Das Hamsterrad läuft - Special-Corona-Lesehamstern

Es gibt 1.411 Antworten in diesem Thema, welches 143.065 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Ach ja noch ein Nerv-Faktor meines Hörbuchs: Diese unsägliche Story, wenn Eltern ihrer 17 Jährigen Tochter den Umgang mit einem gar bösen Jungen aus dem Trailerpark verbieten, der grade mal 2 Jahre älter ist.:rolleyes:

    Bei manchen Themen merkt man echt, das die Amis manchmal sooo prüde sind...

    Übrigens nur weil es irgendwelche Gerüchte gibt, aber nichts Konkretes. Möchtegern Romeo und Julia ... Mochte ich noch nie um ehrlich zu sein.


    Das Stück das im Roman eine Rolle spielt ist übrigens Hamlet. Mein Lieblingsstück, von daher kenne ich es natürlich recht gut. Aber man kommt auch klar, ohne irgendwas dazu zu wissen. Ich würde vorschlagen halt z.B. Wikipedia dazu zu lesen, damit man trotzdem in etwa weiß worum es geht oder warum Willow vielleicht genau die Richtige für diese Rolle ist.

    Als ich vorhin geschaut habe, welches Buch die Autorin als nächstes herausbringt, fiel mir bei einigen Meinungen zu "Never Doubt" auf, das die meisten keine Ahnung von Hamlet haben... gebe zu, das mich das etwas überrascht hat. Andererseits stand ja auch bei Willow, Hamlet nicht auf dem Leerplan8o (was ich ehrlich gesagt etwas unrealistisch fand, weil sie immerhin englische Literatur studieren wollte und somit unter Garantie Literaturkurse in der Highschool belegt hatte, bevor sie nicht mehr die Musterschülerin war, die ihre Eltern sich vorgestellt hatten).


    Was ich wiederum gut finde ist, das thematisiert wird, welche Rolle Frauenbilder in unserer Gesellschaft auf das Verhalten von Mädchen hat. Und das es daher auch leider nicht so einfach ist, aus diesem Muster auszubrechen, weil die Gesellschaft eine Erwartungshaltung aufbaut, die dafür sorgt das viele Mädchen dann einfach machen, was erwartet wird, selbst wenn sie sich unwohl dabei fühlen.

  • Guten Morgen allerseits,


    Ich bin vorhin aufgestanden und mache mich gleich fertig. Dann geht es auf in die Gemäldegalerie. Mal wieder etwas für den Bildungshunger tun.


    Ich wünsche euch allen einen schönen Tag!

  • Ich rege mich grade nur noch über Never Doubt von Emma Scott auf :lachen:

    Die Autorin lässt sich total in Klischees aus und die Geschichte wurde mit der Zeit extrem unglaubwürdig.


    Willows eigenes Verhalten dagegen fand ich nach wie vor realistisch. Es ist klar, weshalb sie sich nicht gegen ihre Eltern auflehnt und schweigt. Sie kann nicht laut werden, weil ihr das noch nie erlaubt wurde und weil sie so erzogen wurde, das sie alles hinnimmt, was andere entscheiden - vor allem ihr Vater und andere Männer.

    Dieser Aspekt der Handlung war auch der positive Aspekt für mich. Weil sich die Autorin wirklich überlegt hat, woran es liegt, das viele Frauen und Mädchen sich nicht trauen über Vergewaltigungen zu sprechen. Weil sie schon in der Familie dazu erzogen werden, still schweigend alles hin zunehmen. Aber auch, weil oftmals gar kein so großes Vetrauensverhältnis aufgebaut wurde, vor allem weil manche Eltern ihre Macht über ihre Kinder falsch verstehen. Sie denken, das es darum geht das Kinder gehorchen und nicht darum, sie zu beschützen und ihnen damit die Möglichkeit zur freien Entfaltung zu geben.
    Die Spiegelung mit Ophelia in Hamlet ist aber ganz gut gemacht, aber die Tatsache das ein Vater seine siebzehnjährige Tochter erpresst, weil sie etwas tut was ihm nicht passt... Und sie spricht am Ende weiter mit ihren Eltern???? Sorry, nope.


    Isaac: Ganz ehrlich?? Es hätte halt einfach gereicht, wenn Willows schlimme Geschichte allein im Fokus gestanden hätte. Sein Drama hat mich daher vor allem genervt. Aber wenigstens ist er ein Mann dem man nicht erst erklären muss, wie man sich seiner Freundin gegenüber anständig verhält. Und vor allem das er ihr ohne Einschränkung sofort glaubt. Er unterstützt Willow in allem und zwar, ohne übergriffige Entscheidungen über ihren Kopf hinweg zu treffen.
    Den Konflikt am Ende fand ich aber zu viel. Das war total quatsch. Ich finde es aber allgemein langsam echt anstrengend, wenn die Figuren einfach nicht mit einander sprechen.

    Leider war auch die restliche Geschichte voller Klischees, samt überschönen Menschen, zu viel Insta-Love kram,

    zuviel unrealistische Handlung und Drama. Das war für ein Buch einfach viel zu viel. Ich kenne andere Romane der Autorin und finde, in denen hat sie zwar auch gern übertrieben, aber sie hielt sich etwas zurück.


    Alles in allem wirkte vieles dann 0815 50er Jahre Prüderie auf Seiten von Willows Eltern. Trotzdem find ich es super wichtig, das Themen wie Vergewaltigung und die Selbstermächtigung von jungen Frauen auch Romanen ein Thema sind, die damit nicht im ersten Moment in Verbindung gebracht werden.


    Ich lande damit bei 3,5 Ratten

  • Melde mich zurück aus einem richtig schönen Urlaub ... und bin total genervt von der Hitze, ich hatte eigentlich gehofft, die letzten Ü30-Temperaturen des Jahres gepflegt in Bretonien auszusitzen :rollen:


    Sagota: diesen Lynley-Band mochte ich auch gerne. Die Essensszene mit Nkata und Havers hatte ich schon wieder ganz vergessen, aber nun kommt die Erinnerung wieder, dass ich mich darüber köstlich amüsiert habe :breitgrins:


    Diese unsägliche Story, wenn Eltern ihrer 17 Jährigen Tochter den Umgang mit einem gar bösen Jungen aus dem Trailerpark verbieten, der grade mal 2 Jahre älter ist. :rolleyes:

    Urgs ... aber so weit hergeholt scheint mir das gar nicht unbedingt ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine

    Ja am Wochenende hab ich in einer Lesegruppe auf Facebook auch dazu was gepostet. Dort meinten auch einige, das sie die Geschichte nicht so unrealistisch fanden wie ich. Ich glaube mich hat dabei vor allem die Konstellation gestört. Also das es um eine eher wohlhabende Familie ging. Bzw. dadurch das beide Figuren schon sehr große Probleme hatten, war das dann im Gesamtbild irgendwie too much. Also es hätte halt irgendwie auch gereicht, wenn Willow nicht noch zusätzlich Eltern gehabt hätte, die sich emotional nicht um sie kümmern. Klar ging es da auch darum, das alles oft nur Fassade ist. Aber ich finde, die Autorin hat dann so viele Themen angesprochen, das hat die Handlung etwas erschlagen und dadurch wirkte es oft nicht so realistisch.
    Ich denke, wenn sie hi und da ein paar weniger Highschool Klischees eingebaut hätte und etwa die Erpressung ihres Vaters gegenüber Willow weggelassen hätte (und ja das war es halt, das kann man null beschönigen) wäre es in der Summe anders für mich gewesen.
    Was allerdings positiv ist, sie packt das alles nicht in eine ellenlange Buchreihe :lachen:

    Es ist jetzt auch kein kompletter Flop, ich denke ich wäre sogar bei vier Ratten gelandet, weil ich den Schreibstil der Autorin an sich mag. Wenn eben nicht doch diese Punkte gewesen wären. Trotzdem würde ich z.B. Emma Scott gegenüber anderen Autorinnen eher empfehlen.^^

  • Kiba

    Hat den Titel des Themas von „Das Hamsterrad läuft - Special Corona Lesehamstern“ zu „Das Hamsterrad läuft - Special-Corona-Lesehamstern“ geändert.
  • Valentine

    Welcome back oder besser - nous saluons de retour ;) Schön, dass Du wieder da bist. Es gab einige Szenen, die mir sprachlich sehr gefallen haben - und inzwischen habe ich (ebenfalls nach langer Zeit) mal 2 Folgen von Lynley Mysteries Staffel 5 gesehen, hab also auch ein Bild zu Nkata... - köstlich, Havers und er in der Küche :zwinker:. "Wer Strafe verdient" folgt naturellement im Oktober spätestens - und darauf freue ich mich schon jetzt :sabber:

    Weißt Du zufällig, ob Bd. 20 dann der (vorerst, hoffe ich) letzte übersetzte Bd. der Reihe ist - und ob es im Original noch weitere gibt??


    Zu den derzeit herrschenden Temperaturen:


    Ich kann mich nicht erinnern (Ü60 inzwischen :verlegen::breitgrins:), dass es in meinem Geburtsmonat bzw. dessen Mitte Ü30 Temperaturen gab :entsetzt:: Morgen und Mittwoch ist hier im SW mit 33/34°C zu rechnen - und das Allerschlimmste: Regen null in Aussicht bis Monatsende.

    Ich hab ja nix gegen die Verlängerung des Sommers; aber so extrem ist mir das langsam nur noch unheimlich... Als Gärtnerstochter leide ich mit den Bäumen und hoffe, sie überleben es. Das Problem ist wirklich, dass es nun das dritte Jahr in Folge zu trocken - und auch zu heiß ist: Ich dachte eigentlich, die diesjährige "Heißzeit" wäre überstanden!!

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Sagota: ja, "Wer Strafe verdient" ist aktuell der letzte Band, auch im Original. Es ist allerdings vom Verlag für dieses Jahr was Neues angekündigt, "Something to Hide" heißt das Buch auf englisch. Wann genau es erscheint, konnte ich aber auf die Schnelle nicht finden.


    Der Schauplatz Dorset hat mir in "Deinem" Buch übrigens besonders gut gefallen, ich habe die Orte gegoogelt und wunderhübsche Bilder gefunden :herz:


    Die Trockenheit finde ich auch ganz furchtbar. Mir ist das teilweise entlang der Autobahn auf der Rückfahrt extrem aufgefallen, da war vielerorts "verbrannte Erde" statt grüner Wiesen :traurig:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der Schauplatz Dorset hat mir in "Deinem" Buch übrigens besonders gut gefallen, ich habe die Orte gegoogelt und wunderhübsche Bilder gefunden :herz:

    Lieben Dank für Deine Info zum hoffentlich nächsten Werk von E. George (gerade mal nachgeschaut; stolze 71 Lenze, also auch nicht gerade mehr die Jüngste - was sich aber bisher nicht auf ihre Bücher auswirkt - bei Martha Grimes hatte ich da eher den Eindruck *Räuspertaste aus* ;)


    Dorset: Von dort stammte Gladys J., die wie eine zweite (englische) Mutter zeitweise für mich war... - und ich muss mal meine Kindheitsfreundin fragen (so Ihre E-Mail-Adresse noch stimmt), wo genau sie geboren wurde.

    Ein netter Autor (aus dem Saarland), der mal ein Studienjahr in Oxford verbrachte und England auch über alle Maßen liebt, gab mir da auch so einige Tipps: Die Dörfer sind wirklich wunderschön, stimmt :daumen:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Mir ist nach einem schönen Roman und da mir kürzlich "George Sand und die Sprache der Liebe" von Beate Rygiert sehr gut gefallen hat, vertiefe ich mich nun in "Die Diva" von Michelle Marly.


    Ich lese ja schon seit zig Jahren Biografien, habe bisher Romanbiografien gemieden. Doch die Reihe vom Aufbau-Verlag gefällt mir schon rein optisch, obwohl es natürlich viel schönere Bücher gibt. Und obwohl mir das Buch über George Sand gut gefallen hat, plädiere ich doch dafür, solche Romane auch dafür zu nutzen, um auf Persönlichkeiten aufmerksam zu werden; sie näher in Biografien, Autobiografien, Briefen und Tagebüchern kennenzulernen.


    Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende <3

  • Mir ist nach einem schönen Roman und da mir kürzlich "George Sand und die Sprache der Liebe" von Beate Rygiert sehr gut gefallen hat, ...

    Das liegt bei mir auch noch auf dem SUB - wie schön, dass es Dir gefallen hat, Anne, das motiviert mich doch gleich..

  • Ich bin sehr froh, dass ich den Saarland-Krimi (der etwas heftig war, Darstellung brutalster Szenen mag ich nicht so unbedingt), ausgelesen habe; allerdings muss ich sagen, dass die Autorin wirklich fesselnd schreibt; eher ein Thriller als ein Krimi (Greta R. Kuhn - Goldene Bremm)


    Mit der "Bremm" selbst hatte der Krimi leider herzlich wenig zu tun, dafür umso mehr mit dem direkten Umfeld....


    Freue mich jetzt auf Jane Gardam (Robinsons Tochter) - und danach kommt wieder ein Krimi (Bd. 20 von Elizabeth George muss ich noch vorbestellen, sind beide ausgeliehen...) - aber Okt/Nov. naht - beste Lesezeiten :buecherstapel::zwinker:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)

  • Ich höre gerade ein Hörbuch und bin insgesamt positiv überrascht, weil ich mit Lucy Clarke in der Vergangenheit weniger Glück hatte.

    Aber Das Haus am Rand der Klippen ist echt gut erzählt. Sehr atmosphärisch. Ein paar Dinge sind etwas vorhersehbar, aber nicht so krass, wie ich das von der Autorin sonst kenne. Man muss mehr auf die Feinheiten und Hinweise achten. Allerdings habe ich mir Notizen mit meinen Vermutungen gemacht und konnte schon welche abhaken. Ich hab mir ein paar Notizen dazu gemacht, weil ich wissen wollte, ob ich recht behalte :lachen:


    Gelesen von Heidi Jürgens, finde es gut gelesen. Nur klingt die Stimme irgendwie ein bisschen alt. Aber das ist ja auch ein bisschen Geschmackssache.


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  • Hallo allerseits,


    Ich kam gestern gar nicht zum Lesen, weil ich den ganzen Tag an der Kurzgeschichte geschrieben habe. 2/3 der Geschichte habe ich damit schon. Ich wollte die Geschichte heute noch beenden. 1 bis maximal 2 Seiten brauche ich dafür noch.


    Vielleicht fange ich danach ein neues Projekt an.


    Passt auf euch auf und bleibt gesund!

  • Ich sehe in den Nebel draußen und beschimpfe meine Mitforumler im Parallelthread - irgendwer muss ja schuld sein!!

    Ansonsten lese ich Lars Myttings "Die Birken wissen's noch" und es gefällt mit sehr gut - freue mich, denn in sein Buch über die Tankstelle war ich nicht so recht reingekommen...

    Passt -gerade spielt es auf den Shetlands (ansonsten in Norwegen), da ist das Wetter ähnlich..


    Schönen Sonntag (meine Wetterapp behauptet, es sei "sonnig"..)

  • Ich hab gestern - was echt so gut wie nie bei Hörbüchern passiert - den ganzen Tag nur gehört. Ihr könnt euch also denken, das es mir echt gut gefällt :lachen: Bin noch nicht ganz fertig, es fehlt noch etwa ne Stunde schätze ich grob. Vielleicht ein bissl mehr.


    In der Leseprobe ist übrigens ein fetter Spoiler, also auf keinen Fall reinschauen!! (Hört lieber in das Hörbuch, wenn ihr wissen wollt, ob das Buch was für euch ist. Da passiert das dann nicht) Frage mich echt, weshalb der Verlag eine Leseprobe freischaltet in der das Epilog mit drin ist.

  • Ich hab mir ein paar Notizen dazu gemacht, weil ich wissen wollte, ob ich recht behalte

    Uuuuund?


    Bei dem einen Buch, das ich von ihr gelesen habe, fand ich es ziemlich krass, WIE recht ich mit meinen Vermutungen hatte :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine

    Hatte tatsächlich die richtige Vermutung. Es gibt aber noch weitere Verdächtige, alle wären durchaus schlüssig gewesen. Insofern konnte ich tatsächlich auch manches dann verwerfen oder abhaken. Anderes hätte ich zu weit gedacht :lachen: Es war also auf keinen Fall zu vorhersehbar, aber trotzdem zum schön mit knobeln.

    Irgendwann hat man dann eher darauf gewartet, das es endlich zum großen Showdown kommt. Außerdem war es auch spannend, heraus zu finden, wer denn als Gast im Haus war, denn diesen Blickwinkel gibt es ebenfalls. (Allerdings hat meine Sprecherin hier ausversehen meiner Meinung nach auch einen Hinweis gegeben, wie sie diese Stimme gelesen hat. Ich glaube das war ihr nicht so recht bewusst.)