Brigitte Riebe - Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten

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    Findet Silvie ihr Glück?

    Berlin 1952. Während Rike, die älteste Thalheim-Tochter versucht sich um das Geschäft zu kümmern, ist für Silvie das Leben ein Tanz. Für sie ist es wichtig als Rundfunkredakteurin beim RIAS Karriere zu machen. Die Geschäfte im Kaufhaus laufen gut, es bietet die neueste Mode an. Auch Nylnstrümpfe und Petticoats sowie feine Kollektionen aus Italien. Doch der Senior der Familie ist der Meinung, dass sein heimgekehrter Sohn Oskar die Geschäftsleitung des Unternehmens übernehmen muss. Er ist schließlich der Erbe. Was Rike dafür getan hat ist ohne Belang. Doch Oskar feiert liebe die Nächte durch. Dann torpediert auch noch ein Konkurrent die Geschäfte und droht ihnen alles zu nehmen. Da wird Silvie klar, dass sie Verantwortung für das Kaufhaus und ihre Familie übernehmen muss.


    Meine Meinung

    Gespannt habe ich auf diesen zweiten Band der Ku’damm-Schwestern gewartet und es ging spannend weiter. In der Geschichte war ich auch wieder schnell drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. In diesem Buch geht es mehr um Silvie, so wie es im ersten Band um Rike ging. Aber auch die anderen kamen nicht zu kurz. Und es gibt viele historische Fakten, die für einen historischen Roman ja wohl auch selbstverständlich sind. Silvie wurde – gegenüber dem ersten Band – bodenständiger, zumindest ein bisschen. Rike wurde Mutter und musste sich nun auch noch um ihr Kind kümmern. Jeder freute sich, dass Oskar überlebt hatte, aber er machte es ihnen das Leben ordentlich schwer. Silvie verliebte sich und musste Enttäuschungen hinnehmen, wie vorher auch. Die Verwandten im Osten Berlins wollten dort für sich kämpfen. Und Silvie versuchte als Rundfunkredakteurin Fuß zu fassen. All dies ist in diesem Buch sehr gut und spannend erzählt, man fühlt richtig mit den Personen und möchte ihnen am liebsten zu ihrem Glück verhelfen. Ob am Ende dieses Buches alles so gekommen ist, wie die Protagonisten sich das vorgestellt haben, darüber schweige ich, das muss der geneigte Leser selbst lesen. Mich jedenfalls hat dieses Buch gefesselt und von Anfang an in seinen Bann gezogen. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Brigitte Riebe die Ereignisse im Berlin der Jahre 1952 - 1957 am Ende des Buches erklärt hat. Dieses Buch hat mich sehr gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter. Von mir dafür die volle Bewertungszahl.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Lerchie

    ____________________________

    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Brigitte Riebe - Die Schwestern vom Ku'dann Wunderbare Zeiten“ zu „Brigitte Riebe - Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten“ geändert.
  • Es muss eine beschwerliche aber auch aufregenden Zeit gewesen sein so kurz nach dem verlorenen Krieg. Die Spuren sind noch allgegenwärtig aber es geht stetig bergauf. Das spüren auch die beiden großen Schwestern der Thalheim Familie, von denen Silvie diesmal im Rampenlicht des Romans steht. Doch der Vater tut sich immer noch schwer mit einer „Weiberwirtschaft“. In seinem Kopf scheint die Gleichberechtigung noch nicht wirklich angekommen zu sein. So macht er den Kriegsheimkehrer Oskar zum Chef, einen jungen Mann, der sich ja noch nicht mal selbst leiten kann, geschweige denn ein Unternehmen. Auch macht sich der Riss in Deutschland – die Teilung in Ost und West – schmerzlich bemerkbar und eröffnet ein neues, schwarzes Kapitel in unserer deutsch-deutschen Geschichte …

    Was habe ich auch diesmal wieder – wie schon in Band 1 der spannenden Trilogie der Ku’dammschwestern – mit den Protagonisten mit gelitten, mich mitgefreut und mitgeweint. Voller Bewunderung für die Schwestern Silvie und Rike, konnte ich oft über Oskar und die nicht mehr ganz so kleine Flori nur den Kopf schütteln über so viel Unvernunft und Leichtsinnigkeit. Meine Sorge, vielleicht nicht gleich wieder in die Geschichte eintauchen zu können, war vollkommen unbegründet. Brigitte Riebe hat eine besondere Gabe die Vergangenheit so locker mit der Gegenwart und Zukunft zu verknüpfen, dass man fast das Gefühl hat am Kaffeetisch der Thalheims zu sitzen und ihren Geschichten zu lauschen. Auch in diesem zweiten Band liegen Freud und Leid eng beieinander und nicht allen wird es gewährt sein im letzten Band um die jüngste Tochter Flori am Wiedersehen teilnehmen zu dürfen. Aber auch neues Leben erhält die Hoffnung der Familie lebendig … ich freue mich schon sehr aufs Weiterlesen im nächsten Frühjahr!


    Vom mir gibt es 5 von 5 möglichen Sternchen :)

  • Brigitte Riebe - Die Schwestern vom Ku`damm: Wunderbare Zeiten


    BERLIN

    Dies hier ist Silvies Buch, 1952-1958 sind ihre wichtigsten Jahre. Silvie Thalheim wird erwachsen, ihre Flegeljahre hat sie hinter sich, sie rückt praktisch an Rikes Stelle. Silvie macht eine bemerkenswerte Karriere beim RIAS Berlin, in ihrer Radioshow interviewt sie den aufsteigenden Willy Brand, Heinrich Böll, die Knef und sogar Billy Wilder lässt sich während der Filmfestspiele auf ein Schwätzchen herab. Alle lieben die flotte Moderatorin, sie ist glücklich über das positive Feedback ihrer ständig wachsenden Fangemeinde aus Ost und West.


    Die privaten Erfahrungen die sie sammelt, sind mitunter nicht die besten. Aber sind es nicht die ungeraden Pfade, die uns davor bewaren können, den gleichen Weg erneut zu beschreiten? Aber wie so oft, gibt es Sachen die wir bereuen, aber nicht bedauern können. Ihr neues Mantra "Kein Kind, kein Mann, kein Haus" frisst an ihr, außerdem macht sie sich große Sorgen um ihren Zwillingsbruder.


    Oskar hat kein Interesse das Familiengeschäft zu leiten, doch Vater Thalheim besteht darauf. Was Oskar an Verantwortung von sich weist, fliegt Silvie nun unfreiwillig zu. Oskars Kriegsheimkehrerbonus gilt nicht mehr als Ausrede - er ist ein Bankrotteur.


    Der traditionsbeflissene Friedrich Thalheim setzt nun auf seine zweitälteste Tochter. Ausgerechnet Silvie, die unbeeindruckt von Konventionen durchs Leben geht.

    So gibt es doch keinen passenderen Zeitpunkt als die 50er Jahre, als mit verstaubten Traditionen zu brechen und alte Zöpfe abzuschneiden. Mit kecken Kurzhaarfrisuren und einem Aufwind, der durch alle Röcke rauscht, stöckeln die Berlinerinen mit leuchtenden Augen durchs Modehaus Thalheim. Hier kann jede Frau mit bezahlbarem Luxus glücklich gemacht werden - in jeder Konfektionsgröße - versteht sich.


    Hinter diesen Seiten wird der Leser zum Zeitzeugen, der "Kleine Ost/West-Grenzverkehr", ist der rote Faden, der die Geschichte entlang einer unsichtbaren Grenze berahmt. Brigitte Riebes wunderbare Frauencharaktere sind herzerfrischend lebendig und authentisch, mal sind sie glücklich, mal unglücklich und ihre Schwächen machen sie zu Heldinnen.

    "Die wunderbaren Jahre" sind dadurch zu einem warmen Licht für mich geworden. Dafür möchte ich danke sagen, es ist ein großartiger Roman. Geniale Unterhaltung in der man schwelgen kann, anrührend ohne rührselig zu sein, mitreißend und spannend bis zur letzten Seite. Brigitte Riebe bringt es sogar fertig, noch den tollen ersten Teil ihrer Ku´damm-Saga "Die Jahre des Aufbaus" zu toppen. Sehnsüchtig erwarte ich nun den dritten Teil "Die Tage der Hoffnung".

    Begeistert gebe ich eine klare Empfehlung ab:

    Mit der "Thalheim-Trilogie" macht man sich selbst und vielen anderen Leseratten das größte Geschenk!


    5ratten:tipp: