Alex Beer - Die rote Frau

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    Titel: Die rote Frau

    Autorin: Alex Beer

    Sprecher: Cornelius Obonya


    Allgemein:

    gekürzte Lesung

    7 Stunden 58 Min.; Random House Audio, 2018


    Inhalt:

    Wien, 1920: August Emmerich und sein Kollege Ferdinand Winter haben es nach den Ereignissen aus Band 1 geschafft. Sie wurden in die Abteilung Leib und Leben versetzt. Doch ihr Gönner Horvath wurde befördert... Dummerweise sind die Kollegen nicht gerade begeistert von den beiden Neulingen. Im Gegenteil, sie haben kein eigenes Büro und werden im Grunde wie besser bezahlte Laufburschen behandelt. Echte Einbeziehung in den Mordfall an Stadtrat Fürst? Fehlanzeige. Stattdessen werden die beiden geradezu verdonnert auf die Schauspielerin Rita Haidrich aufzupassen, die sich sicher ist, das ihr neues Stück verflucht wurde. Doch Emmerich wäre nicht Emmerich, wenn er nicht trotzdem heimlich weiter ermitteln würde. Und tatsächlich, er kommt gemeinsam mit Winter einer Verschwörung auf die Schliche, immer im Wissen das es schwierig werden könnte, das Ganze auch zu beweisen...



    Meine Meinung:


    Wieder hat mir ehrlich gesagt vor allem die herausragende Lesung von Cornelius Obonya gefallen. Zeitweise war es fast wie einem richtig guten Hörspiel zu lauschen. Ich finde er hat die Atmosphäre der Geschichte total gut eingefangen und es ist erstaunlich, wie Obonya es schafft jeder Figur eine eigene Stimme zu geben. Deshalb habe ich auch wieder eine Ausnahme gemacht und ein gekürztes Hörbuch gehört. Das mag ich an sich nämlich nicht so gerne. Aber die Kürzungen fand ich diesmal gelungener, bei Band 1 sind sie mir stärker aufgefallen. Hier eigentlich kaum.


    Ich mag Emmerich, aber auch vor alle seinen Assistenten Winter, der so herrlich unbedarft ist und für mich daher immer für ein paar Lacher gut ist. Gleichzeitig wird deutlicher das er durchaus ein guter Polizist ist, wenn man ihn lässt. Er ist mutiger als ihm Emmerich oft zugesteht.

    Auch der historische Rahmen war wieder interessant für mich, mit den Entwicklungen in Österreich nach dem ersten Weltkrieg kenne ich mich kaum aus. Daher finde ich es interessant, das überhaupt mal dieser Blickwinkel beleuchtet wird. Auch hier spielt wieder der Gegensatz zwischen Hunger und Elend auf der einen Seite und der Dekadenz und Herrschsucht der reicheren Gesellschaft eine tragende Rolle.

    Mir persönlich hat der Kriminalfall dabei nicht so ganz gefallen, ich fand die Geschichte an der Stelle etwas überladen mit Verschwörungstheorien und korrupten dekadenten Menschen. Zwar versucht die Autorin hier schwarz und weiß aufzubrechen und auch aufzuzeigen, welche unterschiedlichen Weltbilder hier aufeinander prallen, aber in Zusammenhang mit dem Mordfall lockte mich das jetzt eher weniger.

    Zugegebener maßen ist die Auflösung aber besser als in Band 1 mit der Handlung verknüpft. Das Ganze passiert nicht gar so stark aus heiterem Himmel und ich fand es gab mehr Chancen, auch als Leser*inn mit zugrübeln, wer dahinter steckt und wer nicht.


    Insgesamt mag ich persönlich einfach gerne das Wienersetting, Emmerich und Winter und freue mich trotz meiner Kritikpunkte auf Band 3.


    Für den Inhalt:

    3ratten


    Für die grandiose Lesung:

    5ratten