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Leseprobe beim Verlag
Jbara wächst in einer Hütte irgendwo im marokkanischen Hinterland auf. Als sie 16 ist, wird sie von einem Mann schwanger, der sie für ihr Einvernehmen mit Joghurt und anderen Snacks bezahlt. Sie verschwindet in die Stadt, wo sie arbeitet, aber bald feststellen muss, dass sie mit ihrem Körper mehr Geld verdienen kann als mit ihrer Arbeitskraft. Jbara versucht einfach nur ein besseres Leben zu finden, was als arme Frau auf normalem Weg aber praktisch unmöglich ist.
Die Autorin der Romanvorlage ist als Kind aus Marokko nach Frankreich gekommen und der Roman hat auch aufgrund der zahlreichen Sexszenen wohl einen Skandal ausgelöst, ich empfinde die zeichnerische Umsetzung aber nicht als sonderlich skandalös oder besonders explizit. Generell gefielen mir die Zeichnungen, die Zeichnerin arbeitet viel mit gedeckten Brauntönen, was gut zum erzählerischen Hintergrund passt, die Figuren sind relativ realistisch mit nur einigen comichaften Überspitzungen und gut unterscheidbar. Das passt einfach.
Der ganze Comic ist als eine Art Monolog an Allah geschrieben, worauf der Originaltitel etwas deutlicher verweist. ("Confidences à Allah"). Dabei bittet sie nicht um Hilfe und eigentlich auch nicht einmal um Verständnis, sondern legt einfach nur dar, warum sie sich so entschieden hat. Sie hat sonst niemanden, dem sie sich anvertrauen kann.
Die Geschichte wirkte auf mich manchmal etwas zu abgekürzt, woran ich einfach mal der Umsetzung in einen Comic die Schuld gebe, ich könnte mir vorstellen, dass der Roman noch etwas tiefer auf seine LeserInnen einwirkt. Aber auch so ein gut gemachtes Gesamtwerk, welches zum Nachdenken anregt.
