt habe ich die das Gespräch zwischen Lynley und Ardery bis zum Schluss gehört, in dem er sie vor die Tatsache stellt, dass sie von Barbara erwartet, die erste Fassung ihres Berichts zu manipulieren. Und er wird ja richtig energisch - so kennt man ihn ja gar nicht, dass er ihr sogar droht. Überhaupt findet er diesmal doch mehrer Male sehr klare Worte.


    Aber der Hammer war ja wohl, wie hysterisch Isabelle agiert hat, als sie Barbara dazu zwingen will, ihre Versetzung zu unterschreiben. Ist sie noch ganz sauber, eine Kollegin mit Stiften zu bewerfen?

    Ich habe allmählich so das Gefühl, dass Isabelles Trinkerei allmählich einem tragischen Höhepunkt entgegenstrebt.


    Ich hätte niemals damit gerechnet, dass Lynley hinter dem Rücken von Barbara und Isabelle den ersten Bericht an Druitt senior weiterleitet, denn er war sich doch sicherlich bewusst, was für eine Lawine er damit lostritt.


    Ja klar, Hillier sieht es nun als großen Fehler an, Isabelle eingestellt zu haben und "verbrüdert" sich irgendwie mit Lynley, während er mit Isabelle gemeinsam versucht hat, Barbara und irgendwie auch Lynley loszuwerden. So ein verlogener Drecksack.


    Aber endlich können Barbara und Thomas wieder gemeinsam ermitteln - man kann Barbara richtig die Erleichterung anmerken, dass sie nun wieder sagen kann, was sie möchte.


    Auch gegenüber dem CC findet Lynley sehr klare und scharfe Worte. Aber sagt mal, irgendwas stimmt doch bei der Druitt-Geschichte überhaupt nicht. Man hat den Eindruck, als ob irgendwie so keiner was wissen will, was die 19 Tage und eine Ermittlung oder auch nicht angeht. Das soll doch was vertuscht werden und das hat sicherlich nicht mit der dünnen Personaldecke zu tun.


    Was hat es denn mit den Klamotten von Ding auf sich, die sie Bruce vor die Füße wirft? Und in welcher Beziehung stehen Clover Freeman und Gaz Ruddock? Da steckt doch auch mehr dahinter.


    Puh, so langsam fängt Ardery aber wirklich an zu spinnen - sie kann doch nicht einfach die Tatsache ignorieren, dass der ominöse anonyme Anruf fast drei Wochen vor der tödlichen Nacht in der Polizeiwache eingegangen ist, bloß weil Havers keinen offiziellen Auftrag hatte, sich die Aufnahme von Ruddock schicken zu lassen?

    Absolut - und sie ist eindeutig durch ihren Alkoholismus ganz schön befangen bzw. unfähig.


    Aber auf Lynley ist halt doch Verlass, wenn es hart auf hart geht. Dass er so energisch für Havers in die Bresche springt, hätte ich nicht erwartet, aber wahrscheinlich kennt er Ardery zu gut, um nicht stinksauer auf sie zu sein.

    Ja, das war echt großartig von ihm.


    Sehr überrascht hat mich Hilliers Eingeständnis, dass er mit Ardery wohl den Bock zum Gärtner gemacht hat. So viel Selbsterkenntnis, noch dazu vor Lynley, hätte ich ihm gar nicht zugetraut.

    Irgendwie kommt bei Hillier keiner gut weg.


    (Gut, bei einer Lackierung mit solch stolzem Preisschild ist auch für einen Earl wohl Vorsicht geboten ...)

    Mir wäre das Auto viel zu unpraktisch für den Polizisten-Alltag :D

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ja klar, Hillier sieht es nun als großen Fehler an, Isabelle eingestellt zu haben und "verbrüdert" sich irgendwie mit Lynley, während er mit Isabelle gemeinsam versucht hat, Barbara und irgendwie auch Lynley loszuwerden. So ein verlogener Drecksack

    Wenn man so wie Hillier seine Abteilung leitet, sollte man sich nicht wundern, wenn sich die Mitarbeiter so verhalten. Ich kann mir nicht vorstellen dass er weiß was passiert, sondern dass er sich auf das verlässt, was er zugetragen bekommt. Das ist wahrscheinlich stark gefiltert. Mit einem anderen Chef wären viele Dinge wahrscheinlich gar nicht passiert.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Vielen Dank für die Aufklärung mit "Luther"! Bisher kannte ich den nur als Urheber der 95 Thesen, nicht als Kriminalkommissar. :zwinker: Die Serie könnte auich für mich was sein.

    Ich habe nun bis einschließlich 19. Mai (S 511 HC-Ausgabe) gelesen.

    So weit bin ich auch vorgedrungen.

    Gut, dass man hier mehr über Missa und ihre Familie erfährt. Missa ist die Älteste, das dachte ich mir schon.

    Betreffend die mit dem Namen "Lomax" vorgemerkten Termine in Druitts Kalender verweist Missa auf Dings, die Rabiah daraufhin zur Rede stellt. Dings weiß natürlich nichts davon. Merkwürdig schon, dass schließlich Missa sagt, dass Druitt sie angerufen habe wegen ihres Problems mit dem Studienabbruch. Ob es hierzu 7 Termine gebraucht hat, frage ich mich allerdings. Missa verheimlicht was, das ist für mich ganz klar. Aber nun weiß ich wenigstens, weshalb sie so sang- und klanglos aus Ludlow verschwunden ist (falls an der Sache mit dem Studienabbruch überhaupt was dran ist).

    Ich stimme dir zu, dass sie etwas verschweigt, aber wissen wir wirklich schon, warum sie aus Ludlow verschwunden ist? Meine Vermutung geht in eine ähnliche Richtung, in die auch Missas Mutter Yasmina auf S. 495 denkt: ein Schwangerschaftsabbruch.

    Allerdings vermute ich, sie war nicht von Justin schwanger, sondern der Kneipenbesuch am 15. Dezember ist aus dem Ruder gelaufen. Vermutlich kam der Taxifahrer nicht (ich hielt es gleich für keine gute Idee, den im Voraus zu bezahlen), die jungen Leute haben noch irgendwo weitergefeiert, Missa wurde vergewaltigt (von Finn?). Ich traue dem Wirt dieses Pubs auch zu, dass dort hin und wieder mal ein paar K.O.-Tropfen ausgeschenkt werden (dazu würden die schmierigen Zimmer im ersten Stock passen). Die sieben Gespräche von Missa mit Ian Druitt hatten dann die Schwangerschaft/Abbruch zum Thema, und vielleicht wollte er die Vergewaltigung anzeigen und wurde daraufhin zum Schweigen gebracht? Zeitlich käme das auch hin bis März. Und nachdem sie bezüglich Jungfräulichkeit usw. das gegenteilige Extrem von Dena ist, kann ich auch verstehen, dass das für Missa eine Katastrophe ist und sie danach nicht mehr in Ludlow an dem College bleiben wollte.

    Aber das ist frei assoziiert und ebensogut kann es Gaz Ruddock sein, der hier eine unrühmliche Rolle gespielt hat. Wir sollten seine Kindheit bei dieser Sekte nicht vergessen.


    Zu Isabelle:

    Dass sie Laurence, der James hänselt, einbremst und ihm verbietet, dessen Eis zu essen, bringt ihr nicht nur bei Bob und Sandra Respekt ein. Schade nur, dass sie selbst das Gefühl hat, wieder alles falsch gemacht zu haben.

    Hier habe ich auch gestaunt, dass sie tatsächlich mal einen pädagogischen Glücksgriff getan hat - die Ansage an Laurence war dringend nötig... Ob das Gespräch danach so kindgerecht war, weiß ich nicht. Aber jedenfalls ehrlich. Vielleicht gelingt es ihr ja, wieder eine bessere Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Wenn man so wie Hillier seine Abteilung leitet, sollte man sich nicht wundern, wenn sich die Mitarbeiter so verhalten. Ich kann mir nicht vorstellen dass er weiß was passiert, sondern dass er sich auf das verlässt, was er zugetragen bekommt. Das ist wahrscheinlich stark gefiltert. Mit einem anderen Chef wären viele Dinge wahrscheinlich gar nicht passiert.

    Damit hast du wahrscheinlich recht.


    Ich bin jetzt bis zum 18. Mai gekommen, Ding erinnert sich gerade an ihr "Treffen" mit dem Pub-Wirt:


    Hach, ist das erholsam, wenn Barbara endlich wieder ermitteln kann, ohne ständig mit der Angst im Nacken zu leben, auf jeden Schritt achten zu müssen bzw. sich nicht traut, irgendwelche Eigeninitiative zu zeigen.


    Und Lynley ist ganz und gar Gentleman und überlässt ihr im Hotel auch noch das größere Zimmer, auch wenn sein Rücken damit ganz und gar nicht einverstanden ist :D Wäre es denn nicht möglich, ein anderes Zimmer noch zu kriegen?


    Ich muss ja gestehen, an Handy, Laptop oder ein Auto hatte ich bei dem ersten Besuch von Barbara und Isabelle in Ludlow überhaupt nicht gedacht bzw. bin ich davon ausgegangen, dass das alles nicht vorhanden ist, wenn es im Bericht gar keine Erwähnung fand.

    Dass danach überhaupt nicht gesucht wurde, ist ja schon der Hammer - spätestens jetzt wird wirklich klar, dass entweder schlampig ermittelt wurde oder irgendetwas unter den Teppich gekehrt werden soll. Inzwischen sehe ich wie Barbara die Segelflug-Damen deutlich misstrauischer und bin mir nicht sicher, ob die nicht gemeinsame Sache machen. Aber warum?

    Hoffentlich kann das Handy bald geknackt werden.


    Was läuft da zwischen Gaz und Clover Freeman? Hat Trevor mit seinem Verdacht recht oder reagiert einfach gerade zu empfindlich? Irgendwie habe ich das Gefühl, jeder hat hier etwas zu verbergen. Da wird es echt Zeit, dass Thomas und Barbara noch mehr Staub aufwirbeln und dafür sorgen, dass manch einer nervös wird und hoffentlich einen Fehler macht.


    Die Beziehung zwischen Ding und Bruce ist doch echt nicht normal, was findet sie bloß an dem Typen. Andere Mütter haben auch schöne Söhne :D Und was es mit den Klamotten auf sich hat, ist mir immer noch nicht klar.


    Ob es stimmt, was Missa sagt, dass womöglich Ding siebenmal bei Druitt war? Etwas misstrauisch hat mich gemacht, dass sie nicht wollte, dass ihre Oma zu Ding geht und sie zur Rede stellt. Und um was soll es bei den Terminen dann gegangen sein? Beim Besuch von Barbara und Thomas bei Rabiah war ich ja die ganze Zeit der Meinung, dass Rabiah etwas zu verbergen hat und war echt erstaunt, als wir erfahren, dass sie einfach nur Missa gedeckt hat, weil sie davon ausgegangen ist, dass ihre Enkelin Druitt aufgesucht hat.


    Soso, Druitt senior ist also auch die Fahne von Isabelle aufgefallen, na, dann bin ich auch mal gespannt, ob das Konsequenten für sie haben wird. Thomas findet bei ihrem Telefonat auch diesmal wieder sehr klare Worte, vor allem, als er sie fragt, ob sie übergeschnappt sei ^^:thumbup:

    Naja, er ist natürlich stinkig, weil er Deidre nicht nach Cornwall auf ihrem schwierigen Weg begleiten kann. Ich hoffe nur, das zieht nicht wieder ellenlange Beziehungsprobleme nach sich.


    Isabelle muss aber echt bald die Reißleine ziehen, sondern stürzt sie demnächst wirklich in den Abgrund, auch wenn sie das noch nicht so sieht. Aber dass sie eingesteht, dass Barbara recht gehabt hat, was Ian Druitt angeht, war ziemlich stark; damit hätte ich nie und nimmer gerechnet.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Hui, bei den Freemans geht das ja auch heiß her, aber trotzdem oder gerade deswegen blicke ich überhaupt nicht durch, was in diesem Dreiecksverhältnis zwischen Clover, Trevor und Gaz läuft.

    Das geht mir ganz genauso - ich habe keine Ahnung, ob das irgendwie relevant ist, was Ian Druitt angeht.


    Ansonsten ist sie immer noch regelrecht vernagelt, auch Lynley vermag nicht zu ihr durchzudringen. Echt traurig.

    In den Momenten könnte ich sie echt packen und kräftig durchschütteln.


    Übrigens habe ich mich in diesem Abschnitt auch wieder an Deidres Schicksal erinnert, die fahrenden Kesselflicker in ihrem Wohnwagen... das war mir gar nicht mehr so präsent. Jetzt schon wieder.

    Hier ging es ebenfalls wie dir: das hatte ich auch nicht mehr auf dem Schirm. Irgendwie kein Wunder, dass sie sich nicht darum reißt, Thomas' Familie kennenzulernen, da sie nicht weiß, ob irgendwelche unangenehmen Fragen zu ihrer Familie kommen.


    Sehr schön, dass Lynley und Barbara nun zusammenarbeiten dürfen! Darauf habe ich gewartet, denn schließlich heißt das Buch "ein Inspector-Lynley-Roman" (und nicht ein "Ardery-Roman"). Die Zusammenarbeit der beiden funktioniert wie immer und man sieht sehr schön, dass echte Teamarbeit darin besteht, die Ermittlungen durch wechselseitige, sich ergänzende Beiträge voranzubringen und nicht darin, dass einer den anderen herumkommandiert und niederbrüllt, wie es bei Ardery und Barbara gelaufen ist.

    Das ist echte Erholung zum ersten Teil.

    Liebe Grüße

    Karin

  • kaluma

    Was die Kneipe anbelangt gebe ich dir absolut recht. Der Wirt ist echt „grindig“, also unterste Schublade. Deine Theorie bezüglich Missa könnte durchaus zutreffen, irgendwas ist da vorgefallen, das sie aus Ludlow vertrieben hat. Und Finn ist auch für mich total undurchschaubar.

    Die Sekte Ruddocks ist irgendwie gar kein Thema bei den Ermittlungen. Ob da was mit hineinspielt in sein Verhalten? Gaz ist ja so gar nicht einzuordnen und mir von vornherein suspekt.


    Ich werde leider am Wochenende nicht sehr viel zum Lesen kommen, da ich auswärts bei der Hochzeit meines Neffen eingeladen bin. Aber ab Sonntag abends bin ich hoffentlich wieder leserundentauglich. Schönes Wochenende euch allen :winken:

    Liebe Grüße

    Danglard

  • Je mehr ihr von dem, was ihr lest, erzählt, desto mehr kann ich mich wieder erinnern. Trotzdem fehlen noch entscheidende Puzzlestückchen. Die Leserunde ist also für mich sehr spannend ;)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Momentan wundert mich allerdings, dass die Rede ist von einem Zeitraum zwischen dem Abend, als der anonyme Anruf erfolgte, und der Nacht, in der Ian Druitt starb. Ich hatte es so verstanden, dass die Festnahme unmittelbar auf den Anruf folgte und er dann wenig später erhängt aufgefunden wurde, also alles in derselben Nacht passierte...?

    Darüber bin ich auch gestolpert!


    Ich bin jetzt mitten im 7. Mai (S. 198):

    Toll fand ich die Vorstellung von Barbara mit dem Besen in der Nacht wie sie durch die Stadt stiefelt:)

    Ich mag die Stellen, in denen Barbara scheinbar völlig nebensächliche Sachverhalte verfolgt, die dann wahrscheinlich am Ende doch noch etwas bedeuten. Ich bin gespannt, ob Ardery am Ende des Falles mit Barbaras Arbeitsweise doch noch warm wird oder ob sich Barbara doch wieder irgendeinen Alleingang leistet, der Ardery zur Weißglut bringt.

  • Bis 23. Mai


    Ich war übers Wochenende offline, hatte aber ordentlich Zeit zum Lesen und Aufholen ;)


    Da tun sich ja Abgründe über Abgründe auf! :entsetzt:


    Der Verdacht, dass Finn derjenige ist, der Dreck am Stecken hat, und nicht Druitt, erhärtet sich immer mehr. Aber kann Clover tatsächlich so kaltblütig sein, einen Menschen zu opfern, bloß damit ihr Sohn nicht an den öffentlichen Pranger gestellt wird? :entsetzt: Das wäre eine richtig üble Ausprägung der Helikoptermutter (die sie ja generell zu sein scheint).


    Dass die Szene mit den vier Jugendlichen im Pub ganz zu Beginn eine Art Schlüsselszene gewesen sein muss, war ja klar - ebenso, dass Missas plötzliches Abtauchen noch eine Rolle spielen würde. Bei dem, was ich inzwischen weiß, wundert es mich kein bisschen mehr, dass sie lieber im viktorianischen Museumsdorf Kerzen zieht und Fisch fritiert und mit Justin irgendwann altmodische Heile-Welt-Familie spielen will. (Ihr kein-Sex-vor-der-Ehe-Gedöns ist mir aber dennoch ein wenig too much :redface: Oder kam diese Einstellung bei ihr erst nach dem traumatischen Ereignis auf?) Mir tat sie schon an dem Pub-Abend selbst leid, weil sie sich so offensichtlich unwohl unter den saufenden Kommilitonen gefühlt hat, und dann die Vergewaltigung, für die sie sich auch noch mehr oder minder selbst verantwortlich macht :heul:


    Ding hätte ich schütteln mögen, weil sie die Beweismittel zurückgehalten hat, um Brutus nicht reinzureiten :grmpf: Aber letztendlich ist es genau das, was hormonverdrehte Teenager tun würden. Ihre persönliche Geschichte ist aber schon heftig, diese dämliche Todesart des Vaters und das arme verstörte Kind, mit dem nie jemand das aufgearbeitet hat, was sie mit ansehen musste :traurig:


    Ruddock hat es offenbar auch faustdick hinter den Ohren und nutzt gerne mal das Dilemma besoffener Studentinnen aus, die Angst vor der Reaktion ihrer Eltern haben, wenn sie von der Polizei zu Hause abgeliefert würden :kotz:


    Und ich fresse einen Besen, wenn nicht Missas Vater die beiden Jungen so übel zugerichtet hat.


    Mir fällt auf, dass sich eine Eltern-Kinder-Thematik durch das ganze Buch zieht. Clover und ihre Überbehütung gegenüber Finn, die anscheinend nicht sehen will, was ihr Sohn alles so anstellt. Yasmina, die schon eine Tochter verloren hat und Gefahr läuft, auch ihre anderen beiden zumindest emotional zu verlieren, weil sie starr auf ihrer Linie beharrt, was die Zukunftspläne für Missa und Sati angeht. Rabiah, die sich um ihre beiden süchtigen Söhne sorgt. Ding, die alles tut, um nicht zu Hause sein zu müssen, bei einer Mutter, die nie begriffen hat, was für ein Schock der Tod des Vaters für die Kleine war. Und selbst Harry Rochester, der belesene Obdachlose, hatte einen Konflikt mit dem Vater bezüglich seiner beruflichen Zukunft.


    Und natürlich nicht zu vergessen Isabelle Ardery, die durch den Unfall ihres Sohnes noch stärker an ihre Grenzen gebracht wird und dann endlich, endlich zu begreifen scheint, dass sie ihren Alkoholkonsum in den Griff kriegen muss, wenn sie nicht alles verlieren will. Ich muss zugeben, dass sie mir wirklich leid getan hat, als sie im Park die alte Frau Tauben füttern sah, sich selbst in ein paar Jahrzehnten zu erkennen glaubte und dann merkte, dass selbst die alte Dame Menschen hat, die sie lieben. Ich hoffe trotz allem für sie, dass sie die Kurve kriegt (aber dann auch gerne woanders als im direkten Umfeld von Lynley und Havers).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen